Ruhfäutchenplatz als Kultstätte für Kreuzritter geplant?

 

Seit dem Jahre 2000 existiert ein Vertrag zwischen der Richard Borek Stiftung und der Stadt, worin der Richard Borek Stiftung die Gestaltungshoheit über den Ruhfäutchenplatz unbefristet und unkündbar übertragen worden ist.

"Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem in der Stadt Heinrichs des Löwen" versammelte sich vom 5.-7.10.2007 zu seiner "Investitur" gleich neben dem Rathaus auf dem Ruhfäutchenplatz.

Einiges deutet darauf hin, dass bestimmte Gestaltungsmerkmale  eigens für diese Zwecke hergerichtet wurden.  So wurden  vier massive metallische  Bodenhülsen im Bodenpflaster im Halbkreis um das Säulenfundament  positioniert, die eine exakte Ausrichtung von Prozessionsfahnen in West-Ost-Richtung erlauben.


Um die Gestaltung der Säule selbst soll es Streit zwischen dem Bildhauer Prof. Weber und dem Auftraggeber Borek gegeben haben, aber wer kennt da schon die Details? Ging es nur um das Flugzeug in den Twin-Towers oder doch um die Herrschafts-Darstellung der einen Religion über die anderen?

 

Fundamentalistische Kultstätte?


Das gestalterische Gesamt-Konzept für den Ruhfäutchenplatz wurde niemals und nirgends in einem Ratsgremium oder in der Öffentlichkeit diskutiert. Schuf sich Richard Borek an sensibelster Stelle der Stadt eine Kultstätte christlich-fundamentalistischen Geschichtsbildes?


Dazu gibt es einige Anhaltspunkte. So scheint sich der heimliche Lenker Braunschweigischer Identität selbst als Berufener - wenn nicht sogar Inkarnation - für christliche Jahrtausendschritte:

- beginnend mit Jesu Geburt im Jahre 0,

- über die Christus-Säule (oder auch Säule des heiligen Bernward in Hildesheim zur Zeitenwende der Ottonen) im Jahre 1000

- bis zum Auftrag der Boreks für die Christentumssäule auf dem Ruhfäutchenplatz im Jahre 2000.  

 

Der Bezug zur Christus/Bernward-Säule im Jahre 1000 findet sich in den offiziellen und halb-offiziellen Darstellungen der Stadt und der Geschichts-Literatur.

 

"Ich B..., nicht aus eigenem Verdienst, sondern von Gott erwählt,[...] habe lange darüber nachgedacht, durch welches Bauwerk von Verdiensten oder durch welchen dinglichen Preis ich mir den Himmel erhandeln könnte.

Was ich seit langem im Herzen plante, nämlich meinen Namen eine glückliche Erinnerung zu schaffen, wollte ich nun in die Tat umsetzen..." (zitiert nach überlieferter geschichtliche Quelle eines Bekentnisses von Bernward)

 

Richard Borek als neuer heiliger Bernward?

 

Eitelkeiten treiben ja manchmal seltsame Blüten und parallele Bezüge drängen sich bei Boreks Idee einer eigenen Christentumssäule zur Jahrtausendwende in Braunschweig auf.

"Bernward lebte in der Jahrtausendwende [des Jahres 1000], eine Zeit der sozialen, politischen und religiösen Umbrüche und Suchbewegungen. Im Süden Europas standen islamische Krieger, im Norden wilde Wikingerhorden. Jede Zeit hat ihren Traum. Die ottomanischen Kaiser (hier Otto III, dessen Lehrer der heilige Bernward war) glaubten an die Vermählung des Reiches Christi mit dem deutschen Reich." (historscher Quellentext...)

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