Sherlock

Quelle: http://cologneweb.de/Holmes/holmes.gif

 

Die Braunschweiger Zeitung titelte am 29.5.2010: "Stadt überprüft Herkunft der seltenen Larve am Flughafen". Was dann folgte, war wieder einmal ein Meisterwerk journalistischer Sorgfalt. Kenner der Situation wissen, dass mehr als eine Larve gefunden wurde. Sie vermuten daher die Absicht, bereits im Titel des Artikels die Angelegenheit verharmlosend herabzustufen.


Die Tatsache des Larvenfunds am 17.5.2010 ist seit dem 20.5.2010 im Internet öffentlich bekannt. Immerhin brauchte die Zeitung dann volle 9 Tage, um über den Vorgang zu berichten.

Andererseits habe die Stadt Braunschweig eine Anfrage erst nach mehreren Stunden Wartezeit beantwortet - unerhört bei einem doch so ergebenen und von der Stadt bevorzugten Presseorgan! Fraktionen im Rat der Stadt Braunschweig würden allerdings eine Wartezeit von einigen Stunden liebend gern in Kauf nehmen. Statt dessen müssen sie zum Teil mehrere Wochen auf eine Antwort der Verwaltung warten, obwohl sie Auftraggeber der Verwaltung sind und diese von den Bürgerinnen und Bürgern teuer bezahlt werden muss.

"Erste Anzeigen gegen Unbefugte auf der Rodungsfläche im Querumer Forst" lautet dann der Untertitel des betreffenden Artikels, vermutlich, um der eher nüchtern wirkenden Sache doch ein wenig Würze zu verleihen. Dabei hatte die Flughafengesellschaft lediglich von der Absicht gesprochen "Angesichts der fortwährenden Zerstörungen des Bauzauns und von Schlössern im Bereich der Rodungsfläche erstattet die Flughafengesellschaft Braunschweig/Wolfsburg gegen jede auf dem Gelände angetroffene Person Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung."

Und dann wird es hinsichtlich der Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung so richtig spannend: "So auch in einem Fall, bei dem der Polizei ein USB-Stick, der auf dem Gelände gefunden wurde, zur Identifizierung der eingedrungenen Person übergeben wurde." In der Tat waren ab 18.5.2010 Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde und deren Beauftragte zur Begutachtung der Situation einfach durch das offene Rolltor auf das Gelände gegangen. Der angekündigte Schuss mit dem USB-Stick könnte danach durchaus als sensationell aufgebauschte Luftnummer nach hinten losgehen.


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