BISS e.V. - Pressemitteilung zum 24-h-Antrag von Buchler und seinen Auswirkungen auf den B-Plan und die Veränderungssperre
Wir haben ein intensives und langes Beratungsgespräch mit der auf Verwaltungsrecht spezialisierten Rechtsanwältin Hess geführt.
Bei diesem Gespräch war der 24-Stunden-Antrag von Buchler ein wichtiges Thema.
Folgendes ist hinsichtlich des 24-h-Antrags von Buchler deutlich geworden:
Es ist richtig, wenn die Verwaltung sagt, dass die Genehmigung explizit nur für Buchler gilt und EZN diese nicht „erben“ könne.
Aber: Es ist falsch, dass eine Genehmigung des 24-h-Antrags von Buchler keine Auswirkungen auf EZN haben würde!
Denn: Eine Ausnahmegenehmigung zur Kapazitätserweiterung von Buchler (beim 24-h-Antrag um 7 Schichten also 70%) erschwert eine gegenteilige Argumentation gegenüber Eckert & Ziegler. Es ist nicht zu begründen, warum ein chemisches Industrieunternehmen prinzipiell anders behandelt werden soll als ein Industrieunternehmen, das mit radioaktiven Stoffen umgeht.
Die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung zur Kapazitätserweiterung für Buchler und eine eventuelle Verweigerung einer "Erweiterung" für Eckert & Ziegler verstärkt den Eindruck einer Verhinderungsplanung.
Das Thema Radioaktivität wurde erst im Verwaltungsgerichtsverfahren eingebracht und in der Begründung zur Revision beim OVG in Lüneburg.
Die Argumentation der Stadt bei der Revision des EZN-Urteils zum Hallenneubau vom OVG wird geschwächt, denn bei dem Aufstellungsbeschluss geht es zum einen um die Neuregelung im Umgang mit radioaktiven Stoffen.
Es geht aber auch um eine "Verbesserung der Verträglichkeit" von Wohnen und Industriegebiet.
Eine Ausnahmegenehmigung für Buchler widerspricht diesem Ziel offensichtlich - bzw. hat die Stadt sich dann in ihrer Abwägung des neuen B-Plans schon für die Betriebe und gegen die Wohnbevölkerung ausgesprochen.
Und das betrifft auch noch den Bereich des GE, der wesentlich dichter an die Wohnbebauung grenzt als die geplante Konditionierungshalle von EZN. Die EZN-Anwaltskanzlei Appelhagen argumentiert entsprechend in ihrem Schreiben vom 23.6.14 (in dem es um den Ausnahmeantrag für die neue Atommüll-Konditionierungshalle geht): "Dies rechtfertigt ersichtlich nicht den Entzug des Baurechtes für genau die Fläche, die von der angrenzenden Wohnbebauung am weitesten entfernt ist“.
Für die Beratung mussten wir wieder deutlich mehr als 1.000,- Euro in die Hand nehmen.
Wir sind ehrlich gesagt inzwischen doch sehr ungehalten, dass wir als Amateure einer Bürgerinitiative die offensichtlich z.T. mangelhafte Professionalität der Verwaltung Richtigstellen müssen.
Schließlich hat auch erst das von uns finanzierte Rechtsgutachten von RA Frau Hess dazu geführt, dass das Thema Radioaktivität inzwischen berücksichtigt wird - die Verwaltung hatte dies ja 2 Jahre lang vollständig verneint und hat, aus unserer Sicht mit Absicht, den Prozess vor dem Braunschweiger Verwaltungsgericht gegen EZN verloren.
Wir sind natürlich gerne bereit, die hier gemachten Aussagen auch in einem Rechtsgutachten offiziell bestätigen zu lassen.
Die hierzu notwendigen Kosten müssten wir als Bürgerinitiative aber wieder über Spenden finanzieren, obwohl dies die ursächliche Aufgabe der Stadtverwaltung ist.
Vielleicht lässt sich diese Aufgabe dieses Mal von der Stadtverwaltung korrekt erledigen.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Bitte weiterlesen"...Am Montag und Dienstag tagen der Bezirksrat Wenden-Thune-Harxbüttel und der Planungs- und Umweltausschuss jeweils in einer (öffentlichen) Sondersitzung, am Mittwoch tagt der nicht-öffentliche, dafür aber entscheidungsbefugte Verwaltungsausschuss.
Der Rat der Stadt Braunschweig hatte in seiner letzten Sitzung ausdrücklich darauf verzichtet, in der kommenden Sitzung selbst über das Thema zu entscheiden.
So fällt die Entscheidung nun im nicht-öffentlichen VA - und das, obwohl ein positiver Bescheid mit hoher Wahrscheinlichkeit die Veränderungssperre gefährdet und bedeutet, dass die Halle für den Atommüllstandort Braunschweig-Thune gebaut werden kann.
Worum geht es, und warum ist das so wichtig?
Es geht um den Antrag der Firma Buchler auf Erweiterung der Betriebszeit (um auch nachts bzw. samstags zu produzieren).
Das klingt zunächst harmlos, hantiert diese Firma doch mit Chinin statt mit Radionukliden.
In einer Pressemitteilung und einer umfangreichen Stellungnahme hat die BISS jedoch herausgearbeitet, weshalb genau dieser Antrag, sofern genehmigt, das Potential in sich trägt, alles zuvor für die Wohnbevölkerung Erreichte zu torpedieren....".
Bitte weiterlesen"...Da der für das Thuner Atomgelände relevante Flächennutzungsplan (F-Plan) geändert wurde, hat die Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung eine Stellungnahme abgegeben. Lest Euch unsere Argumente mal durch! Denn: Auch in der neuen Variante bleibt der Bau der Halle möglich...".
Bitte weiterlesen"...Die Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) hat sich an die Fraktionen des Braunschweiger Stadtrates gewandt und um einen Beschluss ersucht, der zu einer Änderung des Auftrags für ein Restrisiko-Gutachten führt. "Die aktuelle Fassung dieses Auftrages entspricht nicht dem Ziel, das den Rat dazu gebracht hat, dieses Gutachten für das Thuner Industriegebiet, auf dem mit Radioaktivität umgegangen wird, zu fordern", so Thomas Huk, Sprecher der BISS. "Sie betrachtet ausdrücklich weder die exorbitant hohen Genehmigungen der Firmen noch deren Erweiterungspotential und würde gerade nicht dazu führen, das Restrisiko in angemessener Weise darstellen oder gar beurteilen zu können. Als Anwohner machen wir uns große Sorgen darum, dass damit ein Instrument für Wahrheitsfindung und Schutz der Bevölkerung in ein Werkzeug für die Schaffung einer Atommülldrehscheibe neben Wohnhäusern und Schulen verwandelt wird....".
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Die CDU hat es geschafft, dass eine unendschlossene SPD mit ihr gegen die anderen Parteien im "Planungs-und Umweltausschuss" einer Erweiterung zustimmt, ohne dass die Grundlagen für diese Zustimmung vorhanden sind!
Trotz:
• einer Veränderungssperre,
• eines gerade entstehenden Bebauungsplanes und seiner zu dieser Abstimmung
gegenläufigen Planungsziele,
• eines noch ausstehenden Gutachtens zum Restrisiko der Atomfirmen, dessen
Auftrag durch die BISS bereits als unhaltbar offenbart wurde,
• eines fragwürdigen Lärmgutachtens, dessen fehlhafte Interpretation zum Nachteil für
die Wohnbevölkerung die BISS deutlich gemacht hat,
• einer nicht klaren Rechtssituation bezüglich dieser Abstimmung und
• einer wenig glaubwürdigen Argumentation der Firma Buchler, die von der BISS
bereits eingehend widerlegt wurde,
werden hier richtungsweisende Entscheidungen vorbereitet, die ein dauerhaftes Industriegebiet und eine drohende Atommülldrehscheibe in Braunschweig inmitten von Wohnbebauung, Schulen, Krippe, KiTas und Jugendzentrum immer wahrscheinlicher werden lassen.
Heute soll im Verwaltungsausschuss die Empfehlung des PLUA beschlossen werden.
Was bedeutet das?
Die Stadt beschließt mit den Stimmen von CDU und SPD eine industrielle Erweiterung in einem Gebiet, für das ein neuer Bebauungsplan die "Verträglichkeit von Industrie neben Wohnen verbessern" soll.
Damit ermöglicht sie den Atomfirmen "Eckert & Ziegler" und "GE Healthcare Buchler GmbH" auf diesem Gelände, dieses Recht entgegen der geltenden Veränderungssperre ebenfalls einzufordern und ihre Erweiterungspläne voranzutreiben.
Einerseits behauptet der Stadtbaurat Herr Leuer, dass die bislang nicht bekannte Planung des neuen Bebauungsplans zukünftige Atomfirmen auf dem Gelände verhindern wird, andererseits verliert er kein Wort über die Firmen im Bestand, deren Erweiterungspläne er gerade auch in dieser Abstimmung mit seinen zweifelhaften Äußerungen unterstützt hat.
Wie kann unser Stadtbaurat ausschließen, dass die Atomfirmen ihren Bestandsschutz in Braunschweig nutzen und ihre beabsichtigten Erweiterungspläne für die Verarbeitung radioaktiver Stoffe unter dem Deckmantel des Bestandsschutzes durchsetzen?
Wie soll die Bevölkerung davor geschützt werden?
Was wird jetzt durch diese Abstimmung in Gang gesetzt?
Der Verwaltungsausschuss und unser neuer Oberbürgermeister müssen diese Fragen vor ihrer Entscheidung heute (23.7.) in der er nichtöffentlichen Sitzung vom Stadtbaurat rechtssicher beantwortet bekommen!
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.