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Russische Subfirma hilft bei ASSE-Lauge aus

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14 Jahre 1 Monat her #5279 von Wilma
Warum möchte die Stadt den BI´s den Wind aus den Segeln nehmen?
(Laufbandtext)

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14 Jahre 1 Monat her #5306 von Thomas2011
na wunderbar, wenn jetzt eine Kooperation mit russischen Spezialisten entsteht - dann kann ja gleich der neue Linienflug vom Passagier ähhh "Forschungsflughafen" mit Nikki getestet werden ;-)

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14 Jahre 1 Monat her #5371 von Heiner
AufpASSEn auch in Bevenrode- die Asse rückt näher!

Als das Bundesamt für Strahlenschutz im Januar 2010 bekannt gab, dass der Schacht Asse II, in dem jahrzehntelang mehr oder (eher) weniger kontrolliert Atommüll eingelagert wurde, wegen fehlender Standsicherheit geräumt werden müsse, gab es dreierlei Reaktionen.
1. Erleichterung darüber, dass das jahrelange kritische Nachfragen der Bürgerinitiativen endlich überhaupt zu der Erkenntnis eines „Asse-Problems“ geführt hatte.
2. Ängste, was das erneute Herumhantieren mit 126000 Fässern voll leicht- und mittelradioaktiven Inhalts und einer noch offenen Zahl mit „ungeklärtem Inhalt“ für unsere Region konkret bedeutet.
3. Lösungsorientierte Ansätze, wie die Probleme der Rückholung und Aufbereitung technisch zu bewerkstelligen seien.
Unter anderem bot dabei die in Thune ansässige Firma Eckert & Ziegler ihre Kompetenz und Erfahrung im Umgang mit radioaktiven Stoffen an. Erste Reaktionen von Oberbürgermeister Dr. Hoffmann und CDU- Fraktionschef Sehrt waren deutlich ablehnend: „Auf keinen Fall radioaktiver Asse-Müll in Braunschweig!“. Durch eine sogenannte Veränderungssperre wurde der Firma die geplante Erweiterung ihres Betriebsgeländes untersagt.
So ernst war es den Herren damit dann aber wohl doch nicht, denn inzwischen wurde diese Sperre wieder aufgehoben und es wurde nun bekannt, dass inzwischen ein Kanister mit 100 Litern radioaktiv kontaminierter Asse-Lauge bereits bei Eckert & Ziegler eingetroffen ist, um dort erproben zu lassen, ob und wie diese Lauge „dekontaminiert“ werden könne, d.h. durch Kondensation eingedickt und schließlich verfestigt und im Volumen entsprechend verkleinert. Damit ist zwar die Radioaktivität nicht beseitigt - der Begriff Dekontamination also eigentlich irreführend - aber durch das kleinere Volumen und die verfestigte Konsistenz ist die übrig bleibende Masse besser zu handhaben.
Die Genehmigung dazu wurde vom Land Niedersachsen erteilt, so dass die Stadtverwaltung dafür zwar nicht verantwortlich war, ihre vollmundigen Erklärungen zuvor allerdings auch das Papier nicht wert waren, auf dem sie geschrieben wurden, eben leider nur Politikergeschwätz!
Das seit Jahren in den Asse- Schacht eindringende Wasser, das in der Verbindung mit dem Salzgestein eine aggressive Lauge gebildet hat, die offensichtlich etliche Fässer mit Atommüll bereits angefressen oder aufgelöst hat und durch Verbindung mit dem Inhalt radioaktiv geworden ist, stellt in der Tat ein großes Problem bei der Bergung des „eigentlichen Atommülls“ dar. Erst wenn man diese Lauge gefahrlos abgepumpt und eingedickt hat, kann man den gelagerten Fässern zu ihrer Bergung überhaupt erst beikommen.Und es handelt sich bereits um eine sehr erhebliche Menge von in vielen Jahren des beharrlichen Leugnens des früheren Betreibers des „Forschungslagers“ Asse tatsächlich entstandener Lauge!
Drei Fragen:
***Muss das unbedingt in einer Großstadt wie Braunschweig gemacht werden, wo ungleich mehr Menschen betroffen sind als woanders?
***Hat Eckert & Ziegler die Kompetenz, dieses Verfahren gefahrlos durchzuführen?
***Ist die Kontrolle gegeben, dass im Spagat zwischen teuren Sicherheitsmaßnahmen und gewünschten maximalen unternehmerischen Gewinnen die Interessen der umliegenden Anwohner gewährleistet sind?
Die gemeinsamen Adressen der Firmen Eckert & Ziegler und Amersham Buchler in Thune mahnen da eher zur Skepsis, wenn man an das mit Naphtal-Solvent und Radium verseuchte ehemalige Buchler- Betriebsgelände an der Frankfurter Straße in Braunschweig denkt.
Zunächst soll ja erstmal nur geprobt werden. Wenn das Verfahren aber akzeptiert wird, in Großserie läuft und sich über Jahre hinaus bei der Kondensation der Asse-Lauge in Thune dann doch mal ein Unfall ereignet oder einfach nur „Grenzwerte überschritten werden“? Was dann?
Thune liegt nur 5 Kilometer in Hauptwindrichtung von Bevenrode entfernt, die Asse rückt damit tatsächlich näher, sehr nahe sogar!
Es muss jetzt mehr denn je auch hier mit dem überall sichtbaren gelben Asse-A heißen:
AufpASSEn !

Heiner Waßmuß, Ortsheimatpfleger in Bevenrode

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14 Jahre 1 Monat her - 14 Jahre 1 Monat her #5377 von Rosenbaum
Die Bürgerversammlung zur Atommüll-Entsorgung mitten in Thune fand großen Anklang.

Der Saal in Wenden war voll, die Parteien beeilten sich, den aufpASSEnden Bürgerinnen und Bürgern ihren Beistand zu versichern und die BI formulierte die weitere Marschroute rund um Thune:

1. Kontrolle: Da auf die Behörden und auf die Betreiberfirma des Kompetenzzentrums Sichere Entsorgung (Eckert&Ziegler/Buchler) leider nicht mehr allein vertraut werden kann, bietet sich die Bürgerinitiative für die regelmäßige Kontrolle der Vorgänge auf dem Thuner Betriebsgelände an.

2. Stopp der Betriebserweiterung am Standort Thune: Alle bislang geltenden Planstellungen für eine Betriebserweiterung sollen auf rot gestellt werden; absoluter Vorrang dort in Thune soll die Wohnnutzung haben.

Was mit dem bereits bestehenden Problem der dort schon lagernden Gefahrenstoffe passieren soll (z.B. lagern dort seit längerem auch schon hochverstrahlte Strontium90 Behälter, die nicht mehr angefasst werden dürfen) ist noch offen. Die BI wird sich darum kümmern müssen, ob man - wie aus den Akten ersichtlich - auf eine spätere Einlagerung dieses bereits auf dem Gelände gelagerten Problemmülls in Schacht Konrad spekulieren sollte.

Insgesamt wurde das Ziel der BI, die Parteien noch vor der Wahl (wo man ja noch was von den Bürgern will) zum Schwur zu bringen, erfüllt. Selbst der Bezirksrat mit der noch im Norden zuständigen Bezirksbürgermeisterin Frau Mundlos hatte noch schnell nur wenige Minuten vor der beginnenden Bürgerversammlung einen Beschluß für "Erhalt der Lebensqualität und Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger" gefaßt und den "Vorrang vor wirtschaftlichen und politischen Interessen" betont.

Siehe auch dazu den Bericht über die Versammlung im Braunschweig-Spiegel:
Widersprüche über Widersprüche
Letzte Änderung: 14 Jahre 1 Monat her von Rosenbaum.

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14 Jahre 1 Monat her #5378 von Helmhut
Asselauge in Thune und Kompetenz EZAG?
Die Fragen bleiben


@ Herr Walnuß,

Dank für diese kurze Zusammenstellung der bisherigen Erkenntnisse zum Fall "Asselauge in Thune und Kompetenz der Firma Eckert & Ziegler".

Fazit: Das Kondensationsverfahren ist bekannt und bildet womöglich nicht unbedingt die Hürde, die E & Z dabei haben könnte und sich deshalb russische Kompetenzen einkaufen musste. Womöglich sind es eher die Massen an zu behandelnden Laugen, die Lagerung und die Logistik in einer kleinen Halle und der Transport.

Bislang hatte die Firma ja nur kleinere Mengen schwachradioaktiver Materialien zur Entwicklung für Medizintechnik bearbeitet, nun aber werden überaus große Mengen an Lauge und später eventuell sogar der Assemüll darauf warten, in Thune einer Bearbeitung zuzuführen.
Ich denke mal, das wird das eigentliche Problem sein, denn wie rangiert man den Durchfluss von über 10.000 Fässern in einer begrenzt großen Halle (dazu auf den Plan gucken und mal rechnen).
Die müssten demzufolge ja täglich bewegt und darum logistisch effizient jeweiligen Stellplätzen zugeordnet werden.



Heiner schrieb:

AufpASSEn auch in Bevenrode- die Asse rückt näher!

... Unter anderem bot dabei die in Thune ansässige Firma Eckert & Ziegler ihre Kompetenz und Erfahrung im Umgang mit radioaktiven Stoffen an. ... inzwischen ein Kanister mit 100 Litern radioaktiv kontaminierter Asse-Lauge bereits bei Eckert & Ziegler eingetroffen ist, um dort erproben zu lassen, ob und wie diese Lauge „dekontaminiert“ werden könne, d.h. durch Kondensation eingedickt und schließlich verfestigt und im Volumen entsprechend verkleinert.


Für jeden errechenbar und voraussehbar!

Darauf wurde bereits an dieser Stelle im Forum hingewiesen.
Davor auch schon die Vorausberechnungen der zu erwartenden Laugen-Menge in Thune und die Anzahl an Lkw, die durch Braunschweig nach Thune müssen.

Das Verfahren "Kondensation" zu Feststoffen, die immer noch strahlen, kann selbst von Laien recherchiert und rekonstruiert werden. Auch die Laugenmenge (80.000 Liter) kann problemlos vorausberechnet werden und die Anzahl der dafür benötigten Lkw-Transporte als auch die mögliche Fahrtroute, wenn man einfach nur mal denken statt sich auf die Ausführungen von den dabei Gewinn machenden Firmenakteuren verlassen und diesen zu glauben.

Ich erwarte von einem Entscheidergremium der Stadtverwaltung gleiche logische Ansätze und ähnliches Denkvermögen. Man muss hier nicht alles abnicken und alles den Firmen überlassen.

...Damit ist zwar die Radioaktivität nicht beseitigt - der Begriff Dekontamination also eigentlich irreführend - aber durch das kleinere Volumen und die verfestigte Konsistenz ist die übrig bleibende Masse besser zu handhaben. ...
Die Genehmigung dazu wurde vom Land Niedersachsen erteilt, so dass die Stadtverwaltung dafür zwar nicht verantwortlich war...
...


Stadt trägt auch Verantwortung

Natürlich trägt die Stadt als Entscheider auch Verantwortung. Sie entscheidet (ohne Mitsprache der ihr anvertrauten Bürger und Bürgerinnen) einfach über unsere Köpfe hinweg und trägt selbstverständlich dafür die Verantwortung, wenn wir radioaktive Materialien durch unsere Stadt kutschen und genau so dafür, dass in unserer dicht besiedelten Stadt solche gefährlichen Stoffe bearbeitet werden und lagern.

Feststoffe strahlen genau so wie Lauge

Und natürlich sind die bei der Kondensation erhaltenen Feststoffe nicht dekontaminiert. Das könnten die so genannten Entscheider, die Firma selbst und auch sonstige "Experten" jederzeit gewusst haben. Hier scheinen Verharmlosungsinfos jedoch im Vordergrund, keine definitive Infos.

Die Feststoffe strahlen nach wie vor. Richtig aber ist, dass die Feststoffe besser verpackt und transportiert werden können, weil Flüssigkeiten (Asselauge) immer schwappen, die Gefäße oft leck gehen und deshalb schwieriger während der zahlreich bevorstehenden Transporte zu händeln sind. Das heißt jedoch nicht, dass strahlende Feststoff-Transporte keine Gefährdung darstellen. Deshalb weiter fragen, weiter aufpASSEn!

Diese drei Fragen bleiben also nach wie vor:

- Muss das unbedingt in einer Großstadt wie Braunschweig gemacht werden, wo ungleich mehr Menschen betroffen sind als woanders?

- Hat Eckert & Ziegler die Kompetenz, dieses Verfahren gefahrlos durchzuführen?

- Ist die Kontrolle gegeben, dass im Spagat zwischen teuren Sicherheitsmaßnahmen und gewünschten maximalen unternehmerischen Gewinnen die Interessen der umliegenden Anwohner gewährleistet sind?

WICHTIG dabei!

... Die gemeinsamen Adressen der Firmen Eckert & Ziegler und Amersham Buchler in Thune mahnen da eher zur Skepsis, wenn man an das mit Naphtal-Solvent und Radium verseuchte ehemalige Buchler- Betriebsgelände an der Frankfurter Straße in Braunschweig denkt.

Thune liegt nur 5 Kilometer in Hauptwindrichtung von Bevenrode entfernt, die Asse rückt damit tatsächlich näher, sehr nahe sogar!
Es muss jetzt mehr denn je auch hier mit dem überall sichtbaren gelben Asse-A heißen:
AufpASSEn !

Heiner Waßmuß, Ortsheimatpfleger in Bevenrode


All das ist noch nicht geklärt, wie wir sehen.
Also AufpASSEn![/size]


Gruß
Helmhut

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14 Jahre 1 Monat her #5380 von Rosenbaum
Bürgerversammlung und Dokumentation nun auch der zugehörigen Korrespondenz zur ASSE-Lauge in Thune auf der Homepage der BIBS-Fraktion:

www.bibs-fraktion.de/fileadmin/user_upload/PDF/Statement_2011_09_07_Buergerversammlung.pdf

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