EZAG - ist mehr als
eine kommunale
Angelegenheit !
Die gerade von der BISS neu erstellte, übersichtliche und gut verständliche Zusammenfassung der Faktenlage zur EZAG in Thune führte zu ersten Reaktionen in der niedersächsischen Landespolitik.
Aus dem Wahlkeisbüro der Braun-schweiger Landtagsabgeordneten Dr. Gabriele Heinen-Kljajic erreichte uns diese Stellungnahme:herausgegeben vomPressemitteilung vom 25.11.2011
Grüne fordern Korrektur der Strahlenschutzgenehmigungen für Eckert & Ziegler
„Strahlenwerte wie bei einem Atomkraftwerk nicht hinnehmbar“
Die sofortige Korrektur der der Firma Eckert & Ziegler erteilten strahlenschutzrechtlichen Genehmigung fordert die Braunschweiger Grünen-Landtagsabgeordnete Gabriele Heinen-Kljajic. Sie sieht nicht nur die Stadt, sondern vor allem auch das Land Niedersachsen als Genehmigungsbehörde in der Verantwortung.
„Nach den Grenzwerten der zuletzt 2005 unter der schwarz-gelben Landesregierung erteilten Genehmigung könnte Eckert & Ziegler in Thune ein Atomkraftwerk betreiben. Solch hohe Strahlenwerte in einem Wohngebiet zu genehmigen, war unverantwortlich. Umweltminister Sander ist jetzt in der Pflicht zu prüfen, wie auf schnellstem Wege die Genehmigung den Anforderungen an ein Wohngebiet angepasst werden kann“, fordert Gabriele Heinen-Kljajic.
Fraglich sei, so Heinen-Kljajic, warum bei der Berechnung der Strahlendosis durch Direktstrahlung am Zaun der Anlage von einer Aufenthaltsdauer einer Person der allgemeinen Bevölkerung von nur 2.000 Stunden ausgegangen werde, während üblicherweise im Strahlenschutz ein Daueraufenthalt, also 8.700 Stunden pro Jahr angenommen würden.
Wahlkreisbüro Dr. Gabriele Heinen-Kljajic
Umweltinstitut München glaubt nicht an die Rechtmässigkeit der 2000-h-Regel:
Ein Gespräch mit Karin Wurzbacher vom Umweltinstitut München ergab eine weitere Überraschung:
Sie vertat die Auffassung, ein gesetzlich festgelegter Grenzwert könne nicht einfach durch eine (Strahlenschutz-)Verordnung relativiert, und damit faktisch aufgehoben werden !
C.M.
Niedersächsischer Landtag - 16. Wahlperiode Drucksache 16/0000
Abgeordnete Detlef Tanke, Klaus-Peter Bachmann(SPD) 16.11.2011
Kleine Anfrage zur mündlichen Beantwortung gemäß § 47 der Geschäftsordnung des Niedersächsischen Landtages
Dekontamination der ASSE-II-Lauge
Durch Unterrichtung der Stadt Braunschweig vom 27.10.2011 sowie einem Bericht der Braunschweiger Zeitung vom gleichen Tag wurden politische Gremien in der Stadt Braunschweig sowie die Öffentlichkeit darüber unterrichtet, dass die Firma Eckert & Ziegler Nuclitec (EZN) am Standort Thune (Braunschweig-Nord) an einem Vorversuch zur Dekontamination der ASSE-II-Lauge teilgenommen hat.
Der Standort der EZN in Thune liegt inmitten eines Wohngebietes. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz stellt in einer Mitteilung vom 27.10.2011 fest, dass eine Beauftragung der Firma Eckert & Ziegler Nuclitec zur Behandlung weiterer ASSE-II-Laugen am Standort Braunschweig ausgeschlossen wird, weil die Voraussetzungen hierfür vor Ort nicht gegeben sind.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:
1) Warum wurde die Firma Eckert & Ziegler Nuclitec (EZN) für den Vorversuch ausgewählt,
wenn doch die Voraussetzungen für die Behandlung der ASSE-II-Lauge vor Ort nicht gegeben sind und welche Voraussetzungen müssten erfüllt sein, um die ASSE-II-Lauge bei EZN in Thune zu dekontaminieren und erfüllt evtl. ein anderer Standort von EZN die Voraussetzungen?
2) Welche Stellen wurden vorab über den Vorversuch bei EZN in Thune informiert, wann
sind die Informationen darüber an welche Stelle erfolgt und bestand jemals eine Gefährdung der Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner am Standort, wenn nein, wie wurde der mögliche Schadstoffausstoß während des Versuchs überwacht und geprüft?
3) An welchen weiteren Standorten in Niedersachsen und bundesweit wurden solche Vorversuche vorgenommen, wie sind die Ergebnisse an welchen Standorten und wo präferiert die niedersächsische Landessammelstelle die Dekontamination der gesamten ASSE-II-Lauge?
gez. Detlef Tanke
Klaus-Peter Bachmann
f.d.R. Dr. Cornelius Schley
Fraktionsgeschäftsführer
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Datum: 1. Dezember 2011 20:00:02 MEZ
Eckert & Ziegler will an Anhörung teilnehmen
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Der Streit um die Erweiterung von Eckert & Ziegler nimmt an Schärfe zu. Der Rat soll am 13. Dezember eine Veränderungssperre verhängen. Andreas Eckert, Vorstandsvorsitzender von Eckert & Ziegler, kündigte im Interview mit Redakteur Jörn Stachura an, an einer Anhörung zu den Erweiterungsplänen von Eckert & Ziegler teilnehmen zu wollen.
Herr Eckert, warum sind die erlaubten Grenzwerte von Eckert & Ziegler so außerordentlich hoch?
Sie sind gar nicht hoch. Unsere Kritiker vergleichen Äpfel mit Birnen. Wir dürfen zwar hohe Aktivitäten handhaben, aber die Strahlung, die nach der Abschirmung übrig bleibt, ist genauso niedrig wie überall. Unter realistischen Annahmen darf bei uns am Zaun ein campierender Passant nur eine genauso niedrige Jahresdosis wie an anderen Anlagen erhalten, nämlich ein Millisievert. Unsere Jahreswerte liegen weit darunter, seit Dekaden.
Wenn nicht zur Ausweitung des Geschäftsfeldes der atomaren Altlastensanierung, wozu dann erweitert sich Eckert & Ziegler?
Wir erweitern keine Kapazitäten, es geht um mehr Sicherheit. Natürlich brummt durch den Atomausstieg das Geschäft mit der Sanierung von Standorten, aber das passiert vor Ort und nicht in Thune. Eine seltene Ausnahme bildet die berüchtigte Asse-Lauge. Hier will das Bundesamt für Strahlenschutz leider partout keine Sanierung vor Ort erlauben. Die Lauge ist aber auch harmlos genug, so dass man eine Aufarbeitung an anderer Stelle vertreten könnte.
Die Stadtverwaltung soll eine öffentliche Diskussion zu möglichen Risiken einer Erweiterung von Eckert & Ziegler organisieren. Würden Sie daran teilnehmen?
Selbstverständlich. Wir haben einen Katalog von Fragen der Bürgerinitiative Strahlenschutz beantwortet. Anscheinend aber noch nicht alle. Falsche Vorstellungen werden wir ausräumen. Sofern es nicht um Polemik geht, haben wir keinerlei Sorgen.
Donnerstag, 01.12.2011
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