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Atomprotest zu Silvester: Initiativen demonstrieren Silvester an der Asse

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13 Jahre 9 Monate her - 13 Jahre 9 Monate her #6488 von Helmhut
@ Herr Schmidt,
an welche spektakulären Aktionen haben Sie dabei gedacht?

Gruß
Helmhut

_________

Das BfS versucht Klarstellungen zu den widersprüchlichen Äußerungen der verantwortlichen Politiker (hier Sander, McAllister, Röttgen):

BfS will an Rückholung festhalten!
t-online
Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, will trotz anderslautender Meinungen aus seiner Behörde an der Bergung der radioaktiven Abfälle aus dem maroden Atommülllager Asse festhalten. Der Schutz von Mensch und Umwelt lasse sich nach aktuellem Kenntnisstand nur erreichen, wenn der Atommüll herausgeholt werde, sagte König der "Braunschweiger Zeitung" vom Donnerstag.

Es sei ein Leichtes zu beweisen, dass die Rückholung "nicht geht", sagte König. "Mein Auftrag lautet aber nachzuweisen, wie es geht", stellte er klar.

"Für Irritationen hatte ein über Weihnachten bekannt gewordener kritischer Vermerk aus dem BfS gesorgt." heißt es. Dies sehe ich persönlich nicht so. Die Interpretation der beteiligten Politiker mit ihren Eigeninteressen sorgte für Irritation und Verwirrung, und das war sicher so geplant! Nicht aber der meines Erachtens der ganz normale Einwand im Laufe eines schwierigen Arbeitsprozesses auch mal an Zeitplan und Bewerkstelligung zu denken, diese nochmals zu begutachten, kurz inne zu halten und sich über das weitere Vorgehen in einer Sache gründlich Gedanken zu machen.

"In dem internen Memorandum bezeichnen Bergbauexperten des Amtes eine Bergung der Abfälle als unwahrscheinlich, "wenn sich der Zeitbedarf für die Planung, Genehmigung und Realisierung der hierfür notwendigen Schritte wie bisher fortsetzt". Offiziell hatte das Amt danach erklärt, es habe sich nichts an der Einschätzung geändert, wonach die langfristige Sicherheit von Mensch und Umwelt nur durch die Rückholung gewährleistet sei."

Hier wird doch bei genauem Lesen ziemlich klar, dass das Wörtchen "wenn" hierbei eine wesentliche Rolle spielt. Gibt man die Meldung aber verkürzt dann in dieser Art weiter:
"In dem internen Memorandum bezeichnen Bergbauexperten des Amtes eine Bergung der Abfälle als unwahrscheinlich." und fügt noch ein absanderliches Statement, wie beispielsweise: "Minister Sander sieht Rückholung gefährdet!" dazu, entstellt sich der Inhalt dieses internen Papiers vollends. Und Röttgens Herum-Eierei macht die Sache noch schlimmer.

"König sieht Nacharbeit erforderlich
König sagte dazu, es sei die Pflicht seiner Mitarbeiter, ihm als Verantwortlichem alle Erkenntnisse über die Sicherheit der Grube vorzutragen. Es sei aber auch notwendig, die Ableitung von Bewertungen und Empfehlungen genau zu begründen. "Hier ist Nacharbeit notwendig unter Einbeziehung des gesamten verfügbaren Fachverstandes. Erforderliche Sicherheitsnachweise für die Asse lassen sich nicht durch noch so plausible Glaubensbekenntnisse ersetzen", sagte König.

Auch Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) hatte sich nach dem Brief des BfS zu Wort gemeldet und gesagt, er sehe kaum noch Chancen für eine Bergung der Abfälle. Am Dienstag relativierte er diese Äußerung allerdings wieder.

Darauf angesprochen sagte König im Zeitungsinterview, er sei gemeinsam mit der Landesregierung der Meinung, "dass jeder über kurz oder lang Schiffbruch erleiden wird, der ohne plausible und nachvollziehbare Argumente versucht, das Verfahren in eine vorfestgelegte Richtung zu steuern."
Kommunalpolitiker hatten die mehrmals eingetretenen Verzögerungen beim Anbohren der ersten Kammer mit Atommüll in der Asse kritisiert. König betonte in dem Interview: "Der schlechte Zustand des Grubengebäudes zwingt alle zu schnellen Verfahren, die selbstverständlich nicht zulasten der Sicherheit gehen dürfen. Die Sicherheitsfrage darf aber nicht zum Killerargument werden." Jetzt gehe es darum, die bisherigen Erfahrungen auszuwerten und Möglichkeiten der Beschleunigung zu identifizieren."

Hier wird offensichtlich mit der allgemein eingetretenen Verunsicherung der Öffentlichkeit gespielt. Sander sollte für sein Geschwätz von gestern in Haftung genommen werden. Hier wirkt kein alter schrulliger Kauz, der kurz vor der Pensionierung steht, und den man machen lassen sollte. Hier geht's um Verantwortung für das Leben, die Gesundheit und die Sicherheit einer ganzen Region!

Dass hier Herr Birkner (FDP) im Hintergrund mächtig mitmischt steht außer Frage, was auch bedeutet, dass es mit Sanders Abgang nicht aufhören wird und damit getan sein wird.

Insofern wäre es schon sinnvoll für die Anti-Atom-Gruppierungen, über zukünftige Aktionen und ihre Wirksamkeit nachzudenken. Die jetzige Vernetzung der jeweiligen Gruppen zeigt, dass man hier einen starken Widerstand auf die Beine stellen könnte, wenn nicht jeder sein eigenes X, U oder A-Buchstabensüppchen kocht und nur vor der eigenen Örtlichkeit agiert. Der Protest müsste direkt vor die Nase der Politiker, direkt vor die Ministerien, so meine ich jedenfalls.


Gruß
Helmhut
Letzte Änderung: 13 Jahre 9 Monate her von Helmhut.

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13 Jahre 9 Monate her #6499 von Helmhut
Silvesterpartys vor Atommüll-Lagern

Es war das Jahr von Fukushima, das Jahr der Abkehr vom Ausstieg aus dem Atomausstieg und das Jahr des längsten und teuersten Castor-Transports aller Zeiten. Atomkraft und Atompolitik haben 2011 eine zentrale Rolle in Politik und Gesellschaft gespielt. Im Fokus standen dabei auch die niedersächsischen Atommüll-Lager Gorleben und Asse - und das bis zum letzten Tag in diesem ausklingenden Jahr. Denn sowohl im Wendland als auch im Landkreis Wolfenbüttel rufen Bürgerinitiativen zu Silvesterpartys an den Atommüll-Standorten auf.

Silvesterkundgebung an der Asse
"Silvester am Schacht - wir lassen es krachen" lautet das Motto der Asse-Party, zu der mehrere Bürgerinitiativen am Sonnabendnachmittag einladen. "Direkt an der Schachtanlage wollen wir unseren Unmut über die Zeitverzögerungen bei der Vorbereitung der Rückholung zum Ausdruck bringen und in der aktuellen Diskussion Stellung beziehen", heißt es auf einer Einladung.

Auch vor dem Bergwerk Asse versammeln sich Atomkraftgegner am letzten Tag des Jahres.
Grund für den Unmut ist eine interne Notiz aus dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die über Weihnachten an die Öffentlichkeit gelangte. Ein Mitarbeiter hatte darin die Rückholung des Atommülls aus der Asse infrage gestellt, woraufhin auch der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) einer Bergung des Mülls plötzlich skeptisch gegenüberstand. Anwohner, Atomkraftgegner und Umweltschützer fürchten, dass eine Rückholung der Tonnen mit dem strahlenden Inhalt politisch und wirtschaftlich gar nicht gewollt ist. Die Silvester-Kundgebung soll der Forderung der Bürgerinitiativen Nachdruck verleihen, den Atommüll aus der Asse zur bergen.

Widerstandsjahr endet mit Silvesterparty
Im nordöstlichen Niedersachsen protestieren Atomkraftgegner am Silvesterabend vor einem weiteren Bergwerk - dem Erkundungsbergwerk in Gorleben. Mit ihrer Party wollen sie ein dauerhaftes Ende der Untersuchung des dortigen Salzstocks als Endlager einfordern. Denn auch nach dem angekündigten Neustart bei der Endlagersuche bleibt der Standort Gorleben im Rennen - und das stößt den Kritikern sauer auf. Ein "erkennbar ungeeigneter Standort" wie Gorleben müsse aufgegeben werden, sagte Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg.

In Gorleben beginnt das neue Jahr gleich mit einem Neujahrsprotest.
Mit ihrem Widerstand gegen den möglichen Endlagerstandort meint es die BI ernst: Und so beginnt das neue Jahr, "wie das alte endete: mit Protest", heißt es auf der Internetseite der Atomkraftgegner. Denn gleich am Neujahrstag will die BI das "Widerstandsjahr 2012" einleiten. "Wir mischen uns weiter ein, demonstrativ und argumentativ", kündigte Ehmke an.
www.ndr.de/regional/niedersachsen/silvester299.html


DER ANGEBOHRTE PLANET


Der angebohrte Planet, Spiegel TV, 2011-09-25
Reportage über Folgen wenn bedenkenlos in der Erde gebohrt wird und dort bedenkenlos Abfälle verpresst oder gelagert werden.



Die Idee klingt erst mal gut: Was uns oben stört, stopfen wir ins Innere der Erde. So will man das Treibhausgas Kohlendioxid einfach wegsperren. Doch was geschieht eigentlich, wenn man CO2 unter die Oberfläche bringt? Die Folgen können verheerend sein: Erdbeben, sinkende Städte, brennendes Leitungswasser, versalzene Felder, verdorbenes Trinkwasser.

www.anti-atom-piraten.de/2011/12/freitagsfilm-der-angebohrte-planet/

Bremen: Petition gegen Atomtransporte



30. Dezember 2011

Das Land Bremen und die zuständigen Gremien werden aufgefordert, eine Sperrung der Bremischen Häfen für alle radioaktiven Stoffe, die Teil des Brennstoffkreislaufs der Atomenergie sind, vorzunehmen. Hierzu gehören alle radioaktiven Stoffe, die der Nutzung von Atomenergie dienen. Diese Petition kann noch bis zum 06. Januar gezeichnet werden.
SPD und Grüne wollen den Umschlag von Brennelementen in Bremen stoppen. Doch die meisten der Urantransporte erfasst das geplante Gesetz nicht. Bernhard Stoevesandt, Initiator der Petition, fordert im taz-Interview eine grundsätzliche Sperrung des Hafens für radioaktive Stoffe, ausgenommen Material für Messtechnik oder Medizin. Die parlamentarisch geforderte Teilentwidmung der Häfen sei grundsätzlich ein guter Ansatz. Aber die meisten Transporte, die über die Häfen laufen, seien davon nicht betroffen. 2011 beispielsweise wäre durch das geplante Gesetz nicht ein einziger Transport verhindert worden. Denn laut SPD und Grüne sollen nur Kernbrennstoffe nicht mehr umgeschlagen werden dürfen, Uranhexafluorid oder sogenannte Yellowcake-Uranverbindungen sind nicht erfasst.
Atomtransporte sind für den Betrieb von Atomkraftwerken unabdingbar. Die norddeutschen Häfen spielen dabei eine zentrale Rolle für den Umschlag von Stoffen des Brennstoffkreislaufs, die unter anderem auch in der Urananreicherungsanlage in Gronau und der Brennelementefertigungsanlage in Lingen für internationale Atomkraftwerke produziert und verarbeitet werden. Beide Anlagen bleiben auch nach dem sogenannten Atomausstieg weiter in Betrieb und haben ihre Kapazitäten sogar ausgebaut. Atomtransporte würden also auch nach 2022 stattfinden.
• Mit der Petition wird die Bremer Bürgerschaft aufgefordert, die Sperrung des Hafens für alle radioaktiven Stoffe des Brennstoffkreislaufs von Atomkraftwerken zu beschließen.
Anne Schierenbeck, klima- und energiepolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion in Bremen erteilt diesem Anliegen zwar wegen juristischer Schwierigkeiten eine Absage, Petitionsinitiator Stoevesandt will aber eine Signalwirkung: “In Hamburg gibt es noch keine Regelung. Wenn Bremen effektiv entwidmen würde, würde der Druck auf Hamburg sehr hoch werden.”
Eines wird aber in jedem Fall bei einem Gesetz, das für Januar geplant ist, künftig nicht mehr möglich sein: Transporte mit Plutonium-Brennelementen aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield. Auch der Rücktransport der hochradioaktiven Glaskokillen aus Sellafield nach Gorleben, die 2014 beginnen sollen, kann dann nicht via Bremen geschehen. Die Bundesregierung hat bereits eine Klage gegen die Hafenentwidmung angedroht.
Atomkraftgegner sehen ein wichtiges Signal für alle Hafenstädte:
“Wenn Bremen die Sperrung des Hafens durchsetzen kann, dass ist das ein erster Teilerfolg um den weltweiten Transit von gefährlichen radioaktiven Stoffen zu stoppen. Diese Transporte sind die Archillesferse der Atomindustrie, ohne sie kann keine Industrie langfristig bestehen. Unsere Aufgabe ist, den Weiterbetrieb der Atomanlagen unmöglich zu machen, denn der Weiterbetrieb und Ausbau der Uranwirtschaft in Deutschland hat mit einem Atomausstieg nichts zu tun”, so Jan Becker von contrAtom. “Wir fordern neben der Abschaltung der Atomkraftwerke auch das Ende der Anreicherungsanlage in Gronau und dem Brennelementewerk in Lingen.”

www.contratom.de/2011/12/30/bremen-petition-gegen-atomtransporte/

Zur Petition: [url=https://petition.bremische-buergerschaft.de./index.php?n=petitionsdetails&s=1&c=date_insert&d=DESC&b=0&l=10&searchstring=&pID=348]petition.bremische-buergerschaft.de[/url]

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13 Jahre 9 Monate her - 13 Jahre 9 Monate her #6500 von Sonnenschein
Hallo liebe MitleserInnen,

Obwohl die Medien von 300-400 Menschen sprachen hat eine vertrauensvolle Person offiziell 500 Menschen gezählt und das waren sie auch, bis zu Straße runter nach Remlingen!

Ich war total ergriffen von der Solidarität, unter den verschiedenen Vereinen, Bi´s, Arbeitsgemeinschaften u.s.w.
Von überall aus den Braunschweiger Atommüllland waren sie gekommen!

Und was ich persönlich als Top empfand, war das 4 KletterInnen von Robin Wood an den Sicherheitsleuten und Polizei vorbei, auf den Förderturm der ASSE gelangten und dort an der schiefen Ebene ein Transparent entrollten, auf den stand: "Auslaufmodel ASSE".

Und anschließend zündeten sie, auch noch 4 Leuchtfackeln/ Bengalisches Feuer an und alles erstrahlte in einen Flammenmeer!
Bewegend war auch der zweimalige Auftritt von Sambattac Braunschweig, die wieder mal, mit heißen Rhythmen und fantasievollen Kostümen für gute Laune und Protestantrieb sorgten.
www.attac-netzwerk.de/braunschweig/sambattac/?L=2

Alles in allem, war es sehr Bewegend und Eindrucksvoll!
Und auch ein deutliches Zeichen für uns und die PolitikerInnen!
Wobei ich finde wir sollten nicht an einen MinisterInnen Appelieren, sondern an Frau Merkel direkt, weil nur sie ist die Verantwortliche und von daher muß es an Sie ran getragen werden!

Wir gehen in den friedlichen
Widerstand "X" und pASSEn "A"auf!

So rollten dann auch bei einigen Valstedtern und Remlingern Tränen, als sie sich für die großartige Unterstützung bedankten.
Medienecho zur Asse-Demo am 31.12.2011

www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2463:silvesterabend-an-der-asse&catid=67:politik-kategorie-umwelt&Itemid=147

Die Tagesschau berichtete am 31.12.2011 um 20:00 Uhr:
www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag148534_res-.html

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Aus der taz, 01.01.2012:

Ein Brei aus Atommüll, Behälterresten und Salz

600 Menschen versammeln sich zu Kundgebung am Atommülllager Asse. Robin-Wood-Aktivisten erklettern Förderturm. Anwohner drängen auf schnelle Rückholung der Abfälle. Sie befürchten, dass das ehemalige Salz-Bergwerk vorher absaufen könnte

weiter:
www.taz.de/Protest-gegen-Atommuellager-Asse/!84751/

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Aus Freie Presse (Sachsen), 01.01.2012:

Sorge vor dauerhafter Verstrahlung in der Asse-Region
Anwohner und Umweltschützer befürchten ein Scheitern der Atommüll-Bergung

weiter:
www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/DEUTSCHLAND/Sorge-vor-dauerhafter-Verstrahlung-in-der-Asse-Region-artikel7864337.php

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Aus der Märkischen Oderzeitung, 31.12.2011:

Robin Wood besetzt Fördergerüst über dem Asse-Schacht - Mehr als 500 Demonstranten

Wolfenbüttel (dapd) Aus Protest gegen Verzögerungen bei der Bergung radioaktiver Abfälle aus dem Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel haben Umweltschützer am Samstag vorübergehend das Fördergerüst über dem Schacht des früheren Salzbergwerks besetzt.

weiter:
www.moz.de/nachrichten/deutschland/artikel-ansicht/dg/0/1/1002991/

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WolfenbüttelHeute.de, 01.01.2012:

Robin Wood besetzte den ASSE-Turm – 500 Teilnehmer bei Anti-Atom-Protest

"Silvester am Schacht – wir lassen es krachen" lautete das Motto der Asse-Demo. "Diese Veranstaltung zeigt doch deutlich, wie die Bevölkerung in der gesamten Region zur Asse steht", sagte Udo Dettmann vom Asse-Koordinationskreis gegenüber WolfenbüttelHeute.de.

weiter:
wolfenbuettelheute.de/robin-wood-besetzte-den-asse-turm-500-teilnehmer-an-anti-atom-protest/

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Der Tagesspiegel, 02.01.2012:

"Raus kommt es – so oder so"

Am Atommüllager Asse warnen Demonstranten davor, von einer Rückholung der Fässer aus dem maroden Bergwerk abzusehen.

weiter:
www.tagesspiegel.de/politik/raus-kommt-es-so-oder-so/6010604.html

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www.newsclick.de (Braunschweiger Zeitung online) 31.12.2011:

500 Atomgegner demonstrieren vor Asse

Gegner des einsturzgefährdeten Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel haben am Samstag für eine Räumung des Schachts demonstriert. Zu der Kundgebung kamen nach Angaben des Mitorganisators Udo Dettmann vom Asse-Koordinationskreis rund 500 Personen.

weiter:
www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2044/artid/15477208

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Aus der Braunschweiger Zeitung (Wolfenbüttel) vom 31.12.2011:

Bürgerversammlung zum Thema Asse

KISSENBRÜCK. Der SPD-Unterbezirk Wolfenbüttel lädt gemeinsam mit dem Vorsitzenden der SPD, Sigmar Gabriel, zu einer Bürgerversammlung ein. Sie findet am Mittwoch, 4. Januar, ab 17.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Kissenbrück an der Hauptstraße 60 statt. Diese Fragen stehen im Mittelpunkt: Wird in Asse II verzögert? Wann und wie geht es weiter? Was muss getan werden? Wer ist zuständig?

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Aus der Braunschweiger Zeitung (Wolfenbüttel) vom 31.12.2011:

Mahnwache zu Asse II in Wolfenbüttel

WOLFENBÜTTEL. Die nächste Montagsmahnwache zu Asse II findet am Montag, 2. Januar, 18 Uhr, vor dem Bankhaus Seeliger in Wolfenbüttel statt. Während der jüngsten Mahnwache sei über den aktuellen Stand um Asse II berichtet worden, dass der Druck erhöht werden müsse, damit etwas bewegt werde. Dass dies notwendig sei, belegten die Meldungen vor Weihnachten, denen zu Folge der Atommüll nicht aus dem Schacht zurückgeholt werden könne. Während der Mahnwache soll auch über die Veranstaltung der Asse-II-Begleitgruppe am 9. Januar informiert und diskutiert werden. Die Mahnwache hat sich inzwischen zu einem festen Treffpunkt entwickelt.

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Aus der Braunschweiger Zeitung vom 31.12.2011:

Wer führt wen an der Nase herum?

"Ich denke, dass die Menschen genau wissen, wer ihnen Informationen und Bewertungen konsequent offenlegt und wer sich den Diskussionen mit ihnen stellt." Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz

Der Dezember ist die Zeit der Jahresrückblicke - auch in dieser Woche ist wieder alles rund um Guttenberg und Gottschalk zu sehen gewesen, um Euro-Krise und Neonazi-Terror. Und immer wieder tauchte ein Thema auf: das Unglück von Fukushima mit seinen Auswirkungen auf die Energiepolitik. Gerade in unserer Region sind die Nachwirkungen der Atompolitik der vergangenen Jahrzehnte zu spüren. Eine Politik, die große Koalitionen ebenso zu verantworten haben wie solche unter Führung der SPD oder der CDU. Eine Politik, deren Folgen uns und viele der nachfolgenden Generationen beschäftigen werden. In dieser Woche kam wieder die Diskussion um das marode Atommülllager Asse auf. Ist der radioaktive Müll dort noch zu bergen? Wenn ja, bis wann? Wenn nein, was sind die Alternativen? Fragen sind schnell gestellt, Antworten darauf selten einfach.

Und die Bedenken der Bürgerinitiativen sind nach den vergangenen beiden Wochen noch nachvollziehbarer geworden. Da gab es zunächst einmal einen Vermerk der Bergbauexperten im Bundesamt für Strahlenschutz, dass die Rückholung des Mülls kaum mehr zu schaffen sei, wenn nicht schnell gehandelt werde. Wohlgemerkt: eine Expertenmeinung, kein abschließender Entscheid oder gar eine Empfehlung, die das Bundesamt allgemein gegeben hat. Trotzdem natürlich eine Nachricht, die von Belang ist und viele interessiert.

Schnell meldete sich Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) zu Wort - nicht zuständig für das Bundesamt, nicht zuständig für die grundlegende Entscheidung über die Rückholung. Aber zuständig für so manche Genehmigung, die vor der Bergung des Mülls notwendig ist. Sander spricht davon, dass "uns" - wer auch immer damit gemeint sein soll - schon immer klar gewesen sei, dass "die größte Gefahr entsteht, wenn man die einzelnen Fässer rausholt". Kurz danach rudert er etwas zurück - sieht sich stattdessen vom Vermerk der Bundesamts-Experten "an der Nase herumgeführt" und betont, dass die Bergung des Atommülls aus der Asse mit jedem Jahr schwieriger werde.

Der Minister kommt zu einer Erkenntnis, die jedem Laien schon seit langem klar war. Dabei wünschte man sich doch eine ganz andere Einsicht: die, dass keinerlei Zeit mehr verschwendet werden darf mit Kompetenzgerangel, mit Streit um Genehmigungen, mit gegenseitigen Vorwürfen. Und die, dass die Asse unbedingt überall zur Chefsache erklärt werden muss. Immerhin hat Sander sich, bei aller gebotenen Kritik, zumindest geäußert. Stille herrschte dagegen nicht nur in dieser Woche im Bundesumweltministerium. Stille, die leider nicht darauf schließen lässt, dass Norbert Röttgen (CDU) erkannt hat, wie wichtig das Thema Asse ist. Nicht nur in unserer Region, sondern weit darüber hinaus. Es geht einerseits um drohende Gefahren, wenn das Lager verfüllt wird, andererseits aber auch - und das ist hier nicht zu hoch gegriffen - um die Glaubwürdigkeit der Politik und um deren Verantwortung für kommende Generationen.

Wenn Röttgen bisher keine Zeit für einen Termin vor Ort fand, ist das alleine noch kein Grund, an ihm zu zweifeln. Wenn andererseits aber einzig der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, sich an die Öffentlichkeit wagt und betont, dass es noch keine Absage einer Rückholung des Mülls gibt, ist das ein Zeichen für den fehlenden Mut seines Vorgesetzen. Fehlender Mut, ehrlich zu sagen, dass noch manche Untersuchung gemacht werden muss - und es noch keine Festlegung geben kann. Fehlender Mut, sich mit den Asse-Anwohnern zu unterhalten und deren Bedenken im Gespräch zu erfahren. Aber auch fehlender Mut, öffentlich zu sagen, warum Genehmigungsverfahren so lange dauern und wer für mehr Tempo sorgen kann.

Röttgen und Sander werden zumindest in unserem Jahresrückblick auch 2012 eine Rolle spielen - ob eine gute, ist derzeit noch völlig offen. Die letzten Äußerungen oder eben auch Nicht-Äußerungen sprechen allerdings eher dagegen.

Wir wünschen uns nicht nur von ihnen für das neue Jahr keine schnellen Antworten zur Asse, sondern eindeutige. Keine, die nur einfach sind, sondern die einfach ehrlich sind.

"Es fehlt der Mut,sich mit den Asse-Anwohnern zu unterhalten und deren Bedenkenzu erfahren."

Thomas Roth, stellvertretender Chefredakteur unserer Zeitung, zur Debatte um das Atommülllager Asse
Letzte Änderung: 13 Jahre 9 Monate her von Sonnenschein.

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13 Jahre 9 Monate her #6518 von Sonnenschein
2012-01-01 - Protest gegen Atommüllager Asse: Ein Brei aus Atommüll,
Behälterresten und Salz
600 Menschen versammeln sich zu Kundgebung am Atommülllager Asse.
Robin-Wood-Aktivisten erklettern Förderturm. Anwohner drängen auf
schnelle Rückholung der Abfälle. Sie befürchten, dass das ehemalige
Salz-Bergwerk vorher absaufen könnte.

-> www.contratom.de/nachrichten/?id=39569
Quelle: www.taz.de/Protest-gegen-Atommuellager-Asse/!84751/
Und weitere Presseauswertung:

2012-01-01 - Sorge vor dauerhafter Verstrahlung in der Asse-Region
Eine Versammlung mit bis zu 300 Teilnehmern hatte die Bürgerinitiative
"Aufpassen" bei den Behörden angemeldet. Doppelt so viele Menschen
kamen am Silvesternachmittag bei Nieselregen zur Protestkundgebung am
Atommülllager Asse.

-> www.contratom.de/nachrichten/?id=39573
Quelle: www.boulevard-baden.de/ueberregionales/politik/2012/01/01/sorge-vor-dauerhafter-verstrahlung-in-der-asse-region-462412/

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