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Illegales Container-Lager auf dem Buchler-Gelände

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10 Jahre 4 Monate her - 10 Jahre 4 Monate her #9712 von Rosenbaum
Da einige hier die Diskussion dazu auf Facebook nicht mitverfolgen können, sei das mal hierher kopiert:

Holger Herlitschke:
NEIN Peter! Genau DAS habe ich nicht gesagt!
Es geht nicht um Halbwissen, sondern um das Wort im Munde umdrehen!
Nicht ein neues Zwischenlager wird ausgeschrieben, sondern Konditionierungsleistungen müssen ausgeschrieben werden. Das ist etwas völlig anderes! Um solche Leistungen konnte und kann sich EZN schon immer bewerben. Und zudem habe ich eindeutig gesagt, dass es hier kein neues Zwischenlager geben wird.
Sorry, aber ich muss Dir mal wieder Stimmungsmache vorwerfen, wenn Du meine Äußerungen einfach immer wieder falsch wiedergibst!
Ich hatte mit Dir anderes verabredet und gehofft, Du würdest Dich daran halten.
So halte ich es schlicht für nicht möglich, vertrauensvoll mit Dir zusammen zu arbeiten. Schade, dabei hatte ich schon einen Funken Hoffnung nach unserem Gespräch... aber offenbar geht das nicht mit Dir.
29. November um 20:31 via Handy

Annette Sonnenberg:
Ich versuche mal, von Eurer Auseinandersetzung wieder zur Sache zurückzukommen. Dabei stelle ich aber fest, dass es mich wenig beruhigt, "dass es hier kein neues Zwischenlager geben wird" (was heißt dabei denn "neues" - ist da nicht faktisch schon eins?). Selbst wenn es "nur" um Konditionierungsleistungen geht, hieße das, dass Fässer o.ä. aus Leese hierher kommen sollen, und zwar vermutlich in nicht geringem Umfang.

Warum war das denn nicht für die Öffentlichkeit bestimmt? Sieht die Verwaltung bzw. das Rathaus die Sachlage nicht schon als Grenzüberschreitung an, die es nötig machen würde, die Sicht der Anwohner zu berücksichtigen?

Solange keiner deutlich sagt, von welcher Größenordnung wir hier sprechen, muss man nach den bisherigen Erfahrungen doch wohl davon ausgehen, dass es dabei um Volumina / Aktivitäten... geht, die im Fall der Veröffentlichung einen öffentlichen Aufschrei zur Folgen hätten.

Holger, Peter, bitte streitet Euch nicht um Worte. Die Tatsache, dass Leeser Müll in unbekanntem Ausmaß hierherkommen soll, scheint Konsens zu sein und reicht schon, um von der Politik schützendes Handeln erwarten zu können.
29. November um 20:47

Peter Rosenbaum
Ach Holger, nun wieder der Streit um Worte beim Reizpunkt Leese, dann eben mal hier, wie sich das behördenintern anhört:
... dass die Firma E&Z eine Ausweitung der Konditionierung radioaktiver Abfälle am Standort in Thune nach einer Schließung des Zwischenlagers in Leese avisiert. Bei der erforderlichen europaweiten Ausschreibung der Konditionierung der in Leese gelagerten Abfälle hätte E&Z, auch aufgrund der räumlichen Nähe, gute Aussichten auf eine Beauftragung. ln Verbindung mit der nicht ausgbschöpften Umgangsgenehnrigung kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass sich in Thune ein nationaler Standort für die Entsorgung radioaktiverAbfälle etabliert...
das kennst Du doch auch Holger, oder? Die übrigen (übereinstimmenden Punkte) scheinen dacor zu sein.
29. November um 20:52

Holger Herlitschke
@ Anette Sonnenberg:
& @ Peter:

Ja, mich beruhigt das auch nicht, dass es "nur" um Konditionierungen geht.
Aber das ist keine Neuigkeit! EZN konnte schon immer solche Leistungen anbieten und, im Rahmen der (hohen) Umgangsgenehmigungen hier bearbeiten (möglicherweise ist das auch schon mehr geschehen, als uns allen bekannt).
Das EZN diese "Kompetenzen" bei jeder Gelegenheit wie Sauerbier anbietet ist doch auch klar! Eben auch in der Diskussion zu den Kapazitätsengpässen in Leese.
Das Schreiben insoweit doch in keiner Weise überraschend!
Ich hatte Dir die Antwort aus Hannover dazu gesagt, Peter. Leider ist die nicht öffentlich zu machen. Daher hier nicht wieder zu geben. Mich nervt das auch!
Aber darum geht es nicht. Es ist eben doch wichtig, ob hier ein formal genehmigtes Zwischenlager entstehen kann, oder ob es 'nur' ein de facto Zwischenlager ist.
Das eine ist eine genehmigte Anlage, das andere nicht und damit illegal oder zumindest halblegal. Klare Aussage aus dem MU ist aber, dass sich natürlich alle am Standort an Recht und Gesetz halten müssen. Ich ärgere mich deshalb so über Deine Verdrehung, Peter, weil Du den Eindruck erweckst, das Land, Stadt und hiesige Politik nichts anderes zu tun haben, als auf ein Zwischenlager hier vor Ort hinzuwirken und eigentlich verdeckt alle zusammen arbeiten.
Das ist Unsinn und für meine Person und die Grünen eine bösartige Unterstellung.
Zum Thema EU weite Vergabe von Konditionierungsleistungen ist zu sagen, dass das natürlich passieren kann. Das Land muss z.B. die Umkonditionierung defekter Fässer aus Leese (oder woanders her) oder auch sonstige Abfallkonditionierungen ausschreiben. EZN und andere können sich bewerben und auch den Zuschlag erhalten. Das ist doch überhaupt keine Neuigkeit! Das ist ja der Grund, warum wir hier eben nicht nur den B-Plan ändern müssen, sondern, viel viel wichtiger, die Umgangsgenehmigungen absenken müssen, damit auch Ausschreibungen wegen fehlender Umgangsgenehmigungen hier nicht her vergeben werden können. Merkst Du es, Peter? Wir drehen uns im Kreis, weil wir wieder bei unserem alten Streitpunkt sind, wer für was zuständig ist. Stefan Wenzel ist da eben viel mehr gefragt als wir hier in BS!
Aber genau an dieser Stelle arbeite ich schon seit Wochen. Leider mahlen die Ministeriumsmühlen sehr langsam.
29. November um 21:14 via Handy ·


Damit liegt das spezielle niedersächsische (Braunschweigische) Atom-Entsorgungsproblem deutlicher auf dem Tisch, als es der offiziellen Politik und Behörden offensichtlich lieb ist.
Das mag die gereizten Reaktionen insbesondere bei den Grünen erklären, entschuldigt aber nicht das Rum-Lavieren, Öffentlichkeit ausschließen und das Verwirrspiel.
Letzte Änderung: 10 Jahre 4 Monate her von Rosenbaum.

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10 Jahre 4 Monate her - 10 Jahre 4 Monate her #9714 von C_Mann
...nun schon wieder die Abhängigkeit von Entscheidungen des grünen Umweltministers in Hannover... ich kann´s nicht mehr hören.

Beim momentanen Status Quo in Thune kann die
Umgangsgenehmigung nichtmal ausgeschöpft werden, selbst wenn man es wollte.

Das Zwischenlager Thune (ich verwende den Begriff bewusst mal so, wie es sich das BMU noch vor kurzem in einem Anflug von Offenheit getraut hat) ist annähernd so voll, wie das der von E&Z verwaltete Lager der Landessammelstelle in Leese selbst.

So lange die Veränderungssperre für Thune Bestand hat, darf nicht ein einziger weiterer Container auf dem Gelände abgestellt werden, denn bereits der aktuell festgestellte Zustand ist lt. Verwaltung illegal.
Also würde nach aktuellem Stand kein Müll aus Leese nach BS kommen, da die Container unter freiem Himmel dem Baurecht unterliegen.

Nun heisst es jedoch aufpAssEn, dass nicht durch eine fahrlässig gewährte Ausnahmegenehmigung von der weiterhin geltenden Veränderungssperre plötzlich dieser illegale Zustand in einen legalen verwandelt wird - das könnte nach den Worten der Fachanwältin Frau Hess (BISS-Gutachten) sehr schnell passieren.
Z.B. wenn die bisherige Kompromisslinie von SPD und Grünen fortgesetzt wird - es wurden bereits Ausnahmegenehmigungen von der Ratsmwehrheit abgesegnet und E&Z plante daraufhin (folgerichtig), sich gerichtlich den Präzendenzfall für unendlich viele weitere Ausnahmen attestieren lassen (bis hin zur uneingeschränkten Erweiterung des Betriebs)

Nun wäre es zwar schön, wenn Wenzel von Hannover aus die Umgangsgenehmigung endlich senken würde (ja, warum wird diese Senkung eigentlich immer nur angekündigt und nie in die Tat umgesetzt?), allerdings ohne Erweiterung geht auf das bestehende Betriebsgeländes am Gieselweg auch kaum mehr drauf, sogar bei unverändert hoher Umgangsgenehmigung wäre es auf dem Gelände zu eng.

Daraus ist zu schlussfolgern, dass eine eigenständige Braunschweiger Kommunalpolitik gegen die E&Z-Erweiterung unverzichtbar ist, falls die Landespolitik evtl. doch wieder nicht unsere Interessen vertritt.

Wie kommen die Grünen eigentlich auf die Idee, einen solchen Vertrauensvorschuss von den Bürgern einzufordern und uns auf das Thema "Umgangsgenehmigung" zu fokussieren?
Sie sind lediglich der kleine Koalitionspartner in einer Landesregierung - und hätten sich im Zweifelsfall der Machtarithmetik unterzuordnen.
Den kritischen Bürgern sollten die Schliessungspläne für Leese vorenthalten werden (wieder war es nur ein Zufallsfund in den Akten) - dies ist ein ausgesprochen stichhaltiger Grund, Umweltminister Wenzel nicht vorbehaltlos als Verbündeten der Anti-Atom-Initiativen anzusehen.

Eine solche "SPD-Grünen-Koalition" existiert in BS (meines Wissens) nicht - hier könnten die Grünen uns ihre Unabhängigkeit beweisen, falls sie es ernst meinten.
Sie müssten lediglich die beschriebenen Handlungsspielräume des Baurechts nutzen.

C.M.
Letzte Änderung: 10 Jahre 4 Monate her von C_Mann.

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10 Jahre 4 Monate her #9719 von bruno
Also wieder die alte Leier, die Stadt könne nichts bewirken, das Land sei am Zuge. Aber was bitte schön hat das Land mit fehlenden Baugenehmigungen zu schaffen?
NICHTS ! Hier wäre nun eindeutig die Stadt Braunschweig zuständig.

Gegen die illegalen Bauzustände vorzugehen liegt in Händen der Stadt und nirgends sonst. Die Atomfirmen in Thune könnten jetzt in die Zange genommen werden.

Warum nutzen die politischen Parteien nicht diese Steilvorlage?

CDU, SPD und Grüne scheinen die Sache aussitzen zu wollen bis eine Einlagerung der Container in Schacht Konrad ab 2019 ihr Problem löst, genau darauf spekuliert EZN.

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10 Jahre 4 Monate her - 10 Jahre 4 Monate her #9720 von Rosenbaum
Es wird immer drastischer:

Nun wird auch noch ein sog. "Buchler"-Zwischenlager bekannt.
Pikanterweise gehen die nun aufgetauchten Dokumente auf eine Anfrage von Fr. Mundlos (ehem. CDU Bezirksbürgermeisterin für Wenden/Thune/Harxbüttel sowie bis vor einem Jahr CDU-Landtagsabgeordnete) hervor:

Mündliche Anfrage 7 Heidemarie Mundlos (CDU) 03.06.1998 Drucksache 14/49
< www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen%5F14%5F2500/0001-0500/14-0049.pdf > (S.5-6)

Antwort Umweltministerium Plenarprotokoll 14/6
< www.landtag-niedersachsen.de/infothek/steno/steno%5F14%5FWP/endber006.pdf > 11.06.1998 S. 397-399



Anfrage von Frau Mundlos:

"...Vorwürfe...wegen der Zwischenlagerung von radioaktivem Abfall auf dem Gelände der Firma Amersham Buchler in Braunschweig"


Da heisst es in der Antwort der Landesregierung


"Im Vierten Teil der Strahlenschutzverordnung – Ablieferung radioaktiver Abfälle – sind verschiedene Möglichkeiten der Entsorgung radioaktiver Abfälle eröffnet.
Zu nennen sind hier die Alterna- tiven: unmittelbare
Ablieferung radioaktiver Abfälle vom Abfallverursacher an ein Bundesendlager (§81), Ablieferung an eine Landessammelstelle und von dort die Abführung an ein Bundesendlager (§ 82) sowie die Genehmigung oder Anordnung einer anderweitigen Zwischenlagerung, die zum Ruhen der Ablieferungspflicht für die Dauer der Zwischenlagerung führt.
Für letzteres käme das Abfallager Gorleben oder die Zwischenlagerung in den Betriebsstätten der Firma Amersham-Buchler in Frage.

Aus Gründen der Transportvermeidung, der Strahlenminimierung und weil die Firma bereits über die notwendigen Genehmigungen verfügt, ist die Entscheidung für eine Zwischenlagerung in Einrichtungen der Firma Amersham-Buchler gefallen. Damit erfüllt die Landesregierung für sich die Forderungen, die sie auch gegenüber den Betreibern kernetechnischer Anlagen erhebt."


Gibt es also neben dem (nicht genehmigten) atomaren Containerlager auf dem EZN-Betriebsgelände ein weiteres - und zwar in diesem Fall genehmigtes - Zwischenlager auf dem Buchler-Gelände ?

Die BIBS-Fraktion will nun den Sachverhalt und die Hintergründe in der nächsten Ratssitzung aufklären.
Letzte Änderung: 10 Jahre 4 Monate her von Rosenbaum.

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10 Jahre 4 Monate her - 10 Jahre 4 Monate her #9721 von klartext
Jetzt aber mal Klartext hier, haben wir es jetzt mit zwei Zwischenlagern in Thune zu tun, einem ungenehmigten Containerlager von Eckert-Ziegler und einem weiteren von Buchler, welches schon im Jahre 1997 als "genehmigt" bezeichet wurde?

Weiter wäre zu fragen, wer Buchler diese Genehmigung erteilt hat.

In der heutigen BZ zeigt sich ausgerechnet Herr Buchler ungerecht von der Veränderungssperre betroffen.
Wie scheinheilig, wenn derselbe Buchler schon in den Neunzigern ein atomares Zwischenlager nach Thune organisierte.

Desweiteren war das ja eine Antwort an die CDU-Abgeordnete Mundlos, die das offensichtlich für sich behalten hat, oder wurde diese schier unglaubliche Information nicht nur von ihr unter dem Deckel gehalten?

Ging das am Braunschweiger Rathaus alles vorbei?
Letzte Änderung: 10 Jahre 4 Monate her von klartext.

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10 Jahre 4 Monate her - 10 Jahre 4 Monate her #9725 von Rosenbaum
klartext schrieb:

Ging das am Braunschweiger Rathaus alles vorbei?


Also noch einmal, JA , wir haben es (leider) sogar mit zwei Lagern in Thune zu tun:
- einem als "illegal" bezeichneten bei Eckert&Ziegler, Gieselweg - hinten zum Feld hin, welches angeblich dem Rathaus erst seit Juni 2012 bekannt ist

-und einem weiteren Mitte der 90er Jahre offiziell genehmigten Zwischenlager für besonders überwachungspflichtige radioaktive Stoffe in sog. "Systemcontainern", welches bei Buchler, Harxbütteler Str. - also noch näher der Wohnsiedlung ausgewiesen wurde.

Wie es aussieht, versuchen gerade eben auf Facebook sowohl Holger Herlitschke, als auch ihm beipflichtend Nicole Palm SPD die Infos über diese zwei Lager als Hirngespinste meinerseits darzustellen.
Mal sehen, wie dumm sie spätestens im Rat am 17.12.2013 dasitzen werden, wenn die Verwaltung antworten muß.
Letzte Änderung: 10 Jahre 4 Monate her von Rosenbaum.

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