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Leider traurige Wahrheit, wie respektlos vor allem mit den Ratsgremien umgesprungen wurde.
Hoffmann hatte sich als quasi erste Amtshandlung 2001 angemasst, ohne den Ratsgremien davon ein Sterbenswörtchen zu sagen, beim Verteidigungsministerium die Patenschaft für ein Kriegsschiff zu erlangen.
Erst Jahre später (2004) informierte der OB den Verwaltungsausschuss über seine Eigenmächtigkeit.
Nach Einzug der BIBS im Rat wurde nachgehakt, auch eine Bürgeranfrage dazu brachte Hoffmann in Rage. Alles sei richtig gelaufen, er allein - der Oberbürgermeister - sei zuständig für Namensvergabe und Wappen der Stadt.
Nun schreibt die Kommunalaufsicht zur Frage der Zuständigkeit mit Brief vom 17.4.2008:
Zitat:
Für die Ausstattung eines Kriegsschiffes mit Namen und Wappen der Stadt "liegt die Zuständigkeit ... nicht beim Hauptverwaltungsbeamten. Vielmehr ist, da weder die Zuständigkeit des Rates noch die des Bürgermeisters gegeben ist, der Verwaltungsausschuss ... zur Entscheidung berufen", so lautet die Antwort der Rechtsaufsicht des Innenministeriums vom 17.04.2008.
Es war also eigenmächtig und eine Überschreitung der Kompetenzen des frisch gewählten Oberbürgermeisters Hoffmann, ohne Wissen und Genehmigung der zuständigen Rats-Gremien Ende 2001 die Patenschaft für die Korvette von der Bundesregierung zu erbitten.
Die Politik der vollendeten Tatsachen wirft ein Zwielicht auf die Patenschaft.
Die anmassende Politik der Person Hoffmanns schädigt obendrein das Amt des Oberbürgermeisters.
Die zuständigen Ratsgremien und Parteien sind aufgerufen, sich den nötigen Respekt zu verschaffen. board.bs-netz.com/viewtopic.php?p=7279#7279
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...als deutsche Truppen Anfang August das neutrale Nachbarland Belgien überfielen und die Wahnvorstellung hatten, sie könnten durch ein neutrales Land unbehelligt durchmarschieren, um zum strategischen Ausgangspunkt ihrer eigentlichen Aggression, die belgisch-französische Grenze, zu kommen.
Die Einwohner wehrten sich begreiflicherweise und eröffneten das Feuer auf die Aggressoren. Das wurde von den deutschen Truppen als Bandentätigkeit ausgelegt. Franctireurs lautete das Schlagwort für diese verständliche Abwehr der überfallenen Bevölkerung.
Unter den einrückenden Soldaten gehörte auch das Infanterieregiment 92 aus Braunschweig.
Im bereits zitierten Vaterländischen Kriegsgedenkbuch befindet sich im ersten Heft auf S. 23 eine
Abbildung eines Gemäldes von Prof. v. Eschwege mit dem Titel „Feuertaufe des Braunschweiger
Infanterie-Regimentes Nr. 92 - Straßenkampf in Roselies.“
Dazu folgende Tatbeschreibung eines Beteiligten:
„Alle Häuser mussten gewaltsam erbrochen werden, es entspann sich im Innern ein wütender Kampf mit Kolben und Bajonett und da man mancher Hausbesatzung nicht habhaft werden konnte, weil die Verteidiger sich auf dem Boden versammelt hatten, so griff man zu dem einzig
wirksamen Mittel in solchem Fall, man zündete die Häuser an. Bald stand dann die Dorfstraße an vielen Stellen in Flammen“.24
„Wir wurden in mehrere Dörfern von den Einwohnern beschossen. Diese Dörfer wurden gleich an allen Ecken angesteckt, die Bewohner, die geschossen hatten, abgemurkst,“ berichtete ein Gemeindemitglied an seinen Pfarrer Wilhelm Gagelmann in Lutter a.B.25
Gustav Schmidt aus Bündheim dichtete nach einem ähnlichen Vorfall in der drittgrößten Stadt Belgiens Charleroi:
„Das deutsche Blut, das hier hat fließen müssen/
schreit nach gerechter Rache,
nicht nach Flintenschüssen/
Ein Flammenmeer die ganze Stadt hüllt ein/
Das ist des Deutschen Blutes Rache Widerschein“.
bs.cyty.com/kirche-von-unten/archiv/gesch/mit_gott.pdf
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Anfrage
Datum 02.07.2014
Nummer 3067/14
Absender Fraktion BIBS
Platz der Deutschen Einheit 1
38100 Braunschweig
Adressat
Oberbürgermeister Ulrich Markurth
Platz der Deutschen Einheit 1
38100 Braunschweig
Sitzungstermin Rat 15.07.2014
Betreff / Beschlussvorschlag
Wofür steht „Roselies“?
Im Rahmen der Aufarbeitung zum Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren veröffentlichte der Braunschweig-Spiegel einen Beitrag zur Bedeutung des Namens „Roselies“ (siehe Anlage) .
Der Name Roselies steht demnach nicht mehr nur für ein freundlich-beschauliches Wohngebiet in Braunschweig, sondern zuvorderst für bedrückende Kriegsverbrechen in der Belgischen Kleinstadt Roselies.
Wir fragen:
1. Waren der Verwaltung bei der Namensgebung für die zwei Neubaugebiete "Roselies Quartier" und "Roselies-Süd" diese Rückbezüge auf die Gräueltaten unter Beteiligung des Braunschweigischen 92. Infantrieregiments in der Belgischen Kleinstadt im 1. Weltkrieg bekannt?
2. Wurde zur Aufarbeitung dieser Vorgänge jemals in den letzten hundert Jahren der Kontakt mit der Stadt Roselies und ihren Bürgerinnen und Bürgern in Belgien gesucht?
3. Die dritte Teilfrage dazu stellte der Autor des Artikels im Braunschweig-Spiegel: "Ein Gedenkstein mit Hain für die Täter - das Vergessen für die Opfer, was haben Stadtverwaltung und Oberbürgermeister sich dabei wohl gedacht?"
Gez. Peter Rosenbaum
BIBS-Fraktion
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Braunschweigisches Infanterie-Regiment Nr. 92
Am 31. Juli 1914, nachmittags um 5 Uhr, kam ein Halbzug vom Infanterie-Regiment 92 vom Kohlmarkt aus anmarschiert, hielt an der Straßenkreuzung; kurzer Trommelwirbel und ein Offizier verlas die „Erklärung des Kriegszustandes“.
Am Sonnabend, dem 01. August, nachmittags um 5 Uhr 15 Minuten ordnete der Kaiser die Mobilmachung aller Streitkräfte der Armee und der Marine an. Das IR 92 wurde auf Kriegsstärke gebracht und in der Nacht vom 06. auf den 07. August auf dem Braunschweigischen Hauptbahnhof in mehrere Züge verladen. Nach ca. 30stündiger Fahrt wurden die Kompanien unweit der belgischen Grenze am Fuße des Hohen Venn ausgeladen. Am 09. August begann der Vormarsch der verstärkten 40. Infanterie-Brigade in westliche Richtung. Nach anstrengenden Märschen erreichten die Truppen am 21. August die Sambre östlich Charleroi.
Regiments- und Gefechtskalender
1914
22.-24.08 – Schlacht bei Namur Roselies (östlich Charleroi), Devant les Bois (südöstlich Charleroi), Oret (südöstlich Charleroi)
28.-30.08 – Schlacht bei St. Quentin | Audigny
06.-09.09 – Schlacht an der Marne | Congy – Talus St. Prix (nördlich Sèzanne)
12.09.-12.10 – Kämpfe bei Reims | Courcy – Bétheny – Bourgogne – Prunay
13.10.-31.12 – Stellungskampf bei Conde sur Suippe an der Aisne Steinbruch Barry au Bac – Courcy – Fresnes | nördlich Reims
[...]
Quellenangabe:
Gechichte des Braunschweigischen Infanterie-Regiments Nr. 92 im Weltkriege 1914-1918,
von Friedrich von Sobbe, Verlag Tradition W. Kolk, 1929
Die Braunschweiger im Weltkriege 1914-1918, Vaterländisches Kriegsgedenkbuch, Braunschweig 1920
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