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Mit dem Anspruch

 

Noch vor wenigen Wochen schien der Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung mit dem Konzept seiner "Bürgerzeitung" im Zenit seiner journalistischen Karriere fest verankert.

Im Braunschweiger Dom wurde ihm  am 1.9.2009 der "Lokaljournalisten-Preis" der Konrad-Adenauer-Stiftung im Beisein des Bundespräsidenten Köhler überreicht. Die feierliche Inszenierung war schon damals umstritten...

 

(Artikel in der BZ vom 1.9.2009: Protest gegen die "Bürgermeisterzeitung")

 

Und hier dazu auch noch ein Filmchen von der denkwürdigen Aktion:

http://www.youtube.com/watch?v=DYKH--IMnyE

 

Der moralische Anspruch von Bürgerzeitung oder gar Bürgernähe scheint nun endgültig verspielt.


Auslöser bundesweit eher  kritischer Betrachtung des Wirkens von Raue war sicherlich seine Rolle im Ränkespiel der WAZ-Gruppe gegen den renommierten Journalisten Lochthofen bei der  Thüringer Allgemeinen, erklärt aber nicht, warum sich Raue dafür hergegeben hat.


Klafften Anspruch und Wirklichkeit zu weit auseinander?  Zu schlecht die hiesige Zeitung für ihren Anspruch, "Bürgerzeitung" sein zu wollen, zu philisterhaft der Chefredakteur selbst, der die Braunschweiger Lokalpresse zur reinen Bürgermeisterzeitung verkommen ließ ?

 

So schreibt denn auch die taz vom 4.12.2009

Zitat:

"PAUL-JoSEF RAUE, CHEFREDAKTEUR
Der Sonntagsredner

Der Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung redet gerne in Kirchen. Dann sagt Paul-Josef Raue schöne Sätze, wie den, dass Journalisten "Treuhänder des Volkes" seien und die Aufgabe hätten, "die Mächtigen zu kontrollieren". Es sind Sätze, die auch im "Handbuch des Journalismus" stehen, das Raue mit seinem Mentor Wolf Schneider geschrieben hat, dem ehemaligen Leiter der Hamburger Henri-Nannen-Schule. [...]

Kritiker der Braunschweiger Zeitung aus dem Bürgerinitiativen-Lager werfen dem Blatt vor, keine Bürger-, sondern eine "Bürgermeisterzeitung" zu sein.
In Braunschweig regiert unangefochten CDU-Rechtsaußen Gert Hoffmann, und die Braunschweiger Zeitung habe ihn dabei unterstützt, ... "

www.taz.de/regional/nord/nord-aktuell/ar...amp;cHash=ee8beee474

 

 

Anspruch und Wirklichkeit klafften offensichtlich zu weit auseinander: zu schlecht die hiesige Zeitung für ihren Anspruch, "Bürgerzeitung" sein zu wollen, zu philisterhaft der Chefredakteur selbst, der die Braunschweiger Lokalpresse zur reinen Bürgermeisterzeitung verkommen ließ.

 

Zitat:

"Raue geht zur Thüringer Allgemeinen, weil deren langjähriger Chefredakteur Sergej Lochthofen die "Umstrukturierungen" des WAZ-Konzerns nicht mitmachen wollte. Mit Raue, da kann man fast sicher sein, wird es solche Probleme nicht geben."

 

Raue, der Sonntagsredner, oder doch nur: Raue, der Opportunist ?

 

siehe dazu auch die Diskussion im Forum:  Raue geht ...


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