Niedersachsen: Morgen streiken Öffentlicher Dienst, Lehrer und Müllabführ
Hauptkundgebung vor Braunschweiger Rathaus
Die Hauptkundgebung von ver.di wird vor dem Braunschweiger Rathaus stattfinden. Ab
10 Uhr marschieren die Streikenden vom Gewerkschaftshaus in Braunschweig los. In der Region sind vor allem Kultur- und Bildungseinrichtungen betroffen.
Etliche Lehrer werden aufgrund der in der vergangenen Woche ergebnislos abgebrochenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst in den Warnstreik treten.
Unterrichtsausfälle in Südostniedersachsen
Auch an zahlreichen Schulen in Südostniedersachsen treten die nicht verbeamteten Beschäftigten in den Warnstreik. Betroffen sind nach Angaben eines Sprechers der GEW etwa
- die
Hans-Würtz-Schule
in Braunschweig,
- die Heinrich-Böll-Schule in Göttingen,
- die Wartbergschule in Osterode,
- die Peter-Pan-Schule in Wolfsburg
- weitere Schulen in Peine, Vienenburg und Salzgitter.
Gestreikt wird am
- Staatstheater Braunschweig,
- an den Technischen Universitäten Braunschweig
- an der Technischen Universität Clausthal
- an der Braunschweiger Hochschule für Bildende Künste (HbK),
- an der Fachhochschule "Ostfalia" in Wolfenbüttel
- und an den entsprechenden Studentenwerken.
Ausstand auch bei Behörden und Straßenmeistereien
Auch in Behörden und Straßenmeistereien streiken die Angestellten.
Aufgerufen sind nach Angaben der Gewerkschaft ver.di mehrere Tausend Beschäftigte in Niedersachsen.
Betroffen sein werden unter anderem Behörden, Straßenmeistereien, Unikliniken, Hochschulen und Landessozialämter.
Auch am Landgericht Braunschweig oder der Landesschulbehörde wird gestreikt.
Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten unter anderem 6,5 Prozent mehr Lohn. Damit soll sich die Bezahlung der Landesbeschäftigten dem Gehalt der Kollegen bei Bund und Kommunen anpassen.
Acht Straßenmeistereien im Raum Osnabrück betroffen
In den Lüneburger Landesbehörden, etwa im Finanzamt und dem Landesamt für Geologie und Landesentwicklung treffen sich Mitarbeiter zur "aktiven Mittagspause". Kunden werden dadurch nach Angaben eines ver.di-Sprechers aber keine Beeinträchtigungen erfahren. Größere Ausfälle gibt es dagegen im Landkreis Osnabrück, im Emsland und im Landkreis Vechta: Dort streiken 50 Mitarbeiter - und damit etwa die Hälfte der Beschäftigten von acht Straßen- und Autobahnmeistereien. Es kann zu Einschränkungen beim Winterdienst kommen. Auch verschiedene Landesbehörden sowie die Hochschule und die Universität Osnabrück werden bestreikt.
Der Nordwesten streikt am Mittwoch
Am Mittwoch soll der Warnstreik dann weiter gehen: Zur ver.di-Kundgebung in Bremen werden rund 1.500 Angestellte der Länder Niedersachsen und Bremen erwartet. Warnstreiks sind dann unter anderem in Bremerhaven, Stade, Cuxhaven, Bremervörde, Rotenburg, Zeven und Diepholz geplant.
Am Donnerstag ist Warnstreik in Oldenburg
Unter anderem wird die Carl-von-Ossietzky-Universität betroffen sein. Auch in der Region Hannover sowie in Hameln sind für Donnerstag Warnstreiks geplant.
Warnstreiks bei der IG Metall
Auch die IG Metall ruft am Dienstag die Beschäftigten der Holz und Kunststoff verarbeitenden Unternehmen in Niedersachsen zu Warnstreiks auf. Vor der dritten Verhandlungsrunde sind Aktionen bei den Möbelherstellern Haworth in Bad Münder, Wiemann in Georgsmarienhütte sowie bei Dorma Hüppe in Westerstede geplant. Die IG Metall fordert für die landesweit etwa 22.000 Mitarbeiter 5 Prozent mehr Gehalt und höhere Ausbildungsvergütungen.
Hintergrund: Landesweit arbeiten rund 17.000 Lehrer im Angestelltenverhältnis und werden nach Tarif bezahlt. Ein Teil von ihnen geht für eine bessere Bezahlung auf die Straße. Schließlich erhält ein angestellter Lehrer nach Angaben der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) in 40 Berufsjahren insgesamt 150.000 Euro netto weniger als ein verbeamteter Kollege. Auch sozialpädagogische Fachkräfte, die an vielen Schulen die Nachmittagsbetreuung übernehmen, werden sich an dem Warnstreik beteiligen.
www.ndr.de/regional/niedersachsen/streik661.html