Zur Petition: www.change.org/de/Petitionen/bundeskanzlerin-angela-merkel-kein-geld-f%C3%BCr-den-aufbau-der-potsdamer-garnisonkirche"...Das ist ein falsches Zeichen.
Die Potsdamer Garnisonkirche gilt bis heute im In- und Ausland als "Geburtsstätte des Dritten Reiches".
Der symbolische Handschlag zwischen Hitler und Hindenburg machte am "Tag von Potsdam" den Weg frei für das Ermächtigungsgesetz.
Die Stadt Potsdam, das Land Brandenburg und die Evangelische Kirche haben öffentlich erklärt, dass sie keine Mittel für den Aufbau der Garnisonkirche zur Verfügung stellen.
Der Aufbau aus öffentlichen Mitteln wird durch die Bevölkerung abgelehnt.
Vor einigen Monaten belegte die Forderung "Kein städtisches Geld für den Aufbau der Garnisonkirche" mit einer Rekordpunktzahl den Spitzenplatz auf der "Liste der Bürgerinnen und Bürger" im Potsdamer Bürgerhaushalt.
In Potsdam gibt es genug Kirchen mit vielen freien Plätzen.
Bislang wurde von den Wiederaufbaubefürwortern aus Kirche und Parteien immer wieder versichert, dass der Aufbau aus Spenden erfolgen soll.
Das war die Grundlage für die Zustimmung der Potsdamer Stadtverordneten.
Eine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln ist ein politischer Wortbruch...".
Wolfram Meyerhöfer DEUTSCHLAND:
"...Es gibt zur Garnisonkirche seit langem einen intensiven Diskurs der Potsdamer Bürgerschaft. In diesem Diskurs zeigt sich, dass es nur eine - gleichwohl reiche bzw. einflussreiche - Minderheit ist, die den Nachbau der Kirche möchte. Bislang hatte die Mehrheit ein einfaches Mittel, ihre Position gegen diese Minderheit durchzusetzen: Die Mehrheit hat einfach nicht für das Projekt gespendet. Es war abzusehen, dass es nicht gelingen wird, die notwendigen Mittel für die Kirche zu beschaffen.
Wenn nun der Bund jenes Geld gibt, das die Bürger nicht geben möchten, dann hintertreibt er den deutlich artikulierten Bürgerwillen....".
Dazu fällt mir gleich folgendes ein:Achim Trautvetter DEUTSCHLAND
"...Ich wohne seit 10 Jahren in Potsdam und die Luft für alternative Lebensmodelle wird hier, in dem "Reichenvorort von Berlin" und "preußischen Freilichtmuseum", immer dünner . Die Garnisionkirche ist zum einen eine Fortsetzung dieser Restaurierungs-Politik, die Stadt in eine bestimmte Zeitepoche zurückzubauen. Für Menschen die Wiesen zum spielen und entspannen, Konzerte in der Stadt, lebhafte Straßen auch nach 20 Uhr als Lebensqualität empfinden, eine niederschmetternde Entwicklung. Und viel wichtiger ist eigentlich noch der geschichtliche Rahmen dieser Kirche. Dort wurden Waffen gesegnet, hat die Kirche die Eroberungen der Könige befördert und zu guterletzt war es das Sprungbrett der Faschisten an die Macht. Was daraus entstanden ist, braucht keine Erklärung. Diese Kirche als Versöhnungsort wieder aufbauen zu wollen, ist blanker Hohn. Ich habe noch nicht eine qualifizierte Antwort von den Befürwortern des Aufbaus bekommen, mit wem sie sich eigentlich versöhnen wollen. Ich stelle mir vor, wie sich ein Holocaust-Überlebender fühlen muss, wenn auf deutschen Boden dieses Symbol als Friedens- und Versöhnungsort rekonstruiert wird. Es ist abstoßend. Ich hoffe, dass diese Kirche niemals gebaut wird, denn dann muss ich ernsthaft überlegen, ob ich in dieser Stadt, in der ich trotz allem sehr gerne lebe, weiter wohnen kann...".
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