Elternproteste gegen Schulschließung

Stadtteil formiert sich, weil Stadtverwaltung nicht informiert...

Auszug aus der " Braunschweiger Zeitung ":

SCHUNTERAUE. Eine große Protestwelle kündigen Eltern und Schüler aus dem Stadtteil Schunteraue für diese Woche an. Ziel ist es, eine etappenweise Schließung der Grund- und Hauptschule am Tostmannplatz zu verhindern.

An einer am Freitag vom Schulelternrat einberufenen Versammlung nahmen 80 Eltern teil. "Es wären noch mehr gewesen, wenn nicht alles so kurzfristig und vor Pfingsten hätte organisiert werden müssen", meint Michaela Harsdorf, Elternvertreterin der ersten Klassen.

Erst vor einer Woche waren Pläne der Stadtverwaltung bekannt geworden, dass die Grund- und Hauptschule (GHS) ab August stufenweise geschlossen wird und das Gebäude von der Förderschule Astrid-Lindgren-Schule belegt werden soll.

Besonders stört die Eltern, dass die Pläne so kurzfristig bekannt geworden sind und schon am nächsten Freitag der Schulausschuss des Rates der Stadt tagt und am Dienstag darauf der Verwaltungsausschuss. "Wir als betroffene Eltern und Schüler haben nicht viel Zeit, auf die Pläne zu reagieren, dafür wird unsere Protestwelle umso größer", kündigte Schulelternratsvorsitzender Wolfgang Bartsch an.

... aber die Zeitung tat es ebenso wenig und nimmt es mit Infos auch nicht so ernst. So wird der Bürger einfach übergangen.

Grüße
euer

Leserbrief zum gleichen Thema:

"Ein Stadtteil formiert sich" vom 25. Mai 2010

Das ist ein zutiefst undemokratisches Verfahren, im Eilverfahren Pläne für die Schließung einer Schulform im Stadtteil aus der Schublade zu ziehen und durchzupeitschen, ohne die betroffenen Menschen samt ihrem Bezirksrat zu beteiligen, ja diese nicht einmal zu informieren. Ein weiteres Beispiel von Demokratieabbau in Braunschweig.

Und komme mir keiner mit dem Argument, das alles sei notwendig, weil die Kommunen pleite seien: Aufgabe von Politik muß es sein, die zur Kasse zur bitten, die die Krise verursacht haben. Aber leider sind die Politiker Wachs in deren Händen!

Das einzige, was bleibt, ist der offene Protest. So ist das eben, wenn Stadt, Land, Bund die Interessen der Menschen nicht mehr wahrnehmen - und das ist ja ihre eigentliche Aufgabe! - dann müssen diese Menschen ihre Sache selbst in die Hand nehmen: in Braunschweig gegen die Schließung der Grund- und Hauptschule Schunteraue, am 12. Juni in Hannover für gute Bildung und in Berlin gegen den Ausverkauf dieses Landes. Wir sind alle Griechen!

Mittwoch, 26. Mai 2010 AULA - Sitzung des Stadtbezirks
(aus der Braunschweiger Zeitung )
Die Eltern haben beschlossen, in großer Zahl zunächst am Mittwoch an einer Sitzung des Stadtbezirks in der Aula der Schule teilzunehmen. Ebenso wollen sie bei der Schulausschusssitzung präsent sein.

Die Bürgermeisterin des Stadtbezirks, Gudrun Ohst, kündigte an, Elternvertreter während der Sitzung zu Wort kommen zu lassen. Auch sie fühlt sich von der Verwaltung "informativ überfahren". Eltern wollen zudem vor der Schulausschusssitzung Fragen einreichen, um über strittige Punkte Klarheit zu erhalten.

So gibt es derzeit widersprüchliche Aussagen zu der möglichen Abwicklung einer Verlagerung der Schüler an Schulen in angrenzenden Stadtteilen.

Transparente für Sitzungen, Infostand am Tostmannplatz

Mit Plakaten, Transparenten, Flugblättern und Unterschriftenlisten sowie einem Infostand auf dem Tostmannplatz suchen die Eltern ab heute Unterstützer für ihre Protestaktion und auch Spenden, um den Protest zu finanzieren. Die Bezirksratsgruppe Bibs/Grüne hat spontan 100 Euro gespendet.

Grüße
euer

Helmhut mit Helmhütchen