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Schwarz-Gelb kürzt Solarstromvergütungen

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14 Jahre 2 Monate her - 14 Jahre 2 Monate her #1056 von Ulenspiegel
klaus_marwede schrieb:

Also müssten wir uns stattdessen im wahrsten Sinne des Wortes "Besseres", d.h. Qualität einfallen lassen


Intelligenteres als Subvention ja oder Subvention nein gibt es sicherlich ...

Mein Vorschlag geht in folgende Richtung:

1) Energiepreise drastisch hoch
2) Arbeitskosten drastisch runter - am besten auf Null


Ob das intelligent ist?

Der Mensch lebt nicht vom Strom allein! -
meine ich da.
Dein Vorschlag 1) ist bereits jetzt schon ziemlich reell, betrachtet man die eingepreisten Monopole, die sich gegenseitig per Preisabsprachen decken und gerade den Ärmsten unter uns mächtig kalte Buden bescheren, weil die Rechnungen nicht bezahlt werden können. Lachhaft, die Ankündigung damals, Atomstrom wäre entschieden billiger zu produzieren. Nix is'!

Käme Dein Vorschlag weiter zum Zuge, bedeutete das für einen Arbeitslosen sogar noch Ärgeres, schon jetzt die Bude kalt und für einen Euro Zwangsarbeit leisten müssen. Es gibt übrigens bereits schon jetzt Null-Euro-Jobs an den Kassen der deutschen Supermärkte. Tendenz steigend!

Gemeint ist damit, dass wir alle Sozialabgaben und andere Staatsquote auf die Energie draufhauen - und den Lohn gleichwertig entlasten. Z.B. in 10% - Schritten über 10 Jahre verteilt.

Das führt dazu, dass wir ein Billiglohnland mit extraordinär hohen Energiekosten werden. Das wiederum führt zu Entwicklungen die ich sehr begrüßenswert finde - u.a. muss jeder der Steuern hinterziehen will ein kleineres Auto anschaffen, sein Haus energetisch in Ordnung bringen oder nachhaltig produzieren ... Das wiederum führt zur Entwicklung von Produkten mit denen wir endlich auf dem Weltmarkt wieder technologisch führend wären.


Das träfe nicht nur die Häuslebesitzer, Steuerhinterzieher und Wohlhabenden. Das träfe, wie bereits angedeutet auch jene, die weder Geld für Umweltschutzprodukte haben, noch für Kultur oder andere lebensnotwendige Anschaffungen. Auch jene, die gar kein Haus besitzen, um energetisch in Ordnung zu bringen. Insofern bezweifle ich erheblich, dass Deine Theorien wirklich zu dem führen werden, was Du Dir erhoffst. Der Mensch lebt nämlich nicht vom Strom allein, sein Brot muss er essen, Luft atmen und Wasser trinken können - von was soll er es sich aber leisten, wenn er kein Einkommen mehr bekommt?

Dieser Überlegung jedoch kann ich folgen:

Wenn es bei Subvention hoch, niedrig bzw. ja oder nein bleiben soll, dann plädiere ich für die Subvention von Geräten bzw. Anlagen vor Ort, die dem direkten Stromverbrauch vor Ort dienen. Das führt zu einer Entlastung der Netze, und zu einem minimierten Kapitalbedarf des Bürgers vor Ort, der heute viele Möglichkeiten nicht nutzt, weil sich das zwar alles recht gut anhört, - aber halt "ohne Moos nix loos".


Allerdings - und wie bereits öfters hier im Forum - widersprichst Du Deiner vorher gegangenen Ausführung mit dem simplen Endsatz "ohne Moos nix lo(o)s." Hier gibst Du ja förmlich selbst zu, dass ohne Geld oder Einkommen nicht viel zu bewegen ist. Das trifft jedoch für beide Seiten zu, für die Unternehmen, die sich Lohnkosten sparen wollen, um mehr Geld zu haben, aber auch für jeden einzelnen für uns, die auf Einkommen angewiesen sind, um ihr tägliches Leben nicht nur für Energie aufzuwenden sondern auch für andere lebensnotwendige Dinge.

Ansonsten müsste gesichert werden, dass Subventionen das in Gang bringen und unterstützen, was im Interesse von Planeterhaltung und Überlebensfähigkeit der darauf lebenden Menschen liegt und nicht nur wenige Auserwählte bei ihren oft rein spekualativen Geschäften unterstützt, die aktuell gerade Gegenteiliges bewirken. Und das kein Geld da sei, ist einfach nicht wahr. Es ist falsch verteilt und wird zudem aus dem Wirtschaftskreislauf heraus gezogen, wie man an Spekulationsgeschäften deutlich ersehen kann.

Käme es wieder als Investition in den Wirtschaftskreislauf, wäre das ja zu begrüßen, tut es aber zumeist nicht, weil man auch unkreativ, dümmlich und rigoros asozial hier Erfolg haben kann, ganz bequem kann man Geschäfte machen, ohne Menschen und ohne sozialen Verpflichtungen oder Verantwortung. Und das wird sogar politisch derzeit aktiv unterstützt. Diese Art Lobby- und Klientelpolitik muss verhindert werden - nicht auch noch gewählt! ...

konstatiert Ulenspiegel

Übrigens: Die schwarz-gelbe Koalition hat sich auf einen ersten Kompromiss zur Solarstrom-Förderung verständigt. Danach soll die Kürzung der Förderung von Solaranlagen auf Dächern ab 1. Juni greifen. Die Subventionen sinken dafür in diesem Jahr um 16 Prozent. Die umstrittene Förderung von Solaranlagen auf Ackerflächen konnte noch nicht geklärt werden.
www.neue-oz.de/dpa/ticker/?t=20100209T120745_23811688_1265713665000
Letzte Änderung: 14 Jahre 2 Monate her von Ulenspiegel.

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14 Jahre 2 Monate her #1058 von klaus_marwede

Hier gibst Du ja förmlich selbst zu, dass ohne Geld oder Einkommen nicht viel zu bewegen ist.


na klar ... ich sehe aber den Widerspruch darin nicht so wie Du.

Schon heute muss man aus der Staatsquote Leute unterstützen, die nicht von ihrem eigenen Geld leben können. Das müsste man natürlich weiterhin. Da ändert sich nach meinem Modell ja nichts.

Ich will ja nicht die Verwendung der Staatsmittel verändern - sondern den inhaltlichen Zusammenhang von Erhebung.

Wichtigstes Argument: Wenn Arbeit entlastet wird - und Energie im Gegenzug belastet - dann haben wir vielleicht gar nicht mehr so viele Betroffenen - weil Arbeitsplätze entstehen.

VG Klaus M.

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14 Jahre 2 Monate her #1081 von Ulenspiegel
klaus_marwede schrieb:

Hier gibst Du ja förmlich selbst zu, dass ohne Geld oder Einkommen nicht viel zu bewegen ist.


na klar ... ich sehe aber den Widerspruch darin nicht so wie Du.

Schon heute muss man aus der Staatsquote Leute unterstützen, die nicht von ihrem eigenen Geld leben können. Das müsste man natürlich weiterhin. Da ändert sich nach meinem Modell ja nichts.


Dir ist wohl vollends entgangen, dass gerade
peu à peu, aber dennoch deutlich bemerkbar ein
immenser Sozialabbau stattfindet, zugunsten diverser Privatisierungen,
die größtenteils noch nicht mal ökonomisch sind, sondern
in Pleiten geführt haben?
:P Eventuell hast Du ja nur zuviel (neo)liberale Luft beim
Versuch in der CDU oder FDP Karriere zu machen,
geschnuppert.
Sorry, aber Deine Vorschläge ernst zu nehmen, fällt mir immer schwerer.

Wichtigstes Argument: Wenn Arbeit entlastet wird - und Energie im Gegenzug belastet - dann haben wir vielleicht gar nicht mehr so viele Betroffenen - weil Arbeitsplätze entstehen.

VG Klaus M.


:side: Ich kann nur schmunzeln. Da bist Du offensichtlich
genau den nachweislich falschen Betulichkeiten von
FDP und CDU auf den Leim gegangen?!? Die schwören doch
seit mehreren Jahrzehnten auf Entlastung bei Konzernen,
Unternehmen und versprechen mehr Arbeitsplätze.

Fakt aber ist, dass seit genau den gleichen Jahrzehnten
die Vollzeitarbeit zugunsten eines Mindestlohnsektors
sowie Zeit- und Leiharbeit herunter gebrochen ist - trotz
finanzieller Entlastung, Bezuschussung, Infrastrukturförderung,
Lohnkostensenkung, Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung
und EU-Fondzuschüsse. All das hat eher weniger
Beitrag seitens der Unternehmer gebracht, will heißen,
kaum die Arbeitsplätze, von denen meinereiner wirklich
leben und eine Familie ernähren kann.

Stattdessen Bankenrettung, Abwrackpräme und andere Steuererleichterungen
an die Unternehmen - alles von Steuergeldern. Kein
innovatives Eröffnen neuer Arbeitsfelder, bspw. auf dem Umweltsektor,
sondern zurück zur Vergangenheit ins Dino-Stromzeitalter.
Auch auf dem Automobilsektor - keine Neuentwicklung,
diese sogar verpennt!

Wenn Energie teurer wird, auch dann werden simplerweise
Lohn- und Personalkosten natürlich noch mehr gedrückt.
Weshalb sollte es denn ausgerechnet mit noch mehr Lohnkostendrücken bzw. Arbeit für Null-Lohn mehr Arbeitsplätze entstehen?

Des Weiteren: Es gibt Arbeit genug!
Nur haben sich die Unternehmen offenbar dran gewöhnt,
dass Kosten auf soziale Schultern abgewimmelt werden können
und Gewinne alleinig dem Konzern gehören dürfen.
Schon allein deshalb werden die doch nicht anständig
bezahlte Plätze schaffen.
Wenn Du hier also von "mehr Arbeitsplätzen" schwärmst,
dann lediglich deshalb, weil sie nicht entlohnt werden sollen.
Wenn wir umsonst arbeiten, dann leistet sich uns gewiss der
eine oder andere Unternehmer, das ist sicher.

Aber das hatten wir schon mal, nannte sich Sklaverei
und widerspricht ganz einfach den Menschenrechten
sowie unserem Grundgesetz.

:silly: Witzig, was Du hier versuchst, ernsthaft vorzuschlagen.
Allerdings auch wieder kein Wunder: Bist ja Unternehmensberater.
Und vielleicht würde ich dann genau so daher schlussfolgern,
wenn ich Dich wäre.

Darum hab' ich zwar für Dich ein gewisses Verständnis,
aber gemeinnützig und gesamtgesellschaftlich orientiert ist Deine Haltung mitnichten...

lacht Ulensp :laugh: egel

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14 Jahre 2 Monate her #1086 von klaus_marwede

Eventuell hast Du ja nur zuviel (neo)liberale Luft beim Versuch in der CDU oder FDP Karriere zu machen, geschnuppert.


lach ... nee ... das wohl eher nicht.

Was Du einfach negierst ist, dass ich mit diesem Modell weder den Bürgern mehr Geld wegnehmen möchte - noch weniger Geld verteilen möchte - ich möchte nur den logischen Zusammenhang von Abgaben und Verteilungsmechanismen verändern - weil das gleich auf zwei Ebenen Arbeitsplätze schafft:

a) Industriearbeitsplätze die einst von Maschinen wegrationalisiert wurden werden wieder wirtschaftlicher (weil die Maschinen teurer und die Leute billiger werden)

b) Es entsteht ein Technologievorsprung, der mit neuen Produkten und neuen Märkten neue Arbeitsplätze schafft.

Ich weiß gar nicht was daran so schwer zu verstehen ist - und noch weniger verstehe ich was daran neoliberal sein soll :-)

VG Klaus

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