klaus_marwede schrieb:Hallo,
nach Berechnungen die die TU Clausthal vor 2 Jahren angestellt hat haben PV-Module einen preislichen Spielraum nach unten von 30-40%. Hersteller haben aber keinen nachvollziehbaren Grund, diesen Preisspielraum zugunsten der Kunden zu nutzen, weil über die Subvention sowie die von Kunden angestrebte Rentabilität ein höherer Abgabepreis möglich ist.
Wozu soll ein chinesischer Hersteller von PV-Modulen denn "ohne Not" in Deutschland die Preise senken, wenn über die Einspeisevergütung sichergestellt ist, dass er die höheren Preise bekommt.
Solar-Förderung abstellen bedeutet Förderung von Atomenergie
Das ist zwar recht stimmig dargestellt, allerdings deshalb erst einmal die Senkung der Einspeisevergütung vorzuziehen, hieße doch, das Pferd vom Schwanze her aufzäumen, besonders wenn man in globalen Zeiten hinter der chinesischen "Konkurrenz" mit den Arbeitsmarkt- und Freihandels-Modellen, die man politisch selbst auf die Beine gestellt hat, auf jeden Fall verbleiben wird. Meint, dass wir gegen die chinesischen Arbeitslöhne nicht konkurrieren können. Also müssten wir uns stattdessen im wahrsten Sinne des Wortes "Besseres", d.h. Qualität einfallen lassen. Aber derzeit bauen wir das Bildungsniveau runter, das diese Qualität bringen könnte.
Wer sind hier die eigentlichen Doofen?Ich bin deshalb sehr für eine Senkung der Einspeisevergütung - weil ich nicht einsehen kann, dass immer wieder deutsches Steuergeld im Ausland "verschwindet" weil Politik in der Vergangenheit zu "doof" war, um sich dagegen angemessen zu schützen.
Zu "doof"? Hier scheint ein "Glaubensbekenntnis", dass die Politiker lediglich zu "doof" dazu gewesen wären, bessere Bedingungen zur Vermarktung von Solarprodukten zu kreieren, m.E. völlig fehl am Platze. Im Gegenteil, wir sollten es besser wissen, dass die Verflechtung von Energie-Riesen-Lobby à la Clement (SPD) und RWE und vieler anderer Stromkonzerne bereits die Politik so unterwandert hat, dass politisch eher Wirtschaftsinteressen beschieden werden statt eine Energiepolitik für den Planeten und die Menschen, die darauf wohnen, zu fördern. Von wegen, zu doof.
Die wissen ökonomisch genau, was sie tun und wem sie dienen. Von daher kam es genau so, wie geplant. Statt dezentraler unabhängiger und preisgünstigerer Energiesysteme und -formen wird seit Jahren Lobbypolitik zugunsten der Monopolstellung einiger weniger globaler Player betrieben, das betrifft nicht nur den Energiemarkt, auch den Finanzmarkt, wie wir alle sehen können.
Als erstes müsste - wie schon so oft und deutlich klar gefordert - eine andere Netzpolitik her, die die Netze öffentlich stellt und nicht einem Privatunternehmen. Dann können alle, die auch dezentral Strom produzieren dort einspeisen zu gleichen Vergütungen. Bisher aber produzieren z.B. deutsche Windmüller oft so viel Strom, der ihnen gar nicht abgenommen wird, weil die Konzernriesen ja ihren Atomstrom verkaufen wollen. Solar- und Windenergien wurden jahrelang mittels gesetzlicher Hürden eher gebremst.
Allerdings siegte irgendwie doch ansatzweise die Vernunft bei vielen kleinen ökologisch denkenden Bürgern und Unternehmen. Die Solarbranche boomte zum Ärger der Atomindustrie. Die gesetzlichen Hürden aber sind seit Jahren extra so kreiert, dass nur derjenige, der wirklich ökologisch eingestellt ist und sich bemüht, zu Solartechnik greifen konnte. Für alle anderen war die Sache eher verkompliziert worden.
Dass die Chinesen hier mitmischen, war von vornherein auch klar, aber deshalb müssen doch nun die landeseigenen ökologisch produzierenden Energiewirte nicht finanziell abgewürgt werden. Man hoffte auf globale Geschäfte, deshalb hat man chinesische Einflüsse bewusst zugelassen. Doch gegen das Lohndumping dort, werden wir hier kaum deutsche Löhne entgegen setzen können. Also tendiert man dazu, deutsche Löhne zu drücken statt auf regionale Qualitätsprodukte zu setzen, diese zu erforschen und zu entwickeln. Man denkt, dass mit der Zeit die deutschen Arbeitnehmer für weniger arbeiten werden. Hauptsache: Arbeit! - so die sich bereits aktuell abzeichnende Devise. Das ist mal echt doof, weil wir dieses Wettrennen niemals gewinnen können, ohne Demokratieabbau und soziale Verelendung.
Statt die Mittel in Atomstrom zu lenken, wäre eine weitere verstärkte Förderung in die Entwicklung von erneuerbaren Energieformen dringend notwendig. Deutschland könnte qualitativ also besser dastehen, wenn hier nicht so gebremst würde.
Von daher halte ich Dein letztes Resümee zwar für richtig...
Wenn man schon mal dabei ist sollte man dann aber die gesamte innere Struktur der Subvention prüfen, - um künftig stärker den dezentralen Verbrauch von dezentral hergestellter Energie zu fördern. Momentan ist es doch so, dass auf einem Dach Energie hergestellt wird, die dann teurer ins Netz abgegeben wird als der Bezug der gleichen Energie aus dem Netz kostet. Das kann doch nicht richtig sein ...
und zwar in der Hinsicht, dass die Subventionsstruktur nochmals zu prüfen wäre zugunsten einer dezentraleren Energiestruktur. Doch das war ja nicht das Ziel der "klug" eingefädelten Lobbypolitik. Die wollen ja weiterhin Monopole in Händen weniger und damit ungebremst ihre Gewinne abschöpfen bzw. die Kosten der Bevölkerung überlassen, wie man derzeit überall sieht. Von doofen Politikern also keine Spur, aber wer ist nun wirklich der Doofe ...
rätselt Ulensp
egel