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Braunschweig hat ein Feinstaubproblem

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12 Jahre 5 Monate her - 12 Jahre 5 Monate her #6124 von Helmhut
NEU! :laugh:Wow, nach Jahren endlich entdeckt - Braunschweig hat ein Feinstaub-Problem

Feinstaub ist an sich schon problematisch, weil der eben, wie der Name schon hindeutet, so fein ist, sich in so kleinen Partikeln in der Umgebung und damit auch in unseren Lungen niederschlägt. Gesund ist das also keineswegs. Das wirklich Blöde beim Feinstaub; man sieht ihn kaum. Darum hält man ihn und die Debatte darum eben leicht für übertrieben. Darum kann man ihn auch glattweg leugnen, wie fein! Da wären dicke Staubkrümel schon wesentlich einfacher zu ermitteln und die würden auch nicht so in unseren Organismus eindringen. Vielleicht sollte man da auch mal diese Dieselrußfilter überdenken?


Hustet uns was, Braunschweiger Löwe mit Staubmaske!
Fotoquelle

Da mussten erst externe Experten in unsere Stadt kommen, um der Braunschweiger Luft die Note "mangelhaft" zu verleihen. Die Stadt stellte sich bislang - ganz unparteiisch - natürlich bessere Noten aus.

Aber bereits seit 2005 - also schon seit über 6 Jahren - weisen lokale Umweltverbände (BUND) als auch die Bürgerinitiative Schlossparkfreunde auf das Feinstaubproblem Braunschweigs und die diverse Nachlässigkeiten der Stadt selbst hin, die es mit dem Messen dieser Feinstaubbelastung offenbar nicht allzu ernst zu nehmen scheint. Gehört aber hat der Bürger davon nur selten, die Zeitung berichtete dazu kaum. Die Bürger führten sogar selbst Messungen durch.


Deutliche Hinweise - Protest zum Feinstaubproblem in BS
Fotoquelle


Nun, wer hätte das gedacht, ist auch die lokale Presse fündig geworden. Zuvor hatte sie sogar mehrfach von " Panikmache " von Seiten der Umweltschützer und -beobachter als auch der besorgten Bürger gesprochen. Aber, was kümmert uns unser Geschwätz von gestern, mögen sich die Schreiber oder Herr Zwafelink sagen. Letzterer ist ja nicht mehr im Dienst sozusagen.

Hildesheim wollt' nicht so blind und milde sein

Wer aber jetzt denkt, die Stadt hätte diese "aktuelle" Überschreitung fürsorglich und selbst festgestellt, wird nun informiert, dass das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim dieses Braunschweiger Problem offenbart hat. Also, eine Institution von außerhalb! Nun haben wir also offiziell ein Problem. Und weil es wohl wirklich schlimm ist mit der städtischen Feinstaubbelastung, werden dann zeitgleich und fürsorglich schon mal die ersten Warnungen ausgesprochen.

Nun aber formuliert das gleiche Blatt, angeblich sei nur "dieses Jahr - so häufig wie noch nie die Grenzwerte überschritten", wobei die Beschreibung "so häufig wie noch nie" dann doch irgendwie indirekt darauf hinweist, dass Überschreitungen wohl doch häufiger vorgekommen sein müssen. B) Man muss diese immensen Werte quasi veröffentlichen; wurden sie ja jetzt von Externen, von Experten festgestellt. Da kann man schwerlich weiter leugnen und Kollegen bloßstellen oder an deren Eloquenz kratzen.

:unsure: Hatten also unsere Freunde des Schlossparks als auch der BUND bereits damals zurecht alarmiert?
Jetzt, liebe Freunde, wäre der richtige wichtige Zeitpunkt, eure Erkenntnisse und Daten nochmals voran zu stellen. Der Schlosspark (eine grüne Lunge dieser Stadt) ist passé, euer Auftrag jedoch nicht, wie man sieht. Also lasst mal wieder von euch hören, liebe Schlossparkfreunde!


Messungen - zu allem Überfluss?

"Die Luftqualität an der Messtation Altewiekring bewertet das Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Hildesheim momentan mit Schulnote 5. Körperliche Anstrengungen im Freien sollten deshalb vermieden werden. ... Dass bei Asthmatikern verstärkt Symptome auftreten, so die Hildesheimer Experten, sei wahrscheinlich."

Dass man von der Messung nicht viel hält, dass sie einfach "nervt" oder gar "überflüssig", erkennt der Leser leicht an der saloppen Formulierung:

"Zu allem Überfluss kommt hinzu: Noch nie in der Mess-Geschichte am Altewiekring dauerte eine Phase der Feinstaubbelastung so lange. Sieben Feinstaub-Überschreitungstage in Folge wurden bis Freitag inklusive gezählt."

Unerhört, wieso hat man das nicht so wie früher gemacht?
Kurz messen, bis es passt!
Früher waren wohl die Messphasen wesentlich kürzer und die daraus ermittelten Daten gefielen der Stadt deutlich besser. So konnten die Hinweise von Umweltverbänden als auch sich sorgende Bürger und Bürgerinnen glatt weggebügelt werden nach dem Motto "Ich mess' mir die Welt, wie sie mir gefällt!".
Selbst Messcontainer wurden an anderen Orten aufgestellt oder sogar gänzlich entfernt, um sich passendere Werte zu besorgen.

Man hat die dicke Luft kommen sehen!

2005 berichteten die Schlossparkfreunde Braunschweig : "Wegen der Bauarbeiten am Bohlweg liegen zur Zeit keine Messdaten vor.


Der Messkontainer wurde abgebaut und nach Göttingen ausgeliehen. Im November soll er dann wieder zurück kommen. Braunschweig liegt nach der Statistik des Jahres 2003 leider in allen Kategorien der Feinstaubpartikel PM10 bundesweit auf den Spitzenplätzen."

Des Weiteren wurden im Verlauf der Messphasen immer wieder ungenaue, unstimmige und fehlende Messwerte beklagt:
" 2005 - Die Messwerte für 14 Uhr finden Sie auch in der Braunschweiger Zeitung. Diese Werte sind jedoch nicht immer korrekt.
Die Tagesmittelwerte finden Sie auch auf den Internetseiten des Umweltbundesamtes www.uba.de . Leider sind aufgrund technischer Schwierigkeiten auch dort die Werte nicht immer korrekt oder fehlen teilweise."

Siehe auch:
www.unser-braunschweig.de/bsl/
schlosspark-braunschweig.de (PDF)
www.unser-braunschweig.de/bsl/messwerte.html

Nicht außergewöhnlich, aber außergewöhnlich lange ignoriert

Und so schreibt man richtig: "Feinstaubbelastung in Großstädten ist nicht außergewöhnlich. Weil sie dort aber besonders hoch ist, sollen die Einwohner vor Atemwegserkrankungen geschützt werden. An maximal 35 Tagen im Jahr darf darum nur der Grenzwert von 50 Mikrogramm überschritten werden."

Wenn also diese Belastung nicht ungewöhnlich, also in einer Stadt schlichtweg und immer vorhanden ist, weshalb wurde sie dann so merkwürdig und jahrelang ignoriert.

Nun, weil's offenbar knüppeldicke kommt und man mit diesen mangelhaften gesundheitsgefährdenden Luftqualitätsergebnissen dann doch an die Öffentlichkeit gehen muss, werden beträchtliche Mengen und Grenzwertüberschreitungen bekannt. "An der Verkehrsmess-Station Altewiekring wurden im Jahr 2009 sechs Überschreitungstage gezählt, 2010 waren es 18 Überschreitungstage, in diesem Jahr wurden bislang 28 Überschreitungstage gezählt."

Geringer Luftaustausch?

Wie dem Problem beikommen?
Wie es aussieht, muss unsere Stadt abwarten, bis ein anderer Wind weht. B) Schöne Aussicht auf Abhilfe!

Michael Köster vom Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim hält eine Steigerung der Feinstäube sogar für sehr wahrscheinlich: „Es gibt gegenwärtig nur geringen Luftaustausch. Es sind auch keine Westwinde zu erwarten, die die Feinstaubwerte senken könnten. Es gibt darum auch noch keine Entwarnung.“ sagte er gegenüber der newsclick.

Wir sind also auf frischen neuen Wind angewiesen, nicht nur politisch, sondern weil wir unser eigenes Stadtklima offensichtlich selbst so geschaffen beziehungsweise geschädigt, gestört haben, dass sich unsere Stadtluft von selbst nicht mehr zu reinigen imstande ist. Hhmm, was könnte wohl die Ursache dieser Störung der Selbstreinigungskräfte in unserer Stadt sein?

B) Ich weiß es nicht, kann nichts sehen. Die Luft ist zu dick
und ich wäre schon froh, wenn ich vor lauter Bäumen den Wald noch sehen könnte.

Hust
Helmhut
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Letzte Änderung: 12 Jahre 5 Monate her von Helmhut.

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