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EU will Einheitsnorm Saatgut weiter den Weg ebnen!

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11 Jahre 1 Tag her - 11 Jahre 1 Tag her #9054 von Nachtschatten
Bunte Vielfalt statt genormter Einfalt

Die EU-Kommission will Einheits-Saatgut weiter den Weg ebnen.

Alte und regionale Obst- und Gemüse-Sorten hätten kaum noch eine Chance - ganz im Gegensatz zu Industriesorten von Monsanto, Syngenta und Co.

Unterzeichnen Sie unseren Appell gegen die Pläne!

Kommt der Entwurf aus der EU-Kommission durch, wäre es das Aus für viele alte Obst-, Gemüse- und Getreidesorten:
Es dürfte nur noch Saat- und Pflanzgut von Sorten in den Handel, die den Industrienormen entsprechen – so wie es Agrarkonzerne wie Monsanto, Syngenta und BASF herstellen.

Auf der Strecke blieben viele heimische Sorten, die unseren Speiseplan bereichern.
Und dafür sorgen, dass sich unsere Landwirtschaft an den Klimawandel, neue Krankheiten und Schädlinge anpassen kann.

Am 6. Mai will die EU-Kommission über den Entwurf entscheiden.

In einigen EU-Staaten regt sich bereits Widerstand.

Mit einem Online-Appell zeigen wir, dass auch wir Verbraucherinnen und Verbraucher und die Anbauer in Deutschland bunte Vielfalt statt genormter Einfalt auf unseren Tellern, Feldern und in unseren Gärten wollen.

In den kommenden Tagen wollen wir mindestens 100.000 Unterschriften sammeln und an die EU-Kommission übergeben.

Helfen Sie mit?

Unterzeichnen Sie unseren Appell gegen die Pläne!

Nach den Plänen einer Fachabteilung der EU-Kommission dürften Betriebe, die pflanzliches Saatgut erzeugen, künftig nur noch Sorten verwenden, die ein amtliches Zulassungsverfahren durchlaufen haben.

Das Problem: Das Verfahren ist aufwändig und teuer.
Zudem können nur Sorten das Verfahren bestehen, die bestimmte Kriterien erfüllen – etwa einheitliches Wachstum. Viele traditionelle Kartoffel-, Tomaten- oder Gurken-Sorten zeichnen sich aber gerade durch ihre natürlichen Unterschiede aus.

Zwar soll es für alte Sorten ein vereinfachtes Verfahren geben.
Doch dies gilt nur für Sorten, die nachweislich bereits auf dem Markt sind – und dies muss im Zweifelsfall erst einmal bewiesen werden.
Wieder entdeckte Sorten oder neue Kreuzungen hätten von vornherein keine Chance.

Nur eine große Auswahl an Obst-, Gemüse- und Getreidesorten und damit eine breite genetische Ausgangsbasis sichert, dass sich unsere Landwirtschaft an den Klimawandel, neue Krankheiten, Schädlinge und neue Lebensstile anpassen kann.

Die geplante EU-Saatgutverordnung muss Vielfalt auf unseren Feldern und Tellern ermöglichen, statt sie zu vernichten.

Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen wollen wir dafür streiten.

Unser Ziel werden wir aber nur mit Ihrer Hilfe erreichen.
Mehr zum Thema im 5-Minuten-Info...


Mit herzlichen Grüßen

Susanne Jacoby, Felix Kolb und Steffen Kraft

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Letzte Änderung: 11 Jahre 1 Tag her von Nachtschatten.

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10 Jahre 11 Monate her #9069 von Nachtschatten
"....Der EU-Kommissar für Verbraucherschutz Tonio Borg will in einer zentralen europäischen Saatgutverordnung vorschreiben, dass nur noch Saagut gehandelt werden darf, das ein aufwändiges amtliches Zulassungsverfahren durchlaufen hat und den engen Normen der Saatgut-Industrie entspricht.
Viele traditionelle Kartoffel-, Tomaten und Gurken-Sorten zeichnen sich gerade durch ihre natürlichen Unterschiede aus.

Eine größere Vielfalt auch innerhalb einer Sorte kann ihre Widerstands- und Anpassungsfähigkeit steigern. Dies würde durch die EU Saatgut-Verordnung verhindert.

Die geplante Verordnung gefährdet die Pflanzenvielfalt und bevormundet Landwirt/innen und Initiativen, die sich um den Erhalt bedrohter Sorten und deren Fortentwicklung und Anpassung kümmern. Profitieren würden hingegen Konzerne – wie Monsanto, Sygenta und BASF – deren Hybridsamen schon heute den Markt beherrschen.

Die Kommission will ihren Entwurf am 6. Mai verabschieden.

Anschließend sollen sich die Abgeordneten des Europa-Parlaments und der Rat der Agrarminister damit beschäftigen.

Nicht nur unter Gärtner/innen, Landwirt/innen und Umweltschützer/innen wächst der Widerstand.

Auch Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner sowie Österreichs Agrarminister haben Kritik geäußert.

Selbst innerhalb der Kommission scheint man sich nicht einig zu sein: die Generaldirektionen für Umwelt und Agrarfragen haben Vorbehalte angemeldet.

Diese Situation wollen wir nutzen, um Änderungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt und des freien Austausches von Saatgut in dem Entwurf durchzusetzen.

Unterzeichnen Sie unseren Appell

Bunte Vielfalt auf dem Teller

Eine große Auswahl an Obst-, Gemüse- und Getreidesorten sichert einen abwechslungsreichen Speiseplan. Für Verbraucher/innen bedeutet sie mehr Gesundheit und Geschmack beim Kauf von Lebensmitteln. Sie können Sorten bevorzugen, die an lokale Klima- und Bodenbedingungen angepasst sind, weniger Pestizide benötigen oder besonders gut schmecken. Ohne vielfältiges Saatgut, den freien Austausch und eine eigenständige Vermehrung kann sich die Landwirtschaft nicht an den Klimawandel, neue Krankheiten, Schädlinge, veränderte Lebensstile und Geschmäcker anpassen. Sie wird immer abhängiger von den hybriden, nicht mehr nachbaufähigen Sorten der Industrie und deren Züchtungszielen.

Schon heute dominieren nur 10 multinationale Unternehmen drei Viertel des weltweiten Saatgutmarkts. Die Firmen Monsanto, Syngenta und Pionieer allein machen über 50 Prozent des gesamten Saatgut-Umsatzes der Welt. Um ihre Kosten gering zu halten, sind die Konzerne daran interessiert, nur wenige Sorten auf dem Markt zu etablieren - und mit ihnen jeweils möglichst viel Umsatz zu machen. Die angebotenen Hybridsorten sind ertragsstark, können aber nicht nachgebaut werden, so dass Landwirte und Gärtnerinnen in der nächsten Saison auf den Kauf von neuem Saatgut angewiesen sind. Zudem sind sie für den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden der gleichen Firmen optimiert.
Erstickte Keime

Laut Studien der Welternährungsorganisation gibt es bereits heute im Vergleich zum Jahr 1900 drei Viertel weniger Gemüse-, Obst- und Getreidesorten. Viele weitere Sorten drohen auszusterben. Daher schließen sich Landwirtinnen, Gärtner/innen und Aktive in Saatgut-Initiativen und Tauschringen zusammen, um bedrohte Kulturpflanzen zu erhalten und wieder systematisch anzubauen. Die geplante Saatgutverordnung droht diese Initiativen buchstäblich im Keime zu ersticken.
Regionale Kulturpflanzen erhalten!

Die neue Verordnung soll zwölf EU-Richtlinien und eine Vielzahl nationaler Gesetze ersetzen, die bisher den Umgang mit Saatgut geregelt haben. Nach den bisherigen Plänen sollen Landwirte und Bäuerinnen Samen und Setzlinge dann nur noch in den Verkehr bringen dürfen, wenn sie ein EU weit einheitliches, amtliches Zulassungsverfahren durchlaufen haben. Das ist aufwändig und teuer und lohnt sich für viele lokale Sorten kaum. Zwar soll es für alte Sorten ein vereinfachtes Verfahren geben. Doch dies gilt nur für Gewächse, die bereits nachweislich auf dem Markt sind – und das muss im Zweifelsfall erst einmal bewiesen werden. Wieder entdeckte Sorten oder neue Kreuzungen hätten keine Chance.

Zusammen mit der europaweiten Initiative „Save our Seeds“ wollen wir nun zunächst die EU-Kommissare und - falls erforderlich - später die Europa-Abgeordneten und Agrarminister/innen überzeugen, die bürokratischen Hürden für den Erhalt regionaler Kulturpflanzen zu streichen. Sie müssen den freien Austausch, Erhalt und Ausbau der Sortenvielfalt unterstützen und von der Verordnung ausnehmen. Die Chancen dafür stehen gut – wenn Sie uns dabei helfen.
Unterzeichnen Sie jetzt den Appell für mehr Vielfalt auf dem Teller

Hintergrundlinks


Dossier von „Save our Seeds“ über die Reform des EU-Saatgutrechts

Save our Seeds/Arche Noah: Fragen und Antworten zur Reform des EU-Saatgutverkehrsrecht

Deutschlandradio über Saatgut-Initiativen
ORF über das Lobbying der Agrarkonzerne

Geleakter Entwurf der Saatgut-Verordnung (PDF-Datei in Englisch)

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10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her #9075 von Nachtschatten
Heute, 6.Mai.2013 hat die EU-Kommission ihr neues Saatgutkonzept vorgestellt!

Es schnürt einem den Hals zu und treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man das liest - das können und dürfen wir nicht zulassen!


Bitte bis zum Ende lesen!

Und weiterleiten und die Petition unterschreiben.

Ich wünsche viel Kraft, Power und Widerstand.

Trotzdem mit schönen Grüßen,
Bertram Verhaag

Vermehrbares Saatgut droht vom Markt zu verschwinden:

Bonn, 6. Mai 2013 -

In Brüssel hat heute die EU Kommission mit der Reform von Tier- und Pflanzengesundheitsregelungen eines der wichtigsten Gesetzespakete des letzten Jahrzehnts dem Parlament vorgestellt.

Damit sie nicht 2014 EU-Wahlkampfthema wird, soll die industriefreundliche Reform kurz vor Ablauf der Legislaturperiode durchgewunken werden.

Im Paket enthalten ist eine Reform des umstrittenen Saatgutrechts, das mit strengen Marktzulassungsregeln über Jahrzehnte zu einer bedenklich hohen Marktmacht der Agrarkonzerne beim Saatgut und zum Verlust der genetischen Vielfalt beigetragen hat.

Zehn Unternehmen beherrschen Dreiviertel des Weltmarktes; der Gemüseanbau in Europa erfolgt bereits zu mehr als der Hälfte mit Sorten der Chemiekonzerne Monsanto und Syngenta.

Nur noch ca 7000 Züchterfirmen versorgen die sehr unterschiedliche Landwirtschaft in und außerhalb der EU mit Genetik für sämtliche Nahrungsmittel, Futtermittel, Waldbäume, Agrarkraftstoffe, und ihre Anzahl sinkt.

Die EU-Kommission preist das Saatgutrecht als Erfolg, den es zu steigern gälte.

In der Tat, die Abhängigkeit von Agrarchemie-Konzernen dürfte weiter steigen, denn der Anteil Saatgut von Sorten, die Landwirte oder Gärtner selbst vermehren können, ist im Erwerbs- und Hobbyanbau nur noch verschwindend gering.

Eine bürokratische Zulassungspflicht auch für seltene Vielfaltssorten behindert zusätzlich ihre Verbreitung, so dass sie Hobbygärtner schon jetzt kaum kaufen können.

Dass die - für Verbraucher völlig nutzlose - Zulassung zudem auf historisch belegte Sorten und ihre oft unbekannten Ursprungsregionen beschränkt ist, halten die Sortenvielfalts-Experten für besonders kurzsichtig.

"Künftige Generationen haben das Nachsehen", so Susanne Gura vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt.

Die nun wortreich angepriesenen Ausnahmen entpuppen sich im Detail als weitere bürokratische Hürden.

Die Kommission hat in letzter Minute eine Nischenregelung eingeführt, der zu Folge die Zulassungspflicht bei kleinen Unternehmen entfällt.
Sie müssen allerdings von jeder Art genaue Berichte über produzierte und verkaufte Mengen erstellen. Zudem müssen für jede Pflanzenart noch offene Einzelregelungen in Erfahrung gebracht werden, die sich die Kommission bei über zwei Dutzend Regelungen für die Zukunft vorbehält.

Auch wenn die Nischenregelung eine Verbesserung gegenüber bisherigen Regelungen darstellt, gilt: Für seltene Sorten wirkt sich jeder Verwaltungsaufwand praktisch wie ein Verbot aus.

Geistige Eigentumsrechte werden weiter gestärkt: Geschützte Sorten sollen nun automatisch die Marktzulassung erhalten.
Patentierten Pflanzen wird der Marktzugang als "heterogenes Reproduktionsmaterial" erheblich erleichtert.
Bei speziell für den Ökolandbau gezüchteten Sorten wird weiterhin ihre größte Stärke, die genetische Breite, zum K.O.- Kriterium gemacht.

Bio-Landwirte und ihre Kunden müssen weiterhin auf die Hybridsorten der Industrie zurückgreifen und müssen auf viele gute natürliche Eigenschaften der Pflanzen verzichten.

Hinzukommt sogar ein neuer industriefreundlicher Grundsatz:
Landwirte und Gärtner dürfen gar kein Saatgut mehr verkaufen, wenn sie Nahrungsmittel anbauen.

Allein diese Regelung dürfte den meisten kleinen Betrieben mit seltener Vielfalt die Existenzgrundlage rauben, und sie könnte allen Berufslandwirten das verbieten, was sie seit Menschengedenken tun:
Saatgut aus der Ernte gewinnen und mit anderen austauschen.

Da liegt der Verdacht nahe, dass die Brüsseler Saatgutlobby, angeführt von Bayer, BASF, Monsanto und Syngenta, unliebsame Konkurrenz gar nicht erst aufkommen lassen wollen.

Der zuständige EU-Kommissar Borg bezeichnet den Entwurf dennoch als angemessenen Interessensausgleich.

Massive Proteste aus ganz Europa haben ihn sowie Landwirtschaftsministerin Aigner in den letzten Tagen in die Verteidigung getrieben.

Die Menschen wollen nicht vom Saatgut der Konzerne abhängig sein.

Dass dieser Tage in Gartencentern bunte Tomatenpflanzen verkauft werden, hat mit Vielfalt nur scheinbar zu tun.

Es sind Hybridsorten, darunter auch solche von Monsanto, neuerdings versteckt hinter altbekannten Marken von Handelsfirmen.

Auch die Kennzeichnung als Hybridsorte wird abgeschafft, geht es nach EU-Kommission und Bundesregierung.

Nun fordern Gärtner, Landwirte, Verbraucher und Bürger von EU Parlament und Ministerrat grundsätzliche Änderungen des umstrittenen Saatgutrechts.

Link zur Petition: www.openpetition.de/petition/online/saatgutvielfalt-in-gefahr-gegen-eine-eu-saatgutverordnung-zum-nutzen-der-saatgut-industrie

Kontakt: Susanne Gura, T: 0228-9480670 oder 0177-6691400
Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e.V.< kulturpflanzen-nutztiervielfalt.org/ >
Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.< www.nutzpflanzenvielfalt.de/ >

DENKmal-Film Verhaag GmbH
Herzogstraße 97
80796 München
+49 (0)89 526601
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.denkmal-film.tv < webmail.wur.nl/owa/UrlBlockedError.aspx >

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