Sozialrevolte, keine Krawalle!
Da scheinen sich die Mainstream-Medien mal wieder samt und sonders recht einig zu sein, was derzeit in London und anderen englischen Städten vorgeht. Geeinigt hat man sich medial auf das griffige Wort "Krawalle" - für Krawallmacher. Das sagt sich so knapp und bündig gut an den deutschen Stammtischen. Krawallmacher haben von vorne herein Unrecht, sind laut und stören nur, so die allgemeine Auffassung.
Ursachen
Aber was ist wirklich los in England? Weshalb plündern vorrangig jugendliche Engländer in Londons Schicki-Micki- und Entertainment-Läden? Weshalb gibt es Scherben und Brände? Ganz einfach, Englands Regierende haben die Grenze der Sozialgesetzgebungskompetenz überschritten!
Wieso jubeln wenn Afrika revoltiert,
aber von Krawall reden, wenn es in England passiert?
Auch für den Berliner Protestforscher Simon Teune sind die [url=http://www.ad-hoc-news.de/protestforscher-krawalle-sind-sozialrevolte--/de/News/22351707
]Krawalle in Großbritannien eine Sozialrevolte[/url]. In den nordafrikanischen Staaten wie Tunesien, Ägypten, Marokko, Lybien etc. haben wir die Massenproteste der dortigen Jugend begrüßt. Neben Demokratiebestrebungen wollen die jungen Menschen mit oftmals guter Ausbildung dort auch Arbeit, Teilhabe und eine Zukunft. Es gab dort auch Gewalt, Brände, zerborstene Scheiben und Tote, aber man hörte kaum was von Plünderungen. Nichtsdestotrotz sind die Beweggründe der afrikanischen aufstrebenden Jugend und die Beweggründe der sozial benachteiligten englischen Jugend nicht so weit auseinander, wie man uns glauben machen möchte. Die Jungen und Migranten wollen sich einfach nicht abhängen lassen, damit die Alten ungehindert und gedankenlos Ressourcenverbrauch betreiben können und ihnen ihre Zukunft klauen. Sie wollen mindestens das Gleiche haben.
Teune selbst sieht sogar Gemeinsamkeiten mit friedlicheren Protestbewegungen in Europa (Frankreichs Vorstadt-Revolten, aktuell auch in Spanien, doch davon hört man in Deutschland leider kaum etwas). Immer mehr Menschen fühlten sich von ihren Regierungen im Stich gelassen, sagte der Soziologe im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Teune arbeitet am Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung.
"In England erleben wir gerade eine Sozialrevolte. Sie geht vor allem aus sozialen und ökonomischen Verwerfungen hervor und bricht sich unvorhersehbar Bahn. Wie in Frankreich vor einigen Jahren sind daran vor allem benachteiligte Jugendliche aus Migranten-Milieus beteiligt."
Englands Regierung hat es einfach übertrieben
Gerade in Großbritannien ist die Kluft zwischen der so genannten "Arbeiterklasse" und den Besserverdienenden so groß wie sonst nirgends in Europa. Das ist das bittere Erbe, das der Neoliberalismus von England eiserner Lady, Margret Thatcher. Arbeitslosigkeit, Chancenlosigkeit und ohne Zukunftsaussichten revoltieren nun auch zunehmend europäische Jugendliche gegen die Regeln der Alten, wen wundert's?
Die Jugend sieht das anders - Netzgemeinde macht sich lustig
Nach tagelangen Gewaltausbrüchen in London und anderen Großstädten hat die hilflose Regierung Internetseiten eröffnet, auf den die meist jugendlichen Plünderer bloßgestellt werden sollen. Dort können Handyfotos und ähnliche Belege eingestellt werden. Offenbar möchte man die Plünderer nicht so ohne weiteres melden. Wozu hat man sonst den typischen englischen Humor? Blogger greifen zur Satire. Über die Internetseite
photoshoplooter.tumblr.com
verbreiten sie diverse witzige Fotomontagen.
Wer wirklich informiert sein möchte, was dort los ist, sollte auf die Mainstream-Presse verzichten. Diese versucht offensichtlich jede Ursachenforschung zu vermeiden.
Bang fragt man sich, ob das auch in Deutschland möglich wäre? Durchaus, möchte man rein theoretisch sagen, macht nur weiter so, liebe Regierung, dann wird's am Ende noch was.
Der Basissatz verhindert deutsche Revolten - noch
Realistisch betrachtet haben Wissenschaftler längst errechnet, wann soziale Proteste und wann Revolten drohen und ab wieviel Euro Mindestzuteilung an einen Geringstverdiener dieser auf die Straße tritt und revoltiert. Die
Geschichte
belegt uns das immer wieder. Momentan liegt die monetäre
Revoltenblockade-Zuteilung in Deutschland bei exakt 359 Euro für Einzelindividuen und bei 311 Euro
, wenn man als Paar lebt, nicht mehr und nicht weniger.
Er ist exakt so bemessen, dass man Drangsalien, Sanktionen, Diskrimierung, Schikanen, Ein-Euro-Jobs ohne Revolte ertragen kann und sich sogar selbst noch die Schuld an allem gibt. Und er ist exakt so hoch, dass es zum Essen gerade so aber zur vollwertigen Teilhabe an kulturellem oder gesellschaftlichen Leben nicht reicht. Aber auch für so genannte Mitte hat man sich was ausgedacht, diese treibt man gegen Migranten, so genannte Sozis und Linke und Arbeitslose und stabilisiert so die Minimal-Existenz-Gesetze. Eine ausgeklügelte Art einer gezähmten Menschenhaltung. Nun muss die deutsche Regierung nur drauf achten, dass sie hart an der Grenze bleibt und sie nicht zu weit überschreitet, sonst ...
God save the german Einzelhandle[/size]
Gruß
Helmhut