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Tarifverhandlungen - OB findet Forderung "absurd"

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #565 von Ulenspiegel
Tarifverhandlungen Öffentlicher Dienst - OB findet Lohnforderungen "absurd"
Die Tarifverhandlungen für die Löhne im Öffentlichen Dienst zwischen der Stadt Braunschweig und ver.di haben begonnen.
Es geht nicht nur um die Besoldung von Beamten, sondern auch um unsere Kinder, die Qualität unserer Bildungseinrichtungen, es geht um öffentliche Sicherheit, um bessere Pflege - kurzum auch um all das, was des Herrn Oberbürgermeisters Partei uns immer predigt: "Mehr Bildung, Bildung, Bildung", bessere Betreuung, mehr Sicherheit, mehr Rücksicht auf Familie und Ältere, mehr berufliche Fleixibilität, etc.

Die Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst fordern für ihre Dienstleistung aktuell 5 Prozent mehr Lohn. Zwischen 2000 und 2009 sind die Löhne in der deutschen Wirtschaft insgesamt um fünf Prozent stärker gestiegen als im Öffentlichen Dienst, ab 2005 sind die Einkommen dort sogar gesunken, daher halten die Arbeitnehmer aus diesem Segment ihre Lohnforderung für mehr als überfällig und gerechtfertigt.

Nicht so unser OB. statt dass er sich hinter seine Beschäftigten stellt, kontert er gegen diese, nein, er setzt noch einen drauf und bezichtigt seine Mitarbeiter und Mitstreiter der Absurdität.
Nicht nur das, um die ganze übrige Bürgerschaft gegen die Lohnfordernden aufzubringen, unterstellt diesen, "man wolle bewusst Städte und Gemeinden durch einen solchen Tarifabschluss dazu zwingen, in Höhe solcher Kostenbelastungen Abgaben zu erhöhen und Leistungen für die Bürger zu kürzen."

Das verärgert nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch ver.di-Sekretär Pedersen (nB v. 13.1.10, Seite 3). Auch er sieht, dass unser OB zwischen eigenen Mitarbeitern und dem Rest der Braunschweiger Bevölkerung einen Keil treiben möchte - immer nach dem alten Prinzip "Teile und herrsche!".

Pedersen beklagt, dass sich die Stadt für die seit 2005 eingestellten Mitarbeiter Erschwerniszulagen schlicht und einfach spart, und das gerade im Bauhof und bei den Grünanlagen, wo besonders hart gearbeitet wird. Zudem würden - trotz Gesetzeslage - in Braunschweig Pflegerinnen gegenüber Erzieherinnen geringer entlohnt, auch wenn sie die gleiche Arbeit leisteten. In Wolfenbüttel klappe die gerechte gesetzliche Entlohnung, in Braunschweig jedoch würden die Kitas mit Anweisungen überflutet, um die Unterschiede zu erhalten, damit man in zwei Tarifen zahlen könne. Fachkräfte wanderten damit ab.

Fazit: Das schlägt sich naturgemäß dann auch gegen unsere eigenen Kinder nieder. Spart man also hier an Bildung und Betreuung? Spart man hier also nicht sogar an der falschen Stelle?
Desweiteren ist ebenfalls logischerweise auch völlig klar, dass eine 5%-ige Lohnerhöhung auch den Binnenmarkt wieder etwas ankurbeln würde, dann braucht unser OBerster nicht mehr wegen schwieriger Zeiten klagen, könnte sich seine Demoaufrufe wirklich sparen und die fünf Prozent wären somit auch kommunal gut angelegt.

Kultur- und Sozialkürzungen durch Sparmaßnahmen des OB
Momentan, wie jeder leicht erkennen kann, liegt jedoch das Problem geplanter Kürzungen im sozialen und kulturellen Bereich für uns Bürger am dringlichsten, nicht jedoch an den Löhnen für Arbeitnehmer des Öffentlichen Dienstes.
Also eher wohl auch darin, dass die Sparmaßnahmen der Stadt marode Schulen, mangelnde Krippenplätze hinterlassen haben, weniger soziale und kulturelle Projekte fördern und, dass sich die Preise für Energie, Abgaben für Abwasser, Müll und Grundsteuer soweit erhöht haben infolge fortschreitender Privatisierung, die gerade dieser OB eingefädelt hat.

Wertvolle Arbeit gehört anständig entlohnt
Beamte sind keineswegs nur die, die in warmen Amtsstuben gelegentlich auf dem alten Amtsschimmel reiten, d.h. auch die Stadtverwaltungsangestellten nebst OB selbst, nein, Beamte sind auch teilweise sehr viele Polizisten, Kita-Angestellte, Erzieher, Lehrer, Pädagogen, Altenpflegepersonal, Leiter öffentlicher Institutionen.



Wer also diese Lohnforderungen per se als "absurd" kommentiert, muss sich fragen lassen, wie er diese wichtigen Betätigungsfelder inklusive der wertvollen Arbeit, die diese Beamten leisten, bewertet?...

meint Ulensp!egel
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Ulenspiegel.

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14 Jahre 3 Monate her #931 von Ulenspiegel
Montag, 8. Feburar 2010 - Streiks bei der Verkehrs-AG in Braunschweig



Ab Montag, 8. Februar, wollen die Mitarbeiter der Braunschweiger Verkehrs-AG für eine bessere Entlohnung streiken.
Vom Streik betroffen sind das gesamte Netz wie auch die Schülerbeförderung und die Buslinie 230 der Wolfsburger Verkehrs-AG.

Hintergrund sind die bundesweiten Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst (siehe vorangegangener Beitrag).

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14 Jahre 2 Monate her #1014 von Ulenspiegel
Warnstreiks in Braunschweig


nB v. 31.01.10

Am 12. Februar wird sich dann entscheiden, ob die Braunschweiger mit weiteren Streiks im Februar rechnen müssen. Dann trifft sich die Verdi-Bundestarifkommission, um über Verhandlungsabbruch und Urabstimmung, weitere Verhandlungen oder über Schlichtung zu befinden. Wird ein Schlichter angerufen, herrscht etwa drei Wochen Friedenspflicht.

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