"...Am vergangenen Wochenende haben die CDU und ihre Vollstrecker im Polizeipräsidium bzw. im Wiesbadener Innenministerium weit über zehntausend Bürgern und Bürgerinnen den Krieg erklärt. Die wollten in Frankfurt gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen von Millionen europäischer Bürger und gegen die verantwortlichen Banken, insbesondere die Europäische Zentralbank (EZB) demonstrieren. Sie wollten – aber sie durften nicht...".
Etwas verwirrend die hier zu lesende Unsachlichkeit bei einigen TAZ-Lesern.
Auf der Demo am Samstag gab es keinen "schwarzen Block". Ausserdem bestand ein gemeinsamer Handlungskonsens: Gewaltfreiheit. So ungern ich auf die Bildzeitung verweise: dort kann Mensch sich dennoch ruhig mal die Bilder angucken.
Das Mitführen von Farben stellt keine Straftat dar, Stöcke waren bis zu 1,50 Metern erlaubt, da hierdurch Transpis und Fahnen erst tragbar werden. Die zahlreichen Regenschirme (vermutlich hat der durchschnittliche Taz-Leser derlei Waffen auch zu Hause) symbolisierten Rettungsschirme und wurden über Kopf getragen. Genauso, wie in den Tagen zuvor vermutlich jeder 2. Arbeitnehmer, wenn er/ sie zur Arbeit ging.
Auch das verstärken von Schildern durch Styropor ist ganz sicher keine Straftat. Zumindest ist bis heute keine Verletzung durch dieses Material bekannt. Allerdings kann Mensch sich drauf setzen (Isolation)& sich gegen Pfefferspray und Schlagstöcke hierdurch besser schützen und somit länger behaupten. Deshalb versteht die Polizei dies als Bedrohung.
Der Zugriff auf einen kompletten Block einer Demo war komplett ungerechtfertigt, da alle angeführten Gründe fadenscheinig und auch so nicht kollektiv zutreffend waren.
Und wer einmal selbst in einen Pfefferspray-Einsatz geraten ist, weiss wie heftig das Zeug ist (alle anderen können zu Hause ja gerne mal mit ein bisschen Deo einen Selbstversuch starten). Ich kann es keinem Menschen vergelten, dass er sich durch Sonnenbrillen und Halstücher, die Mensch sich vor´s Gesicht ziehen kann, wenn´s anfängt zu brennen, schützt. Und Pfefferspray gab es reichlichst !
Ansonsten war eine extrem unerfahrene Ba-Wü Einheit zu beobachten, die auch schon tags davor amüsierte. Kleines Beispiel: Polizist "Ich brauch aber einen eindeutigen Befehl" Genervter Truppenleiter "Den haben sie. Sie bilden eine Reihe und zwar in die Richtung."
Die waren noch so frisch, dass Sie Mensch geradezu leid tuen konnten. Und solche sind bei ihren ersten Einsätzen leider auch irgendwann so auf Adrenalin, dass Sie völlig das Mass verlieren.Doch woher sollten Sie es auch nehmen ? Ohne Vergleichserfahrung ? Und ohne beruhigende Kollegen ?
Das Problem der Polizei war, dass sich die Demo nicht hat spalten lassen und kollektiv auf die Freilassung des Kessels gewartet hat. Damit waren sie überfordert. Zur Gänze. Und ob jemand Presse war oder nicht, war dabei genauso egal, wie jung oder alt oder oder.
Das war eine strategische Truppen-Koordinations-Übung (ohne Castor muss das jetzt halt in den Städten passieren) ... und diese ist reichlich schief gelaufen.
Das unschuldige Menschen gelitten haben wird vermutlich als Kollateralschaden gesehen.
Mensch kann ja schliesslich auch zu Hause bleiben. Aaaarrr
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Artikel in der taz , von Pascal Beucker22.06.2012
Zehntausende Menschen haben in Köln gegen den türkischen Premier Erdogan demonstriert.
Friedlich bleibt es wohl auch, weil Erdogan-Anhänger zuhause blieben.
Artikel in der taz , von Felix Dachsel23.06.2013
Wenn die EU die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aussetzt, siegt Erdogan.
Doch der Gezi-Park verkörpert den europäischen Gedanken nicht: er übertrifft ihn.
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