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Braunschweig

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12 Jahre 7 Monate her - 12 Jahre 7 Monate her #4984 von Wilma
"Linkes Lebensgefühl"

Möchte an dieser Stelle mal ein Buch Vorstellen

Unter Linken- wie man aus Versehen konservativ wird
Von Jan Fleischhauer

www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703,00.html


Beim Lesen dieses Buches hat man viel zu lachen- hier ein kleiner Ausschnitt:

Ich gehöre zu einer Generation, die gar nichts anderes kennt als die Dominanz der Linken. Wo ich aufgewachsen bin, waren alle links. Das ist insofern nicht ganz selbstverständlich, als ich in einer Gegend groß wurde, die man gemeinhin als Villenviertel bezeichnet. Die Freunde meiner Eltern wählten alle SPD oder, später dann, Grün, und deren Freunde natürlich auch.

Irgendwo muss es in unserer Nähe auch ein paar Unionsanhänger gegeben haben, vermutlich sogar unter den Nachbarn, schließlich war Wellingsbüttel im Hamburger Norden einer der wenigen Stadtteile, wo die CDU in den siebziger Jahren auf über 50 Prozent der Stimmen kam. Aber man sah sie nie.
.......


Die Linke, mit der ich mein Leben lang zu tun hatte, ist ein Milieu, das man als Links-Bürgertum bezeichnen kann

Dieses Milieu ist bevölkert von einem Typus, den man leicht an seinen Konsum- und Kulturgewohnheiten erkennen kann (auch wenn er sich selber auf seinen Nonkonformismus viel zugutehält) und der sich durch ein ausgeprägtes Elitebewusstsein auszeichnet, wobei Elite zu den Begriffen gehört, die für ihn so tabu sind wie Nation, Heimat oder Volk.

Man schwärmt für Obama, fürchtet sich vor dem Klimawandel und dem Überwachungsstaat, achtet auf biologisch einwandfreie Ernährung und liest die Meinungsspalte der "Süddeutschen", das Feuilleton der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und, mit einer gewissen zur Schau gestellten Verachtung, den Politikteil des SPIEGEL. Die Kinder gehen auf ausgesuchte Schulen, auch wenn man grundsätzlich für die Gemeinschaftsschule ist, das Wochenende verbringt man gerne bei Freunden auf dem Land, die dort seit Jahren eine Naturstein-Kate renovieren, natürlich denkmalschutzgerecht, und beim Italiener erfolgt die Bestellung grundsätzlich in der Landessprache des Wirtes, egal wie gut oder schlecht man Italienisch spricht. Sicher, das eine oder andere mag sich auch bei Liberalen und Konservativen finden, aber eben nicht in der Ausschließlichkeit und schon gar nicht als Konstitutionsmerkmal eines Lebensstils.

In der Meinungswirtschaft, in der ich mein Geld verdiene, gibt es praktisch nur Linke. Und wer es nicht ist, behält das lieber für sich. Ein Grund für die kulturelle Dominanz der Linken mag sein, dass die andern nichts zu sagen haben oder die eigenen linken Ideen so überzeugend sind, dass neben ihnen alles verblasst. Ich vermute eher, viele sind links, weil es die anderen auch sind.

Die Anpassungsneigung des Menschen ist eine experimentalpsychologisch gut dokumentierte, aber im Alltagsleben regelmäßig unterschätzte Eigenschaft. Was Überzeugung genannt wird, ist oft nichts anderes als eine Adaptionsleistung im Meinungsumfeld. Opportunismus ist ein hässliches und hier auch ein nicht ganz zutreffendes Wort, weil es die Übernahme von Meinungen aus Berechnung voraussetzt. Nennen wir es lieber Sozialinstinkt: Niemand möchte im Büro derjenige sein, der beim Gang zum Mittagessen als Einziger nicht gefragt wird, ob er mitkommen wolle........

weiterlesen: www.spiegel.de/spiegel/0,1518,622703,00.html
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Letzte Änderung: 12 Jahre 7 Monate her von Wilma.

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12 Jahre 7 Monate her - 12 Jahre 7 Monate her #5015 von Wilma
In Braunschweig soll laut Aussage eines Kulturschaffenden ein
"Protestantisches Lebensgefühl" vorherrschend sein.

Was sagt der Alteingesessene Braunschweiger dazu?

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Letzte Änderung: 12 Jahre 7 Monate her von Wilma.

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