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Dürfen wir uns das leisten

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13 Jahre 7 Monate her #2808 von Luziefer-bs1
Gerade auf Hinsicht nach Bad Nenndorf und den Nazi Aufmarsch ist wieder mal Agnes Miegel in den Vordergrund gerückt.Ullenspiegel hatte seiner Zeit soweit mir Bekannt war eine Recherche darüber gemacht.
Wäre schön wenn diese vielleicht mal wieder auftaucht,da ich mit angrenzender Wahrscheinlichkeit nicht so perfekt recherchiere:
Aber bleiben wir beim Thema,Agnes Miegel wird eindeutig zur rechten Lektüre dargestellt.
So ist zu lesen:

Verhältnis zum Nationalsozialismus

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Miegel eine bekennende Verehrerin Adolf Hitlers. Sie wurde 1933 Mitglied der NS-Frauenschaft und nach der „Säuberung“ Vorstandsmitglied der Deutschen Akademie der Dichtung, einer Unterabteilung der Preußischen Akademie der Künste. Im Oktober 1933 gehörte sie zu den 88 deutschen Schriftstellern, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg unterschrieb sie den Aufruf der Kulturschaffenden zur „Volksbefragung“ wegen der Zusammenlegung des Amtes des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. 1939 nahm sie das Ehrenzeichen der Hitlerjugend entgegen; 1940 wurde sie Mitglied der NSDAP.
Miegel war außerdem auf Vortrags- und Lesereisen, bekam Ehrenbürgerschaften verliehen und durfte ohne Einschränkungen publizieren. Ihre Einstellung wird an glorifizierenden Hymnen auf Adolf Hitler (unter anderem in dem Gedicht: An den Führer, 1938) und einer Hinwendung zu Blut-und-Boden-Themen deutlich.In ihren „Weiheversen“ Dem Schirmer des Volkes huldigte sie Hitler mit folgenden Worten:

„Laß in deine Hand,
Führer, uns vor aller Welt bekennen;
Du und wir,
nie mehr zu trennen
stehen ein für unser deutsches Land.

Als bekannte ostpreußische Heimatdichterin wurde sie zu einem „literarischen Aushängeschild“ des NS-Regimes.Während der NS-Zeit erhielt sie den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, wurde sie von Hitler in die Sonderliste der „Gottbegnadetenliste“ mit den sechs wichtigsten deutschen Schriftstellern aufgenommen.

Nach 1945 schrieb Miegel: „Dies habe ich mit meinem Gott alleine abzumachen und mit niemand sonst.

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden Miegels Werke Ostland (Diederichs-Verlag, Jena 1940) und Werden und Werk. Mit Beiträgen von Karl Plenzat (Eichblatt-Verlag, Leipzig 1938) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.

unglaublich ist bis dato:

Die Deutsche Bundespost gab 1979 eine Briefmarke als Sondermarke zu ihrem 100. Geburtstag heraus.

Das Literaturmuseum Agnes-Miegel-Haus befindet sich in ihrem ehemaligen Wohnhaus in Bad Nenndorf, in der Straße Agnes-Miegel-Platz 3. Dort ist das Wohn- und Arbeitszimmer so erhalten, wie Agnes Miegel es verlassen hat. In weiteren Räumen sind Bilder, Fotos, Bücher sowie persönliche Gegenstände von ihr und ihrem Umfeld ausgestellt. Das Museum wird von der literarischen Agnes-Miegel-Gesellschaft betrieben, die dort auch ihren Sitz hat.

Das erklärt den Naziaufmarsch in Bad Nenndorf

Agnes-Miegel-Denkmale gibt es in Bad Nenndorf sowie an ihrem ehemaligen Wohnhaus in Königsberg in der Hornstraße 7 (jetzt: Serzanta Koloskowa), im Blumenauer Kirchweg in Wunstorf und am Oberhof in Filzmoos. Auf dem Relief am ehemaligen Königsberger Wohnhaus ist in deutscher und russischer Sprache zu lesen: Und dass du Königsberg nicht sterblich bist. In diesem Hause lebte bis 1945 die deutsche Dichterin Agnes Miegel * 9.3.1879 Königsberg † 26.10.1964. Auf das Denkmal in Wunstorf wurde Anfang Februar 2007 ein Anschlag verübt; das Denkmal wurde dabei mit einem Davidstern und mit der orangefarbenen Inschrift beschmiert: Kein Vergeben – Kein Vergessen.

Obwohl ich schmiereien nicht mag,hat es wohl seinen Sinn gehabt.Anscheinend haben wir zu schnell vergessen und das sollten wir schleunigst ändern.

In der Nachkriegszeit war Miegel Namensgeberin für Schulen in Düsseldorf, Osnabrück, Wilhelmshaven und Willich sowie für Straßen, Wege und Plätze in mehreren deutschen Städten. So wurde zum Beispiel 1959 im Wilhelmshavener Stadtteil Fedderwardergroden, in dem sich nach dem Krieg Tausende Vertriebene aus Polen und Schlesien angesiedelt hatten, eine Realschule nach ihr benannt – „aus Dankbarkeit für die unvergänglichen Werke der Dichterin und zugleich als Ausdruck unlöslicher Verbundenheit mit dem deutschen Osten“, wie es auf der Widmungsurkunde zu lesen ist.

In letzter Zeit kommt es in einigen Städten auf Grund der Haltung der Autorin zum Nationalsozialismus zu Umbenennungsbestrebungen, wie beispielsweise bei einem Straßennamen in Erlangen sowie bei der Wilhelmshavener Realschule und weiteren Schulen in Düsseldorf und Osnabrück. Teilweise gab es solche Anfragen bereits in den 1970er- und 1990er-Jahren, wie in Wilhelmshaven. Im niederrheinischen Willich wurde eine Schule im Jahr 2008 nach teils hitzigen Diskussionen in Astrid-Lindgren-Schule umbenannt, im niedersächsischen Osnabrück erfolgte Anfang 2010 eine Schulumwidmung nach der Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner,in Wilhelmshaven erfolgte die Umbenennung in Marion Dönhoff-Schule.

Was durchaus zu begrüßen ist!
Aber wir haben hier eine Agnes Miegel Straße und die ist recht neu,siehe Link:

maps.google.de/maps?hl=de&q=agnes+miegel+str.-Braunschweig&um=1&ie=UTF-8&hq=&hnear=Agnes-Miegel-Stra%C3%9Fe,+D-38124+Braunschweig&gl=de&ei=r_psTIu3G87fOJiDzLAL&sa=X&oi=geocode_result&ct=title&resnum=1&ved=0CBcQ8gEwAA

Stellt sich nun die Frage ob wir uns in Braunschweig auf Grund der historischen Geschichte solch eine Straße leisten dürfen und können!

Hier noch was von der Agnes Miegel Gesellschaft e.V.

In der Stadt Warendorf, der Agnes Miegel in ihrem letzten Lebensabschnitt
seit 1949 besonders verbunden war und in der seit 1959 zunächst jährlich die
von dem dortigen Tatenhausener Kreis gestiftete „Agnes-Miegel-Plakette“ für
Verdienste um das Werk Agnes Miegels und die Ost-Westdeutsche Begegnung
verliehen wurde, sah sich ein Redakteur der dort erscheinenden
„Westfälischen Nachrichten“ veranlasst, in einem Zeitungsartikel am
26.06.2010 wieder einmal Agnes Miegels Einstellung zum NS-Staat und speziell
zu Hitler zu thematisieren und die Bevölkerung der Stadt zu einer Abstimmung
darüber aufzurufen, die dort zur Ehre der ostdeutschen Dichterin 1989
benannte „Agnes-Miegel-Straße“ wegen ihrer NS-Vergangenheit umzubenennen.
Einer der nachfolgenden Leserbriefe von einem Herrn K.A. am 29.06.2010 sah es als
„Skandal und Zumutung für die Einwohner“ an, „dass es in Warendorf immer
noch eine Agnes-Miegel-Straße gibt“. Er schimpft die ostpreußische Dichterin
„eine unbelehrbare Hitler-Bewunderin“ und „geistige Mätresse des Führers“
und schlägt zugleich die Umbenennung der Straße nach dem Namen des in
Dresden 1902 geborenen, 1933 nach USA emigrierten und 1993 in Tübingen
verstorbenen deutsch-jüdischen Schriftstellers und Übersetzers Hans Sahl
vor, der zu Warendorf in keiner Beziehung stand.
Auf die Berichte in den Westfälischen Nachrichten antwortete der seit 1962
in Warendorf ansässige und seitdem ehrenamtlich dort in der Heimat- und
Kulturpflege von Stadt und Kreis Warendorf tätige und an der Universität
Münster seit 1978 als Historiker lehrende Prof. Dr. Paul Leidinger am 1.
Juli 2010 mit der nachfolgenden Stellungnahme, die wir hier wiedergeben.

Agnes Miegel und Warendorf
Die am 9. März 1879 in Königsberg/Ostpreußen geborene und am 26.10.1964 in Bad Salzuflen im 85. Lebensjahr verstorbene Agnes Miegel war beim Regierungsantritt Hitlers und seiner NS-Partei 1933 bereits 54 Jahre alt und als Dichterin und Schriftstellerin deutschlandweit und auch international anerkannt. Sie war als Krankenschwester und Erzieherin, die u.a. 1902/03 in England weilte, ausgebildet und hat sich ohne akademisches Studium in ihrem selbstgewählten schweren schriftstellerischen Beruf durchgesetzt. 1916 wurde sie mit dem Kleistpreis und 1924 von der Universität Königsberg mit der Ehrendoktorwürde geehrt. Die NS-Partei umwarb 1933 die erfolgreiche und anerkannte Dichterin, die keine Anhängerin der Ideologie dieser Partei war, sondern einen jüdischen Bekanntenkreis u.a. mit Martin Buber hatte. Die heimatverbundenen und an sich unpolitischen Themen ihrer Dichtung wurden von der NS-Ideologie und ihren Organisationen vereinnahmt und führten 1933 zu ihrer Berufung durch den NS-Staat in die gleichgeschaltete Sektion der Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, mit der zwangsläufig auch ein Treueid auf Hitler verbunden war. Für ihre weitgehend unpolitische Einstellung spricht, dass sie erst 1937 der NS-Frauenschaft und 1940 der NSDAP – wie weit unter politischem Druck? – beitrat, also keineswegs als fast 60-Jährige zu den ideologischen und politischen Scharfmachern des NS-Systems gehörte. Allerdings blieb sie bis in die letzte Kriegszeit, die ihre Heimat durch den Vormarsch der Russen erfasste, deutsch-national gesinnt. Mit fast 66 Jahren gelang ihr am 27. Februar 1945 noch aus dem eingeschlossenen Königsberg auf dem Seeweg die Flucht nach Swinemünde, wo sie einem vernichtenden US-Luftangriff nur mit Glück entging, und dann weiter nach Dänemark, wo sie in Flüchtlingslagern bei Esbjerg mit 40.000 anderen Schicksalsgenossen interniert wurde. Später fand sie in Niedersachsen als Flüchtling Aufnahme, wo Bad Nenndorf zu ihrer letzten Heimat wurde und heute im Agnes-Miegel-Haus ihr Archiv und Museum sowie der Sitz der „Agnes-Miegel-Gesellschaft“ untergebracht ist.
Warendorf knüpfte 1949 durch Vermittlung von Oberstudienrat Solf, der als Flüchtling aus Ottmachau/Schlesien in der Emsstadt Aufnahme fand und sich sehr um die Förderung der Kultur hier verdient gemacht hat, durch eine erste Autorenlesung direkte Kontakte mit Agnes Miegel, die sich fortan vertieften und 1950 – anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums Warendorfs - zu einem Essay der Dichterin an die durch den Krieg unzerstörte Emsstadt führten. Es wurde die Grundlage zu der am 26.07.1952 der Stadt gewidmeten „Hymne an Warendorf“, die der damals in Warendorf weilende Komponist Kuno Stierlin vertonte. Die feierliche Uraufführung erfolgte 1955 im damaligen Bürgerschützenhof unter großer Anteilnahme der Bürgerschaft (die umfangreiche Originalhandschrift der seitdem nicht wieder aufgeführten Komposition befindet sich heute im Stadtarchiv Warendorf).
Ost- und Westdeutsche Heimatfreunde in Warendorf und Umgebung, die sich 1972 im sog. „Tatenhausener Kreis“ zu einer landeskundlich orientierten Gesellschaft zusammenschlossen und die Begegnung zwischen Heimatvertriebenen und ihrer ostdeutschen Heimat und einheimischen Westdeutschen und ihrer Heimat fördern wollten, stifteten 1958 mit Einverständnis der Dichterin eine „Agnes-Miegel-Plakette“ für Verdienste um die Ost-Westdeutsche-Begegnung. Die Plakette wurde 46 mal verliehen, zuletzt am 22.10.1993 an Bundesminister a.D. Dr. Heinrich Windelen für seine Verdienste um die Integration der Vertriebenen in Deutschland wie um die Verständigung zwischen Deutschland und Polen. Die ersten Verleihungen und die letzte fanden im historischen Rathaus der Stadt Warendorf statt.
Der Name Agnes Miegels ist nach 1945 in vielfältiger Weise mit der Stadt Warendorf verbunden. Am Rathaus der Stadt am Markt ist ein Spruch von ihr in Bronze gegossen angebracht: „Von der Heimat gehen, ist die schwerste Last, die Götter und Menschen beugt.“ Der Tatenhausener Kreis übergab die von ihm und den Vertriebenen gestiftete und aus Resten alter Breslauer Glocken gegossene Bronzetafel am Tag der Heimat 1955 in einer festlichen Veranstaltung der Stadt Warendorf. Der Spruch ist einer bereits 1928 entstandenen visionären Ballade Agnes Miegels „Die Fähre“ entnommen.

Wer sich kritisch mit Leben und Werk Agnes Miegels beschäftigt, muss dies umfassend tun, um ihr gerecht zu werden. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Warendorfs Bürger dabei zu einer gerechten Würdigung der ostpreußischen Dichterin und auch ihres besonderen Verhältnisses zu Warendorf kommen.

Prof. Dr. Paul Leidinger, Warendorf

Eigentlich ein Skandal sowas und das von einen Prof.
Aber stellt sich nun die Frage welche bedeutung den hier zu der NS Dichtrerin besteht?
Sollte nicht lieber die historische Geschichte aufgearbeitet werden mit den zahlreichen Arbeitslager und die Grausamkeiten die das NS Regime hier veranstaltet hat,statt heimlich eine NS Dichterin mit einer Straße zu ehren.
Viel zulange hat man das Tuch der Vergessenheit über die Orte des grauens in Braunschweig gelegt.
Die Aufarbeitung nach allen den Jahren ist sehr Zeitaufwendig und schwierig.
Unterlagen sind verloren gegangen und die Zeitzeugen werden langsam knapp.
Zukunft heißt aus der Vergangenheit zu lernen und nicht wie etwa der schöne Spruch an der Straßenbahn in Braunschweig Zukunft braucht Vergangenheit, was ich persönlich schon wieder für einen Skandal halte.

In diesem Sinne

;)

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