Auf Initiative der BIBS, dankenswerterweise organisiert von Norbert Fischer und Peter Rosenbaum,fand letzten Freitag eine Besichtigung der besagten Einrichtung statt. Es hatten sich 17 Personen der BIBS,Der LINKEN, der GRÜNEN, der PIRATENPARTEI und AMNESTY INTERNATIONAL eingefunden, um sich einmal über die Lagerunterbringung von Flüchtlingen zu informieren. Besonderen Dank an dieser Stelle an Udo Dittmann von AMNESTY, der ganz kurzfristig zusagen konnte, und an Christopher Cheeseman, Ratherr aus Osnabrück und Mitbegründer und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Asyl&Migration in der LINKEN, der den weiten Weg nicht gescheut hatte, nach Braunschweig zu kommen um so auch mal Vergleiche anstellen zu können, z.B. mit dem Lager Bramsche-Hesepe.
Um es vorwegzunehmen:
Es war ein mehr als gelungene Hollywood-Show !
Herr Deutsch und Frau Möricke von der ZAAB waren mehr als bemüht, uns die Sonnenseite des Lagers zu zeigen. Es wurde erst ein ca. 45 minütiger Rundgang durch das Lager ( Haus 1 (Vorzeigehaus ?) incl. Kinderspielzimmer, Sportraum, med. Versorgungsmöglichkeiten ) durchgeführt, um dann bei einem Tässchen Kaffee Fragen zu stellen und zu diskutieren. Ohne zuviel auf Einzelheiten eingehen zu wollen, bestätigten sich bei den anwesenden Besuchern in den meisten Bereichen die Befürchtungen, die das menschenverachtende System der teilweise jahrelangen Lagerunterbringung mit sich bringt. Hier ist die medizinische (Not-)versorgung, die (auf der Welt einzigartige !) Residenzpflicht, das Gutscheinsystem,
die Lagerunterbringung statt dezentraler Unterbringung, und einiges mehr zu nennen. Die beiden ZAAB`ler waren natürlich in vielen Punkten naturgemäß anderer Meinung als die Besucher, aber das ist ja verständlich. Was sollen sie auch anderes machen !?
Es war jedenfalls eine gute Atmosphäre, in der das Ganze ablief. Wenn jetzt noch die Gelegenheit da gewesen wäre, mit Flüchtlingen zu sprechen, hätte das natürlich alles abgerundet. Aber die Einzigen, die man zu sehen bekam, waren einige Kinder. Zufall oder gewollt ?? Honie soit qui mal y pense...
Herr Deutsch und Frau Möricke haben uns jedenfalls hochprofessionell eine Einrichtung verkauft, die es so im hochzivilisierten und reichen Europa gar nicht mehr geben dürfte. Und hier gilt es anzusetzen. Es muß in diesem Land und in Europa endlich eine andere Flüchtlingspolitik her. Es kann nicht sein, daß durch die Abschottung Europas jedes Jahr tausende von Menschen z.B. auf See umkommen, und der Rest in Lager gepfercht wird. Hier ist jede/r Einzelne von uns gefordert, den Verantwortlichen auf die Finger zu schauen, auch mitzuhelfen, die Politik und die Einstellung der Politiker, vor allem der CHRISTLICHEN zu ändern. In Braunschweig wird das nun in Zukunft der Fall sein !