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Schmerzvolle Erinnerung mit Roselies teilen

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8 Jahre 4 Monate her - 8 Jahre 4 Monate her #10738 von bruno
Wurde nicht im letzten Jahr die Kranzniederlegung von OB Markurth im "Ehrenhain" am Möncheweg gestoppt, weil in Zukunft genauer zu schauen sei, vor wem und was man einen Kranz ablege?

Dann war wohl die heute Ehrung mit städtischem Kranz ganz bewußt?

Letzte Änderung: 8 Jahre 4 Monate her von bruno.

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8 Jahre 4 Monate her - 8 Jahre 4 Monate her #10757 von bruno
Verkehrtes Rollenspiel rund um den "Ehrenhain"?

Während die Stadt mit einer Kranzehrung für das Herzoghaus und die Husaren im "Ehrenhain" aufläuft, übt sich der Traditionsverband in der Rede zum Volktrauertag am 15.11.2015 in Selbstkritik für eine "Wurzel" in der eigenen Traditionspflege:

...es schützt auch nicht vor der Erkenntnis, dass in der historischen Nachbetrachtung die eine oder andere Wurzel besser keine Aufnahme in den Kanon unseres Traditionsgedächtnisses gefunden hätte.
Dies ist bitter, gehört aber auch zwingend zu unserem Traditionsverständnis. Dazu gehört die Schutztruppe Deutsch-Südwest Afrika, die auf dem Gedenkstein des PzBtl 24 genannt ist, und die auch nach damaligen Maßstäben den ersten Völkermord begangen hat. Wir werden dies korrigieren.


(Text auf Schild vor Gedenkstein)

www.panzerbataillon24-traditionsgemeinschaft.de/Veranstaltungen/Volkstrauertag%202015/Volkstrauertag%202015.html


Kurskorrektur beim Militär - während die Stadt dem aristokratischen Herrscherhaus huldigt


Alle Achtung für diese Kurskorrektur. Wenn auch - trotzdem wurden wieder alle Militär-Verbände geehrt, die Opfer von Roselies kamen beim Traditionsverband jedenfalls nicht vor und die Stadt setzt dem Ganzen auch noch buchstäblich die Krone auf, indem der städtische Kranz vor dem Herzog-Stein mit Krone und Wappen der Welfen und für die "Braunschweigischen Husaren von 1809-1919" abgelegt wurde -siehe meinen vorstehenden Beitrag mit dem Foto des städtischen Kranzes unter der Krone.[/size]
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8 Jahre 3 Monate her - 8 Jahre 3 Monate her #10813 von Rosenbaum
bruno schrieb u.a.:

Verkehrtes Rollenspiel rund um den "Ehrenhain"?
Kurskorrektur beim Militär - während die Stadt dem aristokratischen Herrscherhaus huldigt


Alle Achtung für diese Kurskorrektur. Wenn auch - trotzdem wurden wieder alle Militär-Verbände geehrt, die Opfer von Roselies kamen beim Traditionsverband jedenfalls nicht vor und die Stadt setzt dem Ganzen auch noch buchstäblich die Krone auf, indem der städtische Kranz vor dem Herzog-Stein mit Krone und Wappen der Welfen und für die "Braunschweigischen Husaren von 1809-1919" abgelegt wurde -siehe meinen vorstehenden Beitrag mit dem Foto des städtischen Kranzes unter der Krone.


Die BIBS fragte im Verwaltungsausschuss nach, wie sich die Kranzniederlegung der Stadt am Fürstenstein unter der Krone und dem Wappen der Welfen erklärt. Immerhin gelten Kriegsverbrechen in Roselies im Jahre 1914 mittlerweile als recherchiert und allgemein anerkannt, wofür die politische Verantwortung das Herzogpaar trägt.

Dazu gab es von der Dezernentin Frau Dr. Hesse die folgenden (überraschenden) Erklärungen:

1. Auf dem abgebildeten Stein werde nicht dem Herzog Ernst-August (vor einhundert Jahren) gedacht, sondern Herzog Wilhelm (vor mehr als zweihundert Jahren).

2. Auf Nachfragen u.a. auch der Bürgermeisterin Frau Ihbe nach dem Sachstand der Erinnerungspartnerschaft mit Roselies/Belgien führte die Dezernentin aus, man suche im Baugebiet Roselies/BS zunächst einen geeigneten Pflanz-Garten für die gegenseitigen Baumpflanzungen;
das Gelände der Kita direkt neben den "Steinen" sei aber dafür nicht geeignet.

Diese Antworten offenbaren ein Dilemma, in welches sich das Rathaus hineinmanövriert hat:
Einerseits scheut man davor zurück, den militaristischen "Ehrenhain" wieder abzuräumen,
andererseits schämt man sich für "die Steine" vor den in Kürze einzuladenden Gästen aus dem belgischen Roselies.

Die Suche nach einer historisch sauberen Ecke

Als geschmeidiges Ausweichen sucht man nun offensichtlich nach einer sozusagen "sauberen Ecke" für das Erinnerungs-Pflanzgebiet im Baugebiet Roselies, welches man dann den belgischen Gästen vorführen möchte.
Letzte Änderung: 8 Jahre 3 Monate her von Rosenbaum.

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8 Jahre 1 Monat her - 8 Jahre 1 Monat her #10858 von Redaktion
Die Redaktion von Braunschweig-online.com erreichte folgende Pressemeldung aus dem Rathaus, vermittels der BIBS

Braunschweig, den 1. Februar 2016

Die BIBS-Fraktion begrüßt die städtischen Planungen für eine Erinnerungspartnerschaft mit Roselies in Belgien
Die BIBS-Fraktion freut sich sehr, dass die Freundschaftsbeziehungen mit der belgischen Gemeinde Aiseau-Presles (in der Roselies ein Ortsteil ist) nun auch konkrete Gestalt annehmen.
Das geht aus der aktuellen Mitteilung 16-01442 der Verwaltung zur Sitzung des Kulturausschusses am 03.02.2016 hervor.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erklärt dazu:
„Besonders wichtig für die Ausgestaltung des angedachten Pflanzgartens als Zentrum der Erinnerung an die Opfer wird hierbei die Einbeziehung der vielen Familien in den Neubaugebieten Roselies Nord und Süd sein.
Noch vor zwei Jahren wusste im Belgischen Roselies niemand etwas von Braunschweig, und in Braunschweig kannte so gut wie niemand die Begründung für die Namensgebung der ehemaligen Roselies-Kaserne.
Die zweijährige Vorarbeit von Friedenszentrum, des Arbeitskreises "Jetzt schlägt‘s 13" und der BIBS-Fraktion mündet damit in eine zivile und gedeihliche Partnerschaft,“ schließt Rosenbaum.

Am 12.2.2016 findet im Neubaugebiet „Roselies“ vor dem Einkaufsmarkt der Roseliesstraße von 14h30 bis 17h ein Informationsstand statt, um für ein Sommer-Straßenfest zu werben.



Hier die Mitteilung der Verwaltung:

Ausschuss für Kultur und Wissenschaft (zur Kenntnis) 03.02.2016 Öffentlich Stadtbezirksrat im Stadtbezirk 213 Südstadt-Rautheim-Mascherode (zur Kenntnis) 23.02.2016 Öffentlich

Sachverhalt:
Der Kulturausschuss hatte in seiner Sitzung am 11. September 2015 im Nachgang der Teilnahme von Frau Bürgermeisterin Ihbe und der Kulturdezernentin Frau Dr. Hesse an den Gedenkfeierlichkeiten zu den Ereignissen im August 1914 in Belgien im August 2015 und der Vorstellung der wissenschaftlichen Erkenntnisse durch das Braunschweigische Landesmuseum den Beschluss gefasst, die Verwaltung zu beauftragen, ein Konzept zu entwickeln, um eine entsprechende Erinnerungspartnerschaft zwischen dem Ort Roselies und der Stadt Braunschweig zu begründen.

Dies sollte in enger Abstimmung mit dem Bürgermeister von Aiseau-Presles, Jean Fersini, geschehen (Drs.-Nr. 15-00061; VA-Beschluss vom 29.09.2015).
In Umsetzung dieses Arbeitsauftrages wird folgendes Konzept vorgestellt1:

1. Erinnerung an die Geschehnisse in Roselies während des Ersten Weltkriegs, Erläuterung über die Namensgebung der Kaserne „Roselies“ durch die Nationalsozialisten im Jahre 1938 sowie Herleitung der heutigen Benennung durch Informationsvermittlung in Gestalt einer Informationstafel/Erinnerungstafel

2. Erlebbarkeit der Erinnerungspartnerschaft vor Ort durch einen „Garten der Erinnerung“ / “Jardin du Souvenir“ in einem Grünzug in der Nähe zur Roseliesstraße

3. Perspektivische Aussöhnung durch Partnerschaft


Zu 1 Informationstafel: Die Entwicklung eines entsprechenden Textentwurfes befindet sich in der Bearbeitung. Die Tafel wird in das Gestaltungskonzept einer Erinnerungspartnerschaft mit dem heutigen Ort Roselies bzw. Aiseau-Presles als integraler Bestandteil einbezogen.

Zu 2 Garten der Erinnerung: In dem Quartier rund um die Roseliesstraße soll ein „Garten der Erinnerung“, bestehend aus verschiedenen Pflanzelementen, entstehen: eine Gruppe belgischer Apfelbäume, Rosen (Sorte „Friedenslicht“) in Verbindung mit der oben genannten Erinnerungstafel sowie eine Ergänzung durch ein Feld mit rotem Mohn – als dem weltweiten Symbol für die Todesopfer im Ersten Weltkrieg. Dieses soll sich über die Jahre im gesamten Grünzug (rd. 7.600 qm) ausbreiten.
Die Kulturverwaltung schlägt als Ort für den Garten der Erinnerung einen bereits angelegten Grünzug im Baugebiet „Roselies-Kaserne“ vor. Bei diesem das Baugebiet von Nord nach Süd durchziehenden Grünzug handelt es sich um eine Fläche, die bereits angelegt worden ist. Eine zentrale vorhandene, überwiegend wassergebundene Platzfläche stellt den Mittelpunkt dieses...

Fußnote: 1 Grundlage für die konzeptionellen Überlegungen waren u. a. auch die neu gewonnenen, wissenschaftlich belegbaren, Erkenntnisse des Braunschweigischen Landesmuseums, vorgestellt im AfKW am 11.9.2015


... zukünftigen Erinnerungsortes dar. Nach dem Konzept wäre dieser noch um die oben genannte Erinnerungstafel zu ergänzen.
Eine Abstimmung mit den Bereichen der Fachverwaltung hat ergeben, dass eine wie oben skizzierte Bepflanzung innerhalb der bereits im weiteren Umfeld angelegten öffentlichen Grünanlage sinnvoll integriert werden könnte.
Für die konzeptionelle Umsetzung dieser gestalterischen Überlegungen wie auch von möglichen Maßnahmen im Kontext des „Gartens der Erinnerung“ ist vorgesehen, die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers im Umfeld der Grünanlage und die AWO als Träger der KITA „Roseliesstraße“ einzubeziehen. Ein erster Austausch hat hierzu bereits stattgefunden.
Der Fokus soll auf einer auf die friedliche Zukunftsgestaltung zielende Partnerschaft auch mit der belgischen Kommune Aiseau-Presles und dort interessierten Einrichtungen liegen. Diese Schwerpunktsetzung für das weitere Vorgehen trifft überdies die Interessen der KITA resp. des Trägers der KITA, die zukünftig als Institution nicht mehr Gegenstand von Diskussionen um die Ereignisse in Roselies sein möchte, gleichwohl der Mitarbeit an einer zukunftsorientierten Friedensarbeit im Rahmen ihrer pädagogischen Möglichkeiten offen gegenübersteht.
Finanzierung: Die Herstellungskosten des „Gartens der Erinnerung“ werden sich nach einer ersten Kostenschätzung der Fachverwaltung inkl. der erforderlichen Bodenaufbereitung und planerischen Begleitung auf insgesamt ca. 28.000 € belaufen. Die hierin inkludierten Kosten für ein zunächst zu beauftragendes externes Planungsbüro stehen im Fachbereich Kultur zur Verfügung. Die restlichen Herstellungskosten sowie die jährlichen Pflegekosten (ca. 3.500 €) werden nach erfolgtem, entsprechenden Gremienbeschluss in den Haushalt 2017 eingestellt, wobei die jährlichen Mehraufwendungen in Höhe von ca. 3.500 € dem Pflegebudget des Fachbereich Stadtgrün und Sport dauerhaft zur Verfügung zu stellen wären.

Zu 3 – Partnerschaft mit Aiseau-Presles: Es ist beabsichtigt, die oben skizzierte Gestaltungsidee dem Bürgermeister von Aiseau-Presles, Herrn Fersini, als Anregung zur Kenntnis zu geben, einen vergleichbaren „Garten der Erinnerung“ in die Planung für den Neubau der Grundschule in Aiseau-Presles aufzunehmen. Bei einer Realisierung eines solchen „Gartens der Erinnerung“ in Aiseau-Presles wäre eine kontinuierliche Erinnerungsarbeit im Sinne der Aussöhnung und gemeinsamen Zukunftsgestaltung möglich.
Weiteres Verfahren: Nach derzeitigem Stand ist vorgesehen, beginnend mit der Sitzung des AfKW im April, eine entsprechende Beschlussvorlage für den VA vorzulegen, sofern bis dahin eine entsprechende Rückmeldung des Bürgermeisters von Aiseau-Presles vorliegt. Da es sich bei der Gestaltung des Grünstreifens um eine Änderung der Grünflächenplanung im Stadtbezirk handelt, wird der Stadtbezirksrat 213 Südstadt-Rautheim-Mascherode entsprechend beteiligt. Diese frühzeitige Beteiligung wird durch die Verwaltung zudem aufgrund der anzustrebenden aktiven Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner als wichtig erachtet.
Dr. Hesse

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