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Internet ausgebremst

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8 Jahre 6 Monate her - 8 Jahre 5 Monate her #10686 von Redaktion
** This thread discusses the content article: Internet ausgebremst **


("Stadt der Wissenschaft" endet vor Timmerlah und Roselies)

 
Schnelles Internet gehört, genauso wie Wasser, Strom usw., heutzutage zur Grundversorgung.

Daher muss die Stadtverwaltung bei der Erschließung neuer Baugebiete sicherstellen, dass Internet über Leitungsnetze (Glasfaser) im Stadtgebiet mit 100%-iger Abdeckung verfügbar ist. Ganz nebenbei ist der Datennetz eine gute Zukunfts-Investition. Man fragt sich, warum dieser zentrale Punkt insbesondere bei der Erschließung einiger Neubaugebiete in den letzten 10 Jahren unzureichend berücksichtigt worden ist.


Warum wurde den privaten Erschließungsfirmen ein neuzeitlicher Leitungs-Status nicht per städtebaulichem Vertrag auferlegt?


Von wegen "Braunschweig auf der Daten-Überholspur" ?


Beispiel Roselies und HdL (Heinrich der Löwe):


Es wurde im Neubaugebiet Roselies Nord seitens des privaten  Erschließungsträgers versäumt, das Areal entweder mit Kabel Deutschland oder Alternative auszustatten. Bei der Telekom gibt es gerade mal eine RAM 6000 Leitung ( RAM = bis zu) und die Adern platzen förmlich auf Grund der Anzahl der Häuser aus allen Nähten. Das angrenzende HdL-Gelände mit 400 Häusern wird übrigens auch wieder von einem privaten Bauträger geplant - HdL auch wieder ohne ausreichende Kabelnetze?
Nebenan dann gleich noch der völlig vergessene Mastbruch.

Die Stadt ist im Zugzwang, nachträglich bei der Telekom Druck zu machen und nachzubessern, was in den vergangenen 10 Jahren gegenüber privaten Erschließungsträgern versäumt worden ist oder, das Versäumnis aus der Stadtkasse zu regulieren.

Wer Neubaugebiete und Lebensqualität in Braunschweig verspricht, kann sich jetzt nicht hinter der Telekom verschanzen. Fassungslosigkeit herrscht in einigen Gebieten, wenn man dann vor einiger Zeit in der BZ erklärt wurde, dass die Telekom flächendeckend BS ausgebaut habe.

Beispiel Timmerlah

Ahnlich wie in Roselies Nord sieht es im Neubaugebiet Timmerlah Hopfengarten aus. Auch hier gibt es maximal 6000 RAM egal von welchem Anbieter.

Alle Bewohner versuchen sich zu arrangieren - zur Illustration:

- Heimarbeit per verschlüsseltem Firmeninternetzugang bedeutet faktisches Internetverbot für die anderen Hausbewohner,

- Livemeeting mit Arbeits-Kollegen ist nur erträglich über das Firmenhandy möglich,

-Softwareupdates der verschiedenen Tablets, Smartphones, Smart-TV und PC geht nur spät abends bis nachts,

- Internetradio läuft nur instabil, macht dann keinen Spaß und erledigt sich damit von selbst (keine Regel notwendig),

- Video-Streaming geht nur mit VGA-Auflösung, so dass eher von HD-Sat aufgenommen wird (auch keine Regel notwendig),

- Software-Pakete werden zunehmend nur noch als Download angeboten (SW-Download dauert z.B. 2,5 Tage und muss mit der Familie geplant werden),

- Reisebuchungen, Online-Shopping usw. benötigen echt Geduld.

Tatsächlich gehört eine Breitbandversorgung mittlerweile zur Grundversorgung wie Strom, Wasser, Abwasser und Müllabfuhr.
Die unzureichende Versorgung in Timmerlah Hopfengarten ist daher ein echter Standortnachteil, bis hin zur Entwertung der eigenen Immobilie.

Vor 13 Jahren wurde Stadtrand von BS-Timmerlah gebaut. Heute sehen das manche als krasse Fehlentscheidung, zumal es im benachbarten Kleingleidingen mit schnellem Internet deutlich besser läuft.

Wenn die Stadt Braunschweig mit Neubaugebieten wachsen möchte, dann hat sie mit Nachdruck nach einer Lösung zu suchen, da die Bürger selbst nicht in der Lage sind auf privater Basis neue Kabel zu verlegen, neue Outdoor DSLAM zu errichten, Anschlüsse in der Vermittlungsstelle herzustellen usw..

Beispiel Ölper


Ölper in direkter Nähe zur Innenstadt, herrscht mittelalterliche Langsamkeit im DSL-Netz. Eine Tatsache, die von der Telekom in Kauf genommen wird, da für die wenigen Nutzer ein Invest auf schnellere Leitungen offensichtlich nicht lohnt!!!


Übrigens - Ist Internet mittels TV-Kabel eine Lösung?
Das verspricht ja bis zu 100MBit/s". Der Nachteil bei Internet via TV-Kabel ist, dass sich viele Kunden die Leitung teilen. Wenn man der einzige im Internet ist, hat man tatsächlich fast 100MBit/s. Wenn aber abends 100 Leute im selben Kabelsegment aktiv sind, ist es nur noch 1MBit/s. Es wird immer zwar immer mal wieder versucht, die Physik zu umgehen. Nur hat das noch keiner geschafft.


Die BIBS hat eine Unterschriften-Sammlung initiiert:

Zum Unterschreiben:
Ich fordere die Stadt auf, jetzt umgehend für einen zeitge-mäßen Internetzugang im Wohngebiet zu sorgen - unabhängig von den Geschäftsinteressen einzelner Anbieter wie z.B. der Telekom.
Letzte Änderung: 8 Jahre 5 Monate her von Redaktion.

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8 Jahre 5 Monate her #10741 von Rosenbaum
Am 17.11.2015 fragte die BIBS

Sachverhalt: In der Sitzung des Bauausschusses am 03.11.2015 wurde bekannt, dass bei der Entwicklung neuer Baugebiete in den letzten Jahren versäumt worden ist, die - zumeist privaten - Erschließungsfirmen auf moderne Datennetze festzulegen.
Bei der anstehenden Realisierung des Neubaugebietes auf dem Gelände der ehemaligen Heinrich-der-Löwe-Kaserne soll nun dieser Fehler nicht mehr unterlaufen, stattdessen könnte die ebenfalls private Gesellschaft wohl z. B. mittels "städtebaulichem Vertrag" auf einen dem Status "Stadt der Wissenschaft" angemessenen Standard festgelegt werden.
Dazu fragen wir:
1. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, in den unterversorgten Neubaugebieten bei den Erschließungsfirmen nachzuverhandeln?
2. Bei der Nachbesserung im Baugebiet Roselies-Nord soll es nach Vorermittlungen dort betroffener Bürger um nachzufinanzierende Grabearbeiten in überschaubarer Höhe gehen. Wie steht die Verwaltung zu einer Kulanzregelung, die zwischen der Erschließungsgesellschaft einerseits, der Stadt andererseits und dem infrage kommenden Netzanbieter auszuhandeln wäre?


und erhielt eine vielversprechende Antwort vom Stadtbaurat Leuer

Zu 1.: Für Nachverhandlungen mit den Erschließungsträgern sieht die Verwaltung keine Möglichkeit. Eine rechtliche Grundlage dafür besteht nicht. Hier besteht nur die Möglichkeit, dass der Erschließungsträger auf freiwilliger Basis im Dialog mit den Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern Lösungen entwickelt.
Der Erschließungsträger des Baugebiets Roselies-Nord hat gegenüber der Verwaltung seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, an einer solchen Lösung mitzuwirken, sofern diese für ihn weitgehend kostenneutral realisierbar wäre. Da in dem Baugebiet ein gewerblich genutztes Gebäude bereits über einen leistungsstarken
Glasfaseranschluss verfügt, sieht der Erschließungsträger gute technische Realisierungsmöglichkeiten. Unabhängig davon hat die Telekom signalisiert, die Ausbaumöglichkeiten über das Telefonnetz für dieses Gebiet kurzfristig erneut zu prüfen.

Zu 2.: Die Verwaltung würde es selbstverständlich begrüßen, wenn eine nachträgliche Regelung zwischen dem Erschließungsträger und den Bewohnerinnen und Bewohnern gefunden werden könnte. Eine städtische Kostenbeteiligung sehe ich hier nicht. Nach derzeitigem Sachstand ist davon auszugehen, dass hier ein bestehender und funktionierender Markt besteht, der ein Eingreifen der Stadt in den Wettbewerb rechtlich nicht erlauben würde.
Selbstverständlich wird die Verwaltung aber auch in diesem Gebiet ihr Engagement für die Belange der Bewohnerinnen und Bewohner gegenüber den Netzbetreibern und gegenüber dem Erschließungsträger fortsetzen, um so zur weiteren Verringerung der letzten verbliebenen Weißen Flecken beizutragen .
Leuer


Das ist zumindest nun ein Ansatz, kurzfristig weiterzukommen.

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