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Stibiox-Alarm: Anwohner unzureichend geschützt !

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15 Jahre 4 Monate her #2371 von Frau Mundvoll
bruno schrieb:

Die Stadt hatte die Anwohner rund um das Stibiox-Gelände zu einer Informationsveranstaltung geladen. Immerhin stand das Versprechen im Raum, die Anwohner nun doch vor den Stäuben beim Abriß schützen zu wollen.

Wer aber gedacht hatte, die Anwohner könnten partnerschaftlich mitberaten, sah sich getäuscht.

Vier Varianten stellte die zuständige Umweltbehörde den leuten vor, um dann zu verkünden, man habe sich schon für die letzte entschieden: Bodenabtrag und dann Sprengung des Schornsteins.

Helle Empörung bei den Anwohnern, so hatte man sich eine offene Beratung nicht vorgestellt.
Die Leute fordern unmissverständlich die etwas teurere (es geht um etwa 70.000 €) aber für die Gesundheit der Menschen unabdingbare Abtragung des Schornsteins von Hand.


Nun behauptet Wendt, er habe mit den direkten Anwohnern gesprochen und diese seien für eine Sprengung, "damit die Arbeiten auf dem Gelände schneller beendet sind.", so das äußerst schwache Argument. Mit wie vielen Anwohnern hat denn Wendt gesprochen? Und mit wem?

Wo sind all die aufgebrachten Anwohner, die hell empört sind? Lassen die sich das bieten, dass irgendeiner zum hiesigen Blättchen läuft und ihre angebliche "Meinung" wiedergibt?
Oder sind die Anwohner nun wirklich für eine Sprengung, damit die dortigen Arbeiten rasch zu Ende geführt werden?
Ist es den Anwohnern also lieber, schnellstmöglich keine Bau- oder Abrissmaßnahmen dort vorzufinden, egal, ob dadurch krebserregende Stäube hochgeschleudert werden oder nicht?

Lassen sie sich also durch einen solchen Plattmacher vertreten?

Frau Mundvoll

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12 Jahre 11 Monate her #8127 von Redaktion
Wenn die Verwaltung sowas rausgibt, ist wirklich Gefahr im Verzuge – siehe Anhang.

Die Anlage der Mitteilung haben wir bislang als einzige – sie ist der Redaktion zugeschickt worden, im Ratsinfo ist der Link fehlerhaft.
Zudem geht daraus hervor, dass die Verwaltung nachweislich seit September alles vorliegen hat. Nicht einmal in der Tagesordnung des Stadtbezirksrates Wabe / Schunter/Beberbach zum 5.11.2012 wird es erwähnt (gescheige denn ist vorgesehen, weitere Gremien oder ein städt. PM ruaszugeben). Es steht also zu vermuten, dass war als Tischvorlage geplant.

Drucksache 12529/12 16.08.2012

Mitteilung

StBezRat 112 Wabe-Schunter-Beberbach 05.11.2012
Überschrift, Sachverhalt
Bodenbelastungen mit Antimon im Bereich Pappelberg/Laubenhof
Die Grundstücke im Bereich der Siedlung Pappelberg und einige Grundstücke in der Siedlung Laubenhof sind mit Antimon belastet.
Die Belastungen sind auf antimonhaltige Stibiox-Schlacken, die in der Vergangenheit meist von den Grundstückseigentümern selbst zur Geländeauffüllung und Befestigung dorthin verbracht wurden, und auf Staubimmissionen der bis 1987 betriebenen Röstöfen der ehemaligen Firma Stibiox zurückzuführen.
Bereits 1994/1995 hatte die Verwaltung die Antimonbelastungen auf den Grundstücken untersucht.
Für die Beurteilung der Schadstoffbelastungen wurde zusammen mit den Fachbehörden des Landes und unter Einschaltung eines anerkannten Toxikologen ein auf den Schadensfall bezogener Bewertungsmaßstab entwickelt.
Die Ergebnisse der Bodenuntersuchung der einzelnen Grundstücke und die zugehörige Bewertung mit entsprechenden Handlungsempfehlungen wurden allen Grundstückseigentümern mitgeteilt.

Zwischenzeitlich wurde für den Schadstoff Antimon von der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) erstmals bundesweit ein Wertesystem aufgestellt, das zukünftig auch in eine Bundesverordnung (Mantelverordnung Grundwasser/Ersatzbaustoffe/Bodenschutz) aufgenommen werden soll.

Vor diesem Hintergrund wurden die 1994/1995 gemessenen Bodenbelastungen im Bereich
Pappelberg/Laubenhof anhand der zukünftig geltenden Prüfwerte im Hinblick auf die seinerzeitigen Handlungsempfehlungen neu beurteilt. Die Neubewertung wurde mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, dem Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim, dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt und dem städtischen Gesundheitsamt abgestimmt.

Die neuen Empfehlungen berücksichtigen im besonderen Maße die Belange des vorsorgenden Gesundheitsschutzes.

Der Anbau von Nutzpflanzen sollte demnach im überwiegenden Teil des Pappelbergs und auf drei Flächen im Bereich des Laubenhofs vorsorglich nur noch in Hochbeeten oder in solchen Bereichen, in denen der Boden gegen sauberen ausgetauscht wurde, erfolgen. Die Nutzung von Obstbäumen ist weiter unbedenklich, weil sich im Obst nach den Untersuchungen der Stadt kein Antimon nachweisen lässt.
Über die Neubewertung sollen die betroffenen Grundstückseigentümer mit dem in der Anlage beigefügten Informationsschreiben unterrichtet werden.
I. V.
gez.Leuer
Anlage

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12 Jahre 11 Monate her - 12 Jahre 11 Monate her #8128 von Redaktion
Hier dazu die "Verhaltens-Empfehlungen" an die Anwohner, die es in sich haben. Gefährdung für Kleinkinder und Belastung von Obst und Gemüse sowie durch Gartenarbeit:

Anlage

Entwurf der Verhaltensempfehlungen zur Nutzung der Hausgärten im Bereich Bereich Pappelberg/Laubenhof Stand September 2012

1. Generelle Empfehlungen:
Kleinkinder stellen aufgrund ihrer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Umweltbelastungen eine besonders zu schützende Gruppe dar. Für diese Personengruppe muss darauf gedrungen werden, die zusätzliche Zufuhr von Schadstoffen so niedrig wie möglich zu halten. Das sog. Pica-Verhalten, d. h. die absichtliche oder auch die beiläufige Aufnahme größerer Mengen von Boden (Bodenessen) im Grammbereich über den Hand-zu-Mund-Kontakt, ist bei Kleinkindern besonders ausgeprägt. Grabeaktivitäten der Kinder sollten daher auch aus hygienischen Gründen gezielt auf unbelastete Bereiche wie Sandkästen gelenkt werden. Sandkästen sollten so gestaltet sein, dass eine Vermischung mit belastetem Boden durch sogenannte „Grabesperren“ und seitliche Barrieren verhindert wird. Zum Schutz vor Sturzverletzungen sollten die Bereiche unter Kinderspielgeräten wie Schaukeln oder Reckstangen mit Fallschutzplatten, Mulch oder einer dichten Vegetationsschicht versehen werden. Mit solchen Maßnahmen wird auch Vorsorge gegen eine vermeidbare Aufnahme von Antimon getroffen. Nach dem Spielen im Hausgarten oder der Gartenarbeit sollten die Hände gewaschen werden.
Grundsätzlich sollte – auch aus allgemein hygienischen Gründen - nur gründlich gewaschenes oder geschältes Obst und Gemüse verzehrt werden.

2. Zusätzliche Empfehlungen bei einer Bodenbelastung über 25 mg Antimon pro Kilogramm Boden
Ein Obst- oder Gemüseanbau sollte nur in einem Hochbeet oder in einem Beet, dessen Boden gegen sauberen Boden ausgetauscht wurde, erfolgen. Die Nutzung von Obstbäumen ist unbedenklich, wenn das Obst vor dem Verzehr gründlich gewaschen wird.

3. Zusätzliche Empfehlungen bei einer Bodenbelastung über 100 mg Antimon pro Kilogramm Boden
Auch Beete für Zierpflanzen sollten nur als Hochbeet angelegt werden oder in einem Bereich, dessen Boden gegen sauberen Boden ausgetauscht wurde. Die Nutzung von Obstbäumen ist unbedenklich, wenn das Obst vor dem Verzehr gründlich gewaschen wird.

Letzte Änderung: 12 Jahre 11 Monate her von Redaktion.

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12 Jahre 11 Monate her - 12 Jahre 11 Monate her #8129 von Nachtschatten
Was sagt denn das Gesundheitsamt dazu?
Oder sind die auch nicht informiert worden?

Ich habe mehrere Jahre in Goslar gelebt und dort ist der Boden durch den Jahrhunderte langem Bergbau so verseucht, das ich als erstes als ich hinzog, zum Gesundheitsamt ging und nachfragte.
Dieses konnten mir sagen, in welchen Gegenden um/in Goslar ich nichts selbst angebautes essen durfte.
Leider viel da drunter auch mein Garten und mein Traum von selbst angebauten Gemüsen fiel damit flach -aber das nur am Rande.
Letzte Änderung: 12 Jahre 11 Monate her von Nachtschatten.

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12 Jahre 11 Monate her #8139 von Rosenbaum
Nun berichtet auch die BZ und bietet auch gleich dem Ex-CDU Bezirksbürgermeister Wendt die Bühne:
www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/verseucht-nachbarn-von-stibiox-sollen-gemuese-nicht-essen-id792536.html

Der nutzt dieses Werbeangebot dann aber nur in seiner befangenen Unvollkommenheit (...dachte, das Gift sei durch den Himmel längst ausgewaschen...).

Warum wird ausgerechnet nur der gefragt, wo doch der BZ-Redakteur schon vorgestern über die Sachverhalte per Pressemitteilung der BIBS angestoßen worden ist?

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12 Jahre 11 Monate her - 12 Jahre 11 Monate her #8141 von Nachtschatten
Das Braunschweiger Gesundheitsamt hat die Empfehlungen, im Rahmen von Fachgesprächen von zuständigen Gremien, erarbeitet (siehe dazu vorangegangenen Kommentar).

Falls noch weitere Fragen dazu bestehen, kann man sich an die Stelle für Gewässer und Bodenschutz, Herr Romey,wenden.

Rosenbaum schreibt:

Nun berichtet auch die BZ und bietet auch gleich dem Ex-CDU Bezirksbürgermeister Wendt die Bühne:
www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/verseucht-nachbarn-von-stibiox-sollen-gemuese-nicht-essen-id792536.html

Der nutzt dieses Werbeangebot dann aber nur in seiner befangenen Unvollkommenheit (...dachte, das Gift sei durch den Himmel längst ausgewaschen...).

Warum wird ausgerechnet nur der gefragt, wo doch der BZ-Redakteur schon vorgestern über die Sachverhalte per Pressemitteilung der BIBS angestoßen worden ist?

Wer ist denn jetzt Bezirksbürgermeister?.
Vielleicht stellt sich dann nicht mehr die Frage, warum ein Ex Bürgermeister gefragt wird.

Und warum man die BIBS nicht heranzieht ist doch klar-
So weit ist die BZ nicht ;-).[/size]
Letzte Änderung: 12 Jahre 11 Monate her von Nachtschatten.

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