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Hochgeschützte Tier-Art im Querumer Wald - Behörden wußten von nichts

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15 Jahre 4 Monate her - 15 Jahre 4 Monate her #2044 von Rosenbaum
** This thread discusses the content article: Hochgeschützte Tier-Art im Querumer Wald - Behörden wußten von nichts **


Nicht etwa die Umweltbehörde hat diese unter hohem Naturschutz stehende Käferart entdeckt, auch nicht die Fachfirma Lareg, die die Abholzungen und auch die überhasteten Rodungen eigentlich wegen des Tier- und Artenschutzes zu überwachen hat, sondern ganz normale Bürger.

Jetzt müssen die gefundenen Larven untersucht werden.


Auf der Rodungsfläche wurden große Restflächen, die noch nicht den in den letzten Tagen unter Hochdruck laufenden Rodungen zum Opfer gefallen sind, abtrassiert.

Man darf gespannt sein, wie sich nun nicht nur die Umweltbehörde, sondern vor allem auch die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, die noch den Freibrief für die Rodungen über und unter der Erde mitten in der Vegetationszeit ausgestellt hat, darauf reagiert.

Nicht nur Bürgerinitiativen und Umweltverbände fordern nun mit Nachdruck die sofortige Einstellung der Naturvernichtung
inmitten der Vegetationszeit.
Letzte Änderung: 15 Jahre 4 Monate her von Rosenbaum.

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  • töpferliebe
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15 Jahre 4 Monate her #2045 von töpferliebe
Der Eremit kommt also im Querumer Wald vor .
Wozu hat die Firma LaReG das Gebiet untersucht, warum wurde diese hoch geschützte Art nicht gefunden?
Man braucht bloß bei Wikipedia nachzulesen, um zu wissen wo sich der Lebensraum befinden könnte, da erwarte ich doch von hochqualifizieten Biologen, dass mögliche Populationsbäume in entsprechender Höhe, nämlich 6 - 12 m, auch untersucht werden.
Mit dem kleinen LaReG-Leiterchen, mit dem die zuständige Biologin während der Fällungen auf der Fläche unterwegs war, kommt man da nicht ran.... man wollte diese Art nicht finden!!!
Denn anderswo werden Wälder gesperrt, in denen der Eremit vorkommt - hier in Braunschweig werden sie gefällt!!

Also dann nochmals herzlichen Glückwunsch zum Umweltpreis!!!


aus Wikipedia; zum Schutzstatus:

"... Untersuchungen weisen aber eindeutig darauf hin, dass der Bestandsrückgang des Insekts dem Menschen zur Last gelegt werden muss [3]. Durch die Sanierungsmaßnahmen in Parkanlagen und die Verdrängung naturnaher Wälder durch den Wirtschaftswald werden dem Tier die Lebensgrundlagen entzogen.

Osmoderma ist in fast allen Ländern durch Landes- und Bundesgesetze geschützt, und auf europäischer Ebene durch die FFH-Richtlinie und die Berner Konvention. In der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands wird die Art als 2 (stark gefährdet) gelistet.[12]. Dabei wurde erkannt, dass der Eremit stellvertretend für viele Xylobionten, insbesondere für saproxylophage Arten ist (Schirmart); mit seinem Monitoring werden gleichzeitig jene erfasst und mit seinem Schutz auch der Lebensraum jener gesichert. Die Exkremente sind leicht nachzuweisen, die Bruthöhlen allerdings oft nicht leicht zugänglich, insbesondere wenn sie sich in großer Höhe befinden. Außerdem können sie von bereits erloschenen Populationen stammen. Weiterhin wird empfohlen, an heißen Sommertagen die Höhlenöffnungen mit dem Fernglas abzusuchen, Eulengewölle nach Resten des Käfers zu durchsuchen und vor allem gefällte Bäume ausführlich zu inspizieren.
Durch die FFH-Richtlinien sind Gebiete, in denen das Tier vorkommt, als Schutzgebiet auszuweisen. Insbesondere sind natürlich die Brutbäume zu schützen. Da jedoch der Erhalt der Gesamtpopulation umso besser gewährleistet ist, je mehr geeignete Brutbäume zur Verfügung stehen, müssen auch nicht besiedelte Bäume mit Höhlen, sogar schon Bäume mit Faulstellen als mögliche zukünftige Brutbäume geschützt werden. Leider ergeben sich häufig Widersprüche zu anderen gesetzlichen Vorschriften, etwa der Wegesicherung. Für den Erhalt von Altbäumen müssen gegebenenfalls Wanderwege umgeleitet werden. Gesundschneiden sollte Vorrang gegenüber dem Fällen haben. Larven aus gefällten Bäumen sollten in andere Brutbäume umgesetzt werden. Durch geeignete Maßnahmen müssen auch zukünftige Brutbäume eingeplant werden und die Gebiete für Metapopulationen möglichst vergrößert werden. Wegen der Wärmeliebe der Käfer wird als weitere Maßnahme das Freistellen von Brutbäumen genannt, doch sollte dies behutsam erfolgen und darauf geachtet werden, dass die Höhle dabei nicht austrocknet. In toten Bäumen kann die Entwicklung noch abgeschlossen werden, aber neue Generationen finden keine Überlebensmöglichkeiten mehr"

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  • bruno
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15 Jahre 4 Monate her #2047 von bruno
töpferliebe schrieb:

Der Eremit kommt also im Querumer Wald vor .
Wozu hat die Firma LaReG das Gebiet untersucht, warum wurde diese hoch geschützte Art nicht gefunden?


Die Fragen gehen natürlich noch viel weiter:

Warum haben die zuständigen Behörden weder beim Abholzen der Bäume, noch beim Roden oder Entfernen der Wurzeln irgendwelche Tiere gefunden?

Warum die Eile und Hektik der letzten Tage beim Zerschreddern von allem, was in die großen Maschinen passt?

Haben die Verantwortlichen von Flughafengesellschaft, Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, VW, Behörden und Parteien vielleicht sogar gewusst oder geahnt, dass da mit Sicherheit was gefunden würde an Leben, wenn man nur etwas halbwegs geschult hingucken würde?

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  • Igelchen
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15 Jahre 4 Monate her #2048 von Igelchen
Die BI-Baumschutz/Naturschutz (vormals BI-Baumschutz) nimmt sich ab sofort auch des Naturschutzes an und ruft zu folgenden Aktionen auf:

Betreff: Kundgebungen für den gesetzlichen Tier- und Pflanzenschutz auch in Braunschweig

Hallo in die Runde der Baum- und Naturschützer,

> wir wußten oder ahnten es ja schon lange: nicht nur -zig Tausende von Bäumen, jetzt wird sogar hochgeschütztes Leben im Wald vernichtet, und das mit Wissen, mit Duldung und mit Tricks der zuständigen Behörden.

> Die BI Baumschutz/Naturschutz ruft deshalb in Sachen Naturschutz zu Protestkundgebungen in den nächsten Tagen und Wochen vor den verantwortlichen Stellen auf:

1. Donnerstag, den 27.5.2010 um 15 Uhr vor dem Umweltamt (oder auch Umweltvernichtungsamt) mit anschließender Protestaktion bei der örtlichen CDU am Gieselerwall, deren CDU-Ratsfraktion in der letzten Ratssitzung ein Einschreiten der städtischen Behörden zusammen mit der SPD-Fraktion verhindert hat.

2. Freitag, den 28.5.2010 auch um 15 Uhr ist dann die SPD in der Schlossstr. an der Reihe.

3. Für die folgenden beiden Woche wäre dann VW in Wolfsburg auf dem Plan für einen Besuch und die Ratsfraktionen der Stadt Wolfsburg, die immerhin ihren OB Schnellecke bislang in der Flughafengesellschaft unkontrolliert machen lassen, was Schnellecke und VW gerne möchten.

4. Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz mit ihren Repräsentanten ist ebenfalls aufzusuchen.

5. Die darauf folgende Woche ist dann in Braunscheig Ratssitzung am 22.6., wozu die
Parteien und Fraktionen im Braunschweiger Rat eine detaillierte Vorlage von der BI Baumschutz/Naturschutz bekommen sollen, damit nun endlich auch in Braunschweig Recht und Gesetz in Sachen Tier- und Pflanzenschutz einzuhalten sind.

> In den kommenden Tagen folgt ein offener Brief an alle Verantwortlichen sowie die genaue terminliche Festlegung der Aktionen vor VW, Stiftung etc. ab übernächster Woche.

Sprecht bitte möglichst viele überregionale/bundesweite/europaweite Stellen, Behörden, Verbände und Öffentlichkeit
an.
> viele Grüße
> Renate Rosenbaum
> mit der Bitte um Vormerkung und Weiterleitung und vor allem Teilnahme

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  • Olly
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15 Jahre 4 Monate her - 15 Jahre 4 Monate her #2050 von Olly
Die Braunschweiger Zeitung bestätigt heute in einer kleinen Notiz den Fund der Eremiten Larven und auch das Ergebnis des Experten. Wie zu erwarten wurde zunächst die Flughafen GmbH informiert... damit ist nun auch der Initiator der Rodungsaktion öffentlich.

Das die "Experten" nicht in der Lage waren die Larven vor der Rodung zu finden bleibt unerwähnt. Das erst Naturschützer, trotz Strafandrohung bei Betreten der Fläche, die Behörden von der Existenz der Käferlarven in Kenntnis gesetzt haben ist ebenfalls keine Zeile wert.

Stattdessen wird getreulich von "einer" Larve berichtet und der Fund als "..."außergewöhnlich"..." (wodurch eine Manipulation impliziert wird) beschrieben.
Als wenn man diese Larven an jedem Kiosk kaufen könnte!!!

Hier zeigt sich erneut die journalistische Kompetenz und unabhängige Berichterstattung dieses Blattes...
Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen möchte !
Anhang:
Letzte Änderung: 15 Jahre 4 Monate her von Olly.

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  • bruno
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15 Jahre 4 Monate her #2051 von bruno
Danke Olly für den indirekten Meldungslink.
Ich wollte das schon gerade abschreiben, weil es auf newsclick nicht einsehbar ist.

Ob damit die Flughafengesellschaft als alleinige Veantwortliche klar ist, daran zweifele ich noch.
Meines Wissens ist der Erbpachtvertrag immer noch geheim. Damit ist auch die Rollenverteilung zwischen Flughafengesellschaft und Stiftung Braunschweigischem Kulturbesitz noch nicht klar, die sollen ja mit Unterbeauftragungen gearbeitet haben.

Zum sonstigen Geschreibsel mit Andeutungen
"Fundort und Fundstelle" seien "außergewöhnlich", gebe ich Dir völlig recht.
Man merkt wieder mal die Parteilichkeit.

Diese Tatsachen passen nicht ins Weltbild der Zeitungsredakteure, möchte man doch den erlauchten Hof von solchen Tatsachen eher verschonen B)

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