ASSE-LAUGE - WAS IST DRIN?
Die "offiziellen" Angaben
Das
BfS
selbst teilt mit, dass in der Lauge eine Cäsium-137-Aktivität von 240.000 Becquerel gemessen wurde. Der Wert liegt um das 24-fache
über der Freigrenze und ist zweieinhalbmal so hoch wie bei der voraufgegangenen Messung von 2008.
Vor der Kammer 12, in der rund 7.500 Fässer mit schwach radioaktiven Abfällen lagern, gibt es noch eine zweite, größere Fundstelle mit belasteter Lauge. Die Flüssigkeit werde in Tanks unter Tage gesammelt, erläuterte Nording. Unbefugte kämen damit nicht in Berührung. Wie hoch die dortige Kontamination ist, wird nicht berichtet.
Mehr als angegeben
2008 meldet man uns:
Neben verschiedenen Radionukliden, weiteren chemischen toxischen Stoffen sind auch 102 t Uran, 87 t Thorium, 11,6 kg Plutonium und Radium.
Dezember 2010: Im Vergleich zum letzten Halbjahr treten jetzt vor der Einlagerungskammer 8 in 750 Metern Tiefe acht statt vier Liter der radioaktiv belasteten Salzlösung pro Tag aus. Die radiologischen Analysen der Lösung zeigen Nording zufolge außerdem, dass die Konzentration an radioaktivem Cäsium im selben Zeitraum von 2,4 auf etwa 4,3 Kilobecquerel pro Liter angestiegen ist. Über Werte anderer radioaktiver Stoffe machte das BfS zunächst keine Angaben.
www.sueddeutsche.de/wissen/atommuelllager-asse-menge-der-radioaktiven-salzloesung-verdoppelt-1.1036411
14. April 2011: Das Bundesamt für Strahlenschutz hat erneut massiv verstrahlte Lauge im maroden Atomendlager Asse gefunden. In 750 Meter Tiefe seien bei Proben 240.000 Becquerel des radioaktiven Isotops Cäsium 137 pro Liter festgestellt worden, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Das sei der bislang höchste Wert an Cäsium 137, der seit dem Ende der Einlagerung im Jahr 1978 gemessen wurde. "Ein Gefährdung für das Personal bestehe aber nicht".
Zuletzt waren im Jahr 2008 hohe Werte gemessen worden - sie lagen mit 90.000 Becquerel pro Liter allerdings damals noch deutlich unter dem neuen Wert. Damals fand sich die Lauge im so genannten Laugensumpf vor Kammer 12, 750 Meter unter der Erde. Der neue Fund ist ganz in der Nähe: Die neue Lauge habe sich in einem Bohrloch, das der frühere Betreiber der Asse, das Helmholtz-Zentrum München, einst angelegt hatte, angesammelt. Damit hat sich die Kontamination in diesem Bereich des Salzstocks binnen drei Jahren
mehr als verdoppelt. Auch fanden sich in der Lauge geringe Mengen von
Kobalt-60. Dieses Isotop war bisher nur an einer anderen Stelle gefunden worden - nämlich im benachbarten Laugensumpf.
www.sueddeutsche.de/politik/verstrahlte-lauge-im-atommuelllager-stark-erhoehte-radioaktivitaet-in-der-asse-1.1085468
In der Asse lagerten aber
dreimal so viel Plutonium wie zuvor angegeben. Die Abweichung von der protokollierten Menge ist beträchtlich: Statt neun Kilogramm lagerten im Atommülllager Asse 28 Kilogramm, wie das Ministerium am Samstag in Berlin mitteilte. Der ehemalige Asse-Betreiber, das Helmholtz Zentrum München, habe seine Angaben korrigiert, nachdem ein Übertragungsfehler zwischen einer Abteilung des Forschungszentrums Karlsruhe und der damals zuständigen Gesellschaft für Strahlenforschung entdeckt worden war.
www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,645822,00.html
Das klingt genau so schlüssig, wie die Restrisiko-Beschwörungen. Wer soll hier noch glauben, es gehe alles ordentlich, sicher und mit rechten Mitteln zu?
Nach eigenen Unterlagen der Betreibergesellschaft, geht der Skandal noch weit darüber hinaus:
Jahrelang wurde Lauge aus der Asse über Tage gepumpt, in Tanklastzüge verladen und zur Flutung anderer stillgelegter Kalibergwerke der K+S AG eingesetzt.
Dazu auch:
www.leine-blick.de/leineblick_nifredi/index.php?navi=archive&year=2008&artikel_id=460
www.spd-petritor.de/images/presse/16-292+emmerich-kopatsch+asselaugen.pdf
Ungenau, ungenehmigt, ungeheuerlich!
Wenn Unternehmen, die mit solchen gefährlichen Stoffen arbeiten, eine solche Schlamperei zulassen und diese auch noch jahrzehntelang zu vertuschen suchen, fragt man sich zurecht, was in der Suppe ist, die in Thune inmitten unserer Stadt auf 10 "kleinen" LKWs eintreffen wird? Bevor diese Braunschweigs Stadtgrenzen passiert, müsste erst einmal restlos geklärt werden, wie gefährlich diese Laugen sind.
Und was noch so alles drin ist
Die Atomindustrie mischt bei der Asse-Sanierung mit
Am 18.06.2011 berichete die Braunschweiger Zeitung über einen Test zur Behandlung der Asse-Lauge bei der Firma Eckert und Ziegler in Braunschweig-Thune. Empfohlen wurde dieses Verfahren u. a. von der Firma Gesellschaft für Nuklearservice (GNS).
Gesellschafter der GNS sind die Unternehmen E.ON Kernkraft (48 %), RWE Power (28 %), Südwestdeutsche Nuklear-Entsorgungs-Gesellschaft (18,5 %) und Vattenfall Europe (5,5 %).
Am 17.6.2011 berichtete der NDR unter dem Titel “ Noch mehr Plutonium in der Asse?“, dass der TÜV Süd dies in einem Gutachten festgestellt habe.
waagwf.wordpress.com/2011/06/19/die-atomindustrie-mischt-bei-der-asse-sanierung-mit/