Udo Dettmann vom ASSE II-Koordinationsausschuss plädiert weiter für die Rückholung - Wir wollen die Rückholung!(Videostream)
www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/atommuell181.html
Kritik an unverantwortlichen Verhalten beteiligter politischer Entscheider
- Bundesumweltminister Röttgen (CDU) schon lange unter Kritik
"... Auch die Begleitgruppe kritisierte Röttgen: "Mit seinem Verhalten trägt er mit dazu bei, wenn Mitarbeiter eines Amtes aktiv gegen die ausgemachten und vereinbarten Ziele der Rückholung des Asse-Mülls agieren."
newsclick
Damit versucht sich nun Röttgens eigener Mitarbeiterstab wegen der widersprüchlichen Äußerungen zu verteidigen, die aus den Ministerien kursieren.
- Verwirrung um Sanders Position:
Niedersachsens Umweltminister Sander (FDP) ruderte von seinen jüngsten Äußerungen zurück: Im NDR Fernsehen wollte er am Dienstagabend die Rückholung der Fässer nicht kategorisch ausschließen. Gegenüber der "Neuen Presse" hatte Sander zuvor erklärt, eine Bergung scheine nicht mehr möglich und man müsse die Asse sicher verschließen: "Für uns war immer klar, dass die größere Gefahr entsteht, wenn man die einzelnen Fässer herausholt. Unsere Fachleute haben auch immer gesagt, dass der für die Rückholung angesetzte Zeitraum nicht realisierbar ist", wird Sander zitiert.
In der Sendung Niedersachsen 18.00 sagte Sander dagegen, die Rückholung sei nach wie vor die zu prüfende Option, solange das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zu keiner anderen Erkenntnis komme. Das BfS müsse entscheiden, ob es möglich ist, die Fässer rechtzeitig zu bergen. Die Frage, ob er für einen Verschluss des Atommülls in der Asse sei, verneinte Sander.
Dazu kommentiert ein NDR.de-Nutzer "Asse-Anlieger"
[...] Schon in den 1960ern haben unabhängige Experten und Anwohner gewarnt, dass diese Schachtanlage nicht sicher ist, Asse 1 ist 1906 abgesoffen, Asse 3 war nie im Betrieb und ist vollgelaufen, 4 km südwestlich der Asse ist die Schachtanlage Hedwigsburg (bei Neindorf) mit nem rund 100m langem Kratersee, der von einem Tagebruch im Jahre 1936 stammte. Diese Kalischacht-Anlage wurde 1921 ebenfalls wie Asse 1 wegen eines starken Wassereinbruchs aufgegeben. [...]
Asse II ist ne tickende Zeitbombe und wird uns noch sehr lange beschäftigen.
Jeder vernünftige Mensch hätte längst den Zustand der Fässer geprüft und mit der Rückholung zur Probe begonnen. Hier wird nur weiter Zeit geschunden. Es hat sich also nichts geändert. Ändern wird sich aber das Leben in einer radioaktiv verseuchten Umwelt auf Dauer. Eindämmungsszenarien sind dann nur noch Hoffnungsmacher. Ich würde mir sehr wünschen, dass alle Namen der Verantwortlichen in Stein gemeisselt werden, damit jeder sehen kann, wer für eine solche Zukunft verantwortlich war.
Indessen fordert die
WAAG Sanders Entlassung
.
Die SPD in Niedersachsen fordert ein "Machtwort von Ministerpräsident David McAllister (CDU) zum weiteren Vorgehen bei der Sanierung des Atommülllagers Asse. Landesumweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) schade mit seinen widersprüchlichen Aussagen dem Verfahren, sagte der atompolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Marcus Bosse, am Mittwoch in Hannover.
Das einzige Ziel Sanders sei es offenbar, zum Ende seiner Amtszeit so oft wie möglich in die Schlagzeilen zu kommen. Es sei unverantwortlich, dafür die Asse zu missbrauchen. Der Ministerpräsident schaue bei diesem Spiel tatenlos zu, kritisierte Bosse. Sander hatte am Wochenende erklärt, er sehe kaum noch Chancen für eine Bergung der Abfälle aus der Asse. Am Dienstag relativierte er diese Äußerung wieder."
t-online

Sander scheint also dann auf die lancierte Meldung aufgesprungen zu sein. Nachtigall, man hört dir tappsen!
Lancierte Aktion
Diese doch überaus wichtige Meldung um die Frage der Rückholung hatte wohl nur die Braunschweiger Zeitung erreicht. Selbst
Heise
verlinkt lediglich auf die newsclick
Mit dem Auszug aus einem internen Papier des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS)
sorgte die Braunschweiger Zeitung jetzt für Aufregung heißt es auch auf
Wendland-net
Der schnelle Hinweis des BfS: "Das ist nur eine interne Stellungnahme" macht die Sache nicht weniger brisant.
Bereits am Donnerstagabend versuchte ein Sprecher der Behörde zu relativieren:
"Das stimme so nicht", erklärte er. "Die Behörde bleibe bei ihrer Linie, den Atommüll aus der Asse schnellstmöglich zurückzuholen. Was jetzt an die Öffentlichkeit geraten sei, so der BfS-Sprecher, sei eine interne Stellungnahme von mit Bergbaufragen befassten Fachleuten der Behörde. Sie argumentieren, dass eine Rückholung immer unwahrscheinlicher werde, wenn das jetzige Tempo beibehalten werde. Diese Stellungnahme sei dem Bundesumweltministerium zugeschickt worden."
NDR
Wer also hat aus dem Bundesumweltministerium gerade diese interne Stellungnahme ausgerechnet der Braunschweiger Zeitung zukommen lassen? Weshalb, wenn hieb- und stichfest, nicht an größere Medien? Sehr merkwürdig!
Umweltschützer sehen im BfS-Papier eine "Attacke der Flutungs-Befürworter". In dem Papier bezeichnen Bergbau-Experten des BfS die geplante Rückholung der Abfälle als unwahrscheinlich, "
wenn sich der Zeitbedarf für die Planung, Genehmigung und Realisierung der hierfür notwendigen Schritte wie bisher fortsetzt". Das heißt übertragen, dass das BfS irgendwo "Eile" geboten sieht, wenn man es erst einmal richtig liest. Vermutlich findet das BfS die Auflagen zu hoch? War ja auch die ganze Zeit über immer wieder in diversen Artikeln darüber gejammert worden, wie überaus hoch diese Auflagen angeblich seien.

Vielleicht möchte man möglichst ohne Auflagen weitermachen? Aber das ginge mitunter wieder gegen Gesundheit und Sicherheit der Anwohner und Bürger. So geht es ja nun nicht!
Ein Sprecher des BfS sagte allerdings, an der Einschätzung der Behörde, wonach die langfristige Sicherheit von Mensch und Umwelt nur durch die Rückholung gewährleistet sei, habe sich nichts geändert.
Ob dem aber nun zu trauen ist, und nicht doch eine Verunsicherungsabsicht hinter dieser oft verkürzt wiedergegebenen Meldung steht, ist noch nicht klar.
Verzögerungstaktik
"Nach Ansicht des Asse 2-Koordinationskreises, einem Zusammenschluss örtlicher Bürgerinitiativen, arbeitet insbesondere das Bundesumweltministerium (BMU) gegen die Rückholung. "Das BMU hat die sogenannte Faktenerhebung erzwungen, das verzögert die Organisation der Rückholung um drei Jahre", sagte der Sprecher des Kreises,
Andreas Riekeberg.
Auch das niedersächsische Umweltministerium verzögere durch seine Genehmigungs- und Auflagenpraxis die Rückholung. "Die Flutungs-Befürworter befürchten doch letztlich die Bilder von zurückgeholtem Atommüll", sagte Riekeberg weiter. "Damit würde das Scheitern der deutschen Endlager-Strategie 'aus den Augen - aus dem Sinn' allzu offensichtlich."
Ähnlich äußerte sich der niedersächsische Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel. "Das jetzt bekannt gewordene Papier sei "der nicht unerwartete Versuch, die Rückholung zu torpedieren bevor sie überhaupt begonnen hat". Wenzel verlangte eine neue Strategie bei der Bergung der Abfälle. Die Blockaden müssten überwunden und das Tempo müsse erhöht werden, sagte er.
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl erinnerte daran,
dass nur die Rückholung des Asse-Mülls langfristige Sicherheit für Mensch und Umwelt biete.
Die CDU hingegen kritisierte nur die Informationspolitik des BfS. Das Memorandum kursiert seit dem 14. November im Bundesamt, "aber wir erst einen Tag vor Weihnachten davon erfahren", sagte der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Martin Bäumer*.
t-online

Oooch, haben die's mal wieder aus der Zeitung erfahren müssen?
Aber das Allerdreisteste:
Die CDU in Niedersachsen stellt die kritische Studie des Geologen Ulrich Kleemann zum Salzstock Gorleben in Frage.
"Diese sogenannte Studie reiht sich nahtlos ein in die lange Reihe pseudowissenschaftlicher Elaborate, die sich mit der Nichteignung von Gorleben als Endlager befassen", sagte der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Martin Bäumer*, am Mittwoch in Hannover."
t-online
* Ein Leserkommentar dort:
"Fehlschuss?

Lt. Wiki ist der Herr
Sparkassenfachwirt. Und der wird umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion? Ich dachte immer, solche Traumtänzereien seien nur in Bayern möglich. Na ja, vermute mal, der wurde vorgeschickt. Ist wohl ersetzbar."
Ein CDU-Sparkassenfachwirt ist für SchlamASSEl-Wissenschaft eloquent genug, wie mir scheint.
Auch die niedersächsischen Landes-Grünen halten das
BfS-Papier, das die Diskussion um die gefährdete Rückholung erst wieder in Gang gesetzt hat, für gezielt lanciert
.
Asse: Umweltministerium hatte früher als behauptet Kenntnis von Herkunft und Belastung radioaktiver Laugen
In diesem Artikel stehen schon die Tankfahrzeuge mit Salzlauge, die wenn wir nicht aufpASSEn demnächst über Braunschweigs Straßen schaukeln werden.
Aus dem Artikel:
"Hannover / Niedersachsen - Nach der Befragung von Jens von den Eichen im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zum Asse-Skandal sieht der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Stefan Wenzel bestätigt, dass die Verantwortlichen im Niedersächsischen Umweltministerium
spätestens im November 2007 Kenntnis von den übermäßig radioaktiv belasteten Laugen im Atommülllager gehabt haben müssen.
„Es muss auf schärfste kritisiert werden, dass Umweltminister Sander und Staatssekretär Birkner jede politische und organisatorische Verantwortung von sich gewiesen und stattdessen den Mitarbeiter einer nachgeordneten Behörde zum Alleinschuldigen abgestempelt haben“, sagte der Grünen-Politiker in Hannover. "Wenn die Konsequenz des milliardenschweren Asse-Desasters nur eine Geldbuße über 1.000 Euro sein soll, müsste man auch ernsthaft an der Fähigkeit der Judikative zur Aufarbeitung schwerer Umweltvergehen zweifeln.“
Der als Schlüsselzeuge geltende Mitarbeiter des Landesbergamtes wurde kurz nach Bekanntwerden des Skandals mit einem Disziplinarverfahren belegt und konnte deshalb erst jetzt zu diesem Thema befragt werden. Wenzel sieht danach als erwiesen an, dass die Behauptung der Spitze des Umweltministeriums, erst am 12. Juni 2008 Kenntnis von stark radioaktiv kontaminierten Laugen erhalten zu haben, nicht zutreffen kann. „Mit der heutigen Aussage sind die Parolen von Sander und Birkner unglaubwürdig“, ..."
Hannover-Zeitung
Es wird Zeit, dass der Bürger das nun klarstellt!
Deshalb Silvester-Demo an der ASSE und in GORLEBEN
TERMINE:
Silvester am Schacht
am Samstag, 31.12.2011
von 16 bis 18 Uhr
vor der Schachtanlage Asse II
Denn "der Müll kommt raus - so oder so"...
Programm:
- Redebeiträge
- Feuertonne
- Kürbissuppe
- Kinderpunsch
- Glühwein
- und Überraschungen
31.12. - SILVESTER-PROTEST GORLEBEN
Gorleben: Protestjahr klingt aus - das neue beginnt
Mit einer Silvesterparty am Endlager und einer Demo am Neujahrstag lässt die BI das Protestjahr ausklingen, um gleich darauf am Neujahrstag das Widerstandsjahr 2012 einzuleiten. Denn Gorleben steht neben der Asse für das Atommülldilemma schlechthin, so die Bürgerinitiative Umweltschutz in einer Erklärung zum Jahreswechsel.
Die Havarie der beiden Endlager auf deutschen Boden, Morsleben und Asse II, die Laufzeitverlängerung der schwarz-gelben Bundesregierung und die Möglichkeit, den Gründen für die Wahl Gorlebens als Standort für ein Nukleares Entsorgungszentrum vor fast 35 Jahren durch Akteneinsicht auf die Spur zu kommen, heizten den Protest an, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) zum Jahreswechsel. "Am Ende hat die Nuklear- Katastrophe von Fukushima und der Massenprotest gegen die Atomkraft entscheidend zum – wenn auch nur halbherzigen – Atomausstieg beigetragen. In schwierigen Zeiten aber überdauerte der Protest wegen der Beharrlichkeit und lebendigen Protestkultur im Wendland, darauf bauen wir auch im nächsten Jahr", sagte BI-Sprecher Wolfgang.
Wendland-net