Redaktion schrieb:Es sei an dieser Stelle auf einen grundlegenden Artikel zum Thema 1913 von Andreas Matthies auf bs-spiegel hingewiesen:
www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3012:braunschweig-1913-weltgeltung-fuer-einen-moment&catid=66:politik-kategorie-kultur&Itemid=146
Wie schon im Artikel auf bs-spiegel kurz angedeutet worden ist, traf sich auf Einladung der Kultur-Dezernentin Dr. Hesse am 14.6.2012 eine Gesprächsrunde zur strategischen Beratung,
"wie man sich der Hochzeit nähert" (email von Dr.Anja Hesse an OB Hoffmann vom 18.6.2012 - gemäß Akteneinsicht)
Prof. Pollmann warnte, das Projekt könnte von den Medien belächelt werden
Im Protokoll zum Gesprächskreis vom 14.6.2012 wird einer der Gäste, Prof.Pollman, zitiert,
"auf jeden Fall sollten die Hannoveraner Welfen dabei [bzgl.der Hochzeitsfeierlichkeiten] einbezogen werden, sonst bestünde die Gefahr, das das Projekt von den Medien eher gelächelt werden könnte"
(Quelle: Protokoll der Gesprächsrunde vom 14.6.2012)
Prof. Biegel gibt zu Bedenken, dass die Brautleute beide keine Braunschweiger waren
Zumal es sich bei dem weltgeschichtlich hochzustilisierenden Hochzeitspaar um Victoria Luise und Ernst August von Hannover handelte, oder wie Prof. Biegel zu Bedenken gab,
"dass beide Protagonisten keine Braunschweiger sind."
(ebd., Hervorhebung von mir)
Hochzeitstafel von Berlin nach Braunschweig verlegt?
Mit einem kleinen Trick dient sich das von der Richard-Borek-Stiftung geführte Schlossmuseum zur Dimensionsverschiebung an:
"Im Schlossmuseum rückt die Berliner Hochzeit vom Mai 1913 als gesellschaftliches Ereignis von europäischer Dimension in den Blick (Arbeitstitel: `Die Berliner Hochzeit des Braunschweiger Herzogpaares´). Ausgangspunkt ist dabei die Darstellung der Hochzeitstafel, um von der Sitzordnung ausgehend, die europäischen politischen Verhältnisse darzustellen. In diesem Zusammenhang werden die letztmals vor dem 1.Weltkrieg an einem Tisch versammelten europäischen Herrscher mit ihren Biographien und politischen Hintergründen visualisiert."
(Zitat aus dem aktualisierten Konzeptpapier - Stand 23.7.2012 von Frau Dr. Hesse und Prof. Stölzl)
Zwar ist es nicht verboten, diese Berliner Hochzeit im Borek´schen Schloss-Museum zu Braunschweig nachzustellen, doch wer schaut nachher schon so genau hin, dass die Feierlichkeit 1913 gar nichts mit dem Braunschweiger Schloss zu tun hatte?
Kriegsvorbereitungen sollen unbedingt ausgeklammert werden
"Der 1. Weltkrieg ab 1914 sollte thematisch unbedingt ausgeklammert werden", so mahnt Prof. Stölzl laut Protokoll in der Gesprächsrunde vom 14.6.2012, denn das Jahr
"2014 steht ganz im Zeichen des Weltkrieges I, in ganz Europa wird das ein zentrales Thema sein."
Dagegen verfüge man in 2013 quasi über ein Alleinstellungsmerkmal,
"in der Hochzeit von 1913 verbildlicht sich die Macht"; es sei
"ein Glücksfall für die Region, da hat 1913 etwas Bedeutendes stattgefunden" - "das Thema gehört Braunschweig!"
(Stölzl-Zitate alle nach Protokoll des Gesprächskreises 14.6.2012, Hervorhebung von mir)
... Fortsetzung folgt ...