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Christentumssäule zu Ehren moderner Kreuzritter?

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13 Jahre 2 Monate her - 13 Jahre 2 Monate her #7784 von Rosenbaum
** This thread discusses the content article: Christentumssäule zu Ehren moderner Kreuzritter? **


Seit dem Jahre 2000 existiert ein Vertrag zwischen der Richard Borek Stiftung und der Stadt, worin der Richard Borek Stiftung die Gestaltungshoheit über den Ruhfäutchenplatz unbefristet und unkündbar übertragen worden ist.


"Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem in der Stadt Heinrichs des Löwen" versammelte sich vom 5.-7.10.2007 zu seiner "Investitur" gleich neben dem Rathaus auf dem Ruhfäutchenplatz.

Einiges deutet darauf hin, dass bestimmte Gestaltungsmerkmale  eigens für diese Zwecke hergerichtet wurden.  So wurden  vier massive metallische  Bodenhülsen im Bodenpflaster im Halbkreis um das Säulenfundament  positioniert, die eine exakte Ausrichtung von Prozessionsfahnen in West-Ost-Richtung erlauben.


Um die Gestaltung der Säule selbst soll es Streit zwischen dem Bildhauer Prof. Weber und dem Auftraggeber Borek gegeben haben, aber wer kennt da schon die Details? Ging es nur um das Flugzeug in den Twin-Towers oder doch um die Herrschafts-Darstellung der einen Religion über die anderen?


Fundamentalistische Kultstätte?

Das gestalterische Gesamt-Konzept für den Ruhfäutchenplatz wurde niemals und nirgends in einem Ratsgremium oder in der Öffentlichkeit diskutiert. Schuf sich Richard Borek an sensibelster Stelle der Stadt eine Kultstätte christlich-fundamentalistischen Geschichtsbildes?

Dazu gibt es einige Anhaltspunkte. So scheint sich der heimliche Lenker Braunschweigischer Identität selbst als Berufener - wenn nicht sogar Inkarnation - für christliche Jahrtausendschritte:

- beginnend mit Jesu Geburt im Jahre 0,

- über die Christus-Säule (oder auch Säule des heiligen Bernward in Hildesheim zur Zeitenwende der Ottonen) im Jahre 1000

- bis zum Auftrag der Boreks für die Christentumssäule auf dem Ruhfäutchenplatz im Jahre 2000 .  

Der Bezug zur Christus/Bernward-Säule im Jahre 1000 findet sich in den offiziellen und halb-offiziellen Darstellungen der Stadt und der Geschichts-Literatur.

"Ich B..., nicht aus eigenem Verdienst, sondern von Gott erwählt,[...] habe lange darüber nachgedacht, durch welches Bauwerk von Verdiensten oder durch welchen dinglichen Preis ich mir den Himmel erhandeln könnte.

Was ich seit langem im Herzen plante, nämlich meinem Namen eine glückliche Erinnerung zu schaffen, wollte ich nun in die Tat umsetzen..."

(zitiert nach überlieferter geschichtlicher Quelle eines Bekentnisses von Bernward)

Richard Borek als neuer heiliger Bernward?

Eitelkeiten treiben ja manchmal seltsame Blüten und parallele Bezüge drängen sich bei Boreks Idee einer eigenen Christentumssäule zur Jahrtausendwende in Braunschweig auf.

"Bernward lebte in der Jahrtausendwende [des Jahres 1000], eine Zeit der sozialen, politischen und religiösen Umbrüche und Suchbewegungen. Im Süden Europas standen islamische Krieger, im Norden wilde Wikingerhorden. Jede Zeit hat ihren Traum. Die ottomanischen Kaiser (hier Otto III, dessen Lehrer der heilige Bernward war) glaubten an die Vermählung des Reiches Christi mit dem deutschen Reich." (historscher Quellentext...)
Letzte Änderung: 13 Jahre 2 Monate her von Rosenbaum.

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13 Jahre 2 Monate her - 13 Jahre 2 Monate her #7786 von Rosenbaum
Die Errichtung dieser Stätte mit der Säule - wie auch das andere "Geschenk", die Quadriga - waren der OB´rigkeit dieser Stadt so wichtig, dass vorgeschriebene Formalitäten wie Bauanträge, Statiken und Prüfstatiken, eher lästiges Beiwerk waren.

So fanden die jeweiligen Feierlichkeiten vor Abschluß dieser baurechtlichen Obliegenheiten statt und die Kosten dafür bezahlte auch noch die Stadt (ohne das jemals den Ratsgremien zur Kenntnis zu geben):

www.braunschweig-online.com/bibs-forum/48-artikel-der-startseite/525-quadriga-und-christentums-saeule-ohne-genehmigung-errichtet.html

Wie solche vertraglichen Regelungen zwischen Borek-Stiftung und Stadt aussehen, in denen regelmäßig die laufenden Kosten auf die Stadt abgewälzt werden, während sich die Borek-Stiftung die Bestimmungs- und Interpretationshoheit sichert, kann man aus einer von mir aufgrund Akteneinsicht erstellten Mitschrift zu den zusätzlich geschenkten Ferngläsern sehen:

Die Vereinbarung zwischen der Stadt und der Borek-Stiftung über die Aufstellung von Fernrohren auf dem Ruhfäutchenülatz lautet folgendermaßen:

§1 Die Richard Borek Stiftung wird der Stadt zwei Fernrohre, die im Bereich der Säule fest installiert werden sollen, schenkungsweise zum Eigentum übertragen und den Besitz daran verschaffen.
Im Bereich der aufzustellenden Fernrohre wird jeweils eine Informations-Tafel mit erklärenden Informationen über Einzelheiten der Säulen aufgestellt.
Auch diese Informationstafeln werden der Stadt Braunschweig von der Richard Borek Stiftung schenkungsweise zum Eigentum übertragen und übergeben.
Die Stadt wird das Geschenk annehmen.

§2 Eine Beschreibung der Fernrohre und der Informationstafeln sind als Anlage 1 und 2 dieser Vereinbarung beigefügt.

§3 Die Benutzung der Fernrohre und der Informationstafeln soll unentgeltlich möglich sein.
Die Fernrohre werden so aufgestellt und fixiert, dass mit den Fernrohren lediglich die Säule betrachtet werden kann, das heisst, ein vertikales Drehen der Fernrohre ist nicht möglich.

§4 Die Aufstellung und die Fixierung der Fernrohre sowie der Informationstafeln erfolgt durch die Stadt. (Quelle: Akteneinsicht)

Letzte Änderung: 13 Jahre 2 Monate her von Rosenbaum.

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13 Jahre 5 Tage her #8081 von Vogelfrei

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13 Jahre 4 Tage her - 13 Jahre 4 Tage her #8084 von bruno
Vogelfrei schrieb:

Zusammenhang möglich?

www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Helmstedt/nationaler-konvent-der-tempelritter-id776072.html


Hier vielleicht eine direkte Beziehung bis zum Grauen Hof und Residenzschloss am Bohlweg:

Vor den Toren des mittelalterlichen Braunschweigs befand sich die Komturey der Templer direkt neben dem Hof des Ordens der Deutschritter und dem der Zisterzienser. Seit 1587 wurde der Besitz der Zisterzienser, der vermutlich das gesamte Areal beinhaltete, von den Braunschweiger Herzögen als Residenz genutzt. Der gesamte Gebäudekomplex, zu dem auch die noch erhaltene Kapelle der Templerkomturei gehörte, wurde nach den Kutten der Zisterzienser als "Grauer Hof" bezeichnet.
Im Jahre 1718 begann ein umfangreicher Umbau des Komplexes, bei dem alle alten Gebäude (mit Ausnahme der Templerkapelle) abgerissen wurden. Die Kapelle blieb als so genante Geheimratsstube erhalten.
1830 wurde der "Graue Hof" bei einem Aufruhr Opfer einer Brandstiftung. Der Wiederaufbau wurde schon 1860 erneut Opfer der Flammen, wurde abermals wieder aufgebaut und später im 2.Weltkrieg beschädigt.
Im Jahre 1960 wurde der gesamte Komplex abgerissen.

Zur Komturei Braunschweig gehörend, lässt sich der Templerhof im Hagener Bohlweg nachweisen.
Um das Jahr 1200 stand dort bereits eine Kapelle, St. Matthäus mit Namen. Nach dem Verbot des Ordens wird diese Kapelle im Jahre 1312 Versammlungsort der Kalandsbruderschaft. Um das Jahr 1800 wurde die Kapelle noch zweckentfremdet als Archiv genutzt, bevor sie abgerissen wurde. Von St. Matthäus Kapelle und dem Templerhof ist heute nichts mehr erhalten.

www.die-templer.de/index.html?niederlassungen/niederlassung/braunschweig/braunschweig.html

Letzte Änderung: 13 Jahre 4 Tage her von bruno.

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