Text Size

Braunschweigs umstrittene Despoten

  • Redaktion
  • Redaktions Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 2 Monate her - 13 Jahre 2 Monate her #7806 von Redaktion
** This thread discusses the content article: Braunschweigs umstrittene Despoten **


Die Sockel der beiden Fürsten-Reiterstandbilder vor dem Kaufhaus "Schloßarkaden" wurden beschriftet. Die Schriftzüge deuten auf eine gezielte Protesaktion hin.

Der eine lautet:

"Im Gedenken an Despoten - Danke!!!" und der andere: "Jedesmal, wenn die Geschichte sich wiederholt wirds teuer".

Eine Anspielung auf die Welfenhochzeitsfeierlichkeiten 2013 ?

Die beiden Reiterstandbilder -  erst kürzlich nach Errichtung der Schloss-Fassade erneut aufgestellt - repräsentieren für die Einen vorbildliche Identität (siehe "Hipp, hipp, hurra auf die Fürsten"), während sie für die Anderen, eher aufgeklärten Kreise der Stadt, ein Sinnbild des Untertanengeistes darstellen.

Siehe dazu auch in "Unser-Braunschweig", Ausgabe Nr.6, Seite 5: "Hunderttausende für Welfen-Hochzeit?", sowie "Schluss mit dem Untertanengeist".

Desweiteren - quasi als Sahnehäubchen hiesigen Kulturkampfes: "Unverwelfter Strahlenfranz", zu einem von Herrn Richard Borek zur Einweihung der Quadriga an die Stadt im Jahre 2009 vermachten Schloss-Gedicht.
Letzte Änderung: 13 Jahre 2 Monate her von Redaktion.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Nachtschatten
  • Nachtschattens Avatar
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 2 Monate her #7807 von Nachtschatten
Nennen wir doch einfach zahlen:
1.2 Millionen sollen für die Fürstenhochzeit ausgegeben werden.


braunschweig-online.com/bibs-forum/48-artikel-der-startseite/7090-unverwelfter-strahlenfranz.html?limit=6&start=18#7194

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • bruno
  • brunos Avatar
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 1 Monat her #7864 von bruno
wie aktuell die Auseinandersetzung um die Braunschweiger Despoten ist, demonstriert die Lokalredaktion im Rahmen ihrer Serie "38 Orte...".

Heute: "Wo der Schwarze Herzog lagerte".
Im Bild zwei Damen aus dem Braunschweigischen Landesmuseum mit der "Heldenhose" des Fürsten, als er starb:

Eine „Heldenhose“ brachte uns an diesen historischen Ort.
Die Hose nämlich, die Herzog Friedrich Wilhelm (1771-1815) in der Schlacht bei Quatre-Bas trug, als er am 16. Juni 1815 erschossen wurde.
Sie ist im Braunschweigischen Landesmuseum ausgestellt.
www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/38-orte/wo-der-schwarze-herzog-lagerte-id743185.html


Ein Held als Vorbild für unsere Kinder?

Sollen wir schon wieder Helden feiern, die für´s Vaterlalnd fielen ?
Auch für die diesjährige Kinder-Sommerzeit "Ferien in Braunschweig" (FIBS) war so eine Veranstaltung vorgesehen (zur Schlacht bei Ölper im Jahre 1809), mußte aber mangels Anmeldungen ausfallen.
Nun also der nächste Versuch fürstlicher Heldenverklärung, inszeniert mit der Leiterin des Braunschweigischen Landesmuseums, Frau Pöppelmann, die schon das Kulturprojekt 1913 ins rechte Licht rücken soll.
Und - wohlgemerkt - die Zeitung spielt mit.


Wer strickt hier an solchen Geschichten zur Verklärung romantischer Reflektorfiguren?

Darum geht es nun in den Leserkommentaren

Prügelstrafe (Gast)
vor 9 Stunden

"Vorbildlich?
... verhängte 1813 eine rigorose Pressezensur in Braunschweig und führte als Feldherr die Prügelstrafe wieder ein..." (aus: BIBS-Zeitung Unser-Braunschweig, Nr.7, S.5)
Die bürgerliche Gesellschaft verkörpert doch wohl etwas andere Ideale, oder?

Antworten (1)
Die Feder (Gast)
vor 28 Minuten

@Prügelstrafe: Von welcher bürgerlichen Gesellschaft sprechen wir hier? Pressezensur gab es im Empire auch. Und die Prügelstrafe wurde von Napoleon in Heer abgeschafft, aber nicht in der Familie oder Schule (oder bei Lehrlingen). Das galt lange bis ins 20. Jahrhundert.

Das ist keine Verteidigung Friedrich Wilhelms: Er war ein Kind seiner Zeit, wahrscheinlich nicht mal ein guter Fürst (vgl. seinen Papa). Aber er eignet sich als romantische Reflektorfigur. "Geschichten aus der Geschichte" etc.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Rosenbaum
  • Rosenbaums Avatar
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 3 Wochen her #7958 von Rosenbaum
Mit den zusammenfassenden Überschriften

"Jetzt schlägt´s Dreizehn"

und

"Der Tanz am Abgrund"

bringt Martin Jasper den teuren Spektakel auf den Punkt.

Die Schicksalszahl...

Denn klar: Dreizehn ist nicht Vierzehn. Mit Dreizehn hat Braunschweig ein Alleinstellungsmerkmal erster Güte
...
In einer Mischung aus Resignation und Amüsiertheit versucht Hoffmann im Herbst seiner Amtszeit auch noch einmal, sein Image zu justieren: „Mancher vermutet ja, dass ich die Welfen wieder auf den Thron bringen will – oder gar mich selbst.“

Als Fokus seines Interesses nennt der „Hobbyhistoriker“ viel mehr die Spanne zwischen 1866 und 1913.

www.braunschweiger-zeitung.de/kultur/ausstellungen/jetzt-schlaegt-s-13-der-tanz-am-abgrund-id762621.html


Jetzt ist der Rat der Stadt am Zuge, dem OBersten Hobbyhistoriker diese Einladung zum
"Tanz am Abrund"
auch noch mit 1,2 Mio.€ zu vergolden

oder ihm für dieses Geschwurbel mit dem Ausruf
"Jetzt schlägt´s Dreizehn"
die Rote Karte zu zeigen.
[/size]

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Nachtschatten
  • Nachtschattens Avatar
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 3 Wochen her - 13 Jahre 3 Wochen her #7961 von Nachtschatten
Letzte Änderung: 13 Jahre 3 Wochen her von Nachtschatten.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Rosenbaum
  • Rosenbaums Avatar
  • Besucher
  • Besucher
13 Jahre 1 Woche her - 13 Jahre 1 Woche her #8074 von Rosenbaum
War noch im Ratsbeschluß zum Kulturprojekt 1913-2013 von einer umfassenden Darstellung der sozialen und politischen Verhältnisse Braunschweigs gefordert, so findet sich im "Konzept" und vor allem in der vorgelegten Finanzverteilung fast ausschließlich Fürstliches.

Pure Geschichtsklitterung soll sich ab dem kommenden Jahr mit einem rd. 1,2 Millionen € schweren Treibsatz über die Stadt ergießen

Gar nicht zur Kenntnis nehmen möchte man z.B. die breite Antikriegs-Bewegung der Sozialdemokratie in den Jahren vor dem ERsten Weltkrieg.

Selbst zum monarchistischen Gehabe der Herrschenden im Jahre 1913 rund um den neu vermachten Prinzen Ernst August und die Hochzeitsfeierlichkeiten der Kaisertocher äußert sich der "Volksfreund" (Zeitung der braunschweiger Sozialdemokratie) am 3. Nov. 1913 folgendermaßen:

In modernen Ländern entscheidet das Volk über die Regierungsform und bestimmt das Volk den Herrscher, der es regieren soll. Selbst die Chinesen haben sich ihren Präsidenten selbst gewählt. Kein Mensch glaubt heute mehr, dass es besondere Menschen gäbe, in die die Gnade Gottes hineingefahren wäre. Jetzt haben die Verhältnisse sich so entwickelt, dass die Monarchie keine Existenzberechtigung mehr hat, sondern höchstens im Museum für Altertümer im Glasschrank noch gezeigt werden kann.
Die imperialistische Strömung unserer Zeit stärkt allerdings wieder den monarchischen Gedanken. Aber dieser Zwergmonarchismus in einem Länderbröckchen wie Braunschweig ist einfach lächerlich. Wenn wir nicht selbst in Mitleidenschaft gezogen würden, so könnten wir das Ganze als eine lustige Komödie betrachten.
Die ganze Thronbesteigungsgeschichte gäbe Stoff zu einer Operette in der Art der lustigen Witwe. (Heiterkeit.) Als vernünftige Menschen müssen wir den ganzen Monarchismus lächerlich finden.
Wir treten deshalb für die Republik ein...

Letzte Änderung: 13 Jahre 1 Woche her von Rosenbaum.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: Rosenbaum
Ladezeit der Seite: 0.176 Sekunden

Suche

Forum

  • Keine Beiträge vorhanden.