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"Deutsche Kriegsklänge" - Jetzt schlägt´s 13

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12 Jahre 10 Monate her - 12 Jahre 10 Monate her #8219 von Rosenbaum
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Allen Texten vorangestellt (in 10 dieser Heftchen mit Kriegsgedichten) glorifiziert Johann-Albrecht den heraufziehenden Ersten Weltkrieg. Hier ein paar Verse zur Einstimmung:

"Einst geschieht´s


Einst geschieht´s, da wird die Schmach
Seines Volks der Herr zerbrechen...


Dann, o Deutschland, sei getrost!
Dieses ist das erste Zeichen,
Wenn verbündet West und Ost
Wider dich die Hand sich reichen.


Wenn verbündet Ost und West
Wider dich zum Schwerte fassen,
Wisse, daß dich Gott nicht läßt,
so du dich nicht selbst verlassen.


Bis du wieder stark, wie sonst,
Auf der Stirn der Herrschaft Zeichen,
Vor Europas Völkern thronst,
Eine Fürstin sondergleichen.


Schlage, schlage denn empor,
Läutrungsglut des Weltenbrandes !
Steig´als Phönix draus hervor,
Kaiseraar des deutschen Landes!"

(Deutsche Kriegsklänge, Hrg. Johann-Albrecht, 1915)


Da Herzog Johann-Albrecht in den entscheidenden Vorkriegsjahren von 1907 bis Ende 1913 als Braunschweiger Regent die Kriegsstimmung entscheidend befördert hat, dürfte die Recherche seines Wirkens ein wesentlicher Punkt in der Aufarbeitung der Vorkriegsstimmung des Jahres 1913 sein. Der auf Johann-Albrecht nachfolgende Ernst-August von Hannover war ab Nov. 1913 vollkommen neu, die Bedeutung seines "Regierens" des Landes Braunschweig geht gegen Null.
Letzte Änderung: 12 Jahre 10 Monate her von Rosenbaum.

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12 Jahre 10 Monate her - 12 Jahre 10 Monate her #8220 von Rosenbaum
Hunderte solcher Kriegsgedichte sammelte Johann-Albrecht aus Tageszeitungen zusammen, wo sie landauf-landab erschienen sind und die Kriegsstimmung aufheizten.

"Gott, Kaiser, Vaterland."

Nun, deutsche Schmiede, hämmert
Stahlhart das deutsche Herz,
Der blut´ge Morgen dämmert,
Rings starrt die Welt in Erz!
Reicht, Brüder, Euch die Hand -
"Gott, Kaiser, Vaterland !"

Aus den zerfetzten Fahnen
Raunt es wie Geisterspruch,
Der Segen uns´rer Ahnen
Rauscht um das Bannertuch,
Uns eint ein heilig Band:
"Got, Kaiser, Vaterland !"

Laßt Euch die Wege weisen
Zur Weichsel und zum Rhein,
Und Eure Faust sei Eisen
Und Euer Herz sei Stein ! -
Die Feinde überrannt !!!
"Gott, Kaiser, Vaterland !"

Brecht durch nach allen Seiten
Gleichwie ein brandend Meer,
Die großen Toten schreiten
Im Sturmwind vor Euch her !
Nun lodre Weltenbrand !!
"Gott, Kaiser, Vaterland !"

Georg von Hülfen,
Norddeutsche Allgemeine Zeitung v.9.August 1914.
(aus: Kriegsklänge, Hrg. Johann-Albrecht, Leipzig 1915)


Johann-Albrecht effektivierte die Kriegslyrik

Die von Johann-Albrecht gebündelte Kriegslyrik dieser Art war vor Hundert Jahren ein ganz wesentliches Element zur Beeinflussung der Bevölkerung.
Seine Heftchen waren damals zusammen mit den Zeitungen das einzige Medieninstrument, denn Rundfunk oder Fernsehen gab es ja noch nicht.

Wenn also jetzt im offiziellen Kulturprojekt der Stadt unter "Moderne" zwar der "Medienkaiser" Gegenstand der Untersuchungen sein soll, drängt sich die Frage auf, warum dann gleichzeitig aber der eigene Regent von 1913, Johann Albrecht, in dieser Medien-Hinsicht übersehen wird?
Letzte Änderung: 12 Jahre 10 Monate her von Rosenbaum.

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