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In der Region wächst die Furcht vor Braunschweiger Mitgiftjägern

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12 Jahre 7 Monate her #9037 von Rosenbaum
** This thread discusses the content article: In der Region wächst die Furcht vor Braunschweiger Mitgiftjägern **




 


Die Skepsis über die Braunschweiger Pläne für eine Groß-Region ist durch den neuen Vorstoß einer Resolution des Rates eher noch gewachsen. Der Stadt Braunschweig schlägt inzwischen offenes Mißtrauen entgegen, und das auch noch aus der Runde der ins Auge gefaßten und umworbenen zukünftigen "Bräute".


Aus Peine dazu:


"Ein klares Nein!" ... CDU-Kreistagsfraktions-Chef Arnim Plett verwundert das Votum der Braunschweiger aber auch nicht: "Die Stadt würde besonders von der Region profitieren."



(Peiner Allgemeine Zeitung vom 10.12.2009)


 


Vertrauen in einer zukünftigen Ehe sieht wohl anders aus...


 


Woher kommt die harsche Reaktion quer über Parteigrenzen hinweg ? ...


 







[/b]


Kernige Töne fand Peines Bürgermeister Michael Kessler (SPD) dazu bereits vor einem Jahr:...

"Das Peiner Tafelsilber wird nicht von Braunschweig verramscht! ...

In Richtung von Dr. Gert Hoffmann rief Kessler :
"Der Oberbürgermeister von Braunschweig hat zwar ein schlossähnliches Gebilde geschaffen, aber das gibt ihm nicht das Recht, großherzogliche Ansagen in unsere Richtung zu machen."

"Der Ruf nach einer Region Braunschweig - da brüllt der hungrige Braunschweiger Löwe, finanziell deutlich geschwächt, weil er alles Tafelsilber verkauft hat - er brüllt, weil er im Westen fette Beute riecht, und diese Beute sind wir" ...

"...Spaziergänge bitte immer unter der Prämisse Gütertrennung und getrennte Kassen."


(Zitate aus "Neue Peiner Woche" vom 16.11.2008)
Siehe dazu die Quellen: bibs.kostenloses-forum.tk/bibs-post-3223.html#3223


Hiesiger OB möchte als der Visionär gelten, der "den Stein ins Wasser geworfen" hat.


Nur kam das außerhalb Braunschweigs eher als Steinwurf auf deren Füße an. Woher sollte auch das Vertrauen der Bräute in spe kommen, wenn man den  Umgang mit den vergangenen Bräuten der letzten Eingemeindungen von 1974 bereits deutlich vor Augen hat ?
Die ehemals selbständigen Gemeinden in der Peripherie Braunschweigs können ein Lied davon singen, wie mit ihren Bürgerinteressen umgesprungen wurde:

1. Thune wurde gerade aktuell mit dem vergifteten Boden unter dem Tanklager alleingelassen, niemals wäre die "gemeindliche Einvernahme" als selbständige Gemeinde passiert, wie sie jetzt aus dem Braunschweiger Rathaus zugunsten von BP abgestimmt  und hergestellt worden ist;

2. Waggum hatte 1974 sein Freibad vertraglich sichern lassen, bevor der Eingemeindung zugestimmt wurde.
Dieser Vertrag wurde von Braunschweig mit Beschluß zum Spaßbad angeblich "konkludent" aufgehoben (Vertragspartner auf beiden Seiten des Tisches ist die Stadt Braunschweig selbst und ganz allein, weil sie jetzt ja auch in Rechtsnachfolge für den ehemaligen selbständigen Ort Waggum auftritt)

3. Wenden verliert ebenfalls sein Bad, welches vom umsichtigen Ortsrat Wenden noch Angang der 70er Jahre


als wichtige Maßnahme der Daseinsvorsorge geschaffen worden war;

4. Hondelage Waggum und Bienrode sollen einen ganzen Wald verlieren, wegen der Flughafenpläne.


Auch dieser Beschluß zulasten hauptsächlich der Anwohnerschaften im Norden Braunschweigs wäre unter der Hoheit der Selbständigkeit dieser Orte  chancenlos geblieben.

5. Alle Peripherie-Gemeinden von Mascherode bis Bevenrode verloren 1974 die Hoheit über ihre umfangreichen Kanalbauten und Abwassersysteme im Wertumfang von rd. 70 Mio.DM.


 


Die Stadt Braunschweig sanierte sich also schon einmal auf Kosten von ehemals selbständigen Gemeinden.



Dieser Umstand kam bei der Privatisierung der Stadtentwässerung an veolia im Jahre 2006 wieder hoch;


der Privatisierungsvertrag musste genau in diesem Punkt nachgebessert werden ...

Wie sollen da denn die jetzt ins Auge gefassten neuen Bräute Vertrauen haben, zumal Hoffmann auch ausgeführt hat die "Ver- und Entsorgung" sei eine der zukünftig gemeinschaftlich zu betreibenden Aufgaben ?


 


Kein Wunder also, dass die nächsten Heiratskandidaten jetzt dem Werben aus Braunschweig die kalte Schulter zeigen nach dem Motto:


...die Lage für die kleinen Gemeinden ist schon schwierig genug,



jetzt  bloß nicht auch noch auf einen Heiratsschwindler reinfallen.

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12 Jahre 7 Monate her - 12 Jahre 7 Monate her #9038 von Rosenbaum

...jetzt bloß nicht auch noch auf einen Heiratsschwindler reinfallen.



König Hoffmann ...das war 2009 das Thema.

Vier Jahre später geht die Region mit ihren Fusionsverhandlungen voran, mit weitem Bogen um Braunschweig herum, bloß völlig ohne die Stadt Braunschweig.

Wie das? ... wo doch der Braunschweiger OB die Angelegenheit zur Chefsache erklärt hatte, (siehe aktuellen Artikel im bs-spiegel:
www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3651:die-hoffmann-politik-braunschweig-zunehmend-isoliert&catid=64:politik-kategorie-politik-allgemein&Itemid=150 ).


Unfreundlicher Akt hier, Kriegserklärung dort

Letzte Woche offenbarte Hoffmann den Mitgliedern des Verwaltungsausschusses - nach längerer Abstinenz - seinen Regions-Scherbenhaufen:
Seine Aktivitäten zur aktuellen Fusionsdiskussion zwischen Helmstedt und Wolfsburg sei von den Helmstedtern und Königslutteranern als "unfreundlicher Akt" aufgefasst worden und von den Wolfsburgern sogar als "Kriegserklärung" an Wolfsburg.

Hoffmann räumte dann (diesen einen) Fehler ein, seinerzeit nicht Wolfsburgs Aufstieg zum Oberzentrum verhindert zu haben.
Sein Bestreben einer Region unter Einschluß der zwei Städte Wolfburg und Braunschweig sei nun von VW und der Stadt Wolfsburg konterkariert worden, mit Braunschweig wolle weit und breit nur noch die Gemeinde Wendhausen Essehof zusammen gehen; alle anderen suchten ihre Zukunft bei Wolfsburg.

Gewerbegebiet Borsigstr. als Kollateralschaden des Zerwürfnisses?

Schwere Zeiten sieht Hoffmann für Braunschweig kommen, wenn ein Oberzentrum Wolfsburg nun unmittelbar mit praller Börse und vielen Neubürgern unmittelbar bis an die Stadtmauern Braunschweigs vordringe.

Das könnte neue Handelszentren unmittelbar vor Braunschweigs Nase bedeuten wie auch in der Gewerbe-Ansiedlungspolitik die Verhinderung von VW-Zulieferern auf Braunschweiger Stadtgebiet.


Thron gewonnen, Krieg verloren

Von Krieg und rabaukigen Tönen in Hoffmanns Politik war nun freilich in der Vergangenheit bereits mehrfach die Rede:

- Sparkassenstreit: da redete Hoffman von dem Land die "Pistole auf die Brust setzen" zu wollen und drohte der Nord-LB und dem Land mit einer eigenen Sparkasse notfalls unter Hereinnahme großer Geschäftsbanken - und er bekam seinen Sitz in einer eigens kreierten AIDA (Anstalt in der Anstalt), der sog. "Braunschweigischen Landessparkasse":
www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=533:zoff-am-ende-oder-am-ende-zoff-in-sachen-sparkasse&catid=68:politik-kategorie-wirtschaft&Itemid=148

- Der Fürsten-Thron wurde nach mehrjährigem Museumsstreit mit dem Land Niedersachsen durch Vertrag als Dauerleihgabe im Braunschweiger Schloßmuseum aufgestellt, das ganze Museum danach an die Borek-Stiftung abgetreten, die darüber nun wacht.
Originalton Hoffmann damals eine Stunde vor Vertragsunterzeichnung mit der Ministerin Wanka: "Wir haben den Thron!" - damit sei nun der Museumskrieg mit dem Land beendet...


Braunschweiger Region und Metropolregion:

das Thema scheint außer dem OB niemand so recht in Braunschweig zu interessieren...
Mit der Zustimmung zur sog. RIK-Studie hatte das Braunschweiger Rathaus sich noch das Wohlwollen der Wolfsburg AG (Stadt Wolfsburg und VW) sichern wollen.
Dies ist gründlich danebengegangen...
...siehe dazu auch das BIBS-Printmedium "Unser-Braunschweig" Nr. 7, Seite 2/3: "Fragwürdiges Konzept 2020 der Wolfsburg AG" - Wolfsburg, Vorbild für Braunschweig?
Letzte Änderung: 12 Jahre 7 Monate her von Rosenbaum.

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12 Jahre 6 Monate her - 12 Jahre 6 Monate her #9041 von Rosenbaum
Heute nun Hoffmann im Interview der BZ
... damit würde das Modell "Allianz für die Region" in Frage gestellt...

Wie wahr ! So bereits seitens BIBS vor einem Jahr hier und in der BIBS-Zeitung "Unser-Braunschweig" Nr. 7 zur Regionsstudie (RIK) der Wolfsburg-AG analysiert:

Rosenbaum schrieb:

VW-nah wurde am 15.3.2012 im Wirtschaftsausschuss eine Konzeption 2020 zur weiteren Entwicklung der Region Wolfsburg-Braunschweig präsentiert.

Damit läßt der Aufsichtsrat der neu-gegründeten Wolfsburg-Braunschweig Allianz unter Vorsitz des VW-Mannes Neumann und der beiden Oberbürgermeister Wolfsburgs und Braunschweigs die Katze aus dem Sack.

Während die Wirtschafts- Arbeits- und Produktionssteuerung einschl. Forschung für beide Städte in Wolfsburger Hand liegen soll, bleibt für Braunschweig vor allem die Tourismus-Weiterentwicklung (der Reproduktionsbereich).


Hier noch einmal die Rangordnung, wer im neuen Regions-Masterplan 2020 das Sagen hat:


... links OB Hofmann und rechts OB Schnellecke anläßlich der Sitzung zur regionalen Aufgabenverteilung in einer gemeinsamen "Projekt-Region" Braunschweig-Wolfsburg unter der Federführung von VW, Mitte 2009

Die erfolgreiche Entwicklung der Stadt Wolfsburg dient hierbei als Vorbild...

(Regionsstudie "Allianz für die Region" 2020 unter Federführung der Wolfsburg AG)


Es geht um die Umgestaltung der ganzen Region Braunschweig-Wolfsburg bis zum Jahr 2020 - jetzt vorgelegt zur Beratung im Wirtschaftsausschuß der Stadt BS am 19.4.2012 - von der gemeinsamen Wirtschaftsförderungs-Gemeinschaft unter Vorsitz von VW-Vorstandsmitglied Neumann mit Wolfsburgs und Braunschweigs Oberbürgermeistern als Beisitzern.

Um dieses rd. 500 Seiten starke Konzept gibt es Geheimniskrämerei, nur den Fraktionsstellen wurde die mit passwort geschützte Datei zur Verfügung gestellt.

Mal sehen, warum.


Soweit von genau vor einem Jahr.

Braunschweig - gefangen wie die Katze im Sack?

Erst jetzt stellt Hoffmann fest, es verwundere ihn doch sehr, dass Wolfsburg die eigene Expansion mit "mehr Gewerbeflächen für VW" begründe. Man sei doch zusammen mit Braunschweig "eine gemeinsame Volkswagen-Region".

Braunschweiger Interessen berührt

Das neue expansive Oberzentrum Wolfsburg drohe damit nicht nur die VW-Zuliefererbetriebe auf Wolfsburger Gebiet quasi für sich zu behalten, sondern könne mit Handelskonzentrationen und großen Baugebieten an Braunschweigs Stadtgrenze dem einstigen alleinigen Oberzentrum den Rang ablaufen.

... nur noch der Flughafen heiße "Braunschweig-Wolfsburg"

Das Verhältnis Braunschweig-Wolfsburg mache ihn (Hoffmann) ein bisschen besorgt. Immerhin sei man mit dem Flughafen in Vorleistung gegangen, der ja (seit 2009) "Braunschweig-Wolfsburg" heiße.

Was bleibt unterm Strich?

Braunschweig ist vor allem mit dem Flughafenausbau großzügig in Vorleistung gegangen und und er, Hoffmann, habe auch noch für die noch einmal so großzügige Investition des Landes bzgl. des NFF (Nied.Forschungszentrum Fahrzeugtechnik) am Flughafen gesorgt. Desweiteren habe er für Ausbau und Ausrichtung der TU am Flughafen-Campus über seinen Freund Hesselbach gesorgt.

Undankbarkeit als VW´Lohn ?

VW hat es alles wie selbstverständlich genommen, hat bekommen, was VW wollte.
Für das OB(er)Zentrum Braunschweig bleibt ein Scherbenhaufen.

Glogowski ist schuld...

Er würde niemals Fehler zugeben ...sagte Hoffmann von sich selbst in der vorangegangenen VA-Sitzung.
Und so schiebt er jetzt im BZ-Interview schon mal die Verantwortung für seinen Scherbenhaufen anderen zu:
Er, Hoffmann, würde das nicht als persönliches Scheitern ansehen, sondern eher im Kontext mit den Sozialdemokraten wie Sigmar Gabriel und Gerhard Glogowski.
Letzte Änderung: 12 Jahre 6 Monate her von Rosenbaum.

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12 Jahre 6 Monate her #9042 von klartext
Ich liebe ja klare Texte. Deswegen zum Thema auch auf Braunschweig-Spiegel ein lesenswerter Beitrag:

Als "persönliches Scheitern" sieht Hoffmann das natürlich nicht, wie er betont, und versucht als halbkluger Stratege Sigmar Gebriel und Gerhard Glogowski gleich mit in seinen Abstiegsstrudel einzubeziehen

www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3684:-ob-hoffmann-qbisher-ist-nichts-gescheitertq&catid=64:politik-kategorie-politik-allgemein&Itemid=150


Übrigens ist der Artikel auch auf dem Braunschweiger Zeitungs-online verfügbar mit eindeutigen Kommentaren zu Hoffmann Gelüsten zwischen Macht und Gier.

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12 Jahre 6 Monate her - 12 Jahre 6 Monate her #9047 von Rosenbaum
Anläßlich des (Abschieds)Besuches der von Niedersachsen nach Berlin gewechselten Bildungsministerin Wanka hatte Hoffmann am 6.3.2013 eine kleine Runde zum Dinner ins Schloß Richmond eingeladen.

Es nahmen teil (jeweils mit Frau):
- Hoffmann selbst,
- Frau Wanka,
- Herr Hagebölling, ehemaliger Staatssekretär
- Herr Hesselbach, TU-Präsident
- Herr Weber, Landesbischof
- Herr v.Ingelheim, Geschäftsf. Allianz für die Region
- Herr Maus, Chefredakteur der BZ.

Neben der Frage, wer diese doch sehr privat anmutende Lokal-Runde geschmissen hat, weckt der Zweck der intimen Zusammenkunft das Interesse.

Frau Wanka als Hoffmanns OB-Kandidatin in spe?

Zumindest die Lobeshymnen über gute Zusammenarbeit, maßgebliche Rolle zum Wohl hiesiger Forschungsschwerpunkte und Kulturförderung sprechen dafür. Nicht zu vergessen, Frau Wankas Wohnung in Braunschweig.
Ihre Unterschrift (noch als nieders.Ministerin) unter den Übergabevertrag des herzöglichen Throns vom Landesmuseum an das Braunschweiger Schlossmuseum wird zwar nicht explizit erwähnt, dürfte aber in Sachen Braunschweigischer Identitätsförderung schon Hoffmanns Gefallen gefunden haben.

In diese Richtung fallen denn auch die Gäste wie Landesbischof Weber, mit den Hoffmann der Stifungsvorsitz in der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz verbindet und Herr v.Ingelheim, der die Brücke zur reigionalen Elektromobilitäts-Forschung mit der TU Braunschweig bauen soll.

Stiller Beobachter

Buchstäblich "Mäuschen" spielte in dieser Runde der BZ-Chefredakteur Armin Maus.
Denn zu lesen bekamen wir in der Br.Zeitung über diese Veranstaltung bislang nichts.

War er stiller Beobachter oder strategischer Berater oder was?

Deutet sich da ein Aufguß zur demnächst anstehenden erneuten Hofberichterstattung an, wenn es um eine christliche Nachfolge des jetzigen Beherrschers Braunschweiger Schlösser und Rathausfluchten geht?
Letzte Änderung: 12 Jahre 6 Monate her von Rosenbaum.

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