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BSer "Haushalts-Wunder" war "Milchmädchenrechnung"

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10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her #9125 von Redaktion
** This thread discusses the content article: Vom Braunscheiger "Haushalts-Wunder" zur "Milchmädchenrechnung" **




 Auf "Schnee von gestern" und "Milchmädchenrechnung" versuchte sich Hoffmanns Finanzdezernent Stegemann in der Ratssitzung am 30. Mai 2013  herauszureden. 

Um sage und schreibe 345 Millionen € zu Ungunsten der Stadt haben sich KPMG und Finanzdezernat verrechnet. Bei der Auswertung des 20-Tausend € teuren KPMG-Gutachtens war man wohl in die falsche Tabellen-Zeile gerutscht und hatte die Schulden im Falle der Nicht-Privatisierung aus Versehen doppelt bewertet.

Wann gedenkt die Braunschweiger Zeitung Ihre jahrelange Falsch-Berichterstattung zum "Braunschweiger Haushaltswunder" zu korrigieren?

Die Braunschweiger Zeitung hatte immer wieder die Privatisierungen von Stadtwerken, Stadtreinigung und Stadtentwässerung schön geschrieben; vom "Modell Braunschweig" und "Braunschweiger Haushaltswunder" und "Ein Fall für´s Lehrbuch" war die Rede.

Nicht die BZ, nur der Braunschweig-Spiegel hat den Sachverhalt nun aufgegriffen.

Siehe: Stadt Braunschweig: Privatisierung der Stadtwerke verdoppelt langfristig die städtische Schuldenlast
www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3905:stadt-braunschweig-gibt-zu-privatisierung-der-stadtwerke-verdoppelt-langfristig-die-staedtische-schuldenlast&catid=68&Itemid=148
Letzte Änderung: 10 Jahre 11 Monate her von Redaktion.

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10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her #9126 von Redaktion
Zum Nachlesen dieses schier unglaublichen Vorgangs und der vorangestellten Zitate sei auf das Ratsprotokoll sowie auf die mitgeschriebenen Berichte der beiden Fraktionen BIBS und Piraten verwiesen... hier ein Auszug:

TOP 3.5

KPMG-Gutachten zur Privatisierung - Anfrage der Piraten (Ds. 2246/13)

Jens Schicke-Uffmann stellt die Fragen für die Piratenpartei, ihm antwortet Dezernent Stegemann.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum stellt fest, dass das Gutachten dann also "Schnee von gestern" sei. Er wirft Stegemann vor, er habe sich um 345 Millionen Euro verrechnet und verlangt anschließend eine anständige und konkrete Beantwortung der Fragen der Piraten.
Stegemann bietet darauf hin "eine Milchmädchenrechnung" an, an deren Ende er zu einem Vorteil der Privatisierung von "11 Millionen Euro jährlich" kommt.
Elke Flake (Grüne) fragt, ob Stegemann eigentlich wisse, was eine "Milchmädchenrechnung" sei? Stegemann erklärt, er habe "Deutsch-Leistungskurs" abgewählt, man möge ihn also "umgangssprachlich verstehen."

www.bibs-fraktion.de/index.php?id=345

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10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her #9134 von Nachtschatten
Nach Jahrzentelanger Unterstützung von OB Hoffmanns Haushaltslügen, kommt die BZ langsam in "die Puschen" und macht unabhängige journalistische Arbeit:

Hatten Sie doch darüber in der Ausgabe am Samstag berichtet, diesen habe ich leider nicht gefunden.

Aber der ist doch auch schon recht "unabhängig" ;) :
BS-Energy muss sich erklären

"...Braunschweig BS-Energy brechen die Gewinne weg. Der Finanzausschuss des Rates will in einer Sondersitzung im Juni Aufklärung über die Hintergründe...".

www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/bs-energy-muss-sich-erklaeren-id1015502.html

"...Stegemann hat keinen Fehler von KPMG eingeräumt, sondern darauf verwiesen, dass man nicht einzelne Zahlen herauslösen könne, sondern alle aktualisieren müsse.

Das dicke Ende kommt morgen in der Sondersitzung des Finanzausschusses.

BS-Energy hat offenbar sehr langfristige und noch dazu ungünstige Verträge zu Lasten der Stadt abgeschlossen.

Vielleicht wird am Ende stehen, dass Veolia verkaufen muss...".

(Kommentierte ein Beobachter)[/size]
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10 Jahre 11 Monate her - 10 Jahre 11 Monate her #9136 von Nachtschatten
Jetzt scheinen einigen Personen hier in Braunschweig, die Lichter aufzugehen!

Kommentar zum Beitrag:

"Stadt Braunschweig: Privatisierung der Stadtwerke verdoppelt langfristig die städtische Schuldenlast"

"...Ein gutes Jahrzehnt lang sonnten sich die Braunschweiger in der schönen Gewissheit, dass ihr Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann mit der weitgehenden Privatisierung der kommunalen Einrichtungen einen Geniestreich vollbracht hat...".

...mehr dazu

An dieser Stelle möchte auch noch meinen aufrichtigen und herzlichen Dank, an Peter Rosenbaum aussprechen, das er über die Jahrzehnte sagte, was die BISS herausgefunden hatte.
Ich denke einigen Kritikern an seiner Person und seiner Aussagen, dürften jetzt die Köpfe rot anlaufen.

Aus Scham oder aus Wut, bleibt dahingestellt.



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10 Jahre 7 Monate her - 10 Jahre 7 Monate her #9590 von Rosenbaum
Der TAZ hat das Thema aufgegriffen und berichtet heute in bemerkenswerter Prägnanz:

Privatisierung in Braunschweig
Das Haushaltswunder


Wie die Beratungsgesellschaft KPMG den Verkauf der Stadtwerke Braunschweig von einem Verlustgeschäft zu einem guten Deal schönrechnete.
[...]
79 Millionen Euro Miese mehr

Eigentlich ein klarer Fall, der sich mit der betriebswirtschaftlichen Barwertmethode auch in einen Unternehmenswert zu einem Stichtag umrechnen lässt. Zum 1. Januar 2009 wäre das Konstrukt im Privatisierungsfall mit 218 Millionen Euro in den Miesen gewesen, im Falle der Nicht-Privatisierung nur mit 139 Millionen Euro. Die Privatisierung hätte die Stadt auf lange Sicht also 79 Millionen Euro gekostet.

KPMG rechnet diese „kalkulatorische Verschuldung zur Deckung des künftigen Kapitalbedarfs“ aber nur aus, um sie mit dem Verschuldungsstand am 1. Januar 2009 zusammenzubringen: 239 Millionen Euro im Privatisierungsfall, 561 Millionen bei Nicht-Privatisierung. Die Gutachter addieren die Summen zu einem „kalkulatorischen Gesamtverschuldungsstand“ – und schlussfolgern: „Wenn diese beiden Effekte zusammengefasst werden, ergibt sich ein Vorteil der Privatisierung von insgesamt rund 242,5 Millionen Euro.“

Eine Milchmädchenrechnung, sagt Kritiker Witte. In einem Schreiben an die Wirtschaftsprüferkammer äußert er den Verdacht, dass KPMG mit ihrem „kalkulatorischen Gesamtverschuldungsstand“ die „Schulden fälschlich doppelt gewertet hat, indem sie einmal den Betrag der Schulden verbucht hat und dann noch den Barwert der Zinsen draufgerechnet hat, die für diese nie abgelösten Schulden zu zahlen sein werden“.

Von Äpfeln und Birnen


In der Tat sieht es so aus, als hätten die Wirtschaftsprüfer hier Äpfel mit Birnen addiert ...

„Der ’kalkulatorische Gesamtverschuldungsstand‘“, sagt Schicke-Uffmann, „ist von KPMG erfunden worden.“ Als Kennzahl sei er sinnlos.
...
www.taz.de/Privatisierung-in-Braunschweig/!124890/


Lest ruhig bitte den Original-TAZ-Beitrag, den ich hier nur zum wesentlichen Punkt des
völlig aus der Luft gegriffenen "kalkulatorischen Besamtverschuldungsstandes"
auszugsweise zitiert habe.

Auch ist dazu der grundlegende Artikel von Matthias Witte in der letzten "Unser-Braunschweig" Nr. 10 auf Seite 8 abgedruckt.[/size]
Letzte Änderung: 10 Jahre 7 Monate her von Rosenbaum.

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10 Jahre 7 Monate her - 10 Jahre 7 Monate her #9591 von Nachtschatten
Rosenbaum schrieb folgendes (ich habe Ihn nur noch um einen funktionierenden Link, zum taz Artikel ergänzt):

Die TAZ hat das Thema aufgegriffen und berichtet heute in bemerkenswerter Prägnanz:

Privatisierung in Braunschweig
Das Haushaltswunder

Wie die Beratungsgesellschaft KPMG den Verkauf der Stadtwerke Braunschweig von einem Verlustgeschäft zu einem guten Deal schönrechnete.
[...]
79 Millionen Euro Miese mehr

Eigentlich ein klarer Fall, der sich mit der betriebswirtschaftlichen Barwertmethode auch in einen Unternehmenswert zu einem Stichtag umrechnen lässt. Zum 1. Januar 2009 wäre das Konstrukt im Privatisierungsfall mit 218 Millionen Euro in den Miesen gewesen, im Falle der Nicht-Privatisierung nur mit 139 Millionen Euro. Die Privatisierung hätte die Stadt auf lange Sicht also 79 Millionen Euro gekostet.

KPMG rechnet diese „kalkulatorische Verschuldung zur Deckung des künftigen Kapitalbedarfs“ aber nur aus, um sie mit dem Verschuldungsstand am 1. Januar 2009 zusammenzubringen: 239 Millionen Euro im Privatisierungsfall, 561 Millionen bei Nicht-Privatisierung. Die Gutachter addieren die Summen zu einem „kalkulatorischen Gesamtverschuldungsstand“ – und schlussfolgern: „Wenn diese beiden Effekte zusammengefasst werden, ergibt sich ein Vorteil der Privatisierung von insgesamt rund 242,5 Millionen Euro.“

Eine Milchmädchenrechnung, sagt Kritiker Witte. In einem Schreiben an die Wirtschaftsprüferkammer äußert er den Verdacht, dass KPMG mit ihrem „kalkulatorischen Gesamtverschuldungsstand“ die „Schulden fälschlich doppelt gewertet hat, indem sie einmal den Betrag der Schulden verbucht hat und dann noch den Barwert der Zinsen draufgerechnet hat, die für diese nie abgelösten Schulden zu zahlen sein werden“.

Von Äpfeln und Birnen


In der Tat sieht es so aus, als hätten die Wirtschaftsprüfer hier Äpfel mit Birnen addiert ...

„Der ’kalkulatorische Gesamtverschuldungsstand‘“, sagt Schicke-Uffmann, „ist von KPMG erfunden worden.“ Als Kennzahl sei er sinnlos.

zum Taz Artikel: "Wie die Beratungsgesellschaft KPMG den Verkauf der Stadtwerke Braunschweig von einem Verlustgeschäft zu einem guten Deal schönrechnete".


Lest ruhig bitte den Original-TAZ-Beitrag , den ich hier nur zum wesentlichen Punkt des völlig aus der Luft gegriffenen "kalkulatorischen Besamtverschuldungsstandes" auszugsweise zitiert habe.



Auch ist dazu der grundlegende Artikel von Matthias Witte in der letzten "Unser-Braunschweig" Nr. 10 auf Seite 8 abgedruckt .




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