Ist die Diskussion um Ausgaben fruchtbar - oder sollten wir lieber über die Fragwürdigkeit der Aktion diskutieren?
frage ich mich.
Diskussion um unakzeptable Materialverschwendung und mangelnder Naturschutz
@ camino,
ja, die sibirische Lärche für ein solch kurzfristiges Eventchen zu verwenden, ist
äußerst kritisch zu betrachten. Da hätte man, wenn man schon solch kurzfristige Dekoartikel verwendet, auch Restholz akzeptabler Baumarten verwenden können, die dann teilweise nach diesem Kurzauftritt für bspw. Kinderspielplätze oder sonstige sozialorientierte Projekte verwenden können. Zwar käme dann zur Diskussion, ob die umweltorientiertere Materialvariante nicht noch teurer käme, insofern kann es hier nicht vordergründig allein um die Ausgaben gehen, denke ich.
Vielmehr sollte überlegt werden, wie man solche Kurz-Events mit umweltverträglichen Einsatz gestaltet, auch wenn's teurer werden mag, so kommt es uns am Ende billiger, wenn wir damit einen nachhaltigen ökoligischen Beitrag zum Weltklima, zum regionalen Naturschutz und vllt. als einer der wenigen geschätzten Weihnachtsmärkte weltweit zu gelten, der sein Event ausschließlich nach ökologischen Aspekten ausrichtet.
Weihnachtsmarkt Braunschweig - einziger ökologischer Weihnachtsmarkt der Welt
oder "Unser Weihnachtsfest - ein Fest für die Umwelt"...
Das wäre doch mal ein Werbeträger für unsere Stadt, der evt. weltweit Furore machen würde.
@ Rosenbaum,
hier wurden leider nur die Ausgaben bzw. Verluste der Stadt, der Händler und des Gesamtmarketings gesprochen, um ein wenig Objektivität reinzubringen, müsste man jedoch auch die Einnahmen gegenüberstellen, denke ich.
Vielleicht bringt das die Verhältnismäßigkeit, ob diese Ausgaben im Verhältnis zu den erwarteten Einnahmen stehen, der Braunschweiger Markt (als einer der schönsten und stimmungsvollsten in ganz Deutschland) und zieht jedes Jahr hunderttausende Besucher an; so kamen beispielsweise 2008 etwa 900.000 Besucher. Damals hatte die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr 2007 sogar mächtig zugelegt.
(Quelle: wikipedia)
900.000 Besucher - die nicht nur den Markt, sondern auch evt. umliegende Einzelhändler, Gaststätten oder Hotels und andere Sehenswürdigkeiten dieser Stadt besuchen während der Markt läuft. Nehmen wir an, nur jeder Besucher würde einen Euro ausgeben, dann wären das rund 900.000 Euro, die reinkämen.
Dabei ist davon auszugehen, dass jeder mehr als ein Euro ausgibt, allein der Glühwein kostet doch bereits zwischen 2 Euro und 2,50 Euro. Da können wir also davon ausgehen, dass hier sehr leicht über 1.800.000 Euro zusammenkommen, die allein bei der Verkostung den Händlern zugute kommen. Gegen diese Gewinnspanne kommen die Verbindlichkeiten der Stadt ( = 44.000 Euro nach Abzug der Händlerabgaben) ein wenig spärlich daher. Im Jahr 2008 hatte die Stadt bspw. 50.000 Euro ausgegeben und investiert, um den Markt marketinglich zu bewerben, soviel ich weiß.
Die Diskussion um Ausgaben erscheint mir hier also nicht so förderlich, wie die Diskussion um die fragwürdige Deko aus sibirischen Lärchen...
schlussfolgert Ulensp!egel