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22.1.2011 erste Demo gegen Tierfabriken/ Genfood

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13 Jahre 4 Monate her #3948 von Sonnenschein
Hallo,
ein heißer Tip für die Leute die wenig Geld haben, aber trotzdem auf Ihr Bio Ei nicht verzichten wollen: Die Erzeuger- Verbraucher Genossenschaft: Kernbeisser in Braunschweig.
/www.kernbeisser-bs.de/
und jede/r kann sich Bio leisten!

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13 Jahre 4 Monate her #3952 von Helmhut
Freiwillige Selbstkontrolle funktioniert wie geplant

Verbraucherschutz? Wer braucht den schon? Hat die verantwortliche Politik nicht schon ein höchst wirksames Instrument dafür installiert? Seit Jahren bemühen sich Politik und Produzenten um eine lückenlose Aufklärung.

Die freiwillige Selbstkontrolle, denen sich Futtermittelindustrie und Nahrungsmittelproduzenten unterwerfen müssen, funktioniert seit Jahren hervorragend.



Flankiert werden diese strengen freiwilligen Kontrollen von Kampagnen aus Verbraucherverbänden, die zusätzlich zum Verzicht auf minderwertig hergestellte Lebens- und Nahrungsmittel aufrufen, falls die Kontrolle mal Lücken aufweist. Der Verbraucher hat also genügend Einfluss, dioxinbelastete Eier, Fleisch und Geflügel aber auch Back- und Teigwaren zu vermeiden, in dem er weniger dieser Produkte kauft, darauf verzichtet und diese nicht einkauft, sofern er davon weiß. Der Konsument müsse nur genügend signalisieren, dass er an dioxinverseuchten oder sonstigen gesundheitsbelastenden Produkten keinerlei Interesse habe. Deshalb sei jeder dazu aufgerufen, diese Produkte einfach nicht mehr zu kaufen. Das zwinge die Produzenten quasi direkt dazu, unbelastete Produkte auf den Markt zu bringen.

Im Hinblick auf eine erfolgreiche Frühjahrsdiät raten die Verbraucherverbände auf völligen Verzicht von solchen belasteten Nahrungsmitteln, bis die Skandalwelle in den Medien wieder abgeebbt ist. Voraussichtlich wird pünktlich zum Osterfest die Dioxindebatte wieder in den Hintergrund getreten sein, hoffen Einzelhandel, Landwirte, Ministerin Aigner und ihre politisch verantwortlichen Kollegen in der Niedersachsen-CDU.

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13 Jahre 3 Monate her #3990 von Helmhut
Minister Lindemann über "Dioxin-Freiheit"

Gert, heißt er, nicht Erwin! Um Verwechslungen vorzubeugen, sah sich die Hannoversche Allgemeine genötigt, den bis dato noch vollends fremden neuen niedersächsischen Agrarminister, Gert Lindemann, vorzustellen, der gestern auch im Landtag eine großartige Rede zum Besten gab.


Erhöhte Verwechslungsgefahr: Loriots Lindemann - auch ein Gewinnler!

Lindemann: Forderung nach Dioxin-Freiheit
„Ich weiß, Dioxin ist ein Reizwort, und die Forderung nach Dioxin-Freiheit liegt auf der Hand“ ;) , sagt Niedersachsens Agrarminister und Groteluschens Nachfolger, Herr Lindemann (CDU).

Dioxin-Freiheit - ein völlig neues Schlagwort, das nun aus Lindemanns Feder in den Medien kursieren wird, ist laut Lindemann nur schwer zu gewährleisten. „So einfach ist das Leben nicht!" Wer allerdings so offen für eine Freiheit von Dioxin wirbt und diese fordert, der dürfte es lange nicht so schwer haben, wie Lindemann betont.
Dioxine sind ja, wie langhin bekannt ist, infolge "natürlicher Ursachen" (?) und als Folge unseres Lebensstils überall - sogar oftmals völlig frei - in der Umwelt verbreitet, und wir finden sie deshalb auch nun häufiger in vielen Lebensmitteln. Die Rede von Dioxin-Freiheit soll nun vor allem niedersächsiche Verbraucher beruhigen. Das Gift, das überall in der Umwelt vertreten ist, ist wohl nicht mehr wegzudenken. Also, liebe verbrauchende Bürger, findet euch damit ab. Ob eine Freiheit für Dioxin daher alternativlos ist, ist bislang noch gar nicht in der Diskussion gewesen. Minister Lindemann hat nun als erste Amtshandlung sozusagen Dioxin-Freiheit mit in die Debatte eingebracht.

Lindemanns Rezept: "Wir haben nur die Chance, die Dioxinaufnahme zu minimieren, darum zu kämpfen, dass jede vermeidbare Aufnahme abgestellt wird.“ Dies scheint nun aber wirklich alternativlos zu sein.

Wohl Nur deshalb hatte man vor Kurzem zu einem „bisher einmaligen Ereignis im Verbraucherschutz“ gegriffen, erst einmal nicht ganz so genau hingesehen, gegenüber NRW, Frau Aigner und Berlin erst einmal die niedersächsische Dioxinfreiheit verschwiegen und als es dann nicht mehr zu verbergen war, dann sogar rund 4400 landwirtschaftliche Betriebe sperren lassen. Vorsorglich, wohlbemerkt.

Lindemann (62) ist, wie man an seinen exakten Formulierungskünsten sieht, ein Prädikatsjurist alter Schule, der einst als Staatsanwalt begann, doch seit einem Vierteljahrhundert als Agrarexperte gilt, weil er Waldbesitzer, passionierter Jäger, Liebhaber von klassischer Musik und ein alter Fuchs ist, attestiert ihm die Hannoversche Allgemeine Zeitung sehr bemüht.

Kein Systemfehler erkannt

Lindemann betont, dass „der Dioxin-Eintrag kein Systemfehler“ gewesen sei – „auch wenn die Grünen fast reflexhaft nach einer Agrarwende“ riefen. Wo kein Systemfehler ist, werden daher wohl auch keine Fehler gemacht, schon gar nicht im System. Dass nun überlegt werde, verstärkt über Produktion und Preisdumping innerhalb der deutschen Agrarwirtschaft überhaupt näher nachzudenken, hält Lindemann offenbar für unnötig, weil er ja die Dioxin-Freiheit in seiner Ansprache längst propagiert hat. Neben klassischer Musik, die der Minister liebt, sprach er auch von klassischen Strukturen der Landwirtschaft, in der Kriminelle eine große „Sauerei“ verursacht hätten. Über die Ursachen, die zu dieser Kriminalität geführt haben, hat uns Lindemann nichts zu sagen.

Bio-Nahrung nur zufällig giftfreier?

Dass gerade Bio-Betriebe nicht von Dioxin betroffen sind, sieht Lindemann als „eher ein Zufall und keineswegs schlüssige Logik.
Lindemann hat damit eindeutig Farbe bekannt. Anders sein Ministerpräsident McAllister (CDU). Der habe sich durchlaviert, erst wochenlang in der Staatskanzlei „versteckt“ und sich durch „sträfliches Nichtstun“ im größten Lebensmittelskandal des Landes ausgezeichnet. Das hohe Rentenalter des Groteluschen Nachfolger verführt bereits jetzt einige zu Spekulationen, ob das dioxinfreiende Lindemännchen denn noch lange genug für das landwirtschaftliche Gedeihen Niedersachsens zur Verfügung stehe.

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13 Jahre 3 Monate her - 13 Jahre 3 Monate her #4016 von Redaktion
zur Demonstration erreichte uns folgende Auswertung

Wie zu erwarten war, ist die bisherige Resonanz in den Mainstream-Medien zur Demo "Wir haben es satt" am gestrigen Sonntag in Berlin eher schmal ausgefallen: Lediglich der RBB als Regionalsender der Region Berlin hat das Thema etwas mehr als "unter ferner liefen" (wie etwa die Tagesschau) aufgegriffen. Aber auch nicht, ohne inhaltliche Fehler mit einzu bauen: 1. Ziel der Demo war nicht der HBF, sondern der Reichstag! 2. Das Politiker nicht zu Wort kamen, stimmt so nicht, es sei denn, Frau Künast ist dieser Kaste nicht zuzuordnen. Stattdessen wäre es sicher erwähnenswert gewesen, dass der Träger des alternativen Nobelpreises 2010 Nnimmo Bassey als Redner mit vor dem Brandenburger Tor war.

Hier findet ihr den Filmbeitrag des RBB:

www.rbb-online.de/abendschau//abendschau_20110122_demo_m_16_9_512x288.mp4

(Artikel dazu: www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2011_01/demostration_gegen.html )

Bilder sind hier zu finden:

www.flickr.com/photos/jakobhuber/page1

Letzte Änderung: 13 Jahre 3 Monate her von Redaktion.

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13 Jahre 3 Monate her #4025 von Vogelfrei
Pressemitteilung des Veranstalters:

"Berlin,22.01.2011: Unter dem Motto "Wir haben es satt - Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexporten" haben heute in Berlin 22000 Teilnehmer für eine grundlegende Reform der Agrarpolitik, die Abkehr von der industrialisierten Landwirtschaft und besseren Verbraucherschutz demonstriert. Bei der bislang größten Demonstration dieser Art zogen Bauern, Umweltschützer, Imker und Verbraucher gemeinsam vom Berliner Hauptbahnhof zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor. Mit 60 Bussen, Zügen und über 50 Traktoren waren Tausende Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet zu der Demonstration angereist. Getragen wurde die Veranstaltung von 120 Bauern- und Umweltverbänden, Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung und Gentechnik, sowie von Eine-Welt-Gruppen. Anlass der Demonstration ist die von der Bundesregierung ausgerichtete Agrarwirtschaftskonferenz, die heute auf der "Grünen Woche" in Berlin beginnt. (...) Besonderen Beifall erhielt die Rede des alternativen Nobelpreisträgers Nnimmo Bassey aus Nigeria, Vorsitzender der internationalen Umweltorganisation Friends of the Earth (Freunde der Erde). Die Auswirkungen der europäischen Agrarpolitik seien für die Entwicklungsländer verheerend, sagte er, der weltweite Protest der Zivilbevölkerung gegen Gentechnik, Agrarfabriken und Dumping-Exporte für die Ernährungssicherheit der Welt dringend notwendig. "

www.wir-haben-es-satt.de/start/presse/pressemitteilungen/

Siehe auch:

www.braunschweig-online.com/bibs-forum/46-sonstige-themen/3694-globalisierung.html?limit=6&start=6#4013

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13 Jahre 3 Monate her - 13 Jahre 3 Monate her #4050 von Sonnenschein
Hallo liebe Mitmenschen,
es ist ncht verwunderlich das die unparteilichen Medien, 22tausend Aktive ignorieren. Da sie meistens nicht offen Parteilich sind (siehe dazu BS-Zeitung.)

Für mich ist die einzige Zeitung, die unahänig ist "die Tageszeitung".
Diese hat heute auch einen guten Artikel gedruckt, dieser ist unten zu lesen oder auch auf:http://www.taz.de/1/zukunft/konsum/artikel/1/tausende-gegen-massentierhaltung/

Ich selber war da und ich kann sagen, das es eine Kraftvolle und kreative Stellungnahme war.
Und Renate Künast hat, meiner Meinung gut geredet!
Ich denke das war erst der Anfang.
Wie es schon in den Zitat von Gandi lautet:"Zu Anfang ignorieren sie dich...."
und Aboniert mehr taz ;) !



20.000 gegen die Agrarindustrie

Bauern und Verbraucher gingen am Samstag für eine ökologische Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel auf die Straße. Derweil berieten Agrarminister aus aller Welt über die Ernährungssicherung. VON Jost Maurin

BERLIN taz | An der ersten deutschen Großdemonstration gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft haben überraschend viele Menschen teilgenommen. Die Veranstalter zählten nach eigenen Angaben 22.000 Demonstranten bei der Veranstaltung am Samstag in Berlin. Die Polizei dagegen meldete 15.000 Teilnehmer. Beide Zahlen waren also mindestens dreimal höher als die 5.000 Demonstranten, die von den Organisatoren angemeldet worden waren.

Mehr als 120 Bauern-, Umwelt- und Tierschutzgruppen hatten dazu aufgerufen, unter dem Motto "Wir haben es satt" gegen Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporte von Nahrungsmitteln zu protestieren. Der taz-Verlag war einer der Medienpartner. Anlass der Demonstration war die Konferenz von Landwirtschaftsministern aus etwa 50 Ländern am Rande der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin (siehe Bericht unten).
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"Der aktuelle Dioxinskandal macht den Reformstau in der Landwirtschaftspolitik schlagartig deutlich", sagte der Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND), Hubert Weiger, bei der Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor. Dass Fleisch und Eier stärker als erlaubt mit dem giftigen Dioxin belastet wurden, sei nicht nur die Schuld einzelner Krimineller. "Es ist die Gier des Systems, die hinter den Skandalen steht." Ohne eine Wende der Agrarpolitik zu einer ökologischen und bäuerlichen Landwirtschaft werde die Bundesregierung "schon beim nächsten Lebensmittelskandal" wieder ins Schlingern geraten. "Wir haben es satt, dass wir nicht mehr wissen, was wir essen."

Damit traf er den Nerv der Demonstranten, die augenscheinlich vor allem dem grünen, gern Treckingjacken tragenden Bürgertum und weniger dem radikal linken Milieu entstammten. Schwarz gekleidete Autonome fehlten bei der Abschlusskundgebung genauso wie die Senioren, die auf der Grünen Woche Volksfestatmosphäre suchen. Dafür kamen umso mehr elegant geschminkte Mittdreißigerinnen mit ihren Kleinkindern, Biobauern samt Familie und Traktor - rund 70 Schlepper waren unterwegs - und Mitglieder von Bürgerinitiativen, die sich gegen Hunderte geplante Großställe in ihren Heimatregionen wenden.

Zwar mischten sich etwa 30 Rechtsextreme laut Polizei auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor mit einem Transparent "Wir haben es satt! Dem Schächten ein Ende setzen" unter die Menge. Die Sicherheitskräfte trennten nach eigener Darstellung die Rechtsradikalen jedoch vom Aufzug, nachdem diese Angehörigen der linken Szene mit Gewalt gedroht hatten. Insgesamt sei die Demonstration friedlich verlaufen.
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Nach der Kundgebung begann auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor das "Rock for Nature"-Konzert mit einer Rede von Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. Sie griff auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) an. "Wo ist der eigentlich? Wann sagt er endlich, dass sich Deutschland für eine Agrarwende einsetzt?", fragte Künast. Röttgen sei seit Bekanntwerden des Dioxinskandals untätig geblieben.
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