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Naturzerstörung für Luxussport - Golfplatz

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14 Jahre 5 Monate her - 14 Jahre 5 Monate her #126 von Rosenbaum
Wie ist solche Kurzsichtigkeit im Rathaus erklärbar, nicht die eigenen Vorlagen von vor ein paar Jahren zu kennen, sich zu erinnern?

Im Planungsausschuss am 4.11. waren eine ganze Reihe von Leuten anwesend, die auch schon 1993 mit dem Thema befasst waren: Zuallererst der Ausschuss-Vorsitzende Manlik selbst, aber auch Verwaltungsleute.

Es gibt keine andere Erklärung: diese kollektive Amnesie im Rathaus ist gewollt; kontinuierliches Handeln zur harmonischen Weiterentwickeln der Stadt wird - wie jetzt bei der Mascheröder Bauplanung - konterkariert.
An die Stelle von Allgemeinwohl und Daseinsvorsorge, Umweltschutz und Rücksichtnahme ist kurzfristige Profitorientierung im Dienste von Hasadeuren und Zockern getreten.
Letzte Änderung: 14 Jahre 5 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 5 Monate her #138 von themaster
Mal abgsehen von den Diskussionen der Baugebiete, ist glaube ich,
vielen gar nicht bewusst das es für den Bau von Golfplätzen auch Richtlinien gibt und nicht einfach so der Boden zusammen geschoben wird und Gras eingesäet wird.

Nur mal so angemerkt wird z.B. unter jeden Grün und Abschlag eine Drainage eingebaut welche die im Umfeld geplanzten Bäume und Büsche mit dem Drainwasser versorgt.

Und wo wir schon mal beim Thema sind. Auf dem Golfplatz werden i.dR. nur die Abschläge und Grüns gedüngt evtl. in den ersten zwei bis drei Jahren die Fairways.

Dies bedeutet also in Flächen 1 Grün ca.800 - 1000 m2 pro Platz gesehen heißt das also 18 x 1000 m2 = 18000 sprich 1,8ha vom extremsten Fall ausgegangen.

Das gleiche bezieht sich auf ie Abschläge. Nur die Größe ist etwa die Hälfte. Also grob gesagt noch ein 1 ha.

Macht zusammen mit vielleicht noch einem Putting Grün und Übungsgrün etwa 3 ha die gedüngt werden.
Wobei hier noch anzumerken ist ,das dort ein Langzeitdünger verwendet wir wo Stickstoff langsam frei gesetzt wird ( bis zu 10 Wochen) und somit also viel langsamer wirkt als landwirtschaftlicher Dünger der auf Ertrag baut.

Weiter zu den Zahlen:
Die Fairways kann man , je nach Art , mit ca.15-20ha einrechnen.

Kommen also grob gesagt ca. 18-23 ha die auf einem Golfplatz intensiv genutzt werden. ( In der Landwirtschaft werden die ganzen 60 ha gedüngt)Und was ist mit dem Rest????

Ja diese Rest von 37 bis 42 ha wird allerhöchstens ein mal im Jahr gemäht ( wenn überhaupt ).
Und somit sind genügend Rückzugsgebiete für Flora und Fauna geschaffen. Heute siedeln sich sogar seltene Pflanzen und Tiere in diesen Gebieten an, da es gerade für diese Zonen bestimmte Ansaatmischungen gibt und nicht 0815 Grünlandwiese.

Thema Wasser:
Eine Beregnungsanlage auf einem Golfplatz ist Computergesteuert und es wird nur nach Bedarf gewässert. Nicht wie in der Regel angenommen die ganze Nacht Hauptsache es ist alles Grün. Dies verursacht nämlich enorme Probleme auf einem Golfplatz (Kein Wurzelwachstum, Staunässe etc.......)

Vom Pflanzenschutz möchte ich garnicht anfangen , weil man es unter idealen Bedingungen gar nicht braucht auf einem Golplatz.
Da hier Unkräuter mechanisch behandelt werden ( verticutieren ,tiefer Schnitt ,etc...) Wie oft und wie viel wird in der Landwirtschaft gespritzt ??? Schon mal darauf geachtet wann die meisten Bauer spritzen ? Warum wohl ? Gewässerschutzauflagen , wie dicht fahren Sie den an den Springbach oder "Die Quelle" wenn es doch ein Naturschutzgebiet ist!!!

Noch dazu kommt doch das die Landwirte heute Ohne die Subventionen garnicht mehr oder nur sehr schwer wirtschaften können wenn der Betrieb nicht mindestens ca. 300 ha hat.
Also schließt man sich ja zu immer größeren Betrieben zusammen( sind wir hier schon fast auf dem Weg zur LPG) und schafft größere Maschinen an. Es wird nachts gearbeitet( gepflügt, gegrubbert ,gedroschen etc.../schöne Nachtruhe für Mensch und Tier) um die Äcker zu bewältigen.

Auf einem Golfplatz ist nachts , außer den Tieren , nichts zu hören !!!

Hoffe konnte ein wenig aufklären

GG
Themaster

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14 Jahre 5 Monate her - 14 Jahre 5 Monate her #139 von Ulenspiegel
Hallo themaster,
erstmal herzlich willkommen im BS-Online-Forum und vielen Dank für Deinen Beitrag, dem ich zwar besonders hinsichtlich einiger "Umweltsünden" der konventionellen Landwirtschaft zustimme, letztlich aber beim Versuch, einen Golfplatz als ökologische Alternative zur Landwirtschaft oder sogar noch als "Naturoase" hinzustellen, widersprechen muss.

themaster schrieb:

Mal abgsehen von den Diskussionen der Baugebiete, ist glaube ich,
vielen gar nicht bewusst das es für den Bau von Golfplätzen auch Richtlinien gibt und nicht einfach so der Boden zusammen geschoben wird und Gras eingesäet wird.

Richtlinien gibt es mit Sicherheit, die Frage aber, wer kontrolliert das und wird das auch mit Sicherheit kontrolliert, wenn bereits im Vorfeld gerade jene, die das kontrollieren sollen, hier die Stadtverantwortlichen, eher wegschauen oder Problematiken einfach vergessen?
Woher soll das Vertrauen herkommen, dass hierbei alles seine Ordnung haben wird?

Nur mal so angemerkt wird z.B. unter jeden Grün und Abschlag eine Drainage eingebaut welche die im Umfeld geplanzten Bäume und Büsche mit dem Drainwasser versorgt.

Drainagen einlegen bedeutet zuallererst einmal, dass der dortige Boden sowie die Bodenkultur samt Fauna und Flora, die sich dort über Jahre hinweg gleich einem Biotop angesiedelt hat, vollends durchwühlt und zerstört wird. D.h. bedeutet also zuerst einmal Naturzerstörung statt Naturerhalt, zudem wird der Boden mit naturfremden Materialien oder umgebungsfremden Produkten durchsetzt.

Und wo wir schon mal beim Thema sind. Auf dem Golfplatz werden i.dR. nur die Abschläge und Grüns gedüngt evtl. in den ersten zwei bis drei Jahren die Fairways.


Die reich colorierten Glanzbildprospekte über Golfareale zeigen leider eher das Gegenteil - dort steht alles in gleichem saftigen und homogenem Grün, Bäume und Büsche sind künstlich dazu platziert und reine Garnitur. Was ist daran natürlich? Kein Kräutlein stört das Rollen des Balls.


Sattes gleichförmiges Grün, soweit das Auge blickt


Überall auf Grün gleicher Höhe und keine Blume weit und breit


Kein Kräutchen, keine Blüte - von wegen kaum gedüngt!

Dass bäuerliche Ackerflächen (nur in der konventionellen Landwirtschaft!) heute noch mit schädlichen Düngemitteln, teilweise aber auch mit natürlichem Dung gedüngt werden, stimmt zwar, aber für diese Beeinträchtigung des natürlichen Raumes erhalten wir ja auch notwendige Lebens- und Futtermittel, nicht wahr? Für einen Golfplatz jedoch, erhält lediglich ein einziger Investor von den paar Sportlern ein paar Kröten, für die Gesellschaft jedoch, springt kaum was dabei raus.

Ja diese Rest von 37 bis 42 ha wird allerhöchstens ein mal im Jahr gemäht ( wenn überhaupt ).
Und somit sind genügend Rückzugsgebiete für Flora und Fauna geschaffen. Heute siedeln sich sogar seltene Pflanzen und Tiere in diesen Gebieten an, da es gerade für diese Zonen bestimmte Ansaatmischungen gibt und nicht 0815 Grünlandwiese.

Anhand der oben gezeigten Bilder wird doch klar, dass das einmalige Mähen im Jahr bei soviel Anspruch der gepflegten Klientel eher illusorisch ist, man steht auf "gepflegte Atmosphäre" und wenn man auf dem Acker zu spielen wünschte, gäbe es mir Ackergolf, der kaum in die Natur eingreift.

Die vielen angeblichen Tier- und Pflanzenarten, die ein durchweg homogen angelegter Grasplatz anzieht, halten sich allein infolge des spärlichen Futterangebotes deutlich in Grenzen. Die Tiere, die von Golfplatzanlagen angezogen wurden, sind mehrheitlich im trockenen Australien und Afrika beobachtet worden, weil dort die Tiere infolge der Wasserknappheit in die reichlich bewässerten Areale der Golfressorts eindrangen, um dort ihren Durst zu stillen. Also dort treibt allein die Wasserknappheit auf die Golfplätze.

Thema Wasser:
Eine Beregnungsanlage auf einem Golfplatz ist Computergesteuert und es wird nur nach Bedarf gewässert. Nicht wie in der Regel angenommen die ganze Nacht Hauptsache es ist alles Grün. Dies verursacht nämlich enorme Probleme auf einem Golfplatz (Kein Wurzelwachstum, Staunässe etc.......)

Wenn im letzten Satz bereits auf "enorme" Probleme hingewiesen wird, dann ist davon auszugehen, dass es wohl durchaus so war, wie beschrieben, man auf ein gleichmäßiges sattes gepflegtes Grün aus gewesen ist und deshalb sogar überwässert hat, was dann die enormen Probleme verursacht gehabt haben muss. Demzufolge hat man zuerst gemacht und erst dann (nach)gedacht.

;-) Allein dass die Golferriege so wenig über Naturerhalt nachdenkt, sich über Gebühr Areale einzig und allein für ihren recht elitären "Sport" sichert und abgrenzt, disqualifiziert in meinen Augen bereits, ernsthaft mit diesen über Naturerhalt, Kreisläufe und Artenvielfalt zu diskutieren.

Bauern gegen Golfer?

Gewässerschutzauflagen , wie dicht fahren Sie den an den Springbach oder "Die Quelle" wenn es doch ein Naturschutzgebiet ist!!!

Hier die eigenen Umwelt-Sünden gegen eine andere (nahrungsproduzierende) Gruppe auszuspielen, halte ich für etwas schwach im Argument, zumal ja auch die Umweltsünden in der Landwirtschaft deutlich und auch aktuell diskutiert werden. Als Alternative steht gegen Golfplatz und auch die konventionelle Landwirtschaft immer noch der ökologisch verträgliche Landbau, da gibt's doch kaum noch Zweifel, dass die Landwirte alles richtig machen. Dafür aber einen Luxus vorzuziehen, erscheint mir absurd.

Noch dazu kommt doch das die Landwirte heute Ohne die Subventionen garnicht mehr oder nur sehr schwer wirtschaften können wenn der Betrieb nicht mindestens ca. 300 ha hat.


Das stimmt, allerdings ist das die Folge der hiesigen Politik und jener Politik, die man auch gegenüber den anderen EU-Ländern durchsetzt, denn die wollen schon seit langem andere Richtlinien, aber dann fahren Merkel und Aigner nach Brüssel und setzen sich dort durch, zuhause aber tun sie so, als sei die böse Verwaltung in Brüssel so absurd und schuld daran.

Also schließt man sich ja zu immer größeren Betrieben zusammen( sind wir hier schon fast auf dem Weg zur LPG) und schafft größere Maschinen an. Es wird nachts gearbeitet( gepflügt, gegrubbert ,gedroschen etc.../schöne Nachtruhe für Mensch und Tier) um die Äcker zu bewältigen.

Und noch was: Es gibt in vielen Städten Golfressorts, die selbst von städtischen Geldern (besser unseren Steuergeldern) bezuschusst und subventioniert werden, ohne die sie überhaupt nicht existieren würden. Wir haben gerade selbst einem anderen Braunschweiger Golfclub eine Ballfanganlage spendiert, schon vergessen?

Weitere Beispiele:
blog.zeitenwende.ch/hansruedi-ramsauer/vw-aus-rand-und-bank/

www.20min.ch/news/luzern/story/28483152

Desweiteren setzen sich anderswo Naturschutzorganisationen seit langem gegen diese luxeriöse Naturzerstörung, die einigen Wenigen zum Vorteil gereicht, siehe folgenden Zeitungsartikel, der zudem einige stichhaltigere Argumente gegen eine Golfplatzanlage verdeutlicht

Bitte Bild anklicken zur größeren Ansicht (PDF)


Fazit: Ein Golfplatz ist immer ein Eingriff in die natürliche Bodenverhältnisse und dessen Beschaffenheit, beim Bau und während des Betriebs. Dafür alle Bauern zurückstellen zu wollen, ist leider nicht so ganz überzeugend...

schlussfolgert Ulensp ;) egel
Letzte Änderung: 14 Jahre 5 Monate her von Ulenspiegel.

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14 Jahre 5 Monate her #162 von Ulenspiegel
Beim Golfplatz-Projekt noch vieles unklar -
Stadt um Klärung bemüht

Wie der Wirtschaftsdezernent der Stadt, Joachim Roth, angesichts der Gegenstimmen gegen den Golfplatz jetzt selbst erläutert und eingestehen muss, habe die Verwaltung

"bis heute keine ausreichenden Informationen, um prognostizieren zu können, ob das Projekt gute Chancen auf Realisierung hat".


Finanzierung nicht sicher
Bisher könne die Verwaltung weder bestätigen, dass das gesamte Golfprojekt solide finanziert ist, noch wie das Golfhotel aussehen soll, wer es betreibt oder wer dafür als Investor auftritt, äußert sich Roth.

Von daher sei eine schnelle Klärung vor einem möglichen Auslegungsbeschluss gewünscht.

Und was sich der Bürger hier schon selbst dachte, hat nun auch der expertierte Wirtschaftsdezernent Roth erkannt:

"Der Aufwand, der hier auch von der Verwaltung betrieben wird, wäre unvertretbar, wenn sich im Nachhinein herausstellen würde, dass das gesamte Projekt doch nicht realistisch ist."


Dennoch hat das die Stadt offenbar nicht zurück gehalten, das Luxussport-Projekt erstmal kräftig zu bewerben, Baugebiete als ertragsreich auszuloben, Touristen- und Geldströme zum Wohle der Stadt zu propagieren.


"... und Golf!"

Trotz der oben geäußerten Zweifel schreibt man daher im Heimatblatt immer noch vom so genannten "Planungsgewinn", der entstehe, wenn Ackerland zu Bauland wird, weil damit die Quadratmeterpreise steigen würden. Dies wäre ein Gewinn für die Stadt. Allerdings, wenn noch gar nicht klar ist, ob sich das Projekt am Ende denn rentiere, woher soll dann der Gewinn kommen, fragt man sich als nüchterner, rechnender Bürger?

Golfen liegt per se nicht im öffentlichen Interesse
Die Bürger und Landwirte in Mascherode stehen den Plänen des Investors und der städtischen Werbung hinsichtlich dieses Exklusivprojektes eher skeptisch gegenüber.

Die Bürgeriniative in Mascherode teilt daher die Meinung des Wirtschaftsdezernenten nicht.
Marion Röhrs (Sprecherin der BI Mascherode:

"Golfplatz und Golfhotel liegen nicht im öffentlichen Interesse, sondern dienen ausschließlich privaten Freizeitinteressen."


Sie fordern die Stadt auf, den "behaupteten" Bedarf für einen zweiten Golfplatz in Braunschweig selbst zu prüfen. Jens Sievers von der Bürgerinitiative Mascherode meint: "Man kann von den Grundeigentümern nicht verlangen, Land zu verkaufen, um Golf zu subventionieren."

Und offenbar sehen das die vielen Landwirte aus Mascherode genau so, denn bisher weigerten sie sich, ihre Äcker für dieses Luxus-Event zu veräußern...

sieht Ulensp :) egel

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14 Jahre 5 Monate her #185 von Ulenspiegel
Stadt steckt mit Golfplatz-Projekt zunehmend in der Klemme
"In Sachen Mascheroder Golfplatz steckt die Stadt Braunschweig offenbar tiefer in der Klemme, als bislang angenommen." - beschreibt es die newsclick , auch wenn die Redaktion in ihren Headlines bisher versuchte, die Rolle der Stadt als "Drohende" oder ordnende Kraft hinzustellen, die dem Investor mal gehörig "Dampf" mache.

Von Plfichten und Verpflichtungen, das Geld richtig anzuwenden
"Initiator soll sich verpflichten, Geld aus Grundstücksverkauf auf Bau von Golfplatz und Hotel zu verwenden" schreibt die Zeitung und gibt damit (wohl eher unfreiwillig) preis, dass offenbar die Stadt noch nicht mal vertraglich festgelegt hat, dass das Geld aus Grundstücksverkäufen auch wirklich und tatsächlich für den Golfplatz- und Hotelbau am Ende verwendet werden soll und nicht eventuell doch für andere unüberschaubare Dinge.

Neulich...

Infotafel für Golftourist in Mascherode


Diese Beschreibung erweckt weitgehend den Eindruck, das die ses Geschäftsgebahren schon an das Erteilen eines Blankoscheck grenzt, den man hier wohl einem Investor ungeprüft in die Hände gedrückt hat.Nun hofft man von Seiten der Stadt auf Einfluss und eine Art nachträgliche (freiwillige) Selbstverpflichtung?! Interessant, auch für die Mascheröder Bürger und Bauern, in welch' unsicherer Art und Weise man hier mit ihren Ländereien umgeht.

Keine Verträge - keine Verpflichtungen!
Laut Wirtschaftsdezernent Joachim Roth sei geplant,

[...] über Grundstücksverkauf in den Neubaugebieten werden Golfplatz und Golfhotel finanziert. Doch offenbar hat die Stadt Braunschweig das noch nicht in Vertragsform gegossen¢/b] [Hervorhebung von mir]. Bislang steht es dem Verkäufer völlig frei, den Erlös aus dem Grundstücksverkauf ganz nach seinen eigenen Belieben zu verwenden. Eine rechtlich bindende Verknüpfung, den Gewinn aus dem Grundstücksverkauf tatsächlich auf den Bau des Golfplatzes und des Hotels zu verwenden, gibt es nämlich noch nicht.


Na, da steht's doch. Roth gibt unumwunden zu, dass man rein spekulativ den Spekulationsgeschäften des Investors zugeschaut und gehofft hat, dass der womöglich einen Golfplatz und ein Golfhotel zum Besten gibt. Derweil, obgleich beides noch in den Sternen und gar nicht sicher, haben OB und verhandelnde Koalitionsparteien (CDU/FDP) uns Bürgern Touristenströme, Arbeitsplätze und Naturschutz obendrein versprochen und mächtig die Werbetrommel für dieses "Luftschlosshotel nebst Golfplatz" gerührt. Für wie dumm hält man eigentlich die Mascheröder Bauern und Bürger?

Projektträger soll sich verpflichten - oder schlecht gepokert
"Das soll sich nun ändern." - betont man in der Zeitung. Die Verwaltung habe nun dem Projektträger "einen Vorschlag unterbreitet, wie man so etwas rechtlich verknüpfen könnte", versichert aber gleichzeitig, dass es dazu "bestimmter rechtlicher Verpflichtungen durch den Projektträger" bedarf. Was aber kann man hier im Nachhinein verhandeln, was nicht im Vorherein vertraglich versäumt wurde? Was hat die Stadt denn in der Hand, hier zu drohen? Das klingt wie beim Opel-Deal, erst legt man fest, dass nur einer der Investoren (Magna) infrage kommt und verprellt alle anderen. Dann versäumt man, den Deal mit GM dingfest zu machen, lässt sich hinhalten und hofft, dass GM sich ebenfalls für Magna entscheidet. Das nennt sich "schlecht gepokert", weil man sich hier im Beispiel bereits für einen Investor im Vorfeld entschieden, für ihn sogar kräftig geworben aber versäumt hat, ihn vertraglich zu binden. Dazu scheint mir der jetztige Zeitpunkt etwas zu spät.
Was ist, wenn es dem Investor gar nicht um Golf gegangen ist, sondern um Grundstücksspekulationen anderer Art?

Das Projekt fallen lassen
Diese Frage beantwortet die Verwaltung ebenfalls der Presse. Dort "lässt sie keinen Zweifel daran, dass von der Regelung dieser Frage das gesamte Projekt abhängt: "Die Verwaltung hat in den Gesprächen schon klar gemacht, dass sie im Falle, dass es nicht zu einer solchen Vereinbarung und Verständigung in diesem Punkt kommt, dem Rat nicht empfehlen würde, den notwendigen Satzungsbeschluss im Bebauungsplanverfahren zu fassen."

Und so kam der erleuchtende Geist der Weihnacht vielleicht auch endlich über den Rat und die Braunschweiger Verwaltung und den Mascheroder
CDU-Bezirksbürgermeister Rühmann und alles wird am Ende auch ohne Golfplatz und Luftnummer vielleicht auch besser so...

amüsiert sich
Ulensp :side: egel

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14 Jahre 5 Monate her - 14 Jahre 5 Monate her #237 von Ulenspiegel
Aus den Südnachrichten - Mascherode aktuell 4/2009...
SPD-Ortsverein Mascherode lädt ein
Informationsveranstaltung
zum Golfresort

Do. 4. Februar 2009, 19.00 Uhr
Bürgersaal, Dorfgemeindehaus Mascherode,
Salhdahlumer Straße 315

Geheimpolitik der CDU/FDP-Fraktion
Noch im September war ein SPD-Antrag zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung zum Golfplatz-Projekt in Mascherode von der CDU/FDP abgelehnt worden. Das berichtet die Mascheroder SPD in "Mascherode aktuell". Offenbar war das Thema den Konservativ-Liberalen zu heiß, als das es in der Öffentlichkeit diskutiert und erörtert werden sollte.

Tumulte auf der Bezirksratsitzung
Jürgen Meeske (SPD) wirft der Stadtverwaltung vor, die Chance vertan zu haben, die Diskussion zu versachlichen, betont aber seinerseits, dass die SPD versuchen will, den Prozess wieder in "vernünftige Bahnen" zu lenken. Daher strebt sie eine breitere Diskussion in der Öffentlichkeit an und versucht mittels einer Bürger-Umfrage-Aktion dazu Bürgermeinungen einzuholen. Dazu möchte Meeske herausfinden, wie die Stimmung in Mascherode ist und fügt hinzu:

Bisher hört man ja vor allem die Gegner, aber die sind ja immer am lautesten...

- so Meekes Küchenpsychologie. Ja, die Schweiger sind immer so leise und die Gegner allemal laut. Dass jedoch gerade die kritisierte CDU/FDP-Werbetrommler das nun fragwürdig gewordene Luxus-Projekt am lautesten vertreten haben, das wird von Meeske vergessen bzw. völlig ignoriert. Wer war es denn, der das Luxusprojekt - unterstützt von der hiesigen Hofberichterstattung - in vollen Tönen und ohne das (eigene vergessene) Gutachten noch zu erinnern, lobhudelte?
Wer propagierte Tourismusströme und Arbeitsplätze? Da waren vor den angeblich lauten Gegnern die Befürworter erst einmal entschieden lauter zu vernehmen, Herr Meeske!

Gegner nicht laut - sondern abgeschaltet!
Infolge der schlechten Informationspolitik war es zu Fragen seitens der Bürger, zu Tumulten und einer demokratisch fragwürdigen CDU-Ermächtigung gekommen. Siehe dazu hier > www.braunschweig-online.info/index.php?option=com_kunena&Itemid=2&func=view&catid=25&id=187
Auch das verschweigt Herr Meeske.

Fragebogen zum geplanten Golfresort
Die Planungen sehen vor, dass rund 200 Hektar der Mascheorder Feldmark südlich der Stöckheimstraße bis hinüber zur Salzdahlumer Straße für eine große Golfanlage verwendet werden sollen. Auf dem Gelände sollen entstehen: zwei 18-Loch-Plätze, ein 6-Loch-Platz, eine 4-stöckige Hotelanlage sowie 200 Wohn- und Ferienhäuser für die Golfer.
Bürger aus Nascherode und Umgebung können hier durch Ankreuzen und in freier Form ihre Meinung kundtun.

1. Die geplanten Wohngebiete "In den Springäckern Süd" und "Kohliwiese" finde ich...

- gut
- eher gut
- eher schlecht
- schlecht

2. Die Neugestaltung der Landschaft durch das Golfresort finde ich...

- gut
- eher gut
- eher schlecht
- schlecht

3. Den Bau eines exklusiven Hotels mit 4 Stockwerken am Ortsrand finde ich...

- gut
- eher gut
- eher schlecht
- schlecht

4. Den Erhalt der traditionellen Veranstaltungen am Spring und das Osterfeuer in der Feldmark finde ich...

- wichtig
- eher wichtig
- eher unwichtig
- unwichtig

5. Die zu erwartende Veränderung für Mascherode stelle ich mir vor...

- positiv
- eher positiv
- eher negativ
- negativ

6. Sonstiges
______________________________________

______________________________________

______________________________________

Freiwillige Angaben:
Absender
(Name und Anschrift)

Geben Sie den ausgefüllten Fragebogen bitte spätestens bis zum Jahresende an einem der nachstehenden Rücklaufpunkte ab:

Peters, Alter Rautheimer Weg 12,
Simon, Am Hasengarten 43,
Bäthge, Hinter den Hainen 16,
Zirbeck, Am Kohlikamp 4,
Heinemann, Alter Rautheimer Weg 66,
Gabriel, Rohrkamp 7 A,
Schultze, Am Kalkwerk 12
Pilzecker, In den Springäckern 105.


;) Schon aufgefallen, Umweltschutz oder gar Gefährdung des Trinkwasser wird von der SPD gar nicht angesprochen, kann man ja dann unter "Sonstiges" schreiben, aber die Rangstellung ist bemerkenswert...

sieht Ulenspiegel
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