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Chronik der Firma BUCHLER in Braunschweig

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12 Jahre 4 Monate her - 12 Jahre 4 Monate her #6402 von Helmhut
Das Unternehmen Buchler firmiert im Laufe seiner Geschichte unter wechselnden Firmenbezeichnungen - ähnlich Eckert & Ziegler (EZAG, Eckert und Ziegler Nuclitec (EZN), Kompetenzzentrum für Abfallentsorgung, Eckert und Ziegler Umweltdienste GmbH).

Nach der durch die Unternehmen Buchler GmbH und The Radiochemical Centre (später Amersham plc) 1971 erfolgten Gründung der Buchler GmbH & Co. KG (später Amersham Buchler GmbH & Co. KG) besteht das Unternehmen unter dem Namen GE Healthcare Buchler GmbH & Co. KG als deutscher Geschäftsbereich Medical Diagnostics der GE Healthcare noch heute.

Hier eine kurze Chronik:

1944 - Nachkriegsjahre
Nach fast vollständiger Zerstörung 1944 und dem „durch die Alliierten erzwungenen Wiederaufbau am alten Standort“ - so Uta Belkius in ihrem Buch "Buchlers Garten" im Oktober 2007 - hatte die später aufgenommene Herstellung radioaktiver Isotope die Verlegung der Produktionsstätte von der Frankfurter Straße nach Braunschweig-Wenden zur Folge. Das Gelände wurde verseucht hinterlassen, wie erst später herauskam. Die Hinterlassenschaft trug die Firma nur zu einem Teil, den Rest bezahlten wir Steuerzahler.

08.01.1967 - Schon früh Besorgnis
Ein Thuner Bürger macht eine Eingabe an die niedersächsische Landesregierung und bittet, der Firma Buchler die Baugenehmigung einer chemischen Fabrik in BS-Wenden-Thune nicht zu erteilen. Bereits damals war man also in Sorge.

29.09.1967 (Bekanntmachung 18. Oktober 1967) - Ansiedlung der Firma Buchler in Wenden-Thune (Firmengebäude) im Amtsblatt bekannt gegeben.
www.braunschweig-biss.de/BI_von_damals/201109211116089030001_0008_0011.jpg

Ein Bürger aus Thune reicht bereits damals ein Schreiben ein, in dem er die niedersächsische Landesregierung auf die Gefahren hinweist und auf seine Eingabe, die er bereits am 08.01.1967 gemacht hat.

1967 - Beleg, dass ASSE eher zum Einlagern denn als Forschungsbergwerk gedacht war.

1971 - Gründung der (neuen) Buchler GmbH & Co. KG

18.10.1972 - Buchler wird Ausnahme
Die Firma besitzt damals bereits "Ausnahmegenehmigung" und lagert radioaktive Abfälle in der ASSE II ein. Das aber weiß nur noch keiner!

Dezember 1987 - Abfälle lagern offen auf dem Buchler-Gelände


Giftmüll lagert in Thune und in der Frankfurter Straße und geben Anlass zur Beunruhigung.
Linksrum - Zeitung Braunschweiger Jungsozialistinnen und Jungssozialisten : www.braunschweig-biss.de/BI_von_damals/201109211108108320001_0001_0002.jpg

1988 - Abbruch der alten Fabrikanlagen in der Frankfurter Straße:
Zum kontaminierten Grundstück "Buchlers Garten" (Frankfurter Straße)
"Die nicht mehr benötigten Bauten und Anlagen wurden nach der Einstellung des Betriebes am alten Standort (Frankfurter Straße) abgerissen. Das Grundstück lag in der Folge Jahre lang brach. Nach einer aufwändigen Dekontaminierung von, "durch die Bombardierung hervorgerufenen und bis dahin verbliebenen Altlasten, wird nun von dem jetzigen Grundstückseigentümer Fagus GmbH eine neue Nutzung angestrebt."
www.utabelkius.de/buchlerprospekt.pdf

Die bei der Verarbeitung von Uranerzen vor 1945 angefallenen Abfälle der früheren Leuchtfarbenfabrik Buchler in Braunschweig wurden offensichtlich zumindest teilweise auf dem Betriebsgrundstück verkippt.
Das Grundstück wurde nach einer Erstsanierung in den 1970er Jahren inzwischen nochmals vollständig tiefenenttrümmert und von radioaktiven Kontaminationen gereinigt. (Kenntnisse zum Fall liegen bei HGN und IAF aus einer aktiven Beteiligung an den Arbeiten vor.)
www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/schriftenreihe_rs697_01.pdf

Dieser Schutt landete dann 1999 im so genannten Millenniumsberg oder Müllenniumsberg, wo schnell Gras drüber wachsen sollte und auch wuchs, wie immer bei solchen unangenehmen Dingen.

31.12.1989 - Auf dem Betriebsgelände der Firma Amersham Buchler lagern 828,5 Kubikmeter radioaktive Abfälle. Davon waren durchschnittlich etwa nur 34 Prozent aus Niedersachsen, der Rest aus anderen Bundesländern.*

1996 - Überhöhte Strahlung gemessen bei Buchler
Für das Jahr 1996 hat das NLÖ bei der Auswertung der Gamma-Dosen bei Messpunkt 7 einen Messwert von 3.179 mSv (Direktstrahlung) festgestellt, die oberhalb der zugelassenen Strahlung von 3.0 mSv/Jahr lag.
Ursache: Ein direkt am Zaun gelagerter Behälter, der ins Zwischenlager nach Leese sollte.*
Wie wir wissen, unterhält auch Eckert und Ziegler ein solches Zwischenlager derzeit in Leese. Die Parallelen sind kaum übersehbar.

1990 - 1998 - Auf dem Betriebsgelände der Firma lagern inzwischen 12.506 Kubikmeter Rohabfälle.*

14.02.1991 - Rahmenkonzept "Wenden-West" wird veröffentlicht. Erschließung des Gewerbegebietes bei Wenden-Thune.


www.braunschweig-biss.de/BI_von_damals/201109211105211550001_0004_0009.jpg

28.2.1995 Amsersham Buchler entsorgt "Chemikalien"! - Zwischenlager bringt viel Unruhe.
Wendener Spiegel: Bei den dort gelagerten Abfällen handele es sich keineswegs um radioaktiv oder "nuklear" belastete Materialien, sondern um harmlose Chemikalien, die jeder Arzt für seine Diagnosen verwende.
Die CDU und auch schon damals Frau Mundlos beschwichtigen, obwohl bereits diverses Material dort in Fässern lagert. Frau Mundlos dreht die Argumente der besorgten Einwohner sogar um, behauptet, dass "vorsorgliche Sicherheit oft missverstanden werde", verteidigt damit jedoch die Firma.
www.braunschweig-biss.de/BI_von_damals/201109211109066220001_0001_0008.jpg

01.02.1998 - Auf dem Betriebsgelände der Firma lagern 2.034 Kubikmeter "Endlagerrelevante" Rohbfallstoffe.*

25.03.1999 - Jahrelang an den Behörden vorbei... Die Firma Amersham Buchler (Jetzt AEA Technology QSA GmbH) bundesweit als Entsorger tätig, hat dort jahrelang an der Aufsicht der Behörden vorbei, jahrelang radioaktive Abfälle (3.500 Fässer, 2.034 Kubikmeter Rohabfälle) auf ihrem Betriebsgelände angesammelt. Die Landessammelstelle hat 3.400 "Phantomfässer" (Rohabfälle in Form von 10.000 losen Gebinden) angenommen. Die Landessammelstelle Steyerberg musste wegen radioaktiver Strahlungen (Radon-Isotope) geschlossen werden.*

19./20. Mai 1999 - Milleniumberg: Aus dem belasteten Buchler-Areal werden radioaktiv kontaminierte Schutt- und Boden Ladungen angeliefert ...
board.bs-netz.com/viewtopic.php?p=7421

September 2002 - Naphtal-Solvent-Funde auf dem Buchler-Gelände
Im September 2002 begannen Nachuntersuchungen auf dem Buchler-Gelände. die Untersuchung von Erde, die im Zuge der Naphthal-Solvent-Sanierung aus 2,5 bis 3 Meter Tiefe ans Tageslicht gefördert wurde. Das Ergebnis, so Jürgen Reif vom Gewerbeaufsichtsamt: "Es wurden stellenweise Strahlungsmengen von bis zu 30 Becquerel pro Gramm gemessen. Erde, die einen Wert von mehr als einem Becquerel aufweist, gilt als radioaktiv belastet und darf nicht mehr als Bauschutt deponiert werden."
Der belastete Erdhügel wurde abgedeckt und soll abtransportiert werden, "sobald die Deponiefrage geklärt ist ", so Reif. Hoheneggelsen und eine Deponie bei Heidelberg kommen in Frage. Zudem ist nun ein Spezialunternehmen eingeschaltet worden, das die weitere Sanierung des alten Buchler-Geländes aus Sicht des Strahlenschutzes begleitet. Reif erklärte, dass an drei etwa 2000 Quadratmeter großen Stellen der Boden bis auf den Grundwasserspiegel von einem klimatisierten Bagger abgetragen werde. Dies geschieht in einem Zelt, dessen Luft vor dem Austreten gereinigt wird. Experten werden entscheiden, ob der Boden unbelastet, chemisch oder radioaktiv belastet ist.
Warum die PTB nicht fündig geworden war, erklärte Reif mit dem Umstand, dass der Boden lediglich bis in eine Tiefe von 1,5 Metern untersucht wurde. Gleichwohl gehen alle Experten davon aus, so Reif: "Es besteht weder eine Gefahr für die Arbeiter, die dort tätig sind, noch für die Anwohner. Wir wissen zwar nicht, was noch im Boden lagert, doch alle Vorsichtsmaßnahmen wurden ergriffen, damit wir auf Eventualitäten vorbereitet sind."
newsclick

07.12.2000 - Buchler-Fässer defekt, verrostet, Überdruck und strahlend
Es wird bekannt, dass die von AEA konditionierten 16 200-Liter-Fässer mit radioaktiven Abfällen gesetzeswidrig innen mit Bleiplatten versehen waren, damit man die Strahlung nicht messen konnte. Als die Fässer dann in der Landessammelstelle Steyerberg gelagert wurde, kam es wohl zu erhöhter Strahlung infolge undichter Stelle oder unsachgemäßer Behandlung der Fässer seitens der Firma AEA. Auch bei der Deklarierung (durch Buchler) hatte man geschummelt. Auf den Etiketten stand: feste, schwach-radioaktive Abfälle - die hinsichtlich der Art, Beschaffenheit, Verpackung und Konditionierung den Bedingungen für die Lagerung von schwachradioaktiven Abfällen im Salzbergwerk ASSE entsprechen".

Von den 1.485 Fässern, die in der Sammelstelle lagerten wurden zunächst 61 Fässer sofort überprüft, davon wiesen 21 Fässer bereits äußere Korrosionsschäden auf infolge Überlagerung, 28 hatten bereits erhöhten Innendruck, 2 Fässer mit erhöhtem Innendruck und Außenkorrosion, 8 Fass mit erhöhter Dosisleistung, 1 Fass mit handhabungsbedingter mechanischer Beschädigung, 1 Fass ohne Dichtungsring. Die Firma Nycomed Amersham spricht in ihrer Presserklärung immer noch von "untadeliger" Arbeit, die da geleistet wurde. Die defekten beschädigten 61 Fässer kamen zur weiteren Überprüfung zurück auf das Betriebsgelände zur Firma AEAT (nochmals neuer Name der Firma Buchler) nach Braunschweig.**

17.07.2001 - Seniorenkreis möchte Liste mit Krebsfällen überreichen - Gewerbeamt misst keine Strahlung
neue Braunschweiger Zeitung: www.braunschweig-biss.de/BI_von_damals/201109211105211550001_0002_0009.jpg

30.07.2001 - Grüne fordern Informationen über Firma AEA in Thune



Braunschweiger Zeitung: "Heimliches Lager für Atomabfälle?"
www.braunschweig-biss.de/BI_von_damals/201109211019308100001_0008_0008.jpg

04.08.2001 - Frau Mundlos setzt sich für die Firma Buchler ein und gibt "Informationen zu Krebsrisiken"...


Braunschweiger Zeitung
www.braunschweig-biss.de/BI_von_damals/201109211019308100001_0007_0008.jpg

18.02.2003 - Radium-Fund auf Buchler-Gelände
Radioaktives Material lag dort, wo PTB-Wissenschaftler nicht suchten – Experten: keine Gefahr für Anwohner
Von Jörn Stachura

"Kann es sein, dass die RadiumProduktion keine Spuren auf dem alten Buchler-Gelände hinterlassen hat? Als 1988 die Fabrik-Gebäude an der Frankfurter Straße abgerissen wurden, schien alles in bester Ordnung. Heute werden jedoch die Anlieger von Frankfurter Straße, Ferdinandstraße und Cammanstraße einen Brief erhalten, der von einem Fund des hoch radioaktiven Radiums auf dem alten Firmengelände berichtet.
Plötzlich ist, was eigentlich nicht sein dürfte. Denn in den 70er-Jahren hatte die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Experten geschickt, die mehrfach das Buchler-Gelände auf Strahlenbelastung untersuchten. Als die Abriss-Arbeiten der Fabrikgebäude im Juli 1988 begannen, erklärte die Geschäftsleitung: "Das gesamte Gelände ist bereits vor Jahren auf Radioaktivität untersucht und ordnungsgemäß dekontaminiert worden. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt hat eine Freigabe für beliebige Nutzung erteilt. Das Problem Radioaktivität tritt an der Frankfurter Straße nicht auf." Verschiedene Nachuntersuchungen an der Oker, so das Gewerbeaufsichtsamt, bestätigten sogar das positive PTB-Ergebnis.

Zweifel am PTB-Gutachten ... Grenzwert überschritten ...
Dienstag, 18.02.2003
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26.02.2003 - Radium-Fund: GRÜNE Dringlichkeitsanfrage zu Buchler-Altlasten

Der Text dieser Dringlichkeitsanfrage lautet folgendermaßen:

"Die Braunschweiger Zeitung berichtete am 18.2.2003, dass auf dem ehemaligen Buchler-Grundstück an der Frankfurter Straße jetzt Radium im Boden gefunden wurde.
Bereits 1988 wurde im Umweltausschuss auf Anfragen von GRÜNEN und SPD-Ratsmitgliedern über radioaktive Belastungen des Grundstücks berichtet. In der damaligen Antwort der Verwaltung heißt es:
"In den Jahren 1972 bis 1976 wurde nach Vorgabe des zuständigen Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes das Betriebsgelände sowie die Gebäude und Einrichtungen dekontaminiert, d.h. von radioaktiven Belastungen befreit. In diesem Zusammenhang erfolgten umfangreiche Messungen, die sich auch auf tiefere Bodenschichten erstreckten."
Die Messungen der PTB wurden schon damals von einer Bürgerinitiative angezweifelt. Gleichwohl wurde die Unbedenklichkeit der Folgenutzung weder von Seiten der Verwaltung noch des Gewerbeaufsichtsamtes in Frage gestellt..."
Grüne-Braunschweig

11.03.2003 - Ermittlungen nach Buchler-Fund
"Der Fund von radioaktivem Schlamm auf dem Buchler-Gelände hat Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ausgelöst. Wie Sprecher Klaus Ziehe bestätigte, werde vom Umwelt-Dezernat der Staatsanwaltschaft untersucht, ob "unter Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten eine Bodenverunreinigung auf dem Gelände vorliegt".
Zudem bestätigte Ziehe, dass Anwohner im Anschluss an den Fund Anzeige gegen Unbekannt gestellt haben. Die Staatsanwaltschaft wolle nun Hinweise sammeln, um zu klären, ob bereits im Vorfeld absehbar gewesen sei, dass eine Belastung des Geländes vorliege und "daraus eine Handlungspflicht der verantwortlichen Behörden abzuleiten gewesen wäre".
Die Staatsanwaltschaft rechnet damit, dass die Ermittlungen etwa drei Monate in Anspruch nehmen werden.  js
Dienstag, 11.03.2003"
newsclick

18.05. 2007 - Pläne für ein „neues Wohn- und Arbeitsquartier“
(„Buchlers Garten“) auf dem Gelände veröffentlicht.


Bild: newsclick

"Braunschweig bekommt eine neue Großbaustelle. Auf dem ehemaligen Buchler-Gelände an der Frankfurter Straße werden für 63 Millionen Euro Wohnungen und Geschäftsräume entstehen... Was die Nutzung der Büro- und Geschäftsräume angeht, ist Projekt-Entwickler Jürgen Kilian optimistisch, dass sich Mieter in ausreichender Zahl finden lassen: ... Buchler stellte klar: "Es gab eine Vielzahl von Anfragen, um das Gebiet rein gewerblich zu nutzen." Fastfood-Ketten, Auto-Hersteller, Lebensmittel-Discounter hätten Interesse signalisiert. "Doch wie schrecklich Gewerbegebiete direkt an einem Tor zur Stadt wirken, sieht man an der Celler Straße. Das soll sich an der Frankfurter Straße nicht wiederholen."" newsclick

03.04.2010 - Asse-Einlagerung: Freibrief für alle

Von Heinz-Georg Breuer



Anonyme Aussendungen an die Goslarer Zeitung belegten, dass bereits 1967 nicht mehr an ein Forschungs-Bergwerk und bereits an mehr als nur schwach radioaktiven Abfall als Einlagerstoff gedacht wurde, die zweite, dass sich die Bergbehörden in Clausthal und Goslar zunächst mit Händen und Füßen gegen eine Funktion als Aufsichtsbehörde wehrten, aber dann vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium rüde diszipliniert wurden.

Ultimative Entlarvung

Das dritte Fundstück aus dem behördlichen Schriftverkehr von damals ist die ultimative Entlarvung aller am Asse-Prozess Beteiligten und der Freibrief für jeden schlechthin. Es datiert vom 18. Oktober 1972 und ist vom Bergamt Goslar an die vorgesetzte Stelle, das Oberbergamt Clausthal-Zellerfeld, gerichtet. Auslöser des Schreibens unter Aktenzeichen 3563/72 - W5010 - ist eine geplante Einlagerung radioaktiver Abfälle im Steinsalzbergwerk Asse II durch die Braunschweiger Firma Buchler und eine „Ausnahmegenehmigung“ für dieses Vorhaben..."

Romantisches Geplänkel Buchler mit Frau Mundlos (CDU) im Schunter-Kurier Dezember 2010... Der Liebe wegen...


www.mundlos.de/wenden/schunter/sk12_2010.pdf

Deutliche Bezüge zu Eckert & Ziegler
Der Nachbar Eckert und Ziegler weist exakt die gleiche Firmenphilosophie auf, die Akteure, die Argumente und auch Frau Mundlos sind damals wie heute aktiv, wie die Anwesenheit des Herrn Buchler bei einer ersten Bürgerversammlung und "Betriebsbesichtigung" bei Eckert und Ziegler im Jahre 2011 zeigte.

Weitere Parallelen sind hier erkennbar:
Eckert & Ziegler lagert in Thune bereits seit längerem Altlasten

Asse und Thune - bloß keine Transparenz

Thuner Assemüll-Versuchskaninchen Braunschweig?

Asselauge in Braunschweig und folgende Beiträge.

15.07.2011 - Asselauge kommt nach Thune

EZAG will Thune zum Zentrum seiner Atommüll-Entsorgung ausbauen



Asse-Salzlaugen sollen nach Thune

Eckert & Ziegler - wertlose Selbstverpflichtung

Eckert & Ziegler Nuclitec - wir sind die Problemlöser

Nuclitec/Thune - kombinierter Import/Export radioaktiver Stoffe mit US-Atomfirma

20.08..2011 - BISS wird aktiv

Russische Subfirma hilft bei Asselauge

Gezielte Desinformation durch Eckert & Ziegler

Anleger gelockt und Absage vom Umweltministerium

Standort Thune ausgeschlossen

15.11.2011 - EZAG - Robin Wood veröffentlicht Strahlungswerte

22.11.2011 EZAG - Bauantrag eingereicht

Strafanzeige gegen Eckert & Ziegler

14.12.2011 - Zwischenlager LEESE
Aktuell lagert die Firma Eckert & Ziegler im Zwischenlager Leese 12.845 Fässer mit radioaktivem Abfall. (Quelle: "Die Harke" v. 14.12.2011)


________
Quellen:
* Drucksache 14/959 Niedersächsischer Landtag (PDF)
Niedersächsischer Landtag - 14. Wahlperiode Drucksache 14/959 1 ...
** endbericht066.pdf (Seite 10 - 16)
Niedersächsischer Landtag

Sonstige Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Buchler
Letzte Änderung: 12 Jahre 4 Monate her von Helmhut.

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  • Sonnenschein
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12 Jahre 3 Monate her - 12 Jahre 3 Monate her #6495 von Sonnenschein
Ich möchte an dieser Stelle auf einen ergänzenden Kommentar hinweisen.
Vielleicht können sich die beiden Artikelschreiber, zusammen setzten und daraus ein Gesamtkommentar entwerfen?
Ich finde diese guten recherche Arbeiten, sollten sich ergänzen!

braunschweig-online.com/bibs-forum/48-artikel-der-startseite/6468-atommuell-in-thune-bei-buchler-und-tochterfirmen-fuehrte-schon-1987-zu-nachfragen.html
Letzte Änderung: 12 Jahre 3 Monate her von Sonnenschein.

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  • Helmhut
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12 Jahre 3 Monate her #6507 von Helmhut
:) Danke, liebe Sonnenschein für die Bewertung der Recherche. In meinem Falle aber zuviel des Lobs, kann man alles im Internet nachlesen oder auffinden.

Falls sich hier BISS, BiBS oder sonstwer besonders interessiert zeigt, können gerne alle zusammen getragenen Infos einfach kopiert und zu eigenen Zwecken verwendet werden. Ein Zusammensetzen ist daher nicht unbedingt notwendig.

Buchler-Tradition: Dunkle Flecken auf der weißen Weste

Wie wir erfahren können, hat die honorige Firmenbesitzer-Family einige dunkle Flecken auf ihrer weißen Weste. Seien es mehrfache Skandale um unsachgemäß durchgeführte Asse-Einlagerungen, Betriebsgeländeverseuchungen oder auch Kokainhandel. Alle diese Gesetzesübertretungen haben sicherlich einiges dazu beigetragen, dass die Firma in ihrer 131-jährigen Firmengeschichte merkliche Aufstiege zu verbuchen hatte. Kein Wunder, wenn man sich nicht immer an Gesetz und Recht hält! Da hat man dann sicherlich gegenüber Konkurrenten oder anderen Bürgern doch entscheidende Vorteile einstreichen können.

Die Historische Gesellschaft der Deutschen Bank (Geschichte 1927) gab eine Schrift heraus. Hier wird klar, dass honorige Mitglieder im Rest der Braunschweigeschen Gesellschaft trotz alledem immer sehr willkommen waren.

(S.12) Walter Buchler (sen.) neu gewählt - im Ausschuss der Braunschweigeschen Niederlassungen

www.bankgeschichte.de/downloads/gb/gb_1927.pdf

Und das scheint bis heute so: CDU-Frontfrau Mundlos hat sich ja selbst mehrfach zur PR-Koryphäe für Buchler als auch für die Firma EZAG (Nuclitec etc.) gemacht.

Auch der SBK (Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz) hat offenbar damit wenig Probleme. Im Gegenteil, dort wird ohne das kleinste Taktgefühl und sogar mit einem extra lobenden Vorwort des OB Hoffmann dem Firmenchef (jetzige Nachfolgergeneration) eine breite Bühne seiner "Firmenphilosophie" geboten.

Weshalb der SBK da involviert wird/ist?
Die Buchlers sind teilweise passionierte Kunstsammler, wobei man überlegen sollte, wozu man heute Kunst sammelt. Das dient ja teilweise auch als willkommene Geldanlage. Auch die so genannte "Silbersammlung" (Städtisches Museum Braunschweig)
stammt aus Buchlers Beständen.

Thomas W. Buchler zur Kolonisation und Kinderarbeit:

1991 noch Besitz in Afrika
Rinde aus dem Kongo
Bis 1991 hatte Buchler noch "eigene Plantagen" in den afrikanischen Ländern, bis 1998 Beteiligungen dort. Heute arbeitet man mit Partnern vor Ort zusammen.

"Die sozialen Verhältnisse sind schwierig. Oft helfen Kinder ihren Müttern beim Abklopfen der Rinde und steigern so die täglichen Familieneinnahmen um bis zu 100 Prozent. Schulen gebe es selten. Thomas W. Buchler, der oft vor Ort ist, empfindet die Unterstützung der Mutter durch ihre Kinder sinnvoller, als wenn diese, im Dorf alleingelassen, Gefahr laufen, zu Kindersoldaten ausgebildet zu werden. ... (PDF S.51)

... 1978 stellte man auf dem alten Firmengelände den Umgang mit Radioaktivität ein, sanierte ihn aufwändig und
erhielt von den zuständigen Behörden eine Freigabe für
jedwede Nutzung
(!).

Bei Sanierung eines "kriegsbedingten
Lösungsmittelschadens" anlässlich der Stilllegung des Standortes im Jahre 2002 wurden abermals sehr geringe radioaktive Spuren nachgewiesen, die erneut zu einer Dekonta­mination führten, weil die Grenzwerte zwischenzeitlich reduziert worden waren. (!)

Auch am neuen Standort in Wenden arbeiten verbundene (?) oder ausgegründete Unternehmen mit radioaktiven Materialien für Medizin, Forschung und Technik.

Thomas Buchler reagiert unwirsch, wenn die Rede auf
Radioaktivität kommt, denn von der Presse würden schwach radioaktive Abfälle irreführend als Atommüll bezeichnet. Das zeige auch das Beispiel des ehemaligen Salzbergwerkes Asse. Obwohl dort überwiegend nur gering radioaktive Rückstände lagern, werde die Asse in den Medien stets mit Atommüll in Verbindung gebracht.

Die Geschichte und Spuren des Radiums führen fast
zwangsläufig zu Buchler. Hier wurde vor über 100 Jahren
mit der Produktion von radioaktiven Stoffen begonnen. Der
schlesische Chemiker Prof. Friedrich Giesel, der bei Buchler
als Betriebschemiker und Extraktionsfachmann arbeitete,
hatte zeitgleich mit Marie Curie das Radium entdeckt. Das
Unternehmen hat in gewisser Weise einen „verhinderten“
Nobelpreisträger hervorgebracht
. Eigentlich wollte Giesel
nämlich Polonium nachweisen und fand Radium. Als Forscher und Techniker gelang es ihm, als erstem auf der Welt, ein industrielles Verfahren zur Extraktion von Radium aus Pechblende zu entwickeln und dies auch zu realisieren. Die wichtigsten Erfindungen und Entdeckungen beruhen eben meist auf Unfällen, Irrtümern oder Missverständnissen.

... Zwar halten die Kinder und Enkel von Walter P. Buchler,
darunter auch Thomas W. Buchler, wieder etwas mehr als
60 Prozent der Unternehmensanteile, aber auf Grund einer
früheren wirtschaftlichen Not hat die Holdinggesellschaft
namens Fagus GmbH heute 32 Gesellschafter. Fagus hält
unter anderem eine Beteiligung an der General Electric
Healthcare Buchler GmbH & Co. KG
. Und sie führt den alten Standort der Chininfabrik an der Frankfurter Straße einer neuen Nutzung zu.

So steht die Fagus GmbH mit ihrer Chininfabrik für ein ganz besonderes Stück Braunschweig, einzigartig in Europa. Und das, obwohl sich das Unternehmen in Braunschweig kaum gesellschaftlich engagiert. Man habe kaum Geschäft in
Deutschland
, erklärt Thomas W. Buchler. Alle Rohstoffe kämen aus dem Ausland und 95 % der Produktion würden exportiert. Hier zahle man aber seit jeher gewissenhaft Steuern und Abgaben und habe auch das Fabrikgelände von den kriegsbedingten Umweltschäden ohne jegliche Unterstützung der öffentlichen Hand beseitigt. Das Unternehmen gebe ca. 80 Mitarbeitern – die sich dem Unternehmen verbunden fühlen – nachhaltig Arbeit.

Weitere 300 Arbeitsplätze sind auf das Unternehmertum
der Familie Buchler am heutigen Standort Wenden zurück
zuführen. Und das sei doch über eine so lange Zeit gesellschaftlicher Beitrag genug.

... Heute ist im Buchler-Werk alles kontrolliert und zertifiziert – und damit deutlich überzertifiziert (!), findet Thomas W. Buchler. Denn dass ein Unternehmen Sicherheitsstandards und alle die betreffenden Gesetze und Richtlinien einhält, sei schließlich selbstverständlich. Ohne dies wäre eine Produktion in Europa gar nicht zulässig. Zudem sei es ein gewisser Konkurrenzvorsprung. Die überbordende Kontrolle aber kehre die Konkurrenzsituation um.

Um die 20 Prozent der Arbeitskraft des Unternehmens fließen heute schon in Qualitätssicherung und -kontrolle. Durch die von Behörden und Kunden geforderten Kontrollen, Proben,
Berichte kann Buchler das Chinin nur erheblich teurer anbieten als die Wettbewerber aus dem Kongo, aus Indien und Indonesien. (PDF S. 53)


www.sbk-bs.de/images/cache/2011-07-05%2C%20Sommer%202001%20VVKULT-Netz.pdf

Das regionale Wirtschaftsparlament, in dem 72 Unternehmen der Braunschweiger Region vertreten sind, wählte darüber hinaus Thomas Walther Buchler zum Ehrenmitglied der Vollversammlung und würdigte damit ihre langjährigen Verdienste in verschiedenen Ehrenämtern der IHK wie dem Haushaltsausschuss und der Rechnungsprüfung.
www.braunschweig.ihk.de/pressearchiv/2006/?viewMeldung=meldung_1138030330.28

;) Dem SBK ist trotz seiner Firmen-PR am Ende dennoch zu danken. Dieses Firmenporträt bezeugt sehr anschaulich, wie man bei Buchler tickte und noch heute tickt - von der ersten Globalisierung (Kolonialzeit) bis hin zur heutigen!

Gruß
Helmhut

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  • Heiner
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10 Jahre 6 Monate her #9613 von Heiner
Du meine Güte... gibt es denn niemanden, der die zunehmende Verrottung dieser Seite aufhalten will oder kann?
Da sind immer wieder erklärende Links, die für Nicht-Eingeloggte aber gar nicht funktionieren und auf der anderen Seite fast nur noch unentwegt Beiträge eines einzigen Mitgliedes, bei denen man sich von Link zu Link zu Link hindurchhangeln muss, wenn man am Thema Fracking speziell interessiert ist.
Es gibt aber in Braunschweig auch noch andere interessante Themen. Ist denn niemand bereit oder in der Lage, hierzu etwas zu schreiben?
Zu Fracking habe ich mir nun bereits eine Meinung gebildet, ich bin auch dankbar für aktuelle Neuerungen, aber wenn hier sonst fast nichts mehr kommt, gehört diese Seite nicht mehr zu meinen Favoriten.So kann eine Seite nur untergehen oder - böse ausgedrückt: so macht man eine Seite kaputt!
Die immer noch erstaunlich hohen Leserzahlen zeigen das anhaltende Bedürfnis der Bevölkerung nach Information, aber sie werden über kurz oder lang wegbrechen, wenn sich nicht etwas ändert.
Das wäre sehr schade!

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