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Hartz IV = "spätrömische Dekadenz"??

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14 Jahre 2 Monate her #1268 von Ulenspiegel
Hartz IV, kein Problem der Arbeitsmoral
Eine neue DIW Studie belegt, dass die meisten ALG II Bezieher sich einen Job wünschen und suchen.
In der aktuellen Debatte um die Hartz IV Regelsätze wird immer wieder behauptet, viele Bezieher würden um eine zu geringe „Arbeitsmoral“ verfügen und deshalb würde es so viele „Arbeitslose“ geben. Doch die angefachte Debatte, die vor allem durch den FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle forciert wird, geht deutlich an den gesellschaftlichen Realitäten vorbei. Das belegt ein Wochenbericht des allgemein anerkannten und dem nicht„links- verdächtigen“ Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-kein-problem-der-arbeitsmoral-1023.php

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14 Jahre 2 Monate her #1302 von Ulenspiegel
Die Kritik an FDP-Chef Guido Westerwelle wegen seiner Hartz-IV-Äußerungen reißt nicht ab. Am Mittwoch erntete er im Bundestag in einer von den Grünen beantragten Aktuellen Stunde scharfe Vorwürfe der Opposition. Diese kreidete Westerwelle an, er versuche Arme gegen noch Ärmere auszuspielen. Aber nun gerät auch das Merkel zunehmend in Kritik, weil sie sich zwar vom "Guido-Style" distanziert habe, nicht aber von den Inhalten der Westerwellen...

[...] SPD, Linke und Grüne kritisierten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, die wie Westerwelle nicht an der Aussprache teilnahm. Sie habe sich lediglich vom Stil, nicht vom Inhalt der Äußerungen ihres Vizekanzlers distanziert. Indem sie schweige, stimme sie zu. Auch dies sei „feige und zynisch“, sagte SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil.
Für die Linken warf Ulrich Maurer dem FDP-Chef vor, dieser schüre mitten in der tiefsten Wirtschaftskrise den Zorn gegen Arbeitslose. Dies sei nicht nur „schäbig“, sondern auch ein „gefährliches Spiel“. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast kritisierte, soziale Gerechtigkeit lasse sich nicht “übers Schneeschippen“ herstellen, sondern nur über auskömmliche Löhne. Darin sah sie sich mit SPD und Linken einig.[...]

(Info-Quelle: PAZ )

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14 Jahre 2 Monate her #1303 von Ulenspiegel
Aus dem newsclick-Leserblog...

Westerwelles witzige Weltsicht...
Im Prinzip kann man Herrn Westerwelle zustimmen: Arbeiten muss sich sich lohnen - so auch meine Meinung. Da allerdings in den letzten 20 Jahren Arbeit in vielen Bereichen immer schlechter entlohnt wurde, gibt es eine gewisse Schieflage - und der Lohn (gerade auch im Bereich der häufig gepriesenen Zeitarbeit) nähert sich dem ALG 2 von oben her immer weiter an.
Ich habe '91-'92 (damals gern, weil ich recht gut verdient habe) als Facharbeiter in der Zeitarbeitsbranche gearbeitet, und auch im letzten Jahr wieder mal. Der heutige Nettolohn (mit allen eventuellen Zulagen) beträgt ca. 2/3 dessen, was ich 1992 verdient habe - ein mir unverständlicher Reallohnverlust in der Zeitarbeitsbranche.
In Wolfsburg habe ich in 2009 Metall-Facharbeiter aus Magdeburg kennen gelernt, die rund 760 Euro Nettolohn für eine 40-Std.-Woche bezogen und jeden Tag ca. 140 km zu fahren hatten - den Ost-Tarifen sei Dank. Wer will denn davon eine Familie ernähren? Hut ab, dass diese Männer trotzdem arbeiten gehen...
Erst wenn solche oder gar noch geringere Löhne als unmoralisch niedrig gelten, gibt es Hoffnung auf mehr soziale Gerechtigkeit. Das ALG2 noch nach unten zu korrigieren ist kaum möglich, ohne dass ein Teil der Deutschen wieder den Hunger kennen lernen darf.
Herr Westerwelle sollte endlich aufwachen und sich mal über die tägliche Realität der kleinen Leute (die große Mehrheit der Deutschen) klar werden. Vielleicht würde es helfen, wenn er mal für 3 Monate mit den o. g. 760 Euro oder den "zu üppigen" ALG2-Leistungen auskommen müsste.
Wer nachrechnet, wird bemerken, dass ALG2-Empfänger deutlich unter der offiziellen Armutsgrenze liegen und sich einen spätrömisch-dekadenten Lebensstil nicht leisten können - nicht mal eine Übernachtung im Mövenpick ist drin...


Ein weiterer Leser äußerte sich zu diesem Beitrag:

Hallo Herr Schulte.
Recht haben Sie. Auch ich habe 1988 kurzzeitig in einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Der Lohn lag damals auch "nur" bei 14,50 DM + Auslöse. Ähnlich wie regulär in der Industrie gezahlt wurde. [...]

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13 Jahre 10 Monate her #2271 von Frau Mundvoll
Die Bundesregierung und auch in Braunschweig will man den Gürtel enger schnallen - vor allem beim Volk, bei den kleinen Leuten und vor allem bei denen, die ohnehin nur wenig zum Leben haben.
Das ist nicht neu, das war schon immer so. Weshalb? Na, die können sich kaum dagegen wehren; es ist also ein leichtes, gerade dort Gelder abzuzapfen oder sich Unterstützung einfach zu ersparen.
So plant man, das Elterngeld einzusparen, mit den doch angeblich die Power-Frau von der Leyen für die CDU so viele Stimmen geholt hat. Nun hat man die Stimmen, also kann man es getrost wieder abschaffen!

Weitreichende Kürzungen und Änderungen bei Hartz IV stehen offenbar ebenfalls zur Disposition. Neben der Einführung der Bürgerarbeit auch die Pauschalisierung der Wohnkosten plant die Bundesregierung offenbar auch das Elterngeld und den sog. Geschwister-Boni bei Hartz IV abzuschaffen. So sagte der Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble im Hinblick auf Kürzungsmaßnahmen beim Arbeitslosengeld I und Hartz IV gegenüber der "Bild am Sonntag": "Hier muss etwas geleistet werden.

Dabei sind 63 Prozent der Bevölkerung laut Umfragen gegen Hartz-IV Kürzungen.

Die Umfragewerte sind für die Koalition schlecht. Laut dem "ZDF Politbarometer " erwartet die Mehrheit der Bundesbürger unsoziale Sparmaßnahmen. Kürzungen bei der Rente, Gesundheit, Hartz IV und Familienförderung werden im besonderen Maße abgelehnt. Hingegen ist die Mehrheit der Berfragten eine höhere Besteuerung des Spitzensteuersatzes, das jedoch möchte die jetzige CDU/FDP-Koalition auf jeden Fall vermeiden.



Neue Deka-Tendenzen in Braunschweig
Auch in Braunschweig hat die OBrigkeit zu Sparmaßnahmen aufgerufen, dennoch - man gönnt sich ja sonst nix - stimmen CDU/FDP, die "Opposition" aus SDP und Grünen einhellig für Luxussportprojekte, Golfclubsubvention und Yachthafen:

Zitat Rosenbaum:

...Fritz Bosse;
• für die FDP anwesend und dafürstimmend: Juliane Lehmann,
• für die SPD waren anwesend und haben dafür gestimmt: Klaus Winter, Manfred Dobberphul und Frank Graffstedt;
• für die Grünen anwesend und zustimmend: Horst Steinert....


War Herr Steinert nicht auch damals so begeistert von der Korvette?

Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus erdreistet sich und fordert "in letzter Instanz" auch Kürzungen beim Kindergeld oder Hartz IV vorzunehmen, falls Beratungen und Aufklärungen nicht fruchten.
www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/mit-hartz-iv-kuerzungen-gegen-uebergewicht-vorgehen-6941.php

Ursula von der Leyen (CDU) will zunächst 33.000 Bürgerarbeitsstellen bundesweit für Hartz-IV Bezieher schaffen. Dafür soll es nicht mehr als 900 Euro brutto für 30 Wochenarbeitsstunden im Monat geben. Stilecht sagte die Ministerin gegenüber dem Boulevard-Blatt "Bild": "Hier geht es um diejenigen, die ganz miserable Chancen haben, einen regulären Job zu finden. Jeder bekommt eine Chance. Das zeigt, dass wir es ernst meinen mit dem Arbeitsangebot." Mehr glitzerende Worte bedarf es auch nicht in einer Zeitung wie der Bild.


(Bild von www.stupidedia.org/stupi/Ursula_von_der_Leyen )


Was aber kaum einer weiß, Sparmaßnahmen sollen nur für die kleinen Leute gelten. Erst kürzlich hat man sich kräftig die Diäten erhöht, was im Lena-Rausch völlig untergegangen ist.

Teure Kosmetik, Frau von der Leyen: 1,6 MILLIONEN FÜR DIE IMAGEPFLEGE
Mit sogenannten Beratungsleistungen will anscheinend die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ihr Image aufpolieren lassen, das berichtete das Handelblatt in seiner Ausgabe vom 03.06.2010. Kostenpunkt für den Steuerzahler: satte 1,6 Millionen Euro. Für die Imageaufbesserung plant Frau von der Leyen eine externe Geschäftsstelle aufzubauen. Die Pläne sollten eigentlich gegenüber der Öffentlichkeit geheim gehalten werden.


(Foto von Ursula-Fanseite vdl.odem.org/ )

Die Kosten soll der Steuerzahler tragen.

Eine teure Imagepolitur, liebe Frau von der Leyen, vor allem, wenn das rauskäme!Möglicherweise wäre eine Typberatung bei Ihrer niedersächsischen Kollegin und Freundin, Bettina Wulff weitaus besser fürs politische Image und für den Steuerzahler auch entschieden billiger gewesen. Die arbeitet ja im Kosmetikgewerbe bei Rossmann, nicht wahr?!

;) Und an die Braunschweiger Pseudo-Opposition gehen nette Grüße, denkt an die nächsten Wahlen. Hier in Braunschweig muss man euch nicht wählen, da gibt es die BiBS und auch die Linke. Sparen wir uns also solche Politiker und solche Klientelpolitik!

Frau Mundvoll

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13 Jahre 10 Monate her #2337 von Frau Mundvoll
Wo ökonomischer Sachverstand gefragt wäre, herrscht eine dumpfe, nicht einmal intelligente Ideologie

„Man ist ja einiges gewöhnt. Was jedoch die Koalition in ihrer Klausur beschlossen hat, hat nicht nur eine bösartige soziale Schlagseite, es ist auch sachlich ökonomisch unter aller Sau.
Ich bitte diesen harten Ausdruck zu entschuldigen. Aber es ist wirklich so: Parolen und Ideologien ersetzen sachliche Erwägungen; es wird gelogen und die deutsche Geschichte verfälscht; es werden ökonomische Zusammenhänge
hergestellt, wo keine sind; und so weiter …“

Artikel von Albrecht Müller in den NachDenkSeiten vom 9. Juni 2010
www.nachdenkseiten.de/?p=5837


Pressemitteilung von Attac Deutschland vom 8. Juni 2010
www.attac.de/aktuell/presse/detailansicht/datum/2010/06/08/sparpakete-bedeuten-neue-qualitaet-neoliberaler-politik/?cHash=d4a3bb17edf9b740f8697ab105c58bcb

Siehe dazu auch: Attac ruft zu Widerstand gegen unsoziale Krisenpolitik auf

Pressemitteilung von Attac Deutschland vom 9. Juni 2010
www.attac.de/startseite/detailansicht/datum/2010/06/09/attac-ruft-zu-widerstand-gegen-unsoziale-krisenpolitik-auf/?no_cache=1&cHash=c155d0a75b3f570a57cf38261f976f29

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13 Jahre 5 Monate her - 13 Jahre 5 Monate her #3563 von bruno
Diesen Boom kann man der Stadtverwaltung nicht so schnell wegreden.

In einer Vorlage wird bekannt gemacht, "aufgrund hohen Kundenaufkommens" wolle man nun expandieren.

Und der Bedarf steige sogar noch immer weiter an...

Erst bei genauem Hinsehen, was das denn für ein Aufschwung mit rasant steigender Kundeszahl ist, kommt die Ernüchterung: es handelt sich um die ARGE, die so stark expandiert.

... schöne "Kunden" !
:S
Letzte Änderung: 13 Jahre 5 Monate her von bruno.

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