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Überreaktionen nicht nur bei Satirikern und Schuleltern

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15 Jahre 4 Monate her #2158 von Beyer
** This thread discusses the content article: Überreaktionen nicht nur bei Satirikern und Schuleltern **




Quelle: El Urinal Braunschweig von Younghart


 


Die Überreaktionen in Braunschweig nehmen zu: Strafanzeige gegen Parteifreund Höttcher (CDU) wegen Duldung eines illegalen Tempo-30-Schildes auf seinem Grundstück, Aufforderungen an städtische Angestellte zu dienstlichen Stellungnahmen und gegen Hoffmann beantragtes Parteiordnungsverfahren in der CDU (Vorwurf: "despotisches und parteischädigendes Verhalten"). Der Frust sitzt tief. Hinzu kommen erkennbares Misstrauen im Rathaus von unten nach oben und umgekehrt ("Sie kennen doch unseren obersten Chef ..."), gescheiterte Projekte 5-Sterne-Hotel und Spaßbad und dann sind noch erwartete 11,5 Mio. Euro EU-Förderung für den Flughafenausbau futsch. Da freute man sich, zur Abwechslung mal auf die Jagd nach Wildpinklern gehen zu können.


 





Aber kaum hatten sich Satiriker dieses Themas wie im Beitrag "TOP 5 Pissecken in Braunschweig" angenommen, gab es schon wieder neuen Ärger: Man forderte einen der Urheber auf, den Beitrag zu löschen, sonst gäbe es eine Strafanzeige. Offenbar hatte man das seinerzeitige, vollkommen überzogene Vorgehen gegen den Braunschweiger Künstler und satirischen Schriftsteller Hartmut El Kurdi vergessen, das bundesweit für Aufsehen erregt hatte. In Wikipedia wird dazu dokumentiert:


 


 


"Hoffmann fühlte sich von El Kurdi wegen dessen satirischer Texte und des Verweises auf Hoffmanns frühere NPD-Mitgliedschaft angegriffen und hatte daraufhin die Mitarbeiter der Braunschweiger Stadtverwaltung angewiesen, bei offiziellen Anlässen nicht mehr als Repräsentanten der Stadt gemeinsam mit El Kurdi aufzutreten, was de facto einem Auftrittsverbot El Kurdis bei städtischen und städtisch finanzierten Kulturveranstaltungen gleich kommt. Das zumeist kritische Echo in den Medien auf das Agieren des Oberbürgermeisters reichte von "überzogen" bis "versuchte Einschränkung der Meinungsfreiheit". Vom Deutschen Kulturrat wurde Hoffmann für sein Verhalten gegen El Kurdi gerügt. Hoffmann nahm die umstrittene Anweisung trotz erheblicher Kritik nicht zurück.


Von dem NPD-Landesverband wird der Oberbürgermeister von Braunschweig Dr. Gert Hoffmann auf deren Homepage wiederholt als alter Kamerad bezeichnet.[1] Hoffmann hat es bisher unterlassen, sich öffentlich von seiner ehemaligen Partei zu distanzieren und/oder um Unterlassung zu bitten."


 


Trotz der Rüge des Deutschen Kulturrats an Hoffmann berichtet selbst Jahre danach Anfang Mai 2010 die von vielen als Hoffmann hörig eingestufte, selbst ernannte "Bürgerzeitung": "Bereits 2007 hatte es einen Eklat mit dem Satiriker Hartmut El Kurdi gegeben, der dabei den Kürzeren zog und nach Hannover umsiedelte." Allerdings hat man - anders als die Bürgerinnen und Bürger - offenbar bis heute nicht begriffen, wer denn nun eine Rüge kassiert und wer damit den Kürzeren gezogen hatte.


 


Der, der damals tatsächlich den Kürzeren gezogen hatte, zog dessen eingedenk im Falle der Top 5 Pissecken die Notbremse und beschied hinsichtlich der Androhung einer Strafanzeige gegen einen Urheber der Pinkel-Satire laut Pressemitteilung vom 4.5.2010 seine Verwaltung: "Bei der Aktion handelt es sich offenbar um eine falsche Einschätzung der Verwaltung und um eine Überreaktion."


 


Die dem Image der Stadt Braunschweig nicht sonderlich zuträgliche Pressemitteilung "OB stoppt Vorgehen gegen Internet-Satire" findet man natürlich nicht im Presseportal der Stadt Braunschweig, sondern - für den normalen Leser ein wenig umständlich - u.a. im Presseservice. Die einzige Pressemitteilung vom gleichen Tage im Presseportal der Stadt Braunschweig lautet daher mit positiv stimmender Wahrnehmung "Blumenmeer auf dem Domplatz". Ein Schelm wer Schlechtes dabei denkt.


 


Andere Überreaktionen wie die Abschirmung des Hoffmann’schen Büros durch eigens herbeigeholte Sicherheitskräfte anlässlich der Teilnahme friedlicher Demonstranten an der Sitzung des Schulausschusses am 28.5.2010 gegen die Schließung der Grund- und Hauptschule Schuntersiedlung feiern jedoch in Braunschweig weiterhin fröhliche Urständ. Natürlich alles auf Kosten der Steuerzahler.


 


[1] Bericht über Gert Hoffmann auf der Webseite der NPD Niedersachsen


 

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15 Jahre 4 Monate her - 15 Jahre 4 Monate her #2163 von Luziefer-bs1
Hey,
nun das jetzt gerade Hoffmann gegen Höttcher vorgeht kann ich gar nicht verstehen.
Wenn wir mal etwas zurück denken, wurde damals sogar der Bezirksbürgermeister Herr Wendt tätig und hat eigenmächtig die Einbahnstraße umgeändert,wie in der BZ zu lesen war.
Soweit ich mich erinnern kann wurde dort nicht so ein trara drum gemacht,außer einer Anzeige wegen Eingriff in den Straßenverkehr.
Mir persönlich wäre eine 30 Zone in der Ortschaft weit aus lieber, als eine unklare Verkehrslage die zu einem Unfall führen kann.
Davon mal abgesehen das dieses Schild sogar noch auf einen Privatgelände aufgestellt ist.
In Ostdeutschland hat einer sogar eine Radarfallenatrappe auf sein Grundstück gestellt,was zwar von vielen belächelt wurde,es aber keine repressalien deswegen gab.
Daher scheint unser Bürgermeister hier eine persönliche Gründe zu haben um evt. abtrünnigen oder aber Leute aus den eigenen Reihen abzustrafen,nur weil sie nicht nach seiner Pfeife tanzen,wie er es möchte.
In welcher Partei war er noch zu letzt?
Christlich Demokratisch?
Mit Demokratie scheint es da wohl nicht sehr weit her zusein.
Das dürfte glaube ich auch schon Carsten Müller am eigenen leib erfahren.
Wie erinnern uns an den Artikel besuchen Sie mich und darunter Ausverkauf,alles muss raus.
Ob da nicht jemand etwas nachgeholfen hat aus seiten der Hofberichterstattung?
Aber daran sieht man natürlich wie in den eigeen Reihen vom OB vorgegangen wird.
Wird jemand nicht mehr gebraucht,wird er weg gewurfen wie eine alte Socke mit Löchern.
Wenn das Christlich ist,dann bleibe ich lieber der Kirche fern.
Wer weiß wer als nächstes ans Kreuz genagelt wird, bei soviel Parteibezogener Nächstenliebe.
Davon ab, bei dem Verein wo unser OB vorher war,hat man es ja sowie so nicht so mit Christentum,eher mit Germanenheldensagen, Ritterspielchen und Hokuspokus.
mfg
Luzi ;)
Letzte Änderung: 15 Jahre 4 Monate her von Luziefer-bs1.

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