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Sperrung der Grasseler Strasse gefährdet Sicherheit

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15 Jahre 1 Monat her #2917 von Beyer
** This thread discusses the content article: Sperrung der Grasseler Strasse gefährdet Sicherheit **





Quelle: www.cepolina.com






Bei der Vorstellung von Alternativen für Verkehrswege nach einem Ausbau des Braunschweiger Flughafens mit dadurch bedingter Sperrung der Grasseler Strasse hatte man in einer Einwohnerversammlung Fragen betroffener Bürgerinnen und Bürger aus Bechtsbüttel, Hondelage, Grassel und anderen Orten zu den Auswirkungen der Strassensperrung auf Verkehrssicherheit, Rettungswesen und Brandschutz und weitere Fragen ausdrücklich ausgeschlossen. Auch ein Gespräch mit dem Landkreis Gifhorn hatte man abgelehnt. Dafür teilte man anläßlich eines Bürgerabends mit dem Geschäftsführer der Flughafengesellschaft, Gelfert, den verblüfften Bechtsbüttelern mit, dass ein Flughafenausbau sogar realistische Chancen für eine Verkehrsberuhigung biete.











Realitätsfremde Vorschläge zur Verkehrsführung nach einer beabsichtigten Sperrung der Grasseler Strasse und zu den damit zusammenhängenden Erfordernissen gibt es zuhauf. Beispielsweise soll zur Kosteneinsparung die Flughafenfeuerwehr auch Einsätze auf der nahen Autobahn A2 mit übernehmen. Sicherheit und Schnelligkeit des Einsatzes werden aber während des Flugbetriebs am Flughafen und nicht an der Autobahn gebraucht: Bereis 30 Sekunden nach dem Auslösen eines Alarms muß das letzte Fahrzeug aus der Garage des Flughafens rollen und den Unfallort nach spätestens drei Minuten erreichen. Dies gilt selbst für die abgelegenste Ecke des Flughafengeländes.

Laut Richtlinie der Internationalen Zivilluftfahrt Organisation (ICAO) muß der in Betrieb befindliche Braunschweiger Flughafen bereits heute ständig mit vier Einsatzkräften der Feuerwehr besetzt sein. Eine Einsatzkraft wird durch die Flughafengesellschaft und drei Einsatzkräfte werden durch die Berufsfeuerwehr gestellt. Alle Einsatzkräfte sind im Schichtdienst tätig. Sollten am Flughafen in Zukunft größere Luftfahrzeuge mit einer Gesamtlänge von bis zu 39 m starten und landen, müssten sogar sechs Einsatzkräfte ständig präsent sein.

Zur Umsetzung der ins Auge gefaßten Kosteneinsparung kam man offenbar am grünen Tisch auf die realitätsfremd erscheinende Idee: Sollte es auf der Autobahn A2 in der Nähe des Flughafens zu einem schweren Unfall kommen, könnte zwar die Flughafenfeuerwehr ausrücken, der Flughafen müsste aber in dieser Zeit für den Flugbetrieb geschlossen werden. Da es bei Rettungseinsätzen aber auf jede Minute ankommt, hätten anfliegende Piloten kaum eine Chance, rechtzeitig auf eine plötzliche Schließung des Flughafens zu reagieren, ohne möglicherweise selbst in eine Notlage zu geraten.







Bei den wenigen Starts mit voller Startbahnlänge bietet sich eine den Bürgerinnen und Bürgern entgegenkommende Verkehrsregelung an der Grasseler Strasse mittels Ampel und Schranke wie am Flughafen Gibraltar an. Dies lehnen die gewählten Ratsvertreter der Braunschweiger Mehrheitsfraktionen und die am Flughafenausbau Beteiligten jedoch kategorisch ab. Ebenso wird eine Unterführung der Grasseler Strasse (Tunnel) abgelehnt.






Unrealistisch erscheint auch diese Einschätzung: Anläßlich des Bürgerabends in Bechtsbüttel am 3. August 2010 meinte der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft, Gelfert, zu den Auswirkungen einer Sperrung der Grasseler Strasse auf Umwegfahrten von Polizei und Feuerwehr: "Anfahrtswege für Polizei und Berufsfeuerwehr verzögern sich um 1 bis zu 2 Minuten." Bekannt ist jedoch, dass die Durchfahrung des anfallenden Umwegs von mindestens 2 km Länge in 1 Minute einer Fahrgeschwindigkeit von 120 km/h entsprechen würde. Wie Löschfahrzeuge der Feuerwehr also mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h hierfür nicht ausgelegte Kurven befahren und durch das Stadtgebiet rasen sollen, bleibt schleierhaft.

Dazu ein Fachmann der Feuerwehr: "Als Feuerwehrmann sehe ich bei den Löschfahrzeugen kaum Möglichkeiten, schneller als 90 km/h zu fahren. 100 km/h wäre eine seltene Spitze nach Tacho. Wenn  ich das Fahrzeug lenke, sind 70 km/h in Ortschaften die Obergrenze, und 90 km/h auf der Landstraße ruft schon Proteste der Atemschutzgeräteträger auf den Plan, die sich während der Fahrt im Fahrzeug ausrüsten müssen." (Quelle).

Kommentar eines Bechtsbütteler Bürgers: "Der nächste Bürgerabend wird mit einem Hinweis beginnen oder enden, dass die Vortragenden nach der Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen bewertet werden, dabei spielen genannte Zahlen natürlich eine besondere Rolle. Als Beispiel werde ich Gelfert zitieren."


 


 

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15 Jahre 1 Monat her - 15 Jahre 1 Monat her #2927 von Rosenbaum

Fotos: www.waggum.info
Rd. 100 Leute demonstrierten am Jubiläumstag auf der Grasseler Str., diesmal sogar mit großem Lautsprecherwagen, den die örtlichen "Piraten" zur Verfügung gestellt hatten. So konnte die Demonstration auf der Grasseler Str. in Höhe des Festgeländes vor der Rodungstelle mit einer Kundgebung abgeschlossen werden.

Fotos: www.waggum.info

Dann wurde bei Kuchen, Kaffee, belegten Broten und Fischfrikadellen gemeinsam gefeiert;

...für die Kleinen war auch wieder für eine Hüpfburg gesorgt.

Ein schöner Tag mit der Botschaft an VW und die neue Parteiengemeinschaft von CDU, SPD und FDP:

Laßt lieber die Finger von der Grasseler Str., diese wichtige Lebensader für die Nordbürgerschaften bleibt offen![/b]

Die täglichen Demonstrationen in Waggum gehen weiter.[/size]
Letzte Änderung: 15 Jahre 1 Monat her von Rosenbaum.

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15 Jahre 1 Monat her #2929 von Luziefer-bs1

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15 Jahre 3 Wochen her - 15 Jahre 3 Wochen her #2966 von Rosenbaum
CDU/SPD/FDP wollen seit Jahren von alternativen Verkehrsführungen nichts mehr wissen.
In der Ratssitzung vom 21.9.2010 wurde nun OB Hoffmann mit eigenen Äußerungen noch aus dem Jahre 2003 konfrontiert, ohne Tunnellösung sei der Flughafenausbau in der Stadt "politisch nicht tragfähig"...

Durch die Startbahnverlängerung werden die Stadtteile Waggum, Bevenrode und teilweise Bienrode von einem kurzen Zugang in die Stadt völlig abgeschnitten.

Die neuen oberirdischen Verkehrsführungen hätten einen Umweg von ca. 2,5 – 3 km zur Folge. Da im nördlichen Stadtbereich keine weiterbildenden Schulen sind, bedeutet das, dass insbesondere die Schulkinder aus diesen Stadtteilen diese Wege zusätzlich bewältigen müssten.



Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass langfristig von einem höheren Flugaufkommen am Forschungsflughafen auszugehen ist, wodurch sicherlich Lärmbelästigungen für die nördlichen Anrainer zu erwarten sind. Sofern eine westliche Umgehung angestrebt werden sollte, würde das bedeuten, dass der gesamte aus dem Norden kommende Verkehr durch den Stadtteil Waggum geleitet werden müsste, was politisch einvernehmlich nicht vertretbar ist.



Darüber hinaus würde der südlich gelegene Teil des Lkr. GF keine direkte Zufahrt mehr in die Stadt BS haben, was zu erheblichen Verkehrsverlagerungen mit nachteiligen Folgen auf anderen Zufahrtsstraßen führen dürfte.



Vor diesem Hintergrund ist auch das einhellige Votum des Rates zu verstehen, die Tunnellösung zu beschließen.“

(Brief von OB Hoffmann an Wirtsch.Minister Hirche vom 6.6.2003)


Hoffmann am 21.5.2003 gegenüber dem Wirtschafts-Minister Hirche:

Ohne eine Tunnellösung sei "die Maßnahme insgesamt für die Stadt Braunschweig politisch nicht tragfähig":

Minister Hirche wies darauf hin, dass er sich eine Tunnellösung nicht vorstellen könne.

Herr OB Hoffmann erklärt hierzu, dass ohne eine Tunnellösung die Maßnahme insgesamt für die Stadt BS nicht in Frage kommt, weil die nördlichen Stadtteile durch die Startbahnverlängerung voll von ihrem Zugang zur Innenstadt abgeschnitten werden. Das ist in der Stadt politisch nicht tragfähig. Gez. Kuhlmann (Gespräch 21.5. 03 bei Hirche mit Sander,VW; Schnellecke, WOB; und Kuhlmann


Hoffmann während der Ratssitzung am 21.9.2010

Ja, Herr Sehrt und ich sind damals eingeknickt ... Auch Herr Kliesch (Bezirksbürgermeister von Bienrode, Waggum und Bevenrode) ist da eingeknickt, der Tunnel war nicht durchsetzbar.


siehe dazu auch den Bericht zur Ratssitzung vom 21.9.2010 unter dem Tagesordnungspunkt 23:
www.bibs-fraktion.de/index.php?id=166
Letzte Änderung: 15 Jahre 3 Wochen her von Rosenbaum.

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15 Jahre 2 Wochen her #3062 von bruno
Wird hier der "starke Mann" herausgekehrt, so wie gerade in Stuttgart ?

So recht nach dem Geschmack von "his masters voice" in der Lokalredaktion:

Grasseler Straße wird im November gekappt
"Bienroder Spange" bis zur Flughafen-Umleitung fertig – Kürzen der Bäume im Querumer Wald darf beginnen
www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/13028538


Würde Meyer vor dem Verkünden der Botschaften aus dem Rathaus etwas recherchieren, dann wüßte er, dass noch einige Hindernisse zu überwinden sind.

Ganz nach dem Muster von Stuttgart wird die Gewalt herausgehängt, ein Spiel mit dem Feuer... ein Vabanque-Spiel, der Wald soll auf jeden Fall als sichtbares Zeichen eigener Macht dran glauben.[/size]

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  • Wolfgang Buechs
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15 Jahre 2 Wochen her #3066 von Wolfgang Buechs
Beim Lesen des besagten Artikels unseres stets minutiös recherchierenden lokalen "Top-Journalisten" und Hofberichterstatters wird man leicht stutzig:

www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/13028538

Die Eingriffe in den Wald zur Erstellung der Hindernisfreiheit sollen sich auf 20.000 Quadratmeter beschränken, dies wären 2 ha und nicht 28 ha wie im Planfeststellungsbeschluss beschrieben.

Die Kappung der Bäume soll "von zehn Metern am Zaun bis zu einer Höhe von dreißig Metern weiter entfernt" erfolgen.

Bezüglich der Länge des Zaunes, der die Startbahnverlängerung innerhalb des Waldes umgibt, können wir von sicherlich von 1000 Metern ausgehen. Legen wir die von Herrn Meyer genannten 20.000 Quadratmeter zugrunde, dürfte die Eingriffstiefe ausgehend vom Zaun maximal 20 Meter betragen, d.h. in 20 Metern Entfernung vom Zaun dürfen die Bäume schon wieder 30 Meter hoch wachsen. Der Anstellwinkel der Bäume, deren Höhe innerhalb dieser kurzen Distanz von 10 Meter auf 30 Meter ansteigt, dürfte ein Garant für verwegene Landungen größerer Flugzeuge werden..sofern sie tatsächlich einmal die längere Landebahn benötigen.

Wir dürfen gespannt sein wie sich dies später in der Realität darstellt - und ob nicht aus der Eingriffstiefe von 20 Metern nachher doch 200 Meter werden, und aus den 20.000 Quadratmetern nicht 200.000 Quadratmeter (= 20 ha).

Bezüglich des Verfassers des Artikels könnte man sich dann fragen: "Kopfrechnen schwach" oder ein "Fehler mit Kalkül"? - im Sinne einer volksverdummenden Beruhigungspille nach dem Motto "es ist ja alles gar nicht so schlimm".

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