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Rücksichtslose Waldvernichtung gegen Naturschutz-Auflagen

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14 Jahre 9 Monate her - 14 Jahre 9 Monate her #3795 von Rosenbaum
** This thread discusses the content article: Rücksichtslose Waldvernichtung gegen Naturschutz-Auflagen **


(alles wird gefällt, ohne Rücksicht auf Tierhöhlen, kein Tier wurde hinter verschlossenen Zäunen geborgen; Polizei passt auf, dass niemand die Rodungsfläche betritt...)

Erneut haben Demonstranten und Natur-Engagierte am Montag Verstöße gegen Naturschutz-Auflagen bei der Abholzung weiterer Bäume zwecks Startbahnverlängerung im Querumer Eremitenwald zur Anzeige gebracht.

So wird dort - entgegen den Bekundungen durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und Stadt Braunschweig  - flächenmäßig abgeholzt, ohne die Bedingungen und Auflagen des zugrundeliegenden Planfeststellungsbeschlusses zu beachten.

Wie auf beigefügten Bildern zu sehen, fallen auch wieder Bäume mit Höhlen. Weiterhin ist zu sehen, dass auch Bäume mit Abmessungen von 30 und 40 cm Stammdurchmesser rücksichtslos mitgefällt werden.

Die befragten Waldarbeiter haben nach eigenen Aussagen seit Beginn der erneuten Abholzungen vor drei Wochen keinen kontrollierenden Biologen gesehen;
der von der Stiftung eingesetzte Stiftungsförster Röker verteidigte das am Montag, dem 20.12.2010 auch  noch, die Beachtung von Tierschutzauflagen sei nicht nötig, weil in Bäumen mit geringem Durchmesser keine Tiere erwartet würden.
Die anwesende Polizeibegleitung der Demonstration wurde über den Sachverhalt informiert.

Die zuständigen Behörden sind daher aufgefordert, die Auflagen zur Sicherung der laut Planfeststellungsbeschluss  104 verschiedenen Tierarten sicherzustellen.

Die Behörden haben bislang kein Tier gefunden, die Demonstranten dagegen schon, so z.B. auch bereits drei Larven des seltenen und unter höchstem europäischem Artenschutz stehenden Juchtenkäfers (Eremit).

Die Behörden verfolgen derweil strafrechtlich die Naturschützer wg. angeblichen Demonstrationsverstößen oder Hausfriedensbruchs.
Letzte Änderung: 14 Jahre 9 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 9 Monate her - 14 Jahre 9 Monate her #3796 von Rosenbaum
Sogar vor verschlossenen Baumhöhlen wird nicht Halt gemacht.

Wofür schickt die untere Naturschutzbehörde erst die Gutachter zur Sicherung von Baumhöhlen in den Eremitenwald, wenn sich VW, Rathaus und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz einen Dreck um die Schutzmaßnahmen kümmern?

Folgende Anzeige wurde per email an die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Braunschweig gestellt:

...im Nachgang zur gestrigen Anzeige ist ein weiterer schwerwiegender Sachverhalt dokumentiert worden:

Zwischen den frisch gefällten und an der Breiten Bahn gelagerten Baumstämmen befindet sich auch ein durch die Gutachter noch im Vorfeld der sog. Baumkappungen im Oktober oder November 2010 präparierter Stamm.
Soweit uns durch Akteneinsicht Anfang Nov. bekannt ist, hatte u.a. die Fa. Lareg Baumhöhlen mit Bauschaum verschlossen und Höhlen gesichert.

Wie Sie nun auf dem hier angehängten Bild unschwer erkennen können, wurde in den letzten Tagen so ein Baum mit weiteren Hunderten oder Tausenden anderer Bäume gefällt, durch die Baumfäll-Firma Rex und unter Anleitung durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz mit dem Stiftungsförster Röker.

Die untere Naturschutzbehörde ist gefordert, ihre eigenen Bemühungen zum Schutz der Natur und der seltenen Arten zu überwachen; die Übertragung dieser Überwachungsfunktion auf einen Angestellten der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die aus dem Holzverkauf einen finanziellen Nutzen zieht, ist fahrlässig.

Wir beantragen hiermit Akteneinsicht nach europäischen Umwelt- und Naturschutzrecht bezüglich der Akten der unteren Naturschutzbehörde seit Auffinden der ersten Eremiten, insbesondere ab November 2010 im Vorfeld der sog. Paketsitzung mit der Europäischen Kommission.

Diese Akteneinsicht sollte kurzfristig ermöglicht werden, da die aktuellen Verstöße im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen und Entscheidungsfindung der Europäischen Kommission einer kurzfristigen Aufklärung bedürfen.

Letzte Änderung: 14 Jahre 9 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 9 Monate her - 14 Jahre 9 Monate her #3802 von Olly
Wir erleben hier nur ein weiteres Epos des Theatrons um den von der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz und der Flughafengesellschaft inszenierten Natur- und Artenschutz- Kahlschlages.

Da werden Hubsteiger eingesetzt auf denen Biologen und Studenten der Biologie in 12 - 15 m Höhe Baumhöhlen mit einem Endoskop untersuchen und die Höhle danach mit Bauschaum verschliessen.

Ich habe mir die Ergebnisse selbst angesehen und mehrere mit Bauschaum verschlossenen Höhlen erklettert.

Die dort befindlichen Mulmkörper können nicht endoskopisch erfasst werden. Da seh ich genausoviel als wenn ich mir Kakao in die Taucherbrille gieße. Endoskope sind für die Inspektion von Hohlräumen eine probate Lösung... die Larven des Eremiten bzw. dessen Chitinreste schweben nicht in den Höhlen sondern befinden sich in dem Mulm. Sind also so nicht zu erfassen, ausser ich stosse mit dem Endoskop direkt darauf.
Der Verschluss der Höhle bedeutet dann hier ist kein Tier drin und damit später keins mehr reingeht wird der Eingang verschlossen.
Das bedeutet für den Harvester grünes Licht...
Die Mulmkörper sind in manchen Bäumen mehrere Meter tief eine Larve oder ähnliches zu finden ist wie ein 6er im Lotto. Das Aussaugen dieser Mulmkörper ist in Frankfurt häufig praktiziert worden... derartiges habe ich hier nicht beobachten können.

Die Funde der ersten Larven im Querumer Forst sollten eigentlich hinreichend geklärt haben, daß die Tiere selbst nach dem Öffnen der Höhlen nicht sofort zu finden sind.
(siehe hierzu die Gutachten Theunert / Schmidt etc.)
Habe die Gutachten jetzt nicht als Link verfügbar...aber die werden sicherlich nachgereicht.

Fazit: Es wurde gesucht...diesmal sogar etwas gefunden...die Stadt macht weiter wie bisher: Fakten schaffen, Informationen zurückhalten, Kritiker mundtot machen...

Ob das eine Hommage an die soviel gepriesenen Demokratie oder an die neue Bürgernähe der CDU ist möge jeder selbst beurteilen.
Letzte Änderung: 14 Jahre 9 Monate her von Olly.

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14 Jahre 9 Monate her - 14 Jahre 9 Monate her #3812 von Rosenbaum
...erneut musste fragwürdiger Waldfrevel bei der unteren Naturschutzbehörde angezeigt werden.

Nach Hondelage hin werden ganze Flächen Wald vernichtet, man läßt aber als eine Art Sichtschutz (Waldkulisse) einige große Tannen stehen, so dass das rücksichtslose Vorgehen gegen die Natur von Hondelage kommend nicht sichtbar ist:



Das wurde heute der Unteren Naturschutzbehörde als erneuter Verstoß gegen den Planfeststellungsbeschluss angezeigt:

Guten Tag, Frau Weinrich und Herr Kühl

zur bereits aktuell laufenden Korrespondenz muss ich leider einen weiteren Verstoß gegen naturschutzrechtliche Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses melden.
Am 23.12.2010 wurde von Waldspaziergängern im Rahmen der seit 350 Tagen stattfindenden Demonstrationen in den östlichen Teil des Querumer Waldes bis in Sichtweite von Hondelage ein weiteres rücksichtloses Vorgehen gegen den Waldboden und die Baumbestände festgestellt.

Wie Sie den hier beigefügten Bildern entnehmen können, wurde der zu schützende Waldboden bis in eine Tiefe von 80 cm aufgerissen und durchgewalgt; die Bäume wurden flächenweise abgeholzt, aber so, dass von Hondelage dieser Eingriff gegen den Wald nicht sichtbar ist. Eine Tannenreihe von 8 bis 10 Bäumen bildet von Hondelage kommend einen Eindruck intakten Waldes.
Es ist aber nur die bereits in der Br. Zeitung vom 3.12.2010 angedeutete Wald-Kulisse ("Waldkulisse nach Osten soll erhalten bleiben") stehengelassen worden.

Soll hier nach außen der Eindruck eines intakten Waldes vermittelt werden, während im Verborgenen hinter einer vorderen Baumreihe Wald und Natur vernichtet wird?
Warum diese Heimlichkeiten, ist man sich bei den Akteuren des fragwürdigen Handelns gerade auch im Hinblick auf die Beurteilungen seitens der EU-Kommission und der zunehmenden öffentlichen Hinterfragung der Waldvernichtung bewußt?

Mit freundlichen Grüßen


Bereits am 6.12. schrieb dazu ein Leser der BZ:

Potemkinsche Bäume

Zum Artikel "Waldkulisse nach Osten soll erhalten bleiben" (3. Dezember):

Dem Bericht zufolge möchte die Flughafen-Gesellschaft eine "Waldkulisse" erhalten, damit die von ihr veranlassten Eingriffe in die Natur nicht von der Ferne her sichtbar werden. Dies erinnert dann doch sehr an den Fürsten Grigorij Potemkin, der vor dem Besuch seiner Herrscherin Katharina Dorfkulissen errichtet haben soll, um die Zarin zu beeindrucken.

Immer wieder haben die Mächtigen versucht, die Bevölkerung mit Attrappen zu täuschen. Als Helmut Schmidt 1981 Güstrow besuchte, stellten 35000 Stasi-Mitarbeiter auf Weisung der DDR-Machthaber glückliche Besucherinnen und Besucher eines heimeligen Weihnachtsmarktes dar, der sonst nicht existierte.

Die nun entstehende Braunschweiger Waldkulisse wird nicht darüber hinwegtäuschen, dass für die
Flughafenerweiterung 60000 Bäume gefällt wurden und die Flughafenbetreiber eine der schwerwiegendsten Umweltschädigungen der Braunschweiger Geschichte zu verantworten haben.

Matthias Hahn, Braunschweig

Braunschweiger Zeitung: 6. Dezember 2010, Braunschweig Leser, Seite 22© Braunschweiger Zeitungsverlag, 2010

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14 Jahre 9 Monate her - 14 Jahre 9 Monate her #3853 von Rosenbaum
Alles wie vor einem Jahr?

Ja, vielleicht wie vor einem Jahr, dass am 28.12.2010 mal wieder der Harvester für einige Zeit stillgelegt wurde...


(kurzzeitig gestoppter Harvester am 28.12.2010, erwischt kurz hinter der Waldkulisse Richtung Hondelage)

Seit November wurden schon wieder rd. 5.000 Bäume gefällt, immer noch unter Polizei"schutz" und meist hinter Zäunen und Kulissen schamhaft verborgen.

Am 27. und 28.12.2010 fühlte man sich offensichtlich sicher: per Hand und mit Harvester wurde gefällt... allerdings in Anwesenheit von Biologen der Fa. Lareg.


(im Vordergrund mit gelber Weste der Biologe von Lareg, der wiedermal vergeblich nach Tieren forschte)

Schützenswerte Tiere habe man auch wieder nicht gefunden, so die Aussage des Biologen am 28.12.2010.

Der Wald ist natürlich voll von Tieren hoch schützenswerter Arten, so wie es von der Fa. Lareg ja auch noch im Rahmen der seinerzeitigen Unterschutzstellung des Querumer Waldes seit dem Jahre 2004 mit 104 nachgewiesenen geschützten Arten gutachterlich nachgewiesen wurde.
Die Waldspaziergänger finden sie ja auch...
... nur eben nicht die Behörden im Verbund mit der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die dem VW-Konzern auf Geheiß der Mehrheitsparteien im Rat der Stadt Braunschweig zu Diensten sind.

Was lernen wir daraus für das kommende Jahr?

Wer die Natur liebt und sie bewahren will, wird auch weiterhin den Schutz von Natur und Umwelt organisieren müssen.


Allen auf diesem Wege einen guten Rusch ins neue Jahr.[/size]
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