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Atomausstieg war gestern, jetzt ist Stilllegung angesagt

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14 Jahre 7 Monate her - 14 Jahre 7 Monate her #4274 von Rosenbaum
Die Bürgerinitiativen-Fraktion hatte folgenden Antrag zur heutigen Sondersitzung des Rates eingebracht:

Der Rat beschließt folgende Resolution:

1. Die Bundeskanzlerin und und Bundesregierung werden aufgefordert, sofort für die Abschaltung aller Atomanlagen zu sorgen.
2. Der Rat der Stadt fordert seine Bürgerinnen und Bürger auf, auf Atomstrom zu verzichten."
www.bibs-fraktion.de/fileadmin/user_upload/PDF/2011_03_15_Dringlichkeit.pdf


Begründung für die CDU-Blockade durch Ratsherrn Hennig Brandes: das sei kein kommunales Thema...
Bereits in der Februar-Ratssitzung hatten CDU/FDP im Braunschweiger Rat ein Braunschweiger Engagement in Sachen ASSE, Schacht Konrad, Leukämie-Fälle und evtl. Grundwasserkontrollen in Prophylaxe ggf. austretender ASSE Wässer abgeblockt.
Letzte Änderung: 14 Jahre 7 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 7 Monate her #4278 von Frau Mundvoll
CDU/CSU und FDP - im Kern nur RE-Aktion statt Aktion
Da Schwarzgelb derzeit immer noch eifrig ihre seltsamen Brückentheorien und ihre falschen Sicherheitsbeschwörungen verfechtet, sieht es doch eher nach Hinhalten aus wahlkampfstrategischen Gründen statt endgültigem Abschalten von AKWs aus.


(Satire?: Frontal21, "Toll")

Das zieht eher bei den ewig Gläubigen statt bei jedem, der jetzt von defekten Kühlsystemen, Stromausfall, Kurzschluss und menschlicher Fehleinschätzung auch in deutschen AKWs erfahren muss. Da braucht es keine Tsunami- noch eine Erdbebendebatte.

Abwählen - und damit ganz sicher abschalten!

Frau Mundvoll

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14 Jahre 7 Monate her - 14 Jahre 7 Monate her #4279 von Frau Mundvoll
AKW Unterweser - McAllister (CDU) will Kernschmelze beherrschen

Als Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe in Japan werden acht deutsche Atomkraftwerke für die nächsten Monate erst einmal nur vorübergehend "abgeschaltet", darunter auch das Kraftwerk Unterweser in Nordostniedersachsen, das derzeit aber immer noch am Netz ist. Inzwischen müssen mindestens fünf dieser acht AKW nach dem Willen der zuständigen Bundesländer dauerhaft mit dem Aus rechnen - doch eine entsprechende Forderung für das Kraftwerk Unterweser vermied McAllister am Mittwoch, obwohl er dazu lt. Braunschweiger Zeitung - von der Opposition ausdrücklich aufgefordert wurde.


AKW Unterweser - bedroht durch Flut und Altersmängel

„Das AKW Unterweser ist 33 Jahre alt. Niemand von Ihnen wird ein Elektrogerät im Haushalt haben, das älter ist als 33 Jahre, da wette ich drauf. Deswegen darf das Kraftwerk nicht mehr ans Netz gehen“, sagte Grünen-Fraktionschef Wenzel. Auch stehe das AKW Unterweser direkt hinter einem Deich, der für eine Sturmflut viel zu niedrig sei. Auch die Vorsorge gegen abstürzende Flugzeuge und die Abwehr von Terrorangriffen ist nicht geregelt. McAllister ging auf diese Kritik nicht ein.


McAllister spricht immer noch vom "Beherrschen der Kernschmelze"

Er erläuterte jedoch: "Wenn eine Nachrüstung zu teuer sei, um einen eventuellen Kernschmelzunfall beherrschen zu können, müssten die entsprechenden Reaktoren abgeschaltet werden."
Ziel der zusätzlichen Überprüfungen muss sein, "dass in jedem Einzelfall die Möglichkeit einer Kernschmelze ausgeschlossen werden kann oder eben abgeschaltet werden muss“, sagte McAllister.


Sicherheitskonzepte Schwarz-Gelb: Strahlend ein "neues" Fass aufmachen (Zeichnung: Schröder)

Paradox! Da wird also immer noch von der "Beherrschbarkeit der Kernschmelze" gesprochen, für die es nirgendwo ein Handbuch geschweige denn einen Notfallplan gibt, wie man an den derzeitigen eher hilflosen Wasserguss-Versuchen in Japan sehen kann. Darüber hinaus - nicht vergessen - hat Niedersachsen (Asse, Gorleben, Schacht Konrad) und auch der Rest der Welt erhebliche Schwierigkeiten nicht nur verbrauchte Brennstäbe sicher und gefahrlos "abklingen" zu lassen und dann sicher für Millionen Jahre zu lagern. Ein weiterer, längst debattierter Faktor zum Thema Unsicherheit!

Dazu kann man sich jetzt ausmalen, wer das prüfen und festlegen wird in den drei Monaten. Das alles wirkt eher fadenscheinig statt beruhigend.

Frau Mundvoll
Letzte Änderung: 14 Jahre 7 Monate her von Frau Mundvoll.

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14 Jahre 7 Monate her - 14 Jahre 7 Monate her #4280 von C_Mann
Als Reaktion auf den GAU von 1986
im Kernreaktor von Tschernobyl wurde das
Umweltinstitut München gegründet.


Die daraus gewachsene Sachkompetenz steht dieser Tage unter den Veröffentlichungen sehr souverän da. (um nicht zu sagen: nahezu allein)

Eine durchweg mit Kapitalinteressen verflochtene Presselandschaft mit ausgedünnten Belegschaften ist anscheinend nicht mehr willens, die Kernbotschaften des Unfallhergangs zu formulieren.

In übelster Blödzeitungsmanier werden mit salamischeibchenweiser Verabreichung von Beinahe-Information Hoffnung und Enttäuschung abwechseld entfacht, um in dieser entsetzlichen Situation das Suchtpotential der Leser oder Zuschauer voll auszureizen.

Daher hier ein paar simple, klare, begründete Aussagen von der Seite des Umweltinstituts München, die aus den Pressemitteilungen stammen;
die Pm. vom 16.3. und 17.3. waren jeweils bereits frühmorgens im Netz.

Zitat aus:
http://umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2011/2011_03_16-848.html

Die beschädigten Reaktoren des japanischen Atomkraftwerks Fukushima sind weitgehend sich selbst überlassen. Die Kernschmelze in mindestens vier der insgesamt sechs Reaktoren ist nicht mehr aufzuhalten. "Schlimmer kann es kaum kommen, der Super-GAU in Japan sprengt jede Vorstellungskraft," sagt Christina Hacker, Vorstand des Umweltinstitut München.

Der bevorstehende Schaden nimmt apokalyptische Ausmaße an. In den vier betroffenen Reaktoren lagert, verglichen zum Tschernobyl-Reaktor, der vor 25 Jahren in der Ukraine explodierte, mindestens die 120-fache Menge an radioaktivem Material. Dazu kommt noch die circa dreifache Menge der ausgedienten Brennelemente in den jeweiligen Abklingbecken, die ebenfalls ständig gekühlt werden müssen. Ohne Kühlung kommt es auch hier zu Bränden und zur Schmelze.

Die gewaltige Menge an Radioaktivität, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den nächsten Stunden, Tagen und Wochen austritt, wird zu einer unvorstellbaren Verseuchung führen und Teile Japans auf Jahrzehnte unbewohnbar machen.

...

Während die Kernschmelze im Reaktor im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, steigt auch in den Abklingbecken die Gefahr einer Katastrophe. Wenn die abgebrannten Brennelemente nicht ständig mit Wasser gekühlt werden, kommt es auch hier zu einer extrem hohen Freisetzung von Radioaktivität. Dieses Horrorszenario drohte 2010 auch im AKW Philippsburg II und ist in jedem deutschen Atommeiler denkbar.
weiterzulesen unter
umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2011/2011_03_17-851.html


Aufgrund der fundierten Arbeiten zu allen relevanten Umweltthemen schlage ich dem Administrator vor, einen permanenten Link auf dieser Forumsseite einzurichten.

Denn jede abschwächende Weitergabe von Fakten und Informationen hat unmittelbare Folgen auf die politische
Willensbildung der kommenden Wochen, Monate und Jahre.

Jetzt Halbwahrheiten und "Schlaftabletten" tolerieren, weil inkonsequentes Handeln vermeintlich weniger Arbeit bedeutet, könnte sich bei nächster Gelegenheit nicht weit
von der eigenen Haustür rächen...(siehe Zitat zu Phillipsburg)



Grossdemo in
Hamburg
Berlin
Köln

und einer süddeutschen Grossstadt

am 26.3.2011


C.M.
Letzte Änderung: 14 Jahre 7 Monate her von C_Mann.

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14 Jahre 7 Monate her - 14 Jahre 7 Monate her #4282 von Olly
Da gab es mal den Begriff "Wendehälse"... ehemalige Politiker eines nicht mehr existenten Staates, die mit drehendem Wind plötzlich immer große Demokraten gewesen sind, dass aber nie richtig ausleben durften.

Diese pathologische Art scheint gerade in der CDU und FDP vor den Wahlen eine Art Wiederauferstehung zu erleben.
Nie zuvor gab es bei der CDU derartig viele Atomgegner der ersten Stunde zu bewundern, wie es gerade eben der Fall ist.
Das mit der FDP der Austieg vom Austieg vor drei Monaten rücksichtslos und entgegen den Expertenmeinungen kaltschnäuzig durchgezogen wurde... das kann doch mal passieren.

Wieso ist ein derartiges Unglück, wie es gerade in Japan stattfindet, erforderlich um die Interessenslage unserer Politiker von der Wirtschaft auf die Belange der Wähler die neben dem "akzeptierbaren Restrisiko" leben müssen zu lenken ?

Was wäre in Deutschland passiert, wenn nicht gerade richtungsweisende Wahlen vor der Tür stünden ?

Die "Wendehälse" jedenfalls hätten mit dem großen Auftritt noch ca. 18 Jahre gewartet... bis man dann irgendein AKW abgeschaltet hätte.
Letzte Änderung: 14 Jahre 7 Monate her von Olly.

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14 Jahre 7 Monate her #4283 von Frau Mundvoll
Olly schrieb:

Da gab es mal den Begriff "Wendehälse"...

Diese pathologische Art scheint gerade in der CDU und FDP vor den Wahlen eine Art Wiederauferstehung zu erleben.
Nie zuvor gab es bei der CDU derartig viele Atomgegner der ersten Stunde zu bewundern, wie es gerade eben der Fall ist.
Das mit der FDP der Austieg vom Austieg vor drei Monaten rücksichtslos und entgegen den Expertenmeinungen kaltschnäuzig durchgezogen wurde... das kann doch mal passieren.

Wieso ist ein derartiges Unglück, wie es gerade in Japan stattfindet, erforderlich um die Interessenslage unserer Politiker von der Wirtschaft auf die Belange der Wähler die neben dem "akzeptierbaren Restrisiko" leben müssen zu lenken ?

Was wäre in Deutschland passiert, wenn nicht gerade richtungsweisende Wahlen vor der Tür stünden ?


Keine Wende, sondern Hinhaltetaktik
Wendehälse? Wendehälse wären sie ja nur, wenn hier dann am Ende eine Wende in der Energiepolitik eintreten würde. Eine wahrhaftige Wende zur Energiefrage ist aber noch nicht in Sicht, lediglich mal wieder Worte, Parolen und billige Bekundungen, die man ja nach den 3 Monaten "Bedenkzeit" überhaupt nicht einhalten muss, weil die Wahlen vorbei.
Hinzu kommt, dass diese 3 Monate auch derzeit schon dazu genutzt werden, uns auf Ausbau eines weiteren monopolistischen Netzes für Windkrafttrassen und teuer werdenden Strom vorzubereiten. Hier ist Vorsicht geraten. Eine Dezentralisierung wäre für alle entschieden besser, denn was nützt es, dass wir dann auch morgen erneut von Energieriesen abhängig sind, die uns erneuerbare Energien ins Haus liefern?

Pures Kalkül - Geld gewählt statt Sicherheit
Das ist auch nicht pathologisch sondern berechnend, Kalkül und nicht Sicherheit der Bürger sondern Wirtschaftsinteressen stehen nach wie vor an erster Stelle. So ein Unglück ist nur deshalb erforderlich, weil es dann alle Restrisiken offen als Hauptrisiken auf den Tisch bringt, weil man die Bevölkerung bis dahin nur halb informiert hat. Von daher ist in erster Linie all jenen zu danken, die seit Jahrzehnten versucht haben, uns alle aufzuklären und uns die Risiken vor Augen zu halten.

Was aber diese Art Unsicherheitspolitik ermöglicht hat, war, dass eine Minderheit diese Politiker weiter gewählt hat und die große Mehrheit aus vermeintlicher Ohnmacht und Frust (Die machen ja doch, was sie wollen) nicht mehr wählen geht. Dabei würde eine nachhaltige regenerative Energiepolitik Probleme der Zukunft besser lösen, Arbeitsplätze schaffen und mehr Lebensqualität für viel mehr Menschen bringen.

Erst Desinformation, Kurzsichtigkeit und Eigennutz führen in solche angeblich "unerwartbaren" Zustände. Da wird an den Mehrheitsinteressen der Bürger bewusst vorbei regiert und entschieden.
Dazu trägt auch ein desinformiertes, desinteressiertes und rein obrigkeitsgläubiges Volk entschieden zu solcher Politik mit bei, was bedeutet, dass sich Politiker diese Strategien auch erlauben können.

Also müssen wir zusehen, dass wir uns wach halten, in diesem Informationszeitalter von Internet und Medienvielfalt viel genauer hinsehen, kritisch bleiben und weniger aus reinem Glauben heraus für uns und unsere Kinder die richtigen Entscheidungen treffen.



Frau Mundvoll

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