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EZAG möchte Thune zum Zentrum der Atommüll Entsorgung ausbauen

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13 Jahre 10 Monate her - 13 Jahre 10 Monate her #6171 von Rosenbaum
** This thread discusses the content article: EZAG möchte Thune zum Zentrum der Atommüll Entsorgung ausbauen **

Die Befürchtungen der Bürgerinnen und Bürger haben sich leider bestätigt: es geht in Thune nicht mehr nur um ein paar Kubikmeter ASSE-Lauge, sondern um eine massive Ausweitung der Entsorgung von Atommüll generell, wie z.B. aus dem Abbau von Atomkraftwerken.

Ein Riesen-Markt für Atommüll-Entsorgung lockt, aber es geht eben nur in Thune .... Warum ausgerechnet in Thune ?

Weil man nur für den Standort Thune über weitreichende (Ver)Strahlungsgenehmigungen verfügt, die bislang nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft werden.

Diesen Schatz möchte man bei EZAG in Thune nun heben, so bestätigte - nach Vorabmeldung hier im Forum -  nun auch offiziell das Rathaus:

Das Thuner Atomindustrie-Unternehmen Eckert & Ziegler hat bei der Stadtverwaltung einen Bauantrag eingereicht, um die Betriebsfläche zu vergrößern.
www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/15259062


Damit hat das Katz- und Mausspiel ein Ende. Allen Braunschweigern dürfte nun klar werden, worum es geht: Braunschweig wird nicht nur mit ASSE, Konrad, Morsleben bis Gorleben von Atommüll- Zwischen- und Endlagern eingekreist, sondern soll so ein Ding nun auch noch mitten rein ausgebaut bekommen.

Es war höchste Zeit, dass wesentliche Dinge dieses Coups der Firmen am Thuner Kanal noch vor der Kommunalwahl aufgedeckt werden konnten. Es führte zur Abwahl der Atomindustrie-freundlichen Bezirksbürgermeisterin Mundlos (CDU). Seit Dienstag ticken nun auch die Uhren im neuen Bezirksrat Wenden/Thune/Harxbüttel anders: der neue Bezirksbürgermeister ist der Schulleiter Kroll (SPD), sein Stellvertreter Schröter ist Grüner. Die Anträge der neu in den Bezirksrat gewählten Ortsrätin Astrid Buchholtz von den Bürgerinitiativen zur Verhinderung eines Atommüll-Zentrums wurden angenommen.

Als nächstes befassen sich die Ratsgremien der Stadt mit dem Fall; am 30.11.2011 im Planungs- und Umweltausschuss und am 13.12.2011 tagt der Rat der Stadt.
Letzte Änderung: 13 Jahre 10 Monate her von Rosenbaum.

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13 Jahre 10 Monate her #6172 von Rosenbaum
Weiterer Artikel zu EZAG

Wie geht es weiter mit Eckert & Ziegler? ...
... dem Planungsausschuss [liegt] ein Antrag vor, dem Unternehmen die Genehmigung zu verweigern.

Eine zentrale Rolle dabei spielt die Biss, die Bürgerinitative Strahlenschutz aus dem Norden der Stadt. Seit Wochen sprechen die Mitglieder bei den Fraktionen im Bezirk und im Rat vor. "Damit unsere Bedenken Gehör finden. Wir sind in tiefer Sorge", so Thomas Huk, der in Thune Nachbar von Eckert & Ziegler ist. Er und Mitstreiter tragen Akten zusammen, sichten sie und versuchen sich ein eigenes Bild davon zu machen, ob ein Erweiterung von Eckert & Ziegler Risiken bergen könnte.

Peter Meyer, ebenfalls Anwohner, sagt: "Wir sind nirgends willkommen, wenn wir unser Recht wahrnehmen und um Akteneinsicht bitten. Es ist, als laufe man gegen weiche Wände."

Was sie in den jährlichen Prüfberichten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz fanden, habe sie gleichwohl alarmiert, sagt Huk: "Die Experten haben eine Direktstrahlung feststellen, die sechsmal höher ist als am Zaun vor Gorleben. Gorleben liegt im Wald, Eckert & Ziegler in einem Wohngebiet. Warum ist das in Thune legal?"

Warum, so Huk weiter, "darf in Thune die Strahlung legal 15 Mal höher liegen als in Gorleben? Sogar höher, als an Atomkraftwerken?"

Dabei kommt die sogenannte Kikk-Studie ins Spiel, von der das Bundesamt für Strahlenschutz sagt: "Aus der Studie selbst ergibt sich ein signifikant erhöhtes Krebs- und Leukämierisiko für unter fünfjährige Kinder, je näher sie am Kernkraftwerk wohnen."

Die Biss befürchte, so Meyer: "Wenn der Ausbau von Eckert & Ziegler genehmigt wird, erhöht sich auch die Strahlung." Grund: "Die Umgangsgenehmigung von Eckert & Ziegler mit radioaktiven Stoffen ist erst zu 4,5 Prozent ausgeschöpft. Dort ist also legal noch 20 Mal mehr möglich als heute."

Doch das dürfe in Thune nicht geschehen, sagt Huk: "Eckert & Ziegler arbeitet im Wohngebiet, umgeben von Schulen und mit einem Flughafen in unmittelbarer Nähe – unglücklicher kann ein Standort der Atomindustrie nicht liegen."
...
www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/15268325

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13 Jahre 10 Monate her - 13 Jahre 10 Monate her #6173 von C_Mann
EZAG - ist mehr als
eine kommunale
Angelegenheit !



Die gerade von der BISS neu erstellte, übersichtliche und gut verständliche Zusammenfassung der Faktenlage zur EZAG in Thune führte zu ersten Reaktionen in der niedersächsischen Landespolitik.

Aus dem Wahlkeisbüro der Braun-schweiger Landtagsabgeordneten Dr. Gabriele Heinen-Kljajic erreichte uns diese Stellungnahme:

Pressemitteilung vom 25.11.2011

Grüne fordern Korrektur der Strahlenschutzgenehmigungen für Eckert & Ziegler

„Strahlenwerte wie bei einem Atomkraftwerk nicht hinnehmbar“

Die sofortige Korrektur der der Firma Eckert & Ziegler erteilten strahlenschutzrechtlichen Genehmigung fordert die Braunschweiger Grünen-Landtagsabgeordnete Gabriele Heinen-Kljajic. Sie sieht nicht nur die Stadt, sondern vor allem auch das Land Niedersachsen als Genehmigungsbehörde in der Verantwortung.

„Nach den Grenzwerten der zuletzt 2005 unter der schwarz-gelben Landesregierung erteilten Genehmigung könnte Eckert & Ziegler in Thune ein Atomkraftwerk betreiben. Solch hohe Strahlenwerte in einem Wohngebiet zu genehmigen, war unverantwortlich. Umweltminister Sander ist jetzt in der Pflicht zu prüfen, wie auf schnellstem Wege die Genehmigung den Anforderungen an ein Wohngebiet angepasst werden kann“, fordert Gabriele Heinen-Kljajic.

Fraglich sei, so Heinen-Kljajic, warum bei der Berechnung der Strahlendosis durch Direktstrahlung am Zaun der Anlage von einer Aufenthaltsdauer einer Person der allgemeinen Bevölkerung von nur 2.000 Stunden ausgegangen werde, während üblicherweise im Strahlenschutz ein Daueraufenthalt, also 8.700 Stunden pro Jahr angenommen würden.

herausgegeben vom
Wahlkreisbüro Dr. Gabriele Heinen-Kljajic



Umweltinstitut München glaubt nicht an die Rechtmässigkeit der 2000-h-Regel:

Ein Gespräch mit Karin Wurzbacher vom Umweltinstitut München ergab eine weitere Überraschung:

Sie vertat die Auffassung, ein gesetzlich festgelegter Grenzwert könne nicht einfach durch eine (Strahlenschutz-)Verordnung relativiert, und damit faktisch aufgehoben werden !


C.M.
Letzte Änderung: 13 Jahre 10 Monate her von C_Mann. Begründung: schriftgrösse geändert

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13 Jahre 10 Monate her - 13 Jahre 10 Monate her #6175 von bruno
Wenn ich das richtig verstehe, mobilisiert ein Ex-CDU-Bezirksratskandidat auf facebook gegen Eckert&Ziegler´s Atommüllpläne in Wenden/Thune:

Dominik Kolla

Eckert & Ziegler stellt einen Bauantrag. Ladet auch eure Freunde ein! Mehrere Atomunfälle wie in Tschernobyl, Fukushima usw. haben gezeigt, dass Atomenergie nicht sicher ist. Auch hier vor Ort haben wir nun Atommüll zur Aufbereitung. Die Politiker sagen uns schon lange nicht mehr die Wahrheit! Lasst es uns selbst in die Hand nehmen, und uns nicht mehr einen aufdrücken lassen von Politikern, die keine Ahnung haben und nur alles verharmlosen!

www.facebook.com/edjbs#!/groups/290602000979931/

Auf facebook dann als Adresse
Kein Atommüll in Wenden/Thune, kein Eckert & Ziegler
eingeben.

Sehr gute Arbeit der biss !
Letzte Änderung: 13 Jahre 10 Monate her von bruno.

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13 Jahre 10 Monate her - 13 Jahre 10 Monate her #6178 von C_Mann
Es wäre sehr hilfreich, wenn möglichst viele Bürger im Umfeld von EZN schriftlich beim Referat für Bauordnung bekunden, dass sie sich als Nachbarn einer stark ausgeweiteten, atommüllverarbeitenden Industrie als Betroffene betrachteten.

Betroffene können verlangen, vor einer Baugenehmigung angehört zu werden.
(Achtung: die Zeit drängt!!!)

Ein Verweis auf die Kinderkrebs-Studie (KIK-Studie))kann eine Grundlage des Nachweises der Betroffenheit auch für in einigen Kilometern Entfernung wohnende Bürger sein.

Die Genemigungsbehörde muss sich mit den Einwendungen auseinander setzten!

Diese Einwendungen gehören zu den wenigen Möglichkeiten,
dem Einfluss der Stadt BS im Genehmigungsverfahren die von uns gewollte Richtung vorzugeben ,
und zwar bevor die "staatliche Gewerbeaufsicht" das Genehmigungsverfahren allein bestimmt !


Zur Formulierung persönlicher Begründungen steht auf der BISS-homepage umfangreiches, gut recherchiertes und belegbares Material zur Verfügung.
Optimal wäre, wenn die Anhörung der persönlich Betroffenen noch vor Ende der Vorprüfung des Bauantrags (Vollständigkeit etc.) beim
Referat Bauordnung,
langer Hof 8,
38100 Braunschweig
verlangt wird.
Der optimale Zeitrahmen für das Verlangen einer Anhörung dürfte sich bei nur noch max.
2 Wochen bewegen, genaueres wird noch bekanntgegeben.
Eile ist jedenfalls angebracht.


C.M.
Letzte Änderung: 13 Jahre 10 Monate her von C_Mann.

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13 Jahre 10 Monate her - 13 Jahre 10 Monate her #6179 von C_Mann
Zitat

aus der ausführlichen Fassung der Faktenzusammenstellung auf
braunschweig-biss.de/Oeffentlichkeit

Es besteht ein Anfangsverdacht für eine dreifach über dem Normalen liegende Krebsmortalität im Umfeld des Betriebes in den letzten 10 Jahren

Die zugrunde liegenden Zahlen der Krebstoten wurden durch Anwohner in Thune mit detaillierten Angaben zu Person, Krankheit, Wohnsitz zusammengetragen.

Viele mögen sich fragen: Was heisst schon dreifach erhöht...?
Heisst das nicht etwa soviel wie
"ein paar mehr als der Durchschitt?"

Nein, das wäre völlig verfehlt .

Die zu erwartende Todesrate durch Krebs läge bei ca. 12 Personen von etwas mehr als 400 Bewohnern.

Tatsächlich sind es 35 in dem
abgegrenzten kartierten Bereich
innerhalb von 10 Jahren.


Die Lebenserwartung liegt durchschnittlich, nehmen wir mal an, bei 75 Jahren.

7,5 mal 35 Tote wären auf die Dauer eines Menschenlebens zu erwarten - wenn es bei der Rate bleibt.
Damit kann das Wahrscheinlichkeitsverhältnis ermessen werden, mit dem es im Laufe des Lebens einen Bewohner des Thuner Ortskerns trifft.

Das sind ungefähr
262 von 400.

Sind knapp zwei Drittel


C.M.
Letzte Änderung: 13 Jahre 10 Monate her von C_Mann.

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