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"Top-Adresse" Golf-Klub soll auch wieder gefördert werden

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15 Jahre 4 Monate her #2325 von bruno
Rosenbaum schrieb:

Weniger Geld für Sportgeräte in Schulen.

Durch Zufall kam heraus, daß bereits eine ganze Reihe von Schulen aus der Not heraus mit professionellen Sponsor-Vermittlungsgesellschaften zusammenarbeiten, um z.B. neue Schulsportgeräte zu bekommen(*).

Dieser Pflichtaufgabe kommt die Stadt demnach nicht mehr genügend nach. Auf eine diesbezügliche Anfrage im Schulausschuss seitens des BIBS-Vertreters antwortete jetzt die Verwaltung:

Privates Sponsoring an Schulen Dez. IV Verteiler Sitzungstermin
Schulausschuss 28. Mai 10

Die aufgeworfenen Fragen werden wie folgt beantwortet:
zu 1.
Von den 76 Schulen der Stadt Braunschweig sind 29 Schulen für die Durchführung einer
Sponsoringaktion kontaktiert worden.
Unter den kontaktierten Schulen sind 14 Grundschulen, eine Grund- und Hauptschule, vier Realschulen, sechs Gymnasien, zwei Förderschulen und zwei Integrierte Gesamtschulen.
Insgesamt sind an 21 Schulen Sponsoringaktionen gestartet worden, von denen 12 von der GFS (Gesellschaft für Sportförderung) Europe EWIV durchgeführt wurden. Daneben sind im Wesentlichen noch eine Sport und Freizeit GmbH und die DLS-Schulsportförderung in Erscheinung getreten.

zu 2.
Der Großteil der Sponsoringaktionen ist bereits abgeschlossen. Einige befinden sich noch in der Planungs- bzw. Durchführungsphase.

zu 3.
Die Ausstattung der Schulen mit Lehr- und Lernmitteln gehört in die Zuständigkeit des Schulträgers.

Im Rahmen eines „local sponsoring“ kann es daher nur um eine ergänzende Beschaffung von (kleinen) Spiel- und Sportgeräten gehen, auf die sich die vorgenannten Firmen spezialisiert haben.

(FB 40 Schule, Drucksache 7810/10 im Ratsinfosystem)


* Das Geschäft funktioniert so, daß diese Firmen systematisch im Umfeld der jeweiligen Schulen die gelben Seiten abtelefonieren und um Spenden betteln. Diese Firmen selbst profitieren dabei von den Vermittlungsprovisionen.


Also sponsort die Stadt erst die verschienenen Top-Adressen.
Die Mitglieder im Golf-Klub oder Motorboot-Club werden dadurch reicher und können sich ihrerseits mit Sponsoring beim Schulsport hervortun ?

So funktioniert das Geschäft also: über einen kleinen Umweg kommt der Schulsport endlich zu einigen neuen Sportgeräten, wofür die Stadt nicht genug Geld hat, weil das Geld für die diversen Club-Förderungen ausgegeben wurde.
Ich glaube, ich habe das jetzt verstanden :blink:

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15 Jahre 4 Monate her #2329 von Helmhut
bruno schrieb:

... So funktioniert das Geschäft also: über einen kleinen Umweg kommt der Schulsport endlich zu einigen neuen Sportgeräten, wofür die Stadt nicht genug Geld hat, weil das Geld für die diversen Club-Förderungen ausgegeben wurde.
Ich glaube, ich habe das jetzt verstanden :blink:


Und was nebenbei dann noch hervorragend funktioniert, ist, dass wir künftig von ein paar betuchten Wenigen gesagt bekommen, was Bildung ist und in was wir denn gebildet werden dürfen.

V-Weh, D(i)emens, MäcDoof und

Helmhut
lassen grüßen

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14 Jahre 7 Monate her #4226 von bruno
Der Golf Klub Braunschweig läßt sich nicht nur aus städtischen Breitensport-Mitteln jedes Jahr fördern, sondern hat wohl auch noch Steuern hinterzogen...

Polizei durchsucht Räume des Golf-Klubs
(Br.Zeitung 25.2.2011, Lokalteil S. 13)


Die ehrenwerte Gesellschaft bedient sich also fast ungeniert aus allen öffentlichen Töpfen, vielleicht, weil man es sich wert ist ?

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14 Jahre 7 Monate her - 14 Jahre 7 Monate her #4240 von Rosenbaum
bruno schrieb:

Die ehrenwerte Gesellschaft bedient sich also fast ungeniert aus allen öffentlichen Töpfen, vielleicht, weil man es sich wert ist ?


Die "ehrenwerte Gesellschaft" wird auch weiterhin von den Parteien im Rat hofiert und bedient.
Finanzgebaren hin oder her:

In der heutigen Ausschuss-Sitzung des Sportausschusses wurde dem Golf-Klub Braunschweig trotz meines Einwandes auch wieder ein Zuschuss für den Vereinsbetrieb vorab in Höhe der Hälfte des vergangenen Jahres zugesprochen.
(Ratsdrucksache Nr.14146/11 im Ratsinformationssystem)
Das sind also erst einmal 2.700,00 € aus knappen städtischen Mitteln.

Gegen der Antrag, den Golfklub-Zuschuss getrennt von den übrigen fast neunzig echten Breitensport-Vereinen abzustimmen, sprach sich der Grüne Ratsherr Plinke aus, woraufhin CDU, SPD, FDP und Grüne eine separate Abstimmung des Zuschusses für den Golfklub ablehnten.

Danach erfolgte dann die Abstimmung in der Sache:
einstimmig wurde die Vorlage zur Bezuschussung der Sportvereine für laufenden Betrieb - einschl. des Golfklubs - gebilligt.

Das sind die Ausschuss-Mitglieder: Herren Wendroth CDU), Schrader (CDU), Wendt (CDU), Frau Ochmann (CDU), Frau Lehmann (FDP), Herr Graffstedt(SPD), Frau Ihbe (SPD), Herren Plinke (Grüne) und Steinert (Grüne).
Letzte Änderung: 14 Jahre 7 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 7 Monate her #4242 von W Karl Schmidt
Rosenbaum, im Ergebnis wird Ihr Bericht über die Sitzung morgen auch der Braunschweiger Zeitung zu entnehmen sein. Aber nur das Ergebnis.
Man wird dort - wie auch hier - nichts darüber erfahren, welche Einwände von Ihnen und welche Gründe von Bündnis 90/ Die Grünen dagegen vorgetragen wurden. Warum haben Sie versäumt das zu berichten?

Heute liest man. Morgen wählt man!

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14 Jahre 7 Monate her #4252 von Rosenbaum
W Karl Schmidt schrieb:

Rosenbaum, im Ergebnis wird Ihr Bericht über die Sitzung morgen auch der Braunschweiger Zeitung zu entnehmen sein. Aber nur das Ergebnis.
Man wird dort - wie auch hier - nichts darüber erfahren, ...


So war es, wer wie abstimmt, erfährt man nur aus der BIBS-Fraktion...

... deshalb hier zur vertiefenden Information:

die für den Golf-Klub abstimmenden und zustimmenden Ratsleute beachten beachten nicht einmal die eigenen Sportförderrichtlinien der Stadt. Da heißt es:

2. Vorausstzungen für die Gewährung von Zuwendungen
...
2.5 Die beantragte Förderung muss unmittelbar sportlichen Zwecken dienen.
2.6 Der Antragsteller muss alle weiteren Förderungsmöglichkeiten ausgeschöpft haben.
2.7 Der Antragsteller muss nachweisen, dass Eigenmittel und Eigenleistungen in einem angemessenen Verhältnis zur beantragten Zuwendung und zur eigenen Finanzkraft eingesetzt werden.
...
(Quelle: Sportförderrichtlinien der Stadt Braunschweig)


...die eigene Finanzkraft ist also zu berücksichtigen.
Dann hat sich diese "Top-Adresse" des Braunschweiger auch noch verheddert und es ist nicht auszuschließen, dass mit dem nun fließenden Geld ggf. hinterzogene Steuern nachbezahlt oder Geldstrafen bezahlt werden.

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