Tach auch, lieber Hoffer!
Haste schon gehört? Sicherlich, bei dem Überblick, den Du jetzt haben magst!
Die wollen - laut dpa-Meldung vom 3. November 2011 - nun den schönen Harz noch attraktiver machen.
Erlebnisberge versetzen ins Staunen
Der 726 Meter hohe Bocksberg im Goslarer Ortsteil Hahnenklee soll mit großem finanziellen Aufwand in einen «Erlebnisberg» verwandelt werden. Da kommen Deine initiierten "Erlebnispfade" nicht mehr mit. Die geben sich mit so kleinen beschaulichen umweltschonenden Pfaden und schonender Wildbeschau, wie die BI Nationalpark Harz das so plant, eben nicht mehr mit. Die krempeln ganze Berge um.
Schon jetzt wird in Österreich dafür geworben!
Natürlich stammt diese Idee aus den Köpfen einiger, sogar privater Menschen, die für uns alle wissen, was gut für uns und unser Umfeld ist. Natur ist ja unfertig, irgendwie, da muss Kompetenz her, um sie zu richten.
Eine neu gegründete Gesellschaft unter privater Regie werde rund sechs Millionen Euro in den Bau touristischer Attraktionen investieren, teilte Goslars bayern-importierter OBerer Junker Oliver Junk (CSU) mit.
Unter anderem sollen zusätzliche Sommer- und Winterrodelbahnen und neuen Skipisten - sogar mit Beleuchtung für den Nachtpistensäue - geben. Da bleibt das Wild schon mal eh' weg von! Das wird 'ne Mords-Gaudi. Der bayrische Junker wird scho wiss'n, wie man bayrische Après-Ski und Hüttenzauber in den Harz bringt.
Schon heute gibt es Bocksberg-Rodelbahnen - scheint nicht ausreichend?!
Und weil's im Harz ja nie genug schneit (wie neulich in Bayern!) müssen nun auch noch ein paar landschaftsverschönernde Beschneiungsanlagen gebaut sowie die Skilifte verlängert werden, damit die alten Leutchen auch bequem hinauf zu den Gipfeln wahrer Winterfreuden aufi kummen.
Natürlich geht das nicht ohne Land. Dazu kaufen die Investoren der Stadt Goslar 77 Hektar Wald ab. Die Bäume da müssen weg, die mag ja kein Pistenrenner so gerne, wenn die ihm im Weg stehen. Also hallen demnächst neben Schüssen der Treibjagenden Staatsdienerschaft auch erneut die Axtschläge und Harvester wieder durch unsere schöne Landschaft. Natur haben wir offenbar genug, da kann schon mal was weg!
Der Bund, das Land Niedersachsen und die Stadt Goslar fördern das Bayern-CSU-Projekt mit zusammen mehr als 1,8 Millionen Euro. Denn ein CSU-Projekt ist es irgendwie doch. Wie wir wissen, wurde der Junker zwar gebeten getreu zur CDU zu stehen und in die CDU auch einzutreten. Davon aber sich Junk deutlich distanziert. Er zog die CSU-Parteizugehörigkeit offenbar vor. Na ja, dann braucht's nicht wundern, wenn solche Bierzeltideen derzeit über unserer Heimat kreisen, kreißen und solche Böcke und dazu gehörige Berge gebären.[/size]
Um Dir heut' nicht nur so viel Ärgerliches zu überbringen, am Schluss noch was Versöhnliches.
Gegen den "Grünen Heinrich", den Wildschütz(er) Sander laufen aktuell zwei saftige
Strafanzeigen
. Im Volksrudel herrscht allmählich Unruhe gegen den scheidenden Unweltminister. Es geht um die Castor-Transporte. Dazu kommen Staatsjagd und seine Pensionsabzocke. Schon sanderbar - wieviel Geduld man hier mit solchen Knallschoten hat.
Vielleicht werden nun auch die Goslarer wach und die Leute, die den Harz gerne so naturnah behalten und bewahren wollen, wie er sich heute noch präsentiert.
Tja, die Hoffnung stirbt eben zuletzt, lieber Hoffer.
Schöne Grüße
von hier unten
Helmhut