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Nuclitec Thune: kombinierter Import und Export radioaktiver Stoffe mit US-Atomfirma

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #4860 von Redaktion
** This thread discusses the content article: Nuclitec Thune: kombinierter Import und Export radioaktiver Stoffe mit US-Atomfirma **

Am 6. Juni 2011 hat die nationale Atomregulierungsbehörde (NRC) in den  USA einem kombinierten Antrag der US-Partnerfirma von Eckert&Ziegler, Energy Solutions/Duratek in Oak Ridge -Tennessee, für Exporte sowie Importe zwischen USA und Deutschland stattgegeben. (Unterlagen liegen der Redaktion vor)

Import- und Export-Geschäfte mit US-Atomfirma

Damit darf Eckert&Ziegler einerseits bis zu 1.000 Tonnen schwach radioaktiven Materials in die USA zum Standort von Energy Solutions/Duratek zwecks Verbrennung bringen, andererseits darf Energy Solutions/Duratek auch bis zu 1.000 Tonnen radioaktiven Materials (Asche und Verbrennungsrückstände) in die andere Richtung nach Braunschweig-Thune exportieren; der Rücktransport aus den USA nach Thune bzw. zur Endlagerung in Schacht Konrad ist explizit nicht nur auf die Verbrennungs-Asche des aus Braunschweig gelieferten Materials begrenzt.
Welches Material die US-Firma nach Deutschland zu verbringen plant, geht aus den Antragsunterlagen nur teilweise hervor.

Hervorgehoben wird allerdings in der Firmenbeschreibung für die US-Behörde, die deutsche Vertragsfirma Eckert&Ziegler sei in die "Europäische Nuclear Industrie" für "short or long-lived and high or low-activity radioactive materials" entorgungstechnisch eingebunden. (Antragsschreiben der US-Firma Duratek an die US-Nuclear Regulatory Commission vom 3.11.2010)

Druatek übernahm 2007 alte Atomkraftwerke

EnergySolutions beat competition from another US firm, Jacobs Engineering, to acquire Reactor Sites Management Limited (RSMC) which — through its subsidiary Magnox Electric — holds the contracts and licences to operate and decommission 10 nuclear sites and 22 reactors with a value of about £350m.

Two of the facilities, Oldbury and Wylfa, are still producing electricity for the national grid but the rest are being dismantled. Oldbury in Gloucestershire is set to shut next year and Wylfa in Anglesey in 2010. The total workforce of 3,500 will be transferred to the control of EnergySolutions.

EnergySolutions, based in Salt Lake City, Utah, is a leader in the field of nuclear decommissioning and has worked for the US government at sensitive nuclear military sites such as Los Alamos but admits that it has not had sole responsibility for sites that generate atomic energy.
www.guardian.co.uk/business/2007/jun/07/1

Energy Solutions Duratek stieg also ein ins Atomenrgie-Geschäft mit alten teils über 40 Jahre alten  Atom-Kraftwerken der sog. "Magnox"-Plutomium-Technik,  entsorgt u.a. alte Plutomium-Atomkraftwerke in England und ist Vertragspartner der US-Behörden in der nationalen Atommüll-Entsorgung.

"Kompetenzzentrum für Sichere Entsorgung GmbH: Sanierung und Rückbau von kerntechnischen Anlagen nicht behindern." (Pressemeldung von E&Z Homepage)

Worauf zielt nun die Geschäfts-Partnerschaft mit dem Thuner "Kompetenzzentrum für Sichere Entsorgung" der Firmengruppe von Eckert&Ziegler?

Nicht ausgeschlossen wäre folgendes Geschäft zum gegenseitigen Nutzen der deutsch-amerikanischen Geschäftspartner:

Eckert&Ziegler schafft hiesigen strahlenden Müll zur Verbrennung nach Tennessee zu Fa. Duratek(EnergySolutions), und die US-Firma Duratek schickt dafür im gleichen Gewichtsumfang (bis zu 1.000 Tonnen) viel höher angereicherte Verbrennungsasche auch aus der Verbrennung amerikanischen Atommülls zurück nach Thune zwecks späterer Einlagerung in Schacht Konrad.


Bestehen solche Pläne?
Wohin konkret möchte E&Z die US-behördlicherseits genehmigten bis zu 1.000 Tonnen radioaktiven Materials aus den USA nach Braunschweig bringen und wie "entsorgen"?

Welche Rolle spielt Schacht Konrad bei den strategischen Entsorgungs-Geschäften?

Die Liste der Fragen an Eckert&Ziegler und an die deutschen Behörden wird immer länger.
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Redaktion.

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14 Jahre 3 Monate her #4865 von Helmhut
Die oben geschilderten Geschäftsvorhaben zwischen E&Z (Nuclitec) und der Firma in Ohio treffen zu. Steht auch ganz offen im Netz. Dort regnet es bereits Kritik aus amerikanischen (ärmeren) Kleinstädten, die dann diese radioaktiven "Suppen" oder den Müll in ihren Kommunen wiederfinden werden, was nicht nur die Lebensqualität erheblich mindern kann sondern auch die dortigen Immobilienpreise.

"EnergySolutions' deal with German waste management firm Eckert and Ziegler Nuclitec—whose website states that it collects waste from all over the world, not just Germany—comes at a time when low-level radwaste disposal capacity in the U.S. may be strained if more nuclear power plants are built here. Opponents of the plan point out that neither Congress nor the NRC provided for a waste disposal system sufficient to handle foreign as well as domestic waste. A bill to prohibit imports of nuclear waste passed the U.S. House in 2009, but did not clear the Senate."
Quelle: www.valleyadvocate.com/article.cfm?aid=13743

EnergySolution will demzufolge mit deutschem Atommüll handeln und steht in Verbindung mit Eckert und Ziegler in Verbindung, welche den Müll aus aller Welt sammelt. Ein weltweiter Handel ist also angestrebt; es geht nicht nur um 100 Liter Asselauge. Eine Erlaubnis zum Import von nuklearem Müll durchlief bereits 2009 das Weiße Haus, aber nicht den Senat.

Was für die beteiligten Firmen ein Riesengewinn verspricht, ist für die Anwohner dort und hier ein Risiko auf mehreren Ebenen. Und E&Z möchte dort wie hier fleißig mitmischen. Das hatten wir doch schon mal hinsichtlich Atomindustrie und mangelnder Haftung für Folgeschäden, erst kürzlich sogar. Sollten unsere Stadtpolitiker das inzwischen vergessen haben, wenn sie nun für die Asse-Laugen in Thune sprechen?

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14 Jahre 3 Monate her #4867 von Frau Mundvoll
Nuclitec/Eckert & Ziegler hat Erlaubnis für Konrad-Container-Transporte

"Die Experten von Focus Money erinnern daran, dass Nuclitec, die Tochterfirma von Eckert & Ziegler, jährlich sechs Millionen Euro zum Konzernumsatz von 119 Millionen Euro beiträgt. Dieser Anteil des Isotopen-Spezialisten, also des Spezialisten für die Entsorgung von schwach strahlendem Atommüll, steigt beständig an. Wenn die deutschen Kernkraftwerke tatsächlich abgebaut würden, würde Nuclitec beziehungsweise Eckert & Ziegler zu den Profiteuren gehören. Eckert & Ziegler ist schließlich eines der wenigen privaten Unternehmen, welchen erlaubt ist, strahlenden Abfall in sogenannten Konrad-Containern zu entsorgen."

Im Bericht wird zudem die Firma GNS erwähnt, die ebenfalls in Zusammenhang mit Eckert & Ziegler bzw Nuclitec steht.

Siehe dazu:
ezag.com/fileadmin/ezag/user-uploads/pdf/analysen-deutsch/20100122_EZAG_Research_Note.pdf
und
Der Aktionär

AufpASSEn - Thune, Asse-Lauge & Atommüll betrifft die ganze Region!

Damit wäre nicht nur Thune sondern auch die Region um Schacht Konrad betroffen. Es heißt also AufpASSEn. T(h)un wir doch was für eine gute gesunde Lebensqualität!
Die [url=]AG Schacht-Konrad[/url] dürfte also die Braunschweiger Debatte um Asse-Laugen-Panschereien, Tests, Emissionen und Transporte in und nach Thune ebenfalls interessieren, die "Konrad-Container" deuten es ja an. Wer weiß, wenn das Geschäft erst richtig groß aufgezogen wird, was noch kommt? Bei dieser gemeinsamen Interessenlage wäre es vielleicht daher auch sinnvoll, wenn die Braunschweiger BiBS-WatchBären größere Aktionen und gemeinsame Veranstaltungen (eventuell in Verbindung mit dem dortigen Terminkalender) mit der AG planen würden.

Frau Mundvoll

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #4869 von klartext
Redaktion schrieb

Nicht ausgeschlossen wäre folgendes Geschäft zum gegenseitigen Nutzen der deutsch-amerikanischen Geschäftspartner:

Eckert&Ziegler schafft hiesigen strahlenden Müll zur Verbrennung nach Tennessee zu Fa. Duratek(EnergySolutions), und die US-Firma Duratek schickt dafür im gleichen Gewichtsumfang (bis zu 1.000 Tonnen) viel höher angereicherte Verbrennungsasche auch aus der Verbrennung amerikanischen Atommülls zurück nach Thune zwecks späterer Einlagerung in Schacht Konrad.


Das fehlt ja noch: Braunschweig-Thune auch noch als Zentrum für verbrannte strahlende Asche und Rückstände der US-Atomwirtschaft?

Soweit mir bekannt, decken die vorhandenen Betriebsgenehmigungen der staatlichen Gewerbeaufsicht für Eckert/Ziegler/Nuclitec/Buchler sowas durchaus ab.[/size]
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von klartext.

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 2 Monate her #4870 von C_Mann
Klartext schrieb:

Das fehlt ja noch: Braunschweig-Thune auch noch als Zentrum für verbrannte strahlende Asche und Rückstände der US-Atomwirtschaft?


Zu solchen Rückschlüssen braucht es jedenfalls nicht viel Phantasie.
Was sich in Oak Ridge, Tennessee, in der US-Atombombenproduktion abspielte, sowie die aus Nachlässigkeiten und Unfällen resultierende Verseuchung der Gegend, schildert hervorragend dieser Artikel:
[url=http://http://www.heise.de/tp/artikel/23/23861/1.html]http://www.heise.de/tp/artikel/23/23861/1.html[/url]
Zit.:

...auch heute noch viele Fässer mit hochradioaktiven Abfällen über das gesamte riesige Gelände der Bombenfabrik verteilt gelagert werden. Dabei enthalten viele dieser Abfälle neben Uran, das selbst gut brennt, auch andere brennbare Metalle wie Lithium oder Natrium. In den letzten 10 Jahren seit 1997 gab es 22 Unfälle. Es sind etliche dieser mit Abfällen gefüllten Fässer explodiert, darüber hinaus gab es auch Explosionen in Wiederaufbereitungsanlagen auf dem Gelände, mehrere Lithium-Feuer, sowie einige Kurzschlüsse und Explosionen in Hochspannungsanlagen.

und

...der problematische Zustand der Anlage in Oak Ridge seit Jahrzehnten bekannt ist – mit 22 Unfällen in den letzten 10 Jahren passiert durchschnittlich zweimal im Jahr etwas. Die Anlage hat eine Größe von fünf auf einen Kilometer, besteht aus etwa 500 Gebäuden, von denen die meisten in den 40er- und 50er-Jahren gebaut wurden. Heute stellt diese Anlage vermutlich den größten Lagerplatz für waffenfähiges Uran dar. Viel Uran in unstabilen Oxiden, Lösungen und Sedimenten wurde sogar aus anderen Anlagen hierher verfrachtet und für viele der gelagerten Fässer existieren keinerlei Aufzeichnungen über ihren Inhalt mehr.


C.M.
Letzte Änderung: 14 Jahre 2 Monate her von C_Mann.

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14 Jahre 2 Monate her #4940 von Rosenbaum
Erst ging es nur um die bereits begonnene Verfrachtung von ASSE-Lauge nach Thune (zum Buchler-Gelände, Eckert&Ziegler), jetzt schlägt auch der zusätzliche schwunghafte Handel mit US-Atommüll-Asche hohe Wellen.

Schwunghafter Handel mit Atommüll zwischen Thune und USA Tennesse

www.npr.org/2011/07/22/138478701/tennessee-awaits-tons-of-german-nuclear-waste

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