Ui, das wird schwer für Befürworter und Firma, sich da argumentativ wieder rauszuwinden...
BISS informiert: Direktstrahlung am Zaun der Anlage von einer Aufenthaltsdauer einer Person der allgemeinen Bevölkerung von nur 2.000 Stunden ausgegangen werde, während üblicherweise im Strahlenschutz ein Daueraufenthalt, also 8.700 Stunden pro Jahr angenommen würden.
Hypothese A)
Die Inventarlisten können wirklich nicht wegen der drohenden Terrorgefahr auf Betriebsgelände/Produktionsgebäude veröffentlicht werden, was bedeutet das? Das Gelände sieht aus wie jedes andere Firmengelände, das Gebäude ebenfalls, mal von den Dosimetern abgesehen. Das heißt, es ist mit normalem Maschendraht umzäunt, nur am Eingang befindet sich eine Art "Sicherheitsvorkehrung" in Form eines Pförtnerbereichs. Ob das genügt gegen Diebe oder Terroristische Einsatzgruppen?
In der Folge müssten hier zum Schutz der Anwohner, der Schulkinder enorme Sicherheitsauflagen hinzu gefügt und Anlagen installiert werden. Weitere Frage dann, darf ein solch gefährdetes Unternehmen inmitten von Besiedlung mit Schulgebäuden liegen. Liegt nicht nur ein Diebstahl oder eine Beschädigung sondern auch eine Geiselnahme nah?
Hypothese

Die Inventarliste wird deshalb nicht herausgegeben und öffentlich gemacht, weil die Firma ihre Produktion (Verfahren) damit indirekt der Medizintechnik-Konkurrenz bekannt geben würde, was ein Wettbewerbsnachteil darstellen könnte. Das heißt, hier werden rein geschäftliche Interessen vor Gesundheit, Sicherheit und Informationsbedürfnis der Bevölkerung gestellt.
Also, ihr sollt nicht selbst erfahren, was dort lagert und auch nicht drüber entscheiden können, ob hier Gefahren und in welchem Ausmaß lauern? Das entscheidet weder euer Rat noch eure gewählten Volksvertreter sondern allein die Firma.
Fazit: Keiner weiß, was dort lagert - nur die Firma selbst und die hat, wie wir wissen, auch allein die Kontrolle darüber.
STRAFGESETZBUCH WIRD DURCH FREIWILLIGE SELBSTVERPFLICHTUNG, NICHTS BÖSES ZU TUN, ERSETZT!
Damit könnten wir zukünftig ohnehin alles der Wirtschaft überlassen, denn neue Patente mit gefährlichen Stoffen werden täglich eingereicht. Also schaffen wir Kontrollorgane, -gremien, Gesetze und am besten die dazu gehörigen (hier selbst völlig uninformierten Politmarionetten) ganz ab. Vertrauen wir vollkommen auf die freiwillige Selbstkontrolle. Freie Fahrt für Autofahrer (ohne TüV) und Selbstanzeigen bei Verkehrsübertretungen etc. pp.
Hypothese C)
Die Inventarliste - würde sie öffentlich gestellt - würde zeigen, dass nicht nur höchst gefährliche, strahlungsintensive Stoffe in nächster Besiedlung auf dem Gelände lagern, sondern auch zeigen, in welcher Menge, so dass sich eine Strahlung damit exakter hochrechnen ließe. Tja, das wäre eben auch ein Eklat!
Dann müsste man neu überdenken, ob die Firma überhaupt vor Ort so weiter arbeiten kann, darf und wird?
Also, egal wie man sich jetzt rausreden möchte oder es zu argumentieren versucht, es wird schwerlich gelingen. Die Firma hat ohnehin schon einiges an Vertrauen verspielt; die Stadtverwaltung ebenfalls. Ob nun die Politiker, die für die Erteilung der Sondererlaubnisse zur Verarbeitung an die Firma gestimmt haben, ebenfalls das Vertrauen ihrer Wähler und der Braunschweiger Bevölkerung verlieren werden, wird sich zeigen.
Kommt drauf an, wie bereitwillig die Politiker jetzt zeigen, dass es ihnen vorrangig um die Sicherheit der Menschen geht, die hier leben.
In diesem Sinne
Helmhut
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