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Angriffe auf Demonstrationsrecht und Versammlungsfreiheit

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15 Jahre 8 Monate her - 15 Jahre 8 Monate her #786 von Rosenbaum
Angriffe auf Demonstrationsrecht und Versammlungsfreiheit

Ähnlich wie jetzt im Querumer Wald versuchte Hoffmanns Verwaltung im April 2009 schon einmal, Ordnungswidrigkeiten und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz zu konstruieren, um gegen die Aktiven vorgehen zu können.

Obwohl die Besetzung auf nicht-öffentlichem Boden gar keine "Versammlung" im Sinne des Versammlungsrechts war, wurde sie per Schriftstück des Ordnungsamtes zu einer solchen erklärt, mit Auflagen befrachtet, die dann sogleich mit 2. Schreiben als Verstoß gegen die Versammlungs-Auflagen festgestellt wurden und die sofortige Auflösung der Versammlung angeordnet.

Zweite interessante Überschneidung zum Querumer Wald: die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz  hängt auch in der Gen-Thematik mit ihren Ländereien in Üpplingen mit drin (OB Hoffmann auch wieder als Stifungsvorsitzender).
Siehe zur Vorbereitung "Gen-Lobbyismus der Stiftung..." bibs.kostenloses-forum.tk/bibs-about1709.html
oder auch: "Genfeld besetzt..."      bibs.kostenloses-forum.tk/bibs-about1306.html

Aus der Pressemitteilung der acht Feldbesetzer:

"[...] Im vergangenen Frühjahr war das geplante Genversuchsfeld durch eine spektakuläre Aktion für mehrere Tage ins Rampenlicht gerückt, als eine kleine Gruppe AktivistInnen das Feld besetzte und sich dabei an einem Betonblock und einem 12m hohen Turm kettete.
So gelang eine Räumung erst drei Tage später und mit erheblichem technischen Aufwand.
Die Auseinandersetzung weitete sich aber noch aus, als bekannt wurde, dass die Stadt Braunschweig sich auf die Seite der versuchsbetreibenden Behörde schlug und als Versammlungsbehörde die Räumung verfügte.

Ob das widerrechtlich geschah, wird im März ein parallel laufendes Verfahren vor dem Verwaltungsgericht entscheiden.
Kritik wurde aber auch politisch laut, dass die Stadt sich auf diese Art pro Gentechnik eingeschaltet habe. Ebenso wurde im Rahmen der Diskussion bekannt, dass eine weitere Braunschweiger Institution tief in die Anlage von Genversuchsfeldern verstrickt ist: Die Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz ist Eigentümer einer Fläche in Üplingen (Bördekreis), die zu einem Zentrum der deutschen Agro-Gentechnik mit inzwischen zehn Freisetzungsflächen geworden ist.


Erfahren Sie mehr aus dem Informationsblatt zum Prozess (siehe Anlage
oder www.projektwerkstatt.de/gen/2009/fal/flyer100122.pdf ). "


Seit Anfang August 2009 gibt es bereits einen Schriftverkehr zwischen der Stiftung und den Bürgerinitiativen über die Frage, ob die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sich in dieser Weise Pro-Gentechnik positionieren darf.

Erklärungen dazu seitens der Stiftungsverwaltung wurden zwar mehrfach angekündigt, allerdings immer wieder verschoben.

Ein weiterhin offenes Feld der merkwürdigen Aktivitäten Braunschweiger Persönlichkeiten im Grenzbereich ethischer Ansprüche einerseits und gesellschaftlicher Realität andererseits.
Letzte Änderung: 15 Jahre 8 Monate her von Rosenbaum.

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15 Jahre 8 Monate her #789 von Baumschlag
Forscher wollen Hinweise auf Toxizität bei Monsanto Genmais gefunden haben.

www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,674189,00.html

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15 Jahre 8 Monate her #803 von Ulenspiegel
Prozesse vor Land- und Verwaltungsgericht um die Besetzung eines Genmaisfeldes
Der Protest gegen die Genmaisanpflanzung auf Versuchsfeldern des Johann-von-Thünen-Instituts bei Völkenrode im April beschäftigt die Braunschweiger Gerichtsbarkeit.

Das Land verklagt nun diejenigen, die sich protestierend gegen den fragwürdigen Anbau des Genmaises gezeigt haben.

[...] Nach der mehrtägigen Besetzung im April verlangt die Bundesrepublik Deutschland von acht Umwelt-Aktivisten nicht nur mehr als 2000 Euro Schadenersatz, sondern laut Landgerichtssprecher Michael Kalde auch eine Unterlassungserklärung: Die Genmais-Gegner sollen das Gelände der Bundesbehörde künftig nicht mehr betreten.[...] In der juristischen Aufarbeitung der Feld-Besetzung kam auch die Staatsanwaltschaft Braunschweig ins Spiel: Laut Sprecherin Birgit Seel wurde ein Jugendverfahren wegen Hausfriedensbruchs inzwischen eingestellt. Einem weiteren Besetzer flatterte wegen Hausfriedensbruchs ein Strafbefehl ins Haus: eine Geldstrafe von 15 Tagessätzen. Auf Bewährung.

(Infos: newsclick )

Klage gegen die Stadt
Nach drei Tagen hatte die Stadt Braunschweig durch Veranlassung des zuständigen Oberbürgermeisters damals das Feld mit Hilfe der Polizei räumen lassen – eine Aktion, die nun ebenfalls Braunschweiger Richter beschäftigen wird. Deshalb klagt nun also nicht nur die Bundesregierung gegen die Aktivisten, sondern auch einer der Aktivisten gegen das rigide und fragwürdige Vorgehen der Stadt.

Die Stadt selbst hätte weder das Gelände räumen noch die Versammlung auflösen lassen dürfen. Begründung: Die Besetzung habe auf einem Privatgelände stattgefunden. Das Institut habe die Versammlung geduldet. Das aber bestreitet die Stadt wie auch die Bundesbehörde.

Kritik soll ausgesperrt werden
Die engagierten Gentechnologie-Kritiker sehen jedoch darin den Versuch der Bundesregierung und auch der Stadtverwaltung, die die damalige Räumung initiiert hatte, das Gelände der Bundesbehörde zu einer kritikfreien Zone zu machen. Sie wollen sich einen Einblick in das Grundstück, auf dem Genmais angebaut wird, bewahren und sind damit für mehr Transparenz. Auch für Demonstrationen soll das Gelände damit offen stehen, fordern die Kritiker der Gentechnologie.

Solidarität mit Genfeld-Besetzern
Prozess-TERMIN
Donnerstag, 28.01.2010, um 10 Uhr in der Münzstrasse.
Ab 9.00 Uhr finden auch am Donnerstag dann Aktionen und Infotische vorm Gerichtsgebäude in der Münzstrasse statt.

Wer also Lust hat vorbei zu schauen ist herzlich eingeladen.
Weitere Informationen > siehe vorangegangener Beitrag.

Zum Thema "Gentechnik" Frau Aigner einen blauen Brief schreiben
Em@il-Aktion campact:

Aktion in Aigners Wahlkreis - Blauen Brief unterzeichnen!
Schon über 27.000 Menschen haben mit unserem Blauen Brief von Landwirtschaftsministerin Aigner gefordert, keinen Pro-Gentechnik-Kurs einzuschlagen. Im EU-Agrarrat wird die Ministerin in Kürze darüber abstimmen, ob zwei neue Genmais-Sorten europaweit zum kommerziellen Anbau zugelassen werden - und damit Gentechnik auf den Acker zurückkehrt. Anfang Februar ist sie 100 Tage unter der neuen Regierung im Amt - Zeit, ihr unsere Verwarnung zu übergeben!

Haben Sie unseren Blauen Brief schon unterzeichnet?
www.campact.de/gentec/sn7/signer

Informieren Sie Freunde/innen und Bekannte über die Aktion
> www.campact.de/gentec/help/recommend ...

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15 Jahre 8 Monate her - 15 Jahre 8 Monate her #813 von bruno
Die taz berichtet über den Prozess, der am Donnerstag um 10 Uhr vor dem Landgericht Braunschweig, Münzstr. stattfindet:

Genmais
Ein entzweites Feld

Acht AktivistInnen stehen in Braunschweig vor Gericht, weil sie im April 2009 das Versuchsfeld eines Bundesinstituts besetzten. Dessen Chefin, Agrarministerin Aigner, hatte kurz zuvor eine Genmais-Sorte verboten...

www.taz.de/1/nord/artikel/1/ein-entzweites-feld/

Letzte Änderung: 15 Jahre 8 Monate her von bruno.

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15 Jahre 8 Monate her #819 von Ulenspiegel
bruno schrieb:

Die taz berichtet über den Prozess, der am Donnerstag um 10 Uhr vor dem Landgericht Braunschweig, Münzstr. stattfindet:

Genmais
Ein entzweites Feld

Acht AktivistInnen stehen in Braunschweig vor Gericht, weil sie im April 2009 das Versuchsfeld eines Bundesinstituts besetzten. Dessen Chefin, Agrarministerin Aigner, hatte kurz zuvor eine Genmais-Sorte verboten...

www.taz.de/1/nord/artikel/1/ein-entzweites-feld/


Zitat aus dem taz-Artikel:

[...] und das niedersächsische Waldgesetz wurde ebenfalls missachtet. So steht es in der Anklage gegen acht Männer und Frauen, die aktiv gegen Genmais zu Felde ziehen. [...]


:unsure: So, so - wer aktuell die Waldgesetze wirklich einhält und wer nicht, vor allem in Querum...

fragt sich Ulensp¿egel

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14 Jahre 11 Monate her - 14 Jahre 11 Monate her #3467 von Helmhut
Kritische Betrachtung zum niedersächsischen
Versammlungsgesetz


Hürden der praktischen Ausübung der Versammlungsfreiheit
Die Versammlungsbehörde "kann" persönliche Daten nicht nur des
Anmelders sondern auch aller Ordner verlangen. Dieses führt - neben datenschutztechnischen Bedenken - zu einer erheblichen Erschwerung des Anmeldevorgangs. Oft finden sich die Ordner erst kurz vor der tatsächlichen Versammlung zusammen. Dieses im Vorfeld inklusive der Datenerfassung und -übermittlung an die Behörden zu organisieren beeinträchtigt die praktische Ausübung der Versammlungsfreiheit.
Weniger Menschen werden dazu bereit sein, sich als Anmelder zur
Verfügung zu stellen.

Demo-Leiter als Ordnungshüter?
§11/1(1) - "Die Leiterin oder der Leiter (...) hat während der Versammlung für Ordnung zu sorgen (...)" Die Einführung dieser neuen Pflicht führt zu einer Verkümmerung der Versammlungsfreiheit. Wie kann dem Versammlungsleiter z.B. bei unübersichtlichen Situationen die komplette Demo überschauen und "überwachen"? Der Leiter der Demonstration meldet den Protest nicht an, um als Organisator, Manager oder Ordnungshüter aufzutreten, sondern um zu protestieren! Für Ordnung gibt es bezahlte Ordnungshüter, Polizei genannt.

Dies wird derzeit dem Ratsherr Rosenbaum vorgeworfen, wie wir sehen und dies bei einer Bürgerdemo in einem unübersichtlichen Waldgelände!

Gefahren filmen soll sie abwehren?
§14 Bild- und Tonübertragungen und -aufzeichnungen
Der AK Vorratsdatenschutz wünscht sich eine verständliche Erläuterung, wie durch Videoaufzeichnungen Gefahren "abgewehrt" werden können. Nach Eindruck des Arbeitskreises geht es doch eher um die Dokumentation von angeblichen "Fehlverhalten" und nicht um deren Abwehr. Das ist technisch wohl kaum möglich!
Der in §14(3) geschaffene Sachverhalt ist eine Schwelle dafür, dass Videoaufnahmen nicht gelöscht werden müssen, weil er unsauber definiert, wenn davon die Rede ist, dass die "Verfolgung von Straftaten" so allgemein dafür ausreichend ist. Sollte also (unabhängig von einer Demonstration) einem Menschen eine Handtasche gestohlen worden sein und man meint, dass sich auf dem gespeicherten Filmmaterial Hinweise dazu finden lassen könnten, muss die Löschung des Materials nicht erfolgen. Was ist unter "Behebung einer Beweisnot" zu verstehen. Dieser Terminus ist (wie viele andere juristische Verklausulierungen in diesem Gesetz) normalen Menschen nicht verständlich. Wir fordern ein lesbares und verständliches Gesetz!

Forderung: Die Rückgängigmachung der Föderalisierung der Versammlungsgesetze – der jetzige Zustand ist sowohl für Demonstranten als auch Polizisten schlecht.
Die Ausführung einer pseudonymen Polizisten-Kennzeichnung bedeutet, dass die dem Polizeibeamten zugeteilte, immer wieder
wechselnde Nummer nicht dem Menschen hinter der Uniform
zugeordnet werden kann und schützt den Polizisten damit.

Weiter wird gefordert:
Die Einführung von Anmeldeerleichterungen für Kleinstversammlungen bis zu 20 Personen, von denen in der Regel keine geht in aller Regel keine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgehen. Demokratisches Protestverhalten ist staatlich zu fördern!
Eine demokratiefreundliche Regelung von „Flashmobs“ als Teil neuer,
moderner Versammlungsformen.
Regelungen zur rechtzeitigen Versendung von Auflagebescheiden durch die Versammlungsbehörden. Terminliche Verschleppungen müssen verhindert werden.
Die Einbeziehung praxiserfahrener Gruppen (z.B. Gewerkschaften und Bürgerinitiativen) bei der Ausarbeitung eines Versammlungsgesetzes.
Ein Versammlungsgesetz, das für alle Menschen lesbar und
verständlich ist!
wiki.vorratsdatenspeicherung.de/versammlungsgesetz-nds

Gruß Helmhut
Letzte Änderung: 14 Jahre 11 Monate her von Helmhut.

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