Text Size

Atommüll - demnächst auch in Braunschweig?

  • Ulenspiegel
  • Ulenspiegels Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #782 von Ulenspiegel
Zwafelink von Verwaltung nicht unterrichtet?
"Von Asse-Müll" sei erst mal "keine Rede" gewesen, behaupten Verantwortliche in der städtischen Bauabteilung.
( newsclick )

"K ;) mpetenzzentrum" für "sichere" Entsorgung

[...] Am Montag bestätigte die Stadt Braunschweig Gespräche der Bauabteilung mit dem Unternehmen Eckert & Ziegler über die Erweiterung des Kompetenzzentrums für sichere Entsorgung in Thune. Von „Asse-Müll“ sei darin und auch bei zwei vorherigen Treffen mit der Wirtschaftsförderung aber nicht die Rede gewesen. Lediglich in nachgereichten Unterlagen habe es einen Hinweis auf das Asse-Thema gegeben, heißt es bei der Stadt. Das sei allerdings dem Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink nicht berichtet worden – ein Versäumnis in der Verwaltung. [...]


Schwach radioaktive Materialien werden nicht nach Lager- oder Ortsherkunft unterschieden
Offenbar war man in Zwafelinks Bauverwaltung kompetent und sicher der Meinung, dass der aufzuarbeitende Atommüll nicht nach seiner Herkunft zu bewerten und deshalb auch Stadtverwaltung nebst OB und Zwafelink auch nicht extra über die Einfuhr und Lagerung "Asse-Atommüll" zu informieren seien. Auch das Berliner Unternehmen Eckert & Ziegler, das in Thune diesen Müll aufbereiten bzw. bearbeiten möchte, sieht das so. Jetzt aber wird so von Zwafelink und Hoffmann so getan, als sei Asse-Atommüll extra zu deklarieren.

Von Verharmlosung oder Irreführung will das Berliner Unternehmen nichts wissen. Es teilt mit, dass der Inhalt der Asse-Fässer ebenso wie das bisher am Standort behandelte Material schwach-radioaktiv sei. Eine Unterscheidung sei daher nicht sinnvoll. Bestätigt wird das durch das Gewerbeaufsichtsamt. Es sieht für die Genehmigung der geplanten 20-Millionen-Euro-Anlage kein Problem.


Fazit: Gesetzlich scheint das Einfahren von schwach-radioaktivem Müll - egal woher - in die Mauern unserer Stadt vollkommen erlaubt und wo der Müll herkommt, muss nicht extra deklariert werden, wenn er schwach-radioaktiv ist.

Allerdings stehen die Meinung der Braunschweiger Bürger dagegen. Erst jetzt erfahren sie, dass bereits seit längerem radioaktive Materialien in der Stadt gelagert und bearbeitet werden, nur aber wenn aus der Asse atomar-verstrahlter Müll angekarrt werden soll, dann will der OB diesen nicht vor der Haustür.

Mit einer Veränderungssperre im Bebauungsplan will die Stadt nun die Erweiterung des Betriebs ausschließen, heißt es.
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Ulenspiegel.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Rosenbaum
  • Rosenbaums Avatar
  • Besucher
  • Besucher
14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #790 von Rosenbaum
Seit Nov.09 herrscht bei der Atommüll-Aufbereitungs-Firma bereits Goldgräberstimmung, siehe hier der interne Geschäfts-Power-point Vortrag:

www.ezag.de/downloads/Praesentation_Eigenkapitalforum_11.11.2009.pdf

Ab Seite 24 findet man dort auch die bereits sehr weit fortgeschrittenen Planungen für BS-Thune.

Auf der Präsentationsseite 27 dann vielleicht als Nachhilfe für den Oberbürgermeister: "Planungsstand Braunschweig" - Ausbau Containerhalle in Thune
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Rosenbaum.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Baumschlag
  • Baumschlags Avatar
  • Besucher
  • Besucher
14 Jahre 3 Monate her #791 von Baumschlag
klaus_marwede schrieb:

Was unseren OB und Frau Mundlos angeht: Wenn die sagen sie wüssten irgendwas nicht, dann lügen sie. Frau Mundlos wohnt(e) dort direkt um die Ecke, und wir haben zu meiner Zeit in Wenden/Thune nicht nur einmal über diese Anlage diskutiert!


"Die lokalen Abgeordneten sind eingebunden. Nach Erscheinen eines Presse-Artikels am vergangenen Freitag haben wir - leider vergeblich - versucht, auch den Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig zu erreichen, um ihn unmittelbar und direkt über darin enthaltene Fehlmeldungen zu unterrichten."

www.ezag.de/de/pressemitteilungen_d.html

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • klaus_marwede
  • klaus_marwedes Avatar
  • Besucher
  • Besucher
14 Jahre 3 Monate her #792 von klaus_marwede
Hallo,

es stellt sich mir noch eine ganz andere Frage:

Vieles von dem Zeug was in der Asse liegt war ja schon mal in Thune, - nämlich in der Abteilung "Entsorgung" der ehemaligen Firma Amersham Buchler. Nach der Bundeswehr habe ich 1985 ein paar Wochen dort gearbeitet.

Ich denke mal wenn es absolut sicher nur um Rückstände aus der Nuklearmedizin geht, dann könnte man ja eigentlich der Sache sogar positiv gegenüber stehen. In Thune haben sie Ahnung von dem Thema - und das Zeug muss dann nicht mehrfach quer durch die Republik geschaukelt werden.

Meine Sorge liegt wie immer in der Informationspolitik unserer lokalen Größen. Warum lügen die? Selbst das Unternehmen EZ AG geht ja deutlich seriöser mit den Fakten um.

Was ich nicht will - und da hoffe ich allerdings auf die Fachkunde des Personals der Firma in Thune - wäre eine Bearbeitung / Konditionierung von Material für das die Anlagen dort nicht optimal in der Lage sind.

Viele Grüße
der Klaus

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • klaus_marwede
  • klaus_marwedes Avatar
  • Besucher
  • Besucher
14 Jahre 3 Monate her #795 von klaus_marwede
kleiner Nachtrag - nachdem ich mit der BIBS-Fraktionsgeschäftsstelle telefoniert habe:

1) Ich kenne den Vortrag von EZ AG auch erst aus diesem Forum.
2) Ich erkenne dort das Bestreben Investoren von einer geschäftlichen Chance zu überzeugen.
3) Ich erkenne dort nicht, dass es bereits konkrete Absprachen mit der Stadt Braunschweig gibt.
4) Ich erkenne dort nicht, dass aus Geschäftemacherei ein unverantwortlicher Umgang mit Atommüll geplant ist.

Ich hatte heute abend ein längeres Gespräch mit einer ehemaligen Führungskraft aus der Betriebsleitung beim Schacht Konrad. Ich habe mir die Probleme sowohl in der Asse an sich als auch die bei der Rückholung zu erwartenden Schwierigkeiten beschreiben lassen.

Interessant dabei war: Dieser Herr geht davon aus, dass die Annahme 92% Rückholquote eine seriöse Annahme ist, und dass diese Annahme sich mit seinen eigenen Berechnungen aus der Vergangenheit deckt. Interessant an dieser Zahl ist nämlich, dass 90% bis 95% als relativ unkompliziert rückholbar gelten könnten, - was auch den weiteren Umgang damit einschließt, während 5% bis 10% als sehr kompliziert anzusehen sind.

Der Vorschlag des Bundesamtes für Strahlenschutz (92% der Fässer werden zurückgeholt, siehe Konzept der EZ AG) dürfte als in vielem deutlich realistischer sein als die Szenarien mit 100% Rückholung (was ja zerstörte Fässer z.B. einschließen würde!

Wenn seitens der Bürgerinitiative Interesse daran besteht, einen Info-Abend mit einem ehemals Schacht Konrad Verantwortlichen zu organisieren, werde ich das auf die Tagesordnung setzen. Da der Herr pensioniert und freidenkend ist kann von einer spannenden Diskussion ausgegangen werden, die nicht von einem bestimmten "Mainstream" bestimmt sein wird.

Viele Grüße
Klaus Marwede

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Ulenspiegel
  • Ulenspiegels Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
14 Jahre 2 Monate her #845 von Ulenspiegel
Auch ein Leser des newsclick-Leserblogs hat sich die Präsentation von Eckert & Ziegler genauer angesehen...

Assemüll nach Thune - BZ Bericht vom 23.01.10
Die BZ schreibt in dem Artikel "Oberbürgermeister will Pläne stoppen", dass der Redaktion ein "Plan" über die vorgesehene Halle vorliegt. Warum so geheimnisvoll: Was Eckert & Ziegler so alles mit dem Assemüll vor hat, kann man ganz einfach im Internet in der nachstehenden, firmeneigenen "Präsentation" nachlesen:

www.ezag.de/downloads/Praesentation_Eigenkapitalforum_11.11.2009.pdf

Auch der beschiebende Plan ist dort auf Seite 27 (Hervorhebung von mir) enthalten. Alles mitten in einem Wohngebiet und am Rande des Mittellandkanals - na herzlichen Dank! Ich wünsche den Anwohnern in Thune, Wenden und Harxbüttel viel Spaß beim Lesen!

Und natürlich auch unseren Provinz-Politnasen: Vor allem unserer Bezirksbürgermeisterin, Frau Mundlos, der hier offenbar mal wieder so einiges entgangen ist. Vielleicht sollte sich die Dame mal intensiver mit den in Ihrem Dunstkreis ansässigen Firmen beschäftigen! Manchmal genügt es, einen banalen Suchbegriff in GOOGLE enzugeben.

Ach ja, liebe Politiker: Falls die "saubere" Firma das "PDF-Dokument" vom Netz nehmen sollte - ich habe eine Kopie, die ich bei Bedarf gerne weitergebe. Damit ihnen nicht wieder etwas "entgeht" und sie sich nich wieder so "ahnungslos" geben müssen.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: Rosenbaum
Ladezeit der Seite: 0.250 Sekunden

Suche

Forum

  • Keine Beiträge vorhanden.